Die folgende Dokumentation soll sich mit der Frage beschäftigen, wie Rosa Luxemburg die politische Landschaft sowohl zu Lebzeiten als auch nach ihrem Tod beeinflusste.
Es waren stürmische Zeiten, in denen Rosa Luxemburg lebte. Die Welt befand sich in einem Aufschwung, den die Menschheit so wahrscheinlich nie erlebt hat. Umgeben von sozialen, politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, lag es an Rosa Luxemburg eine Haltung zu formulieren, die anderen Personen und Personengruppen sehr oft unangenehm wurde. Es war sicher nicht der einfachste Weg, ihrem Umfeld immer mit einem kritischen Standpunkt zu begegnen. Das Festhalten an ihrem Standpunkt machte sie zu einer Außenseiterin, innerhalb der Sozialdemokratie, in der Gesellschaft des Kaiserreichs sowieso. Ein Merkmal, das sicherlich auch zu ihrem gewaltsamen Tod im Jahr 1919 führte.
Und trotzdem schaffte es Rosa Luxemburg zu ihren Lebzeiten, viele Menschen zu bewegen und von ihren Positionen zu überzeugen. Schon zu ihrer Zeit in der SPD war sie für ihre scharfen Reden zu kontroversen Fragen in der Parteilinie bekannt und ge- bzw. verachtet. Doch auch über die Grenzen ihres Todes schaffte es Rosa Luxemburg, gerade im politisch linken Spektrum zu einer einflussreichen Persönlichkeit zu werden.
Gliederung
1.Biografie und Hintergrund
1.1 Geburt,Kindheit und Jugend
1.2 Initiative in der polnischen Sozialdemokratie
1.3 Emigration nach Deutschland und Engagement in der SPD
1.4 Politischer Kampf während des Ersten Weltkrieges
1.5 Revolution in Deutschland und Nachkriegszeit
2. Grundüberzeugungen
2.1 Marxismus
2.2 Leninismus und Oktoberrevolution
2.3 Vorstellungen einer politischen Zukunft des Sozialismus
2.4 Rosa Luxemburgs Publikationen
3.Verhältnis zum Ersten Weltkrieg
3.1 Zerwürfnis mit der SPD
3.2 Gründung des Spartakusbundes
3.4 Inhaftierung wegen Landesverrats
4. Nachkriegszeit
4.1 Gründung der ,,Deutschen Republik“
4.2 KPD Gründung
4.3 Spartakusaufstand
4.4 Ermordung durch Freikorps in Berlin
5. Politischer Nachlass und Aktualität ihrer Standpunkte
5.1 Rosa Luxemburg in der Weimarer Republik
5.2 Rosa Luxemburg im Nationalsozialismus
5.3 Rosa Luxemburg in der DDR
5.4 Rosa Luxemburg in der BRD vor 1990 (Bonner Republik)
5.5 Rosa Luxemburg heute im vereinigten Deutschland
6. Fazit
Vorwort
Es waren stürmische Zeiten, in denen Rosa Luxemburg lebte. Die Welt befand sich in einem Aufschwung, den die Menschheit so wahrscheinlich nie erlebt hat. Umgeben von sozialen, politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, lag es an Rosa Luxemburg eine Haltung zu formulieren, die anderen Personen und Personengruppen sehr oft unangenehm wurde. Es war sicher nicht der einfachste Weg, ihrem Umfeld immer mit einem kritischen Standpunkt zu begegnen. Das Festhalten an ihrem Standpunkt machte sie zu einer Außenseiterin, innerhalb der Sozialdemokratie, in der Gesellschaft des Kaiserreichs sowieso. Ein Merkmal, das sicherlich auch zu ihrem gewaltsamen Tod im Jahr 1919 führte.
Und trotzdem schaffte es Rosa Luxemburg zu ihren Lebzeiten, viele Menschen zu bewegen und von ihren Positionen zu überzeugen. Schon zu ihrer Zeit in der SPD war sie für ihre scharfen Reden zu kontroversen Fragen in der Parteilinie bekannt und ge- bzw. verachtet.
Doch auch über die Grenzen ihres Todes schaffte es Rosa Luxemburg gerade im politisch linken Spektrum zu einer einflussreichen Persönlichkeit zu werden. Die folgende Dokumentation soll sich also mit der Frage beschäftigen, wie Rosa Luxemburg die politische Landschaft sowohl zu Lebzeiten als auch nach ihrem Tod beeinflusste.
1.Biografie und Hintergrund
1.1.Geburt, Kindheit und Jugend
Rosa Luxemburg erblickte am 5. März 1871, als Rozalia Luxenburg in Zamoscl im damals unter russischer Herrschaft stehenden Polen, das Licht der Welt. Sie war das fünfte Kind des Holzhändlers Eliasz Luxenburg und seiner Frau Line Luxenburg, geb. Löwenstein. Das Haus war polnisch geprägt und zweisprachig orientiert, neben polnisch sprach man deutsch.
Früh zog die Familie nach Warschau, wo sie hoffte, den Kindern bessere Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Auf einem russischsprachigen Mädchengymnasium zeigte die junge Luxemburg ihr Talent. Das Abitur schloss sie als Klassenbeste ab. Auffällig war ihr Interesse für Literatur und Botanik, das sie Zeit ihres Lebens prägen sollte. Außerdem sprach sie mehrere Sprachen und verfasste eigene Texte.
In ihrer Jugend begann Luxemburg erstmals sich mit den damals in Polen verbotenen Schriften Karl Marx‘ und Friedrich Engels‘ auseinanderzusetzen. Hier begann Luxemburgs politisches Engagement. Sie schloss sich einem Kreis aus marxistischen Oppositionellen an. Dieser Zirkel, der sich unter dem Namen ,,Proletariat“ organisierte, wurde von staatlichen Behörden beobachtet und schließlich aufgelöst. Um einer Verhaftung zu entgehen, floh die Achtzehnjährige in die Schweiz.
Dort nahm sie an der Zürcher Universität, damals die einzige, deutschsprachige Universität, die Frauen zum Studium zuließ, das Studium in den Fächern Mathematik, Zoologie, Botanik, Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften auf. Schließlich widmete sie sich auch den Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften. Als erste Frau an der Zürcher Universität erhielt sie einen Doktortitel der Ökonomie mit einer Arbeit über die industrielle Entwicklung Polens.
Während des Studium lernte sie Leo Jogiches kennen. Sie wurden ein Paar und blieben auch nach dem Ende der Beziehung 1906 freundschaftlich und politisch verbunden.
1.2.Initiative in der polnischen Sozialdemokratie
Während ihres Studiums unterhielt Luxemburg Kontakte zu russischen, deutschen und polnischen Sozialdemokraten und Sozialisten. Gemeinsam mit Leo Jogiches gründete Luxemburg im Jahr 1893 die Exilzeitung "Arbeitersache" ("Sprawa Robotnicza"). In ihren Publikationen kritisierte sie den Kurs, der im Vorjahr gegründeten Polnischen Sozialistischen Partei scharf. Diese sah als Hauptziel, die Erreichung eines bürgerlichdemokratischen Nationalstaat Polens und die vollständige Unabhängigkeit vom Zarenreich. Luxemburg und Jogiches kritisierten diesen Kurs als zu gemäßigt. Für sie musste das Ziel die revolutionäre Befreiung und Ermächtigung der Arbeiterklasse über den Kapitalismus sein. Statt eines Nationalstaats, forderten sie den Vorbau für eine internationale Arbeiterrevolution.
Als Reaktion wurde 1894 die ,,Sozialdemokratie des Königreich Polens“ gegründet. Die Ausrichtung dieser Partei war, im Gegensatz zur PSP revolutionär, orthomarxistisch und internationalistisch. Den Aufbau eines Nationalstaats hielt die Partei nicht für erstrebenswert. Gerade weil sie sich vom Nationalismus löste, konnte die Partei gute Beziehungen mit den anderen Arbeiterparteien, wie der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands, unterhalten. Sie setzte dabei auf die gemeinsame revolutionäre Erhebung, woraufhin Nationalstaaten obsolet werden würden.
In den Jahren des Konkurrenzkampfes zwischen den beiden sozialistischen Parteien rang insbesondere Rosa Luxemburg um Unterstützung für die Positionen der SDKP. Regelmäßig veröffentlichte sie Aufsätze, in denen sie die PSP scharf kritisierte. Auf der Konferenz der zweiten Internationalen hielt sie kontroverse Reden, in denen sie nicht nur die polnischen Sozialisten kritisierte, sondern auch andere Vertreter, wie etwa die Strömung des Austromarxismus, angriff. Für ihre hitzigen Konflikte innerhalb der Internationalen wurde Luxemburg berühmt-berüchtigt.
1898 wurde die SDKP von der zaristischen Geheimpolizei aufgelöst. Die verbliebenen Mitglieder machten sich umgehend daran, die Partei wieder aufzubauen. Um für dieses Vorhaben Unterstützung zu gewinnen, lies sich Luxemburg im Berlin, der Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs nieder. Das Reich besaß zu dieser Zeit mit der SPD, Europas am besten organisierte Arbeiterpartei.
1.3.Emigration nach Deutschland und Engagement in der SPD
Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, ging Rosa Luxemburg am 19. April 1898 eine Scheinehe mit Gustav Lübeck, dem Sohn ihrer Zürcher Gastfamilie, ein. Sofort schloss sie sich der SPD an und erwarb Ansehen durch ihr Sprachtalent und ihre Redebegabung.
Luxemburg musste aber erkennen, dass die SPD an Überzeugung für die revolutionäre Sache verloren hatte. Nachdem die staatliche Verfolgung der Partei durch die Bismarckschen Sozialistengesetze aufgehoben wurde, wollten die Sozialdemokraten ihre gesellschaftliche Akzeptanz bewahren und sich mit dem Kaiserreich arrangieren. Innerhalb der Partei kam es zu Flügelkämpfen über die Frage, ob der Kapitalismus auch durch Sozialreformen überwunden oder gemildert werden könnte.
Auf dem Parteitag 1898 in Stuttgart griff auch Luxemburg erstmals in den Streit ein. Sie positionierte sich dabei für den orthomarxistischen, revolutionären Flügel der Partei und kritisierte die Vertreter des gemäßigten Flügels. Nachdem auf dem Parteitag keine eindeutige Entscheidung über den Streit gefällt werden konnte, veröffentlichte Luxemburg in der Zeit danach einige Artikel, in denen sie dafür argumentierte, Reformen nicht als Ziel, sondern als Mittel zur sozialen Revolution zu sehen. Solange die Produktionsmittel im Privatbesitz statt im gemeinschaftlichen Besitz der Proletarier seien, könne es keine endgültige Verbesserung der Verhältnisse geben. Ebenfalls positionierte sich Luxemburg erstmals gegen militaristische Tendenzen in der Partei, nachdem der Parteivertreter Max Schippel in einer Publikation gefordert hatte, die Idee, die SPD als ,,Volksmiliz“ entgegen des Deutschen Heeres, aufzugeben.
Kurz vor dem Parteitag 1899 antwortete Luxemburg auf das Buch ,,Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie“ des Parteivertreters Eduard Bernstein, mit einer Artikelserie ,,Sozialreform oder Revolution?“ in der Leipziger Volkszeitung. In dieser machte sie klar, dass Reformen zur Verbesserung des ausbeuterischen Lohnsystems unentbehrlich seien, sie aber keineswegs das Ziel der revolutionären Umwälzung bestehender Verhältnisse ersetzen könnten. Mit der Fokussierung auf Reformen verrieten die Reformisten die Parteiziele der SPD und der Arbeiterbewegung. Sie forderte die Reformisten zum Verlassen der Partei auf.
Auf dem Parteitag führte sie ihre Thesen zur sozialen Revolution aus. Die Revolution müsse dabei so gewaltlos wie möglich stattfinden. Lediglich der Gegner hätte in der Hand, wieviel Gewalt notwendig sei, um die Umwälzung der Herrschaftsverhältnisse zu sichern.
Auf Verlangen Luxemburgs emigrierte auch Leo Jogiches nach Deutschland. Kurz darauf löste Luxemburg die Ehe zu Lübeck auf.
Nachdem Kaiser Wilhelm II. behauptete, er verstünde die Probleme der Arbeiterschaft besser, als jeder Sozialdemokrat wurde er von Luxemburg sehr scharf kritisiert. Daraufhin wurde sie zum ersten Mal inhaftiert. Sie wurde zu drei Monaten Haft wegen Majestätsbeleidigung verurteilt , von denen sie aber nur sechs Wochen absitzen musste. Als sich 1904 die Überhitzung der politischen Konventionen immer deutlicher machte, begann Luxemburg, sich in Russland für die Revolution einzusetzen. Erstmals traf sie dabei auch auf den Vertreter der Bolshewiki Abspaltung der Sozialdemokratischen Arbeiter Partei Russlands, Wladimir Iljitsch Ujanov, genannt Lenin. Sie kritisierte sein zentralistisches Parteienkonzept. Als 1905 Aufstände in Russland ausbrachen und das Zarentum wie nie zuvor bröckelte, reiste sie mit Leo Johiches nach Warschau, um dort die revolutionäre Sache zu unterstützen. Nach einiger Zeit wurde sie verhaftet und beinahe zum Tode verurteilt. Nach Zahlung einer hohen Kaution wurde sie freigelassen. Nach dem Scheitern der Revolution in Russland, setzte sich Rosa Luxemburg stark gegen den aufkommenden Militarismus in Europa ein. Schon früh erkannte sie die Gefahr eines großen und verlustreichen Krieges.
Wegen ,,Anreizung verschiedener Klassen der Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten“ wurde sie zu einer zweimonatigen Haftstrafe verurteilt, die sie vollständig verbüßen musste. Die Zeit in Russland verarbeitete sie, indem sie eine Resolution in der SPD einbrachte, wonach der Massenstreik ein Mittel sein müsse, um gegen Imperialismus und Militarismus vorzugehen. 1907 vertrat sie auf dem Kongress der Zweiten Internationalen eine Resolution, die von den europäischen Arbeiterparteien eine gemeinsame Haltung gegen kriegerische Handlungen vorsah. Diese wurde angenommen.
Nachdem ihre Beziehung zu Leo Jogiches gescheitert war, ging sie eine Beziehung mit Kostja Zetkin, dem Sohn ihrer engen Freundin und Parteigenossin Clara Zetkin ein. Als in den deutschen Kolonien ein Aufstand der Herero und Nama ausbrach, sprach sie sich zwar gegen den Kolonialismus aus, entschied sich allerdings dagegen zum Generalstreik aufzurufen. Auch in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Flügelkämpfen um die Legitimation des Generalstreiks.
Als 1913 mit dem Beginn des Balkankriegs der Ausbruch eines gesamteuropäischen Krieges immer wahrscheinlicher wurde, trat Luxemburg noch einmal verstärkt dafür ein, dass sich die Arbeiterparteien gemäß der internationalistischen Ausrichtung mit harten Mitteln gegen kriegerische Aktivitäten handeln müssten. Soldaten rief sie dazu auf bei Kriegsbefehlen, diese zu verweigern und nicht gegen ,,die Genossen“ die Waffen zu erheben. Wegen diesem Aufruf wurde sie erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Diesmal musste sie 14 Monate verbüßen. Ernüchternd stellte sie fest, dass die Arbeiterparteien immer mehr dem Nationalismus verfielen und statt sich gemeinsam gegen einen Krieg zu stellen, diesem immer mehr verfallen seien.
1.4.Politischer Kampf während des Ersten Weltkriegs
Luxemburgs Auffassung wurde 1914 noch einmal verstärkt. Nachdem das Deutsche Reich, Russland und Frankreich den Krieg erklärte, stimmte die SPD Reichstagsfraktion nahezu einstimmig für die Kriegskredite und ermöglichte damit die Mobilmachung, womit sie gegen Beschlüsse der Zweiten Internationalen verstieß. Rosa Luxemburg sah ihren Kampf für die internationale Solidarität der Arbeiter als gescheitert an. Sie schätzte den Konflikt, den sie gegen die nationalistischen Flügel der Partei geführt hatte, als verloren ein. Kurze Zeit hatte sie mit Selbstmordgedanken zu kämpfen.
Mit einigen Vertretern der Kriegsgegner innerhalb der SPD gründete Luxemburg die ,,Gruppe Internationale“ aus der mit dem Beitritt Karl Liebknechts die ,,Spartakusgruppe“ entstand. Sie forderte die Beendigung des Krieges und Abkehr vom ,,Burgfrieden“ mit dem Kaiser und den bürgerlichen Kräften.
Wegen ihren Aufrufen zur Meuterei der Soldaten, wurde sie kurze Zeit später inhaftiert. Mit einigen Unterbrechungen verbrachte sie von 1915 bis 1918 fast die gesamte Kriegszeit im Gefängnis. In dieser Zeit hielt sie intensiven Briefkontakt mit politischen und privaten Freunden, schrieb Aufsätze und botanisierte. Gerade mit Russland, wo 1917 gleich zwei Revolutionen stattfanden, beschäftigte sie sich sehr genau. So verfasste sie einen Aufsatz ,,Zur russischen Revolution“ in der sie zwar Lenins Revolution begrüßte, sie aber gleichzeitig wegen dessen Zentralisierungen auf die Bolschewiki und ihre Maßnahmen gegen demokratische Partizipation kritisierte. Wie schon Jahre zuvor kritisierte sie Lenins Haltung, die Partei müsse innerhalb der sozialistischen Gesellschaft eine unantastbare Führungsrolle übernehmen. Der Aufsatz wurde erst 1922 posthum veröffentlicht. Im selben Jahr spalteten sich Kriegsgegner von der SPD ab und gründeten die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands, USPD. Obwohl die Spartakusgruppe eine Spaltung der SPD für ihre Ziele als hinderlich ansah, schloss sie sich der USPD an. Luxemburg forderte die revolutionäre Abschaffung des Kaiserreichs. An dessen Stelle müsse die ,,Diktatur des Proletariats“ treten. Sie grenzte diesen Begriff allerdings stark gegen Lenins drohende Parteiendiktatur ab. Im Grunde trat sie für die Abschaffung der Besitzverhältnisse ein, wodurch sich das Proletariat befreien und selbst verwalten könnte.
1.5.Revolution in Deutschland und Nachkriegszeit
Nachdem der Kaiser auf die Krone verzichtete und das Reich verließ, konnte die oberste Heeresleitung, die de facto die Regierung übernommen hatte den Krieg nicht mehr weiter am Laufen halten und drängte den Reichskanzler Max von Baden einen Frieden auszuhandeln. Mit dem Ende des Kaiserreichs wurde klar, dass politisch nun ein anderer Wind in Deutschland wehen musste. Die linke USPD und v.a. die Spartakusgruppe sah darin eine einmalige Gelegenheit zur proletarischen Revolution. Konkurrent wurde allerdings die Mehrheits Sozialdemokratische Partei, MSPD, die in ihrer Forderung nach einer marktwirtschaftlichen-bürgerlichen Republik deutlich gemäßigter auftrat.
Die Strömungen kollidierten am 9. November 1918, an dem zunächst der Mehrheits Sozialdemokrat Phillip Scheidemann die ,,Deutsche Republik“ ausrief. Noch am selben Tag wurde vom Spartakisten Karl Liebknecht die ,,Deutsche Sozialistische Republik“ ausgerufen. Einen Tag nach der Ausrufung der beiden Republiken wurde Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis entlassen. Am darauffolgenden Tag trat um 11:00 ein endgültiger Waffenstillstand zwischen den Parteien des Ersten Weltkriegs in Kraft. Das Reich hatte den Krieg nun endgültig verloren.
Zunächst wurde eine provisorische Regierung unter Phillip Scheidemann und Friedrich Ebert (beide MSPD) gebildet. Zwar wurde die USPD in der Regierung berücksichtigt, dies galt allerdings nicht für die Spartakusgruppe. Schnell sicherte die Regierung sich die Unterstützung der ehemals kaisertreuen Truppen und sorgte dafür, dass Arbeiteraufstände und Massenstreiks teils brutal niedergeschlagen werden konnten. Rosa Luxemburg und die Spartakusgruppe forderten nun die endgültige Umwälzung des Kapitalismus durch eine proletarische Revolution. Obwohl sie dabei nicht ausschloss, dass Gewalt angewendet werden müsse, um sich zu verteidigen, lehnte sie Terror, wie etwa von den Bolschewiki angewendet sehr vehement ab und sorgte unter anderem für den Schutz von Berliner Kulturgütern vor Plünderungen.
Nach weiteren Ausschreitungen, bei denen immer mehr Demonstranten der Arbeiterbewegung von paramilitärischen Verbänden verwundet oder getötet wurden, trat die USPD vollständig aus dem Rat der Volksbeauftragten, der Interimsregierung unter Ebert und Scheidemann, aus. Luxemburg befürchtete daraufhin die Errichtung einer Diktatur seitens der MSPD Vertreter im Rat der Volksbeauftragten. Die Spartakusgruppe spaltete sich in der Folge auch von der USPD ab und konstituierte daraufhin 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands, KPD. Im vorgelegten Grundsatzprogramm trat sie dafür ein, dass die Partei die Macht niemals ohne den Willen des Volkes ergreifen dürfe, um Terror wie in Sowjetrussland zu vermeiden. Auch sollte die KPD trotz ihrer Abneigung gegen die Parlamentarische Republik an den Wahlen teilnehmen und im Parlament für die Revolution eintreten.
Wenig später kam es in Berlin zu Ausschreitungen nach einem Streik. Während Karl Liebknecht zu den Waffen rief und um Unterstützung für die Revolution bat, hielt Luxemburg den Umsturzversuch für schlecht vorbereitet und zu früh um breite Unterstützung zu sammeln. Intern kritisierte sie Liebknecht für sein Vorgehen scharf. Es kam im Rahmen des Spartakusaufstands zu tagelangen Besetzungen von Gebäuden im Zeitungsviertel und in der Folge zu Gefechten zwischen regierungstreuen Paramilitärs und Aufständigen, wobei hunderte von Oppositionellen brutal erschossen wurden, teils obwohl sie unbewaffnet waren oder nachdem sie sich bereits ergeben hatten. Nach der gewaltsamen Auflösung des Aufstands nahm die Gewaltbereitschaft gegenüber den Spartakisten zu. Es kursierten öffentliche Mordaufrufe und Kopfgelder, was dazu führte, dass Liebknecht, Luxemburg und andere bekannte Spartakisten untertauchen mussten. Obwohl Rosa Luxemburg zu dieser Zeit schon gesundheitlich angeschlagen war, gab sie in ihrer letzten Veröffentlichung in der ,,Roten Fahne“, der parteinahen Zeitung der KPD, das Vertrauen in die Arbeiterklasse nicht auf und verkündete, man werde aus vergangenen Fehlern lernen und sich dann erneut erheben.1Doch schon wenig später, am 15. Januar 1919, wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von paramilitärischen Trupps gefangengenommen und ins Eden Hotel gebracht, wo Waldemar Pabst, der Generalstabsoffizier der Garde-Schützen-Kavallerie-Division residierte. Über mehrere Stunden wurden Liebknecht und Luxemburg verhört und misshandelt. Daraufhin wurde beschlossen, beide zu ermorden. Rosa Luxemburg wurde beim Verlassen des Hotels mit einem Gewehrkolben bewusstlos geschlagen und daraufhin in einem Fahrzeug aus unmittelbarer Nähe erschossen. Ihre Leiche wurde in den Berliner Landwehrkanal geworfen und erst vier Monate später gefunden. Obwohl Ihr jahrelanger Mitstreiter Leo Jogiches kurze Zeit später Nachforschungen zum Tod Luxemburgs anstellte und Einzelheiten aufdeckte, wurden die Mörder nicht verurteilt und Mittäter nur sehr unzureichend bestraft. In der Folge fiel auch Jogiches einem politisch motivierten Mord zum Opfer.
2.Grundüberzeugungen
2.1.Marxismus
Schon in ihrer Schulzeit kommt Rosa Luxemburg in Kontakt mit marxistischer Literatur. Obwohl Marx‘ Schriften in Kongresspolen verboten waren, setzt sie sich erstmals mit sozialistischen Positionen auseinander und schließt sich daraufhin der
Gruppe ,,Proletariat“ an. Luxemburgs politischer Kampf bis ins Illegale für den Marxismus beginnt hier. Tatsächlich wird sie daraufhin ihre gesamte politische Arbeit für die Verteidigung der marxistischen Sichtweise auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft aufwenden. Dabei ist sie allerdings stets bereit, die marxistische Theorie, passend zu ihrer Gegenwart, zu übersetzen und auszubauen. Sie vertritt wie Marx die feste Überzeugung, dass Thesen ständig hinterfragt, falsifiziert und ergänzt werden müssen.
Genau, wie Marx und Engels, verstand sie die ökonomische und gesellschaftliche Wirklichkeit als Antagonismus zwischen dem Proletariat, der arbeitenden Klasse und der Bourgeoisie, der besitzenden Klasse. Dieser Klassengegensatz schaffe so nicht nur eine soziale, sondern auch eine politische Wirklichkeit, in der das Proletariat nicht nur durch seine sozialen Verhältnisse, sondern auch durch die Unmöglichkeit, gegen diese vorzugehen, geknechtet sei. Gerade während in der deutschen Sozialdemokratie immer mehr Stimmen zu hören waren, die die Meinung vertraten, man könne das Proletariat mit Wahlen und sozialen Reformen befreien, verwies Rosa Luxemburg darauf, dass mit bloßen Reformen keine Aufhebung des Privatbesitzes, d.h. der Produktionsmittel in privater Hand möglich sei. Dieses ökonomische Dilemma durch bloßen Parlamentarismus zu lösen, hielt sie für eine Vorstellung, die gerade dem Bürgertum nutzte, das seine Rolle in der Klassengesellschaft als Dominante zu verteidigen versuchen würde und so die Arbeiterbewegung korrumpieren könnte. Um für eine sozialistische Zukunft zu kämpfen, hielt sie eine Doppelstrategie für am sinnvollsten. So sollte die Arbeiterschaft zuerst mit Reformen gestärkt und ihr Elend gelindert werden, bevor sich Arbeiter schließlich vereinigen und eine Revolution von Zaun brechen könnten. Nach Marx hielt sie diese Revolution für unvermeidbar, um das Bürgertum als dominante Klasse abzusetzen und im Weiteren die Klassengesellschaft aufzulösen.
In ihrem 1903 veröffentlichten Aufsatz zu Karl Marx beschrieb sie die Wirkung seiner Arbeit auf die Arbeiterklasse wie folgt:
,,Käme es darauf an, dasjenige, was Marxfür die heutige Arbeiterbewegung getan [hat], in wenigen Worten zu formulieren, sokönnte man sagen: Marx hat die moderne Arbeiterklasse als historische Kategorie, d. h. als eine Klasse mit bestimmten geschichtlichen Daseinsbedingungen und Bewegungsgesetzen, sozusagen entdeckt.“2Dies lässt darauf schließen, wie wichtig sie die Thesen Marx‘ für die politische Bedeutung der Sozialdemokratie einordnete. Den Sinn der Sozialdemokratie sieht sie in der Überwindung der bürgerlichen Klassenordnung. Eine Distanzierung der Sozialdemokratie von Marx, wie sie nach der Abschaffung der Bismarckschen ,,Sozialistengesetzte“ in einigen Parteiflügeln vorkam, lehnte sie entschieden ab. Eine Aussöhnung mit den bürgerlichen Kräften sah sie als Verrat am Proletariat. Einzig und allein die Umsetzung einer klassenlosen Gesellschaft, wie von Marx und Engels vorgesehen, würde die marxistische Lehre obsolet machen. Deshalb stand sie dem ,,reformistischen“ Parteiflügel sehr kritisch gegenüber. Sie sah die Aussöhnung der Arbeiterklasse durch bloße Sozialreformen als hoffnungslos an. Nur die Überwindung der Klassenherrschaft konnte ihrer Ansicht nach, das Stadium der Klassenlosigkeit, wie Marx sie vorsah, erreichen.3Einer der führenden Sozialdemokraten in diesem Flügel, Eduard Bernstein, beschrieb sie im 1905 erschienenen Essay ,,Sozialreform oder Revolution?
“ folgendermaßen,,,Bernstein selbst sieht in seinenAusführungen nichts Neues, er meint vielmehr,daß sie ebenso mit einzelnenÄußerungen von Marx und Engels, wie mit der allgemeinen bisherigen Richtung der Sozialdemokratieübereinstimmen. