Diese Arbeit ist eine umfassende Untersuchung des berühmten Dramas "Andorra" von Max Frisch. Das Portfolio soll das Verständnis des Stücks vertiefen, indem es sich auf verschiedene Aspekte konzentriert, darunter den Autor, seine Biographie, eine detaillierte Inhaltszusammenfassung, eine Charakterisierung der Hauptfiguren, eine Untersuchung der zugrunde liegenden Vorurteile und Schuld, die Bedeutung von Symbolik und eine abschließende Interpretationsanalyse.
Es gibt einen Einblick in das Leben und die Karriere von Frisch, einem renommierten schweizerischen Dramatiker und Romancier. Dann wird sein Lebensweg detailliert dargestellt, um einen Kontext für sein Schaffen zu schaffen. Dies wird anhand eines Zeitstrahls dargestellt, der einen visuellen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in seinem Leben bietet.
Danach folgt eine Inhaltszusammenfassung der Handlung von "Andorra". Anschließend untersucht diese Arbeit die Charaktereigenschaften und Motivationen der Hauptfiguren, darunter Andri, Barblin, der Pater, der Wirt und der Lehrer.
Daraufhin wird eine gründliche Analyse der Themen Vorurteile und Schuld vorgenommen, die im Mittelpunkt des Dramas stehen, ebenso wie die Bedeutung von wiederkehrenden Symbolen im Stück, einschließlich Schwarz, Weiß, der Pfahl und das Anstreichen der Häuser.
Diese Arbeit soll den Lesern ein tiefgründiges Verständnis von "Andorra" und seinem Autor Max Frisch vermitteln, um die zeitlosen Themen des Dramas besser zu verstehen und zu schätzen.
Inhaltsverzeichnis
1. Das Werk allgemein
1.1 Autor
1.1.1 Biographie
1.1.2 Zeitstrahl
1.2 Inhaltszusammenfassung
1.3 Figurencharakterisierungen
1.3.1 Andri
1.3.2 Barblin
1.3.3 Der Pater
1.3.4 Der Wirt
1.3.5 Der Lehrer
1.4 Vorurteile und Schuld
1.5 Mindmap
1.6 Zusammenfassung von „Brief an den Suhrkamp Verlag“
1.7 Symboliken
1.7.1 Schwarz
1.7.2 Weiß
1.7.3 Der Pfahl
1.7.4 Das Anstreichen der Häuser
2. Interpretationshypothese
3. Quellenverzeichnis
3.1 Selbstständige Quellen
3.2 Internetquellen
3.3 Abbildungsverzeichnis
1. Das Werk allgemein
1.1 Autor
1.1.1 Biographie
Max Rudolf Frisch war ein Schweizer Journalist, Schriftsteller sowie Architekt. Er ist am 15. Mai 1911 in Zürich geboren und verstarb am 4. April 1991 an einer Krebserkrankung ebenfalls in Zürich. Max Frisch gehörte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegsliteratur. Sowohl für seine frühen Werke im Theater und seine späteren Dramen erhielt Max Frisch viele Auszeichnungen.1 Motive bei Frischs Werken sind die Auseinandersetzungen seiner Protagonisten mit sich selbst2, das spiegelt sich auch in „Andorra“ wieder.
Nach einem abgebrochenen Germanistik-Studium und Tätigkeit als Journalist schloss er 1940 sein Architekturstudium ab. Nebenbei fing er schon an „Stiller“ zu verfassen, was seinen Durchbruch als Schriftsteller 1950 bis 1960 begründete3, sodass er sich ausschließlich auf das Schreiben konzentrieren konnte. Aber auch seine Romane „Homo faber“, oder „Mein Name sei Gantenbein“ sind berühmte Werke deutschsprachiger Literatur und sind ursächlich für die Bekanntheit des Autors. In seinen späteren Werken befinden sich zudem auch Auseinandersetzungen mit seinem Heimatland Schweiz. Max Frisch erlebte nach seinem Durchbruch viele Ortswechsel, unter anderem auch nach Rom, Berlin und New York.4 1968 heiratete er dann die Studentin Marianne Oellers. 1979 wird diese Ehe aber wieder geschieden.5
Er wurde 1976 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.6 Danach erhält er verschiedenste Auszeichnungen und Preise, bevor er am 4. April 1991 an einer Krebserkrankung verstirbt. Frisch hatte ebenfalls Gedächtnisprobleme, mit einem beschämenden Auftreten wollte niemanden einen Gefallen machen.7
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1.2 Zeitstrahl
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Inhaltszusammenfassung
Das Drama „Andorra“ wurde von Max Frisch, welcher am 15. Mai 1911 in Zürich geboren und am 4. April 1991 verstorben ist, verfasst. „Andorra“ ist als Stück am 2. November 1961 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt worden. Die Handlungen tragen sich auf einem Dorfplatz in einem fiktiven Land, Andorra zu. Andri, der zwanzig Jahre alte Protagonist, wird von seinen Eltern als Jude erklärt, der von ihnen gerettet wurde, was sich als eine Lüge herausstellt. Folglich erlebt er eine Identitätskrise geprägt von Vorurteilen, die ihm am Ende das Leben kosten.
Andri ist der Pflegesohn des Lehrers Can, der angeblich als Jude von ihm gerettet wurde . Andri, dessen Traum es ist Tischler zu werden, ist in seine Tochter Barblin verliebt und möchte sie heiraten. Andri, der aber das Kind einer außereheliche Beziehung Cans mit einer Schwarzen ist, was ihn zu Barblins Halbbruder macht, wird die Heirat von Can verweigert. Andri ist aber davon überzeugt, aufgrund seines Judenstatus Barblin nicht heiraten zu dürfen und verliert schließlich auch zu Can all sein Vertrauen. Um Cans Affäre zu vertuschen, hat er Andri als Jude ausgegeben, welche von dem Nachbarvolk, den Schwarzen verfolgt werden, aber auch in Andorra, wo sie nicht verfolgt werden, schlechtes Ansehen haben. Deshalb wird Andri, der in Wahrheit kein Jude ist, immer wieder mit Eigenschaften konfrontiert, die ihm zugeschrieben werden. So machen die Bewohner von Andorra seine Lehre als Tischler zunichte. Andri spricht mit dem Pater Benedikt, jedoch kann er Andri nicht helfen, da er ihm rät, sich seinem Anderssein als Jude anzunehmen. Andri versucht aber ständig, sich möglichst gut an die Andorraner anzupassen. Senora, Andris Mutter, kommt nach Andorra gereist, um Andri zu sehen. Bei dieser Gelegenheit beschließt Can, den Andorranern Andris Status als sein Sohn zu offenbaren und erklärt seinen Status als Jude als eine Lüge. Can bittet den Pater, Andri die Wahrheit vorsichtig beizubringen, doch Andri hat das Anderssein und sein „Jude-sein“ mittlerweile verinnerlicht und glaubt dem Pater nicht. Während Andri mit dem Pater spricht, wird seine Mutter mit einem Stein ermordet. Der Mord wird sofort Andri mit Unrecht angehängt. Nur kurze Zeit später treten die Schwarzen in Andorra ein. Bis auf Barblin und Can befolgen die Bewohner sofort die Befehle der Schwarzen. Barblin versucht vergebens Andri bei ihr zu verstecken, aber der Soldat, der schon lange ein Auge auf Barblin hat, führt Andri ab. Anschließend findet eine Judenschau statt. Barblin versucht die Bewohner von Andris Unschuld zu überzeugen, diese ignorieren sie aber. Alle müssen sich mit schwarzen Tüchern verhüllen, wobei Andri offiziell als Jude von dem Judenschauer an seinem Gang enttarnt und anschließend exekutiert wird. Daraufhin erhängt sich Andris Vater. Der Rest der Gesellschaft, bedauert zwar die Geschehnisse, fühlt sich aber nicht schuldig. Barblin wird verrückt und weißelt Häuser, wie am Anfang.
1.3 Figurencharakterisierungen
1.3.1 Andri
Das 1961 erstmals aufgeführte Drama „Andorra“, welches von Max Frisch verfasst wurde, erzählt die Geschichte von Andri, einem zwanzig Jahre alten Juden, der mit den Vorurteilen der Menschen zu kämpfen hat und im Laufe des Werkes mit Selbstzweifeln zu leiden hat.
