Der Schwerpunkt der Arbeit beschäftigt sich mit Adipositas im Kindesalter. Doch bevor wir auf Adipositas eingehen werden, wird das Thema Gesundheit und gesundheitliche Aspekte beleuchtet und mit Fachliteratur erklärt. Wie wird Gesundheit beschrieben und definiert? Danach folgt die aktuelle gesundheitliche Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Im nächsten Kapitel geht es um Adipositas. Was ist Adipositas, wie wird Adipositas bei Kindern diagnostiziert und wie äußert sie sich bereits im Kindesalter? Es werden außerdem Ursachen, Risikofaktoren und mögliche spätere Folgen beschrieben. Im Anschluss werden zwei gesundheitsfördernde Maßnahmen und Präventionsprogramme im Vorgehen gegen Adipositas im Kindesalter vorgestellt.
Abschließend wird im Fazit ein Rückblick der gesamten Arbeit gezogen und mögliche offene Fragen geklärt.
Inhaltsverzeichnis
I. Abkürzungsverzeichnis
1. Einblick in die Hausarbeit
2. Gesundheit
2.1 Was ist Gesundheit?
2.2 Aktuelle, gesundheitliche Lage der Kinder
3. Adipositas
3.1 Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
3.2 Ursachen, Einflussfaktoren und Folgen
4. Prävention und Gesundheitsförderung
4.1 Notwendigkeit
4.2 Programme, Maßnahmen und Methoden
4.2.1 optimiX/ Optimierende Mischkost (OMK)
4.2.2 TigerKids
5. Fazit
II. Literaturverzeichnis
I. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einblick in die Hausarbeit
Die Auswahl fiel auf die Aufgabenstellung 1.2: „Programme, Methoden und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention im Kindesalter“ mit dem Ziel, anhand eines selbstgewählten Beispiels den aktuellen Bezug zur gesundheitlichen Lage in Deutschland zu erläutern und wirksame Programme oder Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention im Kindesalter zu benennen. Die aktuelle gesundheitliche Lage der Kinder in Deutschland gaben genug Anreiz, um sich näher mit dem Thema zu befassen. Durch den täglichen Kontakt mit Kindern im Kindergarten erschien dieses Thema am relevantesten zu sein. Sind Präventionsprogramme von Notwendigkeit, können diese bereits im frühen Kindesalter stattfinden und eine positive Auswirkung auf die weitere Entwicklung der Kinder haben?
Der Schwerpunkt der Arbeit beschäftigt sich mit Adipositas im Kindesalter. Doch bevor wir auf Adipositas eingehen werden, wird das Thema Gesundheit und gesundheitliche Aspekte beleuchtet und mit Fachliteratur erklärt. Wie wird Gesundheit beschrieben und definiert? Danach folgt die aktuelle gesundheitliche Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Im nächsten Kapitel geht es um Adipositas. Was ist Adipositas, wie wird Adipositas bei Kindern diagnostiziert und wie äußert sie sich bereits im Kindesalter? Es werden außerdem Ursachen, Risikofaktoren und mögliche spätere Folgen beschrieben. Im Anschluss werden zwei gesundheitsfördernde Maßnahmen und Präventionsprogramme im Vorgehen gegen Adipositas im Kindesalter vorgestellt.
Abschließend wird im Fazit ein Rückblick der gesamten Arbeit gezogen und mögliche offene Fragen geklärt.
2. Gesundheit
2.1 Was ist Gesundheit?
„Subjektive Gesundheit wird als multidimensionales Konstrukt verstanden, welcheskörperliche, seelische und soziale Dimensionen des Wohlbefindens einer Person umfasst“1.Die Definition von Gesundheit, laut der WHO, lässt sich wie folgt ins deutsche übersetzen: „ist ein Zustand vollständigen, körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheiten oder Gebrechen“ (vgl. WHO, 2020, S.1). Damit wurden von der WHO, die Gesundheit aus rein biomedizinischer Sichtweise gelöst, und als multidimensional betitelt. Es ist kein eindeutig definierbares Konstrukt, es ist eher schwer zu erfassen, da es aus verschiedenen Komponenten besteht: ein Zusammenspiel aus körperlichen, seelischen und sozialen Bereichen, die sich gegenseitig beeinflussen. Die inneren Anforderungen geben dem Menschen die Möglichkeit, sein inneres Gleichgewicht und die Bewältigungsorientierung zu stärken. Dies ist wichtig für die weitere Gesundheitsförderung und Kompetenzbildung. Voraussetzung für die Gesundheit eines Menschen ist demnach die körperliche und psychische Bewältigung von sozialen und materiellen Umweltanforderungen. Durch diese Vorstellung ist Gesundheit mit gelungener Verbindung von bewusster und lustvoller Lebensführung möglich: positive Einstellungen zu den täglichen Herausforderungen, optimistische Erwartungen an das Umfeld und die Annahme des eigenen Körpers. Der Begriff „bedingte Gesundheit“ beschreibt Menschen, die durch Erkrankungen im Alltag eingeschränkt sind. Sie sind immer noch „bedingt gesund“, wenn sie ihr persönliches Gleichgewicht finden und ihre Lebensziele teilweise/in Grenzen erreichen (vgl. Franzkowaik und Hurrelmann 2018, o.S.).
