Die Hegelsche Phänomenologie des Geistes ist eine Wissenschaft der Erfahrung des Bewusstseins. Als Erfahrung versteht Hegel die "...dialektische Bewegung, welche das Bewußtsein an ihm selbst, sowohl an seinem Wissen, als an seinem Gegenstande ausübt, in sofern in ihm der neue wahre Gegenstand daraus entspringt...", und nicht die Einwirkung äußerer Gegenstände auf die Sinnlichkeit. Hegel entwickelt einen reicheren, vollständigeren Begriff der Erfahrung gegenüber dem empiristischen Erfahrungsbegriff, und zeichnet den durch die Erfahrung vermittelbaren Weg von einem vorwissenschaftlichen Standpunkt zur Wissenschaft. Mit dem ganzheitlichen Begriff der Erfahrung wird die Einheit der Welt, die scheinbar in das Bewusstsein und die äußere Welt, in die res cogitans und die res extensa auseinanderfällt, erfasst; wird Erfahrung hingegen nur auf sinnliche Erfahrung reduziert, so ist das Erfahrende selbst, das Bewusstsein, unerfahrbar, und das Wissenschaft treibende Subjekt muss aus dem wissenschaftlichen Weltbild herausgeworfen werden. Wie dieses der realen Welt transzendente Subjekt die Welt erfahren und wahre wissenschaftliche Erkenntnisse von ihr haben kann, bleibt ein Rätsel.
Mit dem Hegelschen Begriff der Erfahrung wird nicht nur der Empirismus widerlegt, sondern gleichsam jeder denkbare Dualismus. Dies gilt es anhand der Kapitel "Die Sinnliche Gewissheit; oder das Diese und das Meinen" , "Die Wahrnehmung; oder das Ding, und die Täuschung" und "Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt" nachzuweisen; ferner ist das Ziel dieser Arbeit ein Beweis des Idealismus, der im Kapitel "Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt" implizit angelegt und nur noch zu explizieren ist.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Wahrheit der sinnlichen Gewissheit: Widerlegung des Nominalismus
3. Die Wahrnehmung: Widerlegung des erkenntnistheoretischen Skeptizismus
4. Kraft und Verstand: Der Beweis des Idealismus
4.1. Die Kraft
4.2. Das Gesetz
4.3. Die verkehrte Welt
4.4. Das Selbstbewusstsein
5. Schlusswort
Literatur
1. Einleitung
Die Hegelsche Phänomenologie des Geistes ist eine Wissenschaft der Erfahrung des Bewusstseins: "... dieser Weg zur Wissenschaft selbst schon Wissenschaft, und nach ihrem Inhalte hiemit Wissenschaft der Erfahrung des Bewußtseins"[1]. Als Erfahrung versteht Hegel die "... dialektische Bewegung, welche das Bewußtsein an ihm selbst, sowohl an seinem Wissen, als an seinem Gegenstande ausübt, in sofern in ihm der neue wahre Gegenstand daraus entspringt..."[2], und nicht die Einwirkung äußerer Gegenstände auf die Sinnlichkeit. Hegel entwickelt einen reicheren, vollständigeren Begriff der Erfahrung gegenüber dem empiristischen Erfahrungsbegriff, und zeichnet den durch die Erfahrung vermittelbaren Weg von einem vorwissenschaftlichen Standpunkt zur Wissenschaft. Mit dem ganzheitlichen Begriff der Erfahrung wird die Einheit der Welt, die scheinbar in das Bewusstsein und die äußere Welt, in die res cogitans und die res extensa auseinanderfällt, erfasst; wird Erfahrung hingegen nur auf sinnliche Erfahrung reduziert, so ist das Erfahrende selbst, das Bewusstsein, unerfahrbar, und das Wissenschaft treibende Subjekt muss aus dem wissenschaftlichen Weltbild herausgeworfen werden[3]. Wie dieses der realen Welt transzendente Subjekt die Welt erfahren und wahre wissenschaftliche Erkenntnisse von ihr haben kann, bleibt ein Rätsel.