Die Andorraner, die Bewohner Andorras, nehmen Andris tatsächliches Verhalten nicht wahr und zwängen ihn stattdessen in die Vorurteile von Juden.8 Deshalb machen sie sich ein negatives Bild von ihm. Zunächst versucht Andri sein Verhalten anzupassen um nicht den Vorurteilen der Andorraner zu entsprechen. Seinem Vater gegenüber fühlt er sich aufgrund seiner Adoption zu Dankbarkeit bestimmt, dennoch will er die Tochter von Can heiraten.9 Als dieser ihm jedoch seinen Wunsch verwehrt, nimmt Andri an, dass sich dies auf die Gegebenheit bezieht, dass er Jude ist.10 So verliert er sein ganzes Vertrauen in seinen Vater.11 Als er mit Barblin spricht, deutet er an, dass er einen Plan hat und das Land mit ihr verlassen und sich selbständig machen will. Er nimmt Abstand von allem Andorranischem, indem er sie trotzig hasst. Doch dann, glaubt Andri, Barblin ist ihm untreu geworden, weil er Jude ist.12 Als Andri zunehmend begreift, dass sein anpassendes Verhalten nicht ausreicht, um den Missgunst der Andorraner angesichts den Juden auszugleichen, fängt er an die Rolle des Juden anzunehmen.13 Andri ist jetzt unter dem Druck der Gesellschaft so geworden, wie die Andorraner Juden sehen wollen. Selbst als sein Vater zu Andris Schutz dessen wahre Identität als Schwarzer aufdeckt14, wehrt er diese ab und bleibt lieber in der Rolle des Juden und Sündenbocks. „Sie haben recht [...] Ich bin‘s“.15 Als er von den Schwarzen, die inzwischen Andorra eingenommen haben, an seinem Gang als vermeintlicher Jude identifiziert wird16, nimmt er diese Rolle noch ein letztes Mal an, bevor diese ihm den Tod einbringt.17
Während der Handlung verändert er sich von einem optimistischen Lehrling zu einem pessimistischen Juden, der niemanden mehr vertraut und alle Hoffnungen verloren hat.
[...]
1 Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. In: whoswho, online unter <https://whoswho.de/bio/max-frisch.html> (abgerufen am 18.12.2021).
2 Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. In: Wortwuchs, online unter <https://wortwuchs.net/lebenslauf/max- frisch/> (abgerufen am 18.12.2021), Im Folgenden zit. als: unbekannter Autor, Max Frisch. In: Wortwuchs.
3 Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. In: Lernhelfer, online unter <https://www.lernhelfer.de/schuelerlexi- kon/deutsch-abitur/artikel/max-frisch#> (abgerufen am 18.12.2021), im Folgenden zit. als: unbekannter Autor, Max Frisch. In: Lernhelfer.
4Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. In: Wortwuchs (abgerufen am 18.12.2021).
5Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. In: Lernhelfer (abgerufen am 18.12.2021).
6Vgl. unbekannter Autor, Max Frisch. Friedenspreis 1976. In: Friedenspreis, online unter <https://www.frie- denspreis-des-deutschen-buchhandels.de/alle-preistraeger-seit-1950/1970-1979/max-frisch> (abgerufen am 18.12.2021).
7Vgl. Fredi Lerch, Max Frisch stirbt. In: Fredi Lerch, online unter <https://stw.fredi-lerch.ch/maeander/mae- ander-1-ich-vertraeumter-reporter/max-frisch-stirbt> (abgerufen am 18.12.2021).
8 Vgl. Max Frisch, Andorra. Stück in zwölf Bildern. (Frankfurt am Main 1975) 22, im Folgenden zit. als Frisch, Andorra.
9 Vgl. Frisch, Andorra, 44.
10 Vgl. Frisch, Andorra, 47.
11 Vgl. Frisch, Andorra, 56.
12 Vgl. Frisch, Andorra, 98.
13 Vgl. Frisch, Andorra, 86.
14 Vgl. Frisch, Andorra, 85.
15 Frisch, Andorra, 86.
16 Vgl. Frisch, Andorra, 122.
17 Vgl. Frisch, Andorra, 123.
- Citation du texte
- Anonyme,, 2021, Max Frischs "Andorra". Eine tiefgründige Analyse von Vorurteilen und Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1361607
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