2.2 Aktuelle, gesundheitliche Lage der Kinder in Deutschland
Bei KiGGS Welle 2, auf die unter Punkt 2.1 ausführlicher eingegangen wird, lassen sich aktuelle Daten zum allgemeinen Gesundheitszustand der 3-17-Jährigen erfassen. Es stellt ein Fragebogen da, wobei Eltern ihre Kinder, und die Kinder und Jugendliche sich selbst zu ihrer Gesundheit einschätzen sollen. Bei den Auswertungen der Ergebnisse ergab sich, dass die Eltern angaben, ihre Kinder und Jugendliche haben einen sehr guten/guten Gesundheitszustand. Bei den Kindern und Jugendlichen kamen heraus, dass die Selbstwahrnehmung der Gesundheit bei zunehmendem Alter sinkt. Außerdem ergab, dass das Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen in sehr guter/guter Gesundheit nicht gleich verteilt ist. Es wird dabei unterschieden, ob die Familie sich in einem hohem, mittlerem oder niedrigen Sozialstatus befindet. Bei den Familien, mit mittlerem oder niedrigem Sozialstatus, scheint die Notwendigkeit für Präventionen und Gesundheitsförderungen mehr als deutlich und kann zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten führen (Poethko-Müller et al. 2018, S.9-12).
3. Adipositas
Ob Übergewicht oder eine Adipositas vorliegt, kann man anhand der Berechnung des BMI, BodyMass-Index, festgestellt werden. Um diesen zu berechnen, teilt man das Körpergewicht durch die Körpergröße im Quadrat. Normalgewichtige Menschen haben einen BMI zwischen 18,5 und 24,9. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas, bei denen man in verschiedene Schwerengrade unterscheiden kann, z.B. Schwerengrad 1, 2 oder 3 (vgl. Stiftung Gesundheitswesen 2021, o.S.). Bei Kindern und Jugendlichen sind alters- und geschlechtsbezogene BMI-Perzentile erforderlich, wobei man von 90. Perzentile von Übergewicht und bei 97. Perzentile von Adipositas spricht (vgl. Reinehr 2012, S.9).
3.1 Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
Übergewicht und Adipositas sind ein zunehmendes, gesundheitliches Problem. Bisher gab es dazu noch keine altersspezifischen Studien. Um Adipositas bei Kindern und Jugendlichen festzustellen, wurde von Robert-Koch-Institut 2003 bis einschließlich 2006 sog. „KiGGS-Studie“ (Kinder- und Jugendgesundheitssurveys) durchgeführt. Mit dem Ziel bundesweite Daten zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 3-17 Jahren zu erfassen. Insgesamt nahmen 17.641 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Städten und Gemeinden teil. Köpergrößen und Körpergewicht der Kinder und Jugendlichen wurden vermessen und anhand der BMI Gleichung, die bei Kindern und Jugendlichen ebenfalls angewendet werden darf, miteinander verrechnet. Die resultierenden Ergebnisse wurden in einer Tabelle zusammengefügt und sagten aus, dass 15% der 3-17-Jährigen Übergewichtig sind und 6,3% bereits an Adipositas leiden.„Die Verbreitung von Adipositasbeträgt bei den 3- bis6-Jährigen 2,9 % und steigtüber 6,4 % bei den 7- bis10-Jährigen bis auf 8,5 % bei den 14- bis17-Jährigen“2.Vergleicht man dabei die Ergebnisse aus den Studien von 1980/1990 hat sich der Anteil von Adipositas fast verdoppelt, bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren fast verdreifacht (vgl. Kurth und Schaffrath Rosario 2007, S. 737-738).
Die „KiGGS Welle 2“ fand von 2014 bis 2017 statt. Es wurden dabei 3.567 Kinder und Jugendliche zufällig aus dem Melderegister gezogen, die in den Städten und Gemeinden leben, die bereits bei der „KiGGS Welle 1“ teilnahmen. Nach Berechnung des BMI und der Einschätzung in das Referenzsystem nach Kronmeyer-Hauschild konnte man Untergewicht, Übergewicht und Adipositas in Deutschland ermitteln. Dabei wird der BMI-Wert anhand sog. BMI-Perzentillkurven bestimmt. Und unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht definiert (vgl. Liel und Rademaker 2020, S. 64).
Nach der Definition von Kronmeyer-Hauschildwerden Kinder und Jugendliche als
untergewichtig eingestuft, wenn ihr alters- und geschlechtsspezifischer BMI-Wert unterhalb des 10. Perzentils liegt.“3„Ein BMI-Wert oberhalb des 90. Perzentils wird alsÜbergewicht und oberhalb des 97. Perzentils als Adipositas definiert“4.Nach dieser Festlegung wurden zehn Prozent der Kinder als untergewichtig, zehn Prozent als übergewichtig und drei Prozent als adipös eingestuft (vgl. Schienkiewitz/Damerow/Schaffrath Rosario 2018, S.60-62). Die Ergebnisse aus der KiGGS-Studie Welle 2 ergaben, dass Kinder in der Altersgruppe zwischen 5-17 Jahren 26,3% Übergewicht haben und 8,8% von Adipositas betroffen sind (vgl. Schienkiewitz/Damerow/Schaffrath Rosario 2018, S.67).
Bei Kindern unter fünf Jahren gibt nicht der errechnete BMI-Wert Informationen über Unter-, Übergewicht oder Adipositas, sondern die Körpergröße/Körpergewicht auf das Alter des Kindes (vgl. Schienkiewitz/Damerow/Schaffrath Rosario 2018, S.64).
Aus Sicht der Public-Health-Relevanz möchte Deutschland als individuelles Ziel die Zunahme von Adipositas bis 2025 stoppen. Es bietet sich eine Klassifikation an, um den klinischen Handlungsund Versorgungsbedarf zu ermitteln, um über weitere therapeutische Maßnahmen zu bestimmen (vgl. Schienkiewitz/Damerow/Schaffrath Rosario 2018, S.70).
3.2 Ursachen, Einflussfaktoren und Folgen
Ursachen und Einflussfaktoren:
Dem Körper wird durch die Nahrungsaufnahme Energie zugeführt. Eine zu hohe Energiezufuhr, z.B. durch übermäßiges Essen, lässt bei geringen körperlichen Energieverbrauch überschüssige Energie in Fett umwandeln, was anschließend im Körper gespeichert wird. Die Ursachen für Übergewicht und/oder Adipositas sind meist Kombinationen aus verschiedenen, ungünstigen Lebensstilen und körperlicher Veranlagung. Oft spielen hierbei auch eine ungesunde Ernährung und ein häufiger Bewegungsmangel eine wichtige Rolle. Psychische Faktoren, wie beispielsweise Stress, Frust oder depressive Züge begünstigen den weiteren Verlauf von Adipositas. Weitere Ursachen können z.B. sein: (vgl. Kremer 2018, o.S.).
- Körperliche/familiäre Veranlagung: Gene können den Energieverbrauch eines Menschen beeinflussen. Es gibt Studien, die auf mögliches, genetisch gesteigertes Hungergefühl andeuten (vgl. Kremer 2018, o.S.).
- Dauerhafte Verfügbarkeit von Essen: Das Überangebot von Nahrungsmittel kann dazu beitragen, dass mehr gegessen wird als nötig. Gerade Snacks und zuckerreiche Limonaden, die zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden, führen dazu, dass mehr konsumiert wird, als der Körper benötigt (vgl. Kremer 2018, o.S.).
- Medikamente: Einige Medikamente, die der Mensch wegen körperlichen oder psychischen Beschwerden einnimmt, begünstigt eine Gewichtszunahme (vgl. Kremer 2018, o.S.).
[...]
1Kaman, Anne et. al., 2020, S.7
2Kurth, B-M, Schaffrath Rosario, A, 2007, S.737
3Schienkiewitz Anja, Damerow S, Schaffrath Rosario A (2018), S.62
4Schienkiewitz Anja, Damerow S, Schaffrath Rosario A (2018), S.62
- Quote paper
- Lisa Schwär (Author), 2022, Adipositas ab Kindesalter. Notwendigkeit und Maßnahmen zur Prävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1363789
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