Mit dem Hegelschen Begriff der Erfahrung wird nicht nur der Empirismus widerlegt, sondern gleichsam jeder denkbare Dualismus. Dies gilt es anhand der Kapitel "Die Sinnliche Gewissheit; oder das Diese und das Meinen"[4], "Die Wahrnehmung; oder das Ding, und die Täuschung"[5] und "Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt"[6] nachzuweisen; ferner ist das Ziel dieser Arbeit ein Beweis des Idealismus[7], der im Kapitel "Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt" implizit angelegt und nur noch zu explizieren ist.
2. Die Wahrheit der sinnlichen Gewissheit: Widerlegung des Nominalismus
"Das Wissen, welches zuerst oder unmittelbar unser Gegenstand ist, kann kein anderes sein, als dasjenige, welches selbst unmittelbares Wissen, Wissen des Unmittelbaren oder Seienden ist. Wir haben uns ebenso unmittelbar oder aufnehmend zu verhalten, also nichts an ihm, wie es sich darbiete, zu verändern, und von dem Auffassen das Begreifen abzuhalten"[8], beginnt Hegel das Kapitel "Die sinnliche Gewißheit". Die sinnlich aufgenommenen Gegenstände sollen die Vorstellungen des sie aufnehmenden, nicht begreifenden Bewusstseins bestimmen. "Der konkrete Inhalt der sinnlichen Gewißheit läßt sie unmittelbar als die reichste Erkenntnis, ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen"[9] ; "Diese Gewißheit aber gibt in der Tat sich selbst für die abstrakteste und ärmste Wahrheit aus. Sie sagt von dem, was sie weiß, nur dies aus: es ist; und ihre Wahrheit enthält allein das Sein der Sache; das Bewußtsein seinerseits ist in dieser Gewißheit nur als reines Ich; oder Ich bin darin nur als reiner Dieser, und der Gegenstand nur als reines Dieses"[10]. Die Einzeldinge[11] und das einzelne Bewusstsein treffen unmittelbar aufeinander; das Bewusstsein erfährt vom Sein mannigfaltiger Einzeldinge[12], aber nichts Weiteres über diese, als dass sie nur sind. Will das Bewusstsein erfahren, was die Einzeldinge sind, muss es fragen: "Was ist das Diese? Nehmen wir es in der gedoppelten Gestalt seines Seins, als das Itzt, und als das Hier, so wird die Dialektik, die es an ihm hat, eine so verständliche Form erhalten, als es selbst ist. Auf die Frage: Was ist das Itzt? antworten wir also zum Beispiel: Das Itzt ist die Nacht"[13]. Während das Jetzt auch am Mittag dasselbe Jetzt bleibt, ist sein Inhalt nicht mehr die Nacht, sondern der Tag: "Das Itzt selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht Nacht ist; ebenso erhält es sich gegen den Tag, der es Itzt ist, als ein solches, das auch nicht Tag ist; oder als ein Negatives überhaupt"[14]. Für das Bewusstsein bleibt das Jetzt immer ein unmittelbares Jetzt, während der Gegenstand des unmittelbaren Aufnehmens nicht derselbe bleibt. So kann Hegel sagen: "Ein solches Einfaches, das durch Negation ist, weder dieses noch jenes, ein nicht dieses, und ebenso gleichgültig, auch dieses wie jenes zu sein, nennen wir ein Allgemeines; das Allgemeine ist also in der Tat das Wahre der sinnlichen Gewißheit"[15].
Dem unmittelbaren Aufnehmen erscheint der Gegenstand der sinnlichen Gewissheit als ein immer anderes Dieses, aber das "Dieses" selbst, dieses Ktiterium der Unmittelbarkeit, steht im Widerspruch zum wechselnden Inhalt des "Diesen". "Es wird derselbe Fall sein mit der anderen Form des Diesen, mit dem Hier. Das Hier ist zum Beispiel ein Baum. Ich wende mich um, so ist diese Wahrheit verschwunden, und hat sich in die entgegengesetzte verkehrt: Das Hier ist nicht ein Baum, sondern ein Haus. Das Hier selbst verschwindet nicht; sondern es ist bleibend im Verschwinden des Hauses, Baumes und so fort, und gleichgültig, Haus, Baum zu sein. Das Dieses zeigt sich also wieder als vermittelte Einfachhheit, oder als Allgemeinheit"[16].
Das aufnehmende Bewusstsein nimmt sein "Dieses" somit nicht aus dem Gegenstande auf; es ist vielmehr gegenüber seinem Gegenstand gleichgültig: "Der Gegenstand, der das Wesentliche sein sollte, ist nun das Unwesentliche der sinnlichen Gewißheit, denn das Allgemeine, zu dem er geworden ist, ist nicht mehr ein solches, wie er für sie wesentlich sein sollte, sondern sie ist itzt in dem Entgegengesetzten, nämlich in dem Wissen, das vorher das Unwesentliche war, vorhanden. Ihre Wahrheit ist in dem Gegenstande, oder im Meinen, er ist, weil Ich von ihm weiß"[17]. Der naive Empirismus, mit dem das Bewusstsein auf der Stufe der sinnlichen Gewissheit an seinen Gegenstand herangeht, verkehrt sich somit in den subjektiven Idealismus, in dem das Bewusstsein selbst das Wesentliche und der Gegenstand das Unwesentliche ist: "Die Kraft ihrer Wahrheit liegt also nun im Ich, in der Unmittelbarkeit des Sehens, Hörens, und so fort; das Verschwinden des einzelnen Itzt, und Hier, das wir meinen, wird dadurch abgehalten, daß Ich sie fest halte. Das Itzt ist Tag, weil ich ihn sehe; das Hier ein Baum, eben darum"[18]. Ob der Gegenstand oder die Sinnlichkeit zum Wesentlichen erklärt wird, der naive Empirismus und der subjektive Idealismus bleiben in der Sinnlichkeit verhaftet; der Subjekt-Objekt-Dualismus ist hier noch unreflektiert und fällt in die Sinnlichkeit.
Würde Hegel an dieser Stelle aufhören, landete er im Solipsismus[19]. Hegel geht aber vom Sein anderer Ich aus: "Ich, dieses sehe den Baum, und behaupte den Baum als das Hier; ein anderer Ich sieht aber das Haus, und behauptet, das Hier sei nicht ein Baum, sondern vielmehr ein Haus. Beide Wahrheiten haben dieselbe Beglaubigung, nämlich die Unmittelbarkeit des Sehens, und die Sicherheit und Versicherung beider über ihr Wissen; die eine verschwindet aber in der anderen"[20]. Das Ich selbst verschwindet nicht, sondern erweist sich als ein Allgemeines: "Ich ist nur Allgemeines, wie Itzt, Hier oder Dieses überhaupt; ich meine wohl einen einzelnen Ich, aber so wenig ich das, was ich bei Itzt, Hier meine, sagen kann, so wenig bei Ich. Indem ich sage, dieses Hier, Itzt oder ein einzelnes, sage ich ALLE diese, alle Hier, Itzt, einzelne; ebenso indem ich sage, Ich, dieser einzelne Ich, sage ich überhaupt, ALLE Ich; jeder ist das, was ich sage; Ich, dieser, einzelne, Ich"[21].
