Diese schriftliche Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Preispolitik des Unternehmens OBI Deutschland GmbH & Co. KG. Im Fokus stehen dabei nur die deutschen Märkte.
Bei der Preisangabenverordnung geht es um eine bundesweit geltende Ordnung, die die Preisklarheit und Preiswahrheit für den Verbraucher sicherstellen soll, damit dieser zu jeder Zeit weiß, was die Produkte kosten. Grundsätzlich besteht bei einer Werbung erstmal keine Pflicht, es sei denn, das Produkt wird in einem Schaufenster, innerhalb von Verkaufsräumen etc. ausgestellt.
Die Preisangabenverordnung gilt für Privatkunden, die die Ware für ihren privaten Gebrauch nutzen, daher dient diese Verordnung nicht für Geschäfte zwischen Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Preisangabenverordnung
1.1 Was sind die Funktionen der Preisangabenverordnung?
1.2 Wie setzt OBI diese um?
2 Kalkulation eines Preises
3 Preisdynamik über 6 Monate
4 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 C-Etikett
Abbildung 2 A4-Preisauszeichnung
Tabelle 1 Kalkulation 1.Beispiel
Tabelle 2 Kalkulation 2.Beispiel
Tabelle 3 Umsätze Gartenmöbelgruppe
Tabelle 4 Handelsspanne
Abkürzungsverzeichnis
z.B. zum Beispiel
UVP Unverbindliche Preisempfehlung
EAN Europäische Artikelnummer
Kg Kilogramm
1 Preisangabenverordnung
1.1 Was sind die Funktionen der Preisangabenverordnung?
Bei der Preisangabenverordnung geht es um eine bundesweit geltende Ordnung, die die Preisklarheit und Preiswahrheit für den Verbraucher sicherstellen soll, damit dieser zu jeder Zeit weiß was die Produkte kosten. Grundsätzlich besteht bei einer Werbung erstmal keine Pflicht, es sei denn das Produkt wird in einem Schaufenster, innerhalb von Verkaufsräumen etc. ausgestellt1.
Die Preisangabenverordnung gilt für Privatkunden, die die Ware für ihren privaten Gebrauch nutzen, daher dient diese Verordnung nicht für Geschäfte zwischen Unternehmen.
Im Fokus steht der sogenannte Endpreis, den der Kunde zahlen muss. Dieser beinhaltet neben der Umsatzsteuer auch weitere Bestandteile des Preises für ein Produkt. Das Pfand ist allerdings vom Endpreis ausgeschlossen, da der Kunde es bei Rückgabe zurückerhält. Des Weiteren ist es wichtig den Preis für den Kunden gut sichtbar an der Ware oder am Regal in unmittelbarer Nähe zur Ware anzubringen. Für individuelle Preisnachlässe ist die Auszeichnung nicht Vorschrift2. Eng damit verbunden ist beispielsweise ein Ausverkauf. Als Beispiel lässt sich der Gartenmöbelausverkauf am Ende des Sommers anführen. Wenn ein Stuhl von 39,99 € auf 19,99€ gesenkt wird, müssen wir dies angeben. Wenn wir uns allerdings mit einem Kunden individuell auf 14,99 € einigen, müssen wir dies nicht auszeichnen.
Wenn der Preis auf eine Größenordnung (z.B. Gewicht, Volumen, Länge oder Fläche) zurückzuführen ist, dann ist der Preis mit einer Grundeinheit zu versehen3. Im Einzelhandel gibt es folgende Maßeinheiten: 1 Kilogramm, 1 Liter, 1 Kubikmeter, 1 Meter oder 1 Quadratmeter. Wenn ein Produkt unter 250 Gramm wiegt, dann kann man den Grundpreis auch in 100 Gramm angeben. Als Beispiel dafür lässt sich anführen, dass ein Gartenschlauch bei OBI verkauft wird. Dieser Schlauch kostet 39,99€ und ist 25 Meter lang. Zur besseren Vergleichbarkeit des Preises mit einem ähnlichen Produkt muss deshalb der Grundpreis pro Meter angegeben werden. In diesem Falle liegt er bei 1,60 € pro Meter. Nun ist er einfacher mit einem ähnlichen Schlauch zu vergleichen (z.B. ein Schlauch für 50,99€ mit einer Länge von 35 Meter mit einem Grundpreis von 1,46€ pro Meter).
Wenn ein Angebot aus mehreren Einzelteilen besteht, dann muss der Gesamtpreis angegeben sein. Als Beispiel lässt sich anführen, dass eine Bohrmaschine mit einem Normalpreis von 199,99 € mit einem 10-teiligen Bohrer-Set für 49,99 € zusammen für 229,99 € verkauft wird.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Händler bei durchgestrichen Preisen und bei Prozentangaben im Zuge von Rabattaktionen angeben muss, ob sich der durchgestrichene Preis bzw. die prozentuale Senkung auf den vorherigen Verkaufspreis oder auf die UVP (unverbindliche Preisempfehlung) des Herstellers bezieht.
Bei Katalogen, Mustern und Preisverzeichnissen ist der Preis ebenfalls gut leserlich für den Kunden auszuzeichnen. Des Weiteren muss das Handelsunternehmen die dort ausgezeichneten Preise für die Dauer (z.B. des Katalogs gewährleisten). Des Weiteren müssen bei Onlinekäufen die Versandkosten klar erkennbar sein und die Preisangaben im Geschäft können als Verhandlungsbasis angegeben werden4.