Das Kriterium der Wahrheit der sinnlichen Gewissheit ist ihre Unmittelbarkeit: "Es ist also nur die ganze sinnliche Gewißheit selbst, welche an ihr als Unmittelbarkeit festhält, und hiedurch alle Entgegensetzung, die im vorherigen statt fand, aus sich ausschließt"[22]. Erschien die Nacht zunächst als unmittelbares Jetzt und der Baum als unmittelbares Hier, so erwies sich der Inhalt des Hier und des Jetzt als das Unwesentliche gegenüber der Unmittelbarkeit, welche das Hier, das Jetzt oder aber das Ich als allgemeines Dieses darstellen. Durch die Bewegung des Aufzegens erfährt das Bewusstsein, dass das Jetzt, das Hier und das Ich nicht das Einzelne, als welches sie zunächst erscheinen, sondern Allgemeines sind: "Das Aufzeigen ist also selbst die Bewegung, welche es ausspricht, was das Itzt in Wahrheit ist; nämlich ein Resultat, oder eine Vielheit von Itzt zusammengefaßt; und das Aufzeigen ist das Erfahren, daß Itzt Allgemeines ist"[23]. Das Einzelne ist nicht fassbar: "Sage ich einzelnes Ding, so sage ich es vielmehr ebenso als ganz Allgemeines, denn Alle sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier, ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer das Allgemeine gesagt"[24]. Der Nominalismus negiert das Sein des Allgemeinen und hält am Einzelnen fest - dadurch macht er jede vorstellbare Aussage unmöglich, da nichts als Einzelnes ausgesagt werden kann[25]. Wer die Einzeldinge für das Wahre und die Allgemeinbegriffe nur für einen Hauch der Stimme hält, entgeht nur dann dem Selbstwiderspruch, wenn er vollständig auf Sprache verzichtet, und auf das jeweils von ihm gemeinte Ding immer nur zeigt. Das Gezeigte soll aber etwas Bestimmtes sein, und so kann der Gesprächspartner des stummen und bloss auf die Dinge zeigenden Skeptikers das Gemeinte nicht verstehen, da das Zeigen eines Diesen dieses gegenüber anderen Diesen nicht klar trennen kann, und das Gezeigte somit nicht bestimmen kann. Das stumme Zeigen kann nichts Bestimmtes aussagen, und jeder Versuch, die Aussage zu präzisieren (z.B. indem der Zeigende ein von ihm gemeintes Blatt Papier in die Hand nimmt) kann dem Gesprächspartner nur den Allgemeinbegriff als das tatsächlich Gemeinte näher bringen. Ein Dieses, welches die unmittelbare Wahrheit sein soll, ist ein unmittelbar Wahrgenommenes, welches seine Wahrheit nicht in seiner Einzelheit, sondern in der Unmittelbarkeit der Wahrnehmung, im Allgemeinen hat.
3. Die Wahrnehmung: Widerlegung des erkenntnistheoretischen Skeptizismus
"Für uns oder an sich ist das Allgemeine als Prinzip das Wesen der Wahrnehmung; und gegen diese Abstraktion die beiden unterschiednen, das Wahrnehmende und das Wahrgenommene, das Unwesentliche. Aber in der Tat, weil beide selbst das Allgemeine oder das Wesen sind, sind sie beide wesentlich; indem sie aber sich als Entgegengesetzte auf einander beziehen, so kann in der Beziehung nur das Eine das Wesentliche sein; und der Unterschied des Wesentlichen und Unwesentlichen muß sich an sie verteilen"[26], stellt Hegel am Anfang des Wahrnehmungskapitels fest. Da sowohl das Wahrgenommene (der Gegenstand) als auch das Wahrnehmende (das Bewusstsein), wie im Kapitel "Die Sinnliche Gewissheit" dargestellt, Allgemeine sind, kann sich keines davon auf das Andere als ein Einzelnes auf ein Allgemeines beziehen - beide sind wesentlich. In ihrer Beziehung zueinander, der Wahrnehmung, muss eines das Wesentliche und eines das Unwesentliche sein - entweder bestimmt das Bewusstsein den Gegenstand, oder der Gegenstand bestimmt das Bewusstsein. Hiermit ist das Kernproblem des Wahrnehmungskapitels kurz skizziert; Hegel löst es dialektisch auf, indem er das Bewusstsein erfahren lässt, wie die widerstreitenden Standpunkte jeweils in das Gegenteil übergehen und in einer höheren Perspektive aufgehoben werden[27].
Ausgehend vom Resultat des Kapitels "Die Sinnliche Gewissheit" fährt Hegel fort: "Das Dieses ist also gesetzt, als nicht dieses, oder als aufgehoben; und damit nicht Nichts, sondern ein bestimmtes Nichts, oder ein Nichts von einem Inhalte, nämlich dem Diesen. Das Sinnliche ist hiedurch selbst noch vorhanden, aber nicht, wie es in der unmittelbaren Gewißheit sein sollte, als das gemeinte Einzelne, sondern als Allgemeines, oder als das, was sich als Eigenschaft bestimmen wird"[28]. Die Vielheit der empirisch erfahrbaren Gegenstände wird nun nicht mehr durch deren Einzelheit, sondern durch deren mannigfache Eigenschaften repräsentiert. Hier kommt ein aufgeklärter Empirismus zum Zuge, der das Allgemeine den Dingen eingesteht, anstatt wie der naive Empirismus bloss die Einzelheit jedes Einzeldinges zu behaupten: "Das Sein aber ist ein Allgemeines dadurch, daß es die Vermittlung oder das Negative an ihm hat; indem es dies an seiner Unmittelbarkeit ausdrückt, ist es eine unterschiedene, bestimmte Eigenschaft. Damit sind zugleich viele solche Eigenschaften, eine die negative der andern, gesetzt"[29]. Das Zusammenbestehen bestimmter, einander gegenseitig ausschließender Eigenschaften[30] in einem und demselben Ding bezeichnet Hegel als Dingheit[31]. Dem "Auch", der gleichgültigen Einheit vieler Eigenschaften in der Dingheit stellt Hegel das "Eins", die ausschließende Einheit, durch die sich die Dingheit als Ding bestimmt, gegenüber: "Das Eins ist das Moment der Negation, wie es selbst auf eine einfache Weise sich auf sich bezieht, und Anderes ausschließt; und wodurch die Dingheit, als Ding bestimmt ist"[32]. Das Ding als das Wahre der Wahrnehmung tritt in drei Momenten auf - der gleichgültigen passiven Allgemeinheit, dem "Auch" der nebeneinander bestehenden Eigenschaften, die Hegel auch Materien nennt, dem die entgegengesetzten Eigenschaften ausschließenden "Eins" und den vielen Eigenschaften selbst[33]. Hegel präzisiert weiter den Begriff der Eigenschaft: "Die sinnliche Allgemeinheit, oder die unmittelbare Einheit des Seins und des Negativen, ist erst so Eigenschaft, insofern das Eins und die reine Allgemeinheit aus ihr entwickelt, und von einander unterschieden sind, und sie diese miteinander zusammenschließt; diese Beziehung derselben auf die reinen wesentlichen Momente vollendet erst das Ding"[34].
[...]
[1] Hegel, G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Hamburg: Meiner, 1988/2006. S. 68.
[2] A.a.O., S. 66.
[3] Empiristische Wissenschaft basiert auf der aus dem empiristischen Begriff der Erfahrung folgenden Annahme, das erfahrende Bewusstsein sei ein außerhalb der Welt stehender Beobachter, - ein umgekehrter Platonismus, der die Wahrheit als sinnlich erfahrbare Welt in die Immanenz hineinholt, dafür aber das erfahrende Bewusstsein in die Transzendenz verbannt.
[4] Hegel, G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Hamburg: Meiner, 1988/2006. S. 69ff.
[5] A.a.O., S.79ff.
[6] A.a.O., S.93ff.
[7] Hegel, G.W.F.: Wissenschaft der Logik I. In: Werke in 20 Bänden. Band 5. Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 1969. S. 172: "Der Satz, daß das Endliche ideell ist, macht den Idealismus aus".
[8] Hegel, G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Hamburg: Meiner, 1988/2006. S. 69.
[9] A.a.O., S.69.
[10] A.a.O., S.69.
[11] Die Einzeldinge sind in der sinnlichen Gewissheit noch nicht als Dinge manifest - die Dingheit kommt den Gegenständen des Bewusstseins erst in der Perspektive des Verstandes hinzu.
[12] Die problematische Formulierung muss hier bestehen bleiben, da die Erörterung des Wesens der Mannigfaltigkeit der Gegenstände des Bewusstseins in der sinnlichen Gewissheit den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Eine ausführlichere Auseinanderlegung des Empirismus wäre erforderlich, wobei der subjektive Idealismus Berkeleys der hier verwendeten Definition des naiven Empirismus näher wäre als der Lockesche Empirismus, der nicht mehr naiv und unmittelbar, sondern schon der Perspektive des Verstandes zuzurechnen ist. Nicht die Art des Umgangs mit sinnlich Gegebenem, sondern das sinnlich Gegebene als unmittelbare Wahrheit des Bewusstseins steht hier im Vordergrund, schließlich bildet die Behauptung der realen Gegebenheit der Mannigfaltigkeit der Gegenstände des Bewusstseins die Grundlange für jeden Empirismus.
[13] A.a.O., S.71.
[14] A.a.O., S.71.
[15] A.a.O., S.71.
[16] A.a.O., S.72.
[17] A.a.O., S.72.
[18] A.a.O., S.72f.
[19] Geht das Ich in sich zurück, nachdem es sich als das Wesentliche gegenüber den unwesentlichen Gegenständen seiner Sinnlichkeit erkennt, so wird das Sein anderer Ich wie das Sein der Gegenstände der Sinnlichkeit zum subjektiven Bewusstseinsinhalt des Ich. Der Bewusstseinsinhalt eines Anderen kann darüber hinaus nicht zum Gegenstand meiner Sinnlichkeit werden, und somit bleibt das Sein anderer Ich vorerst Spekulation. Im weiteren Verlauf des Kapitels "Sinnliche Gewissheit" geht Hegel stillschweigend vom Sein anderer Ich aus, obwohl dieses sich aus dem Standpunkt des subjektiven Idealismus nicht ableiten lässt. Nur wenn das Ich, welches als Autor des Textes auftritt, sich vom Ich, welches durch die Dialektik der sinnlichen Gewissheit schreitet, unterscheidet (in Descartes´ Mediationen z.B. sind beide Ich identisch), ist die Annahme vieler Ich auf dem Standpunkt des subjektiven Idealismus kein Selbstwiderspruch. Somit bewegt sich Hegel von Anfang an in der Reflexion der Reflexion - der Gegenstand des Bewusstseins, das als Autor des Textes auftritt, ist nicht der Gegenstand des sich im Text entwickelnden Bewusstseins, sondern die Reflexion innerhalb dieses Bewusstseins selbst.
[20] Hegel, G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Hamburg: Meiner, 1988/2006. S. 73.
[21] A.a.O., S.73.
[22] A.a.O., S.74.
[23] A.a.O., S.75.
[24] A.a.O., S.78.
[25] Vgl. A.a.O., S.76; Hegel handelt den Nominalismus zusammen mit dem naiven Empirismus als eine Form des Skeptizismus ab.
[26] A.a.O., S.79.
[27] Zur Bestimmung des Aufhebens vgl. a.a.O., S.80.
[28] A.a.O., S.80.
[29] A.a.O., S.80.
[30] Die Eigenschaften müssen sich gegenseitig ausschließen, sofern sie bestimmt sind (vgl.a.a.O., S.81).
[31] Vgl. a.a.O., S.80f.
[32] A.a.O., S.81.
[33] Vgl. a.a.O., S.82.
[34] A.a.O., S.82.
- Arbeit zitieren
- Konstantin Karatajew (Autor:in), 2009, Der Beweis des Idealismus im Kapitel "Kraft und Verstand" in Hegels "Phänomenologie des Geistes", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136284
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