1.2 Wie setzt OBI diese um?
OBI verfügt über mehrere verschiedene Preisauszeichnungsschilder. Man differenziert zunächst die A-/B- und C-Etiketten. Bei den A-Etiketten handelt es sich um die Etiketten für die Haken im Regal. Auf ihnen steht der Verkaufspreis, der Preis der Grundeinheit (sofern der Artikel einen Bezug zu einer Grundeinheit hat), die Artikelnummer von OBI, die EAN (Europäische Artikelnummer) und die Artikelbezeichnung. Der Kunde kann so den Preis ablesen und einem Artikel zuordnen. Dasselbe gilt auch für die B- und C-Etiketten. Die B-Etiketten sind vor Kurzem weitestgehend aus dem Verkehr gezogen worden, daher wird hier darauf nicht der eingegangen. Wichtig zu den C-Etiketten zu erwähnen ist, dass die Staffelpreise hier angegeben werden. Links befindet sich der normale Preis und rechts der Staffelpreis, bei dem es sich um einen geringeren Verkaufspreis ab einen gewissen Absatzmenge handelt5. Hier ein Beispiel für ein klassisches C-Etikett6:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 C-Etikett (vom Autor erstellt)
Des Weiteren verfügt OBI im Zuge der Preisauszeichnung über A4-große Plakate. Auf diesen befindet sich die Maßeinheit, der Verkaufspreis, die Bezeichnung, die Artikelnummer und der Grundpreis. Hier ein Beispiel für ein solches Plakat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 A4-Preisauszeichnung (vom Autor erstellt)
Um die Preisauszeichnung kümmert sich die Abteilung Disposition in Verbindung mit den einzelnen Abteilungen. Über das Warenwirtschaftssystem bekommt die Disposition von der Zentrale und den einzelnen Lieferanten (Veränderung der Einkaufspreise) Informationen über die Preise. Bei der Festlegung der Verkaufspreise spielt die Zentrale eine entscheidende Rolle. Immer wenn ein Preis sich ändert oder eine neue Aktion ansteht erhält der Disponent die Information, dass sich etwas ändern. Dann werden die Preise ausgedruckt und weiter in die verschiedenen Abteilungen gereicht wo sie von den Mitarbeitern gesteckt bzw. geklebt werden. Zur Kontrolle geht der Disponent mehrmals wöchentlich durch die Gänge und überprüft die Auszeichnung.
2 Kalkulation eines Preises
In diesem Beispiel wird der Preis für eine Bosch Bohrmaschine ermittelt.
Es wird davon ausgegangen, dass wir von Bosch einen Einkaufspreis von 99,72€ bekommen und ab einer Abnahme von 40 Stück einen Rabatt von 8%. Des Weiteren gewährt und Bosch ein Skonto von 1,5 % bei Zahlung innerhalb von 40 Tagen. Da das Bauhaus, der in der Nähe angesiedelt ist diese Bohrmaschine für 169,99€ anbietet, wollen wir nicht drunter gehen und können daher höchstens 169,99€ als Verkaufspreis festlegen:
Tabelle 1 Kalkulation 1.Beispiel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wenn wir das Produkt kaufen und so Einlisten, ist die Kalkulation sehr knapp bemessen und der Spielraum sehr gering. Dennoch lohnt es sich vermutlich, da die Konkurrenz über dieses Produkt verfügt und wir gleichziehen wollen.
Der Listeneinkaufspreis bezieht sich auf die Preise, die der Hersteller nimmt. Davon können Rabatte direkt abgezogen werden. Rabatte werden uns vom Hersteller gewährt, wenn wir eine gewisse Menge abnehmen, in diesem Falle handelt es sich um 40 Stück. Wenn wir diese 40 Stück nicht annehmen ist davon auszugehen, dass die Kalkulation dazu führt, dass sich eine Einlistung der Bohrmaschine nicht lohnt. Das Skonto beschreibt einen Preisnachlass, der daraus resultiert, dass wir früher zahlen als uns das Zahlungsziel dies vorgibt. Bei den Bezugskosten handelt es sich meistens um fixe Kosten, die der Hersteller für die Lieferung oder eine bestimmte Serviceleistung „oben drauf“ addiert. Im Beispiel wurde dies allerdings weggelassen.
Die Handlungskosten und der Gewinn bilden dann gemeinsam die Handelsspanne7, also die Differenz zwischen Verkaufspreis (netto) und Einstandspreis. Die Handlungskosten beinhalten alle Kosten des Unternehmens, die das Produkt nicht direkt betreffen, darunter fallen zum Beispiel Transport-, Personal- oder Raumkosten8. Der Gewinn ist dann das was wir am Produkt verdienen.
[...]
1 Prof. Dr. Willy Schneider, 2018.
2 o.V., 2019.
3 o.V., 2019.
4 o.V., 2019.
5 o.V., 2019.
6 Benjamin Grebing, 2019.
7 Prof. Dr. Alexander Henning, 2018.
8 2019.
- Citar trabajo
- Benjamin Grebing (Autor), 2019, Funktionen der Preisangabenverordnung. Wie setzt OBI diese um?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1361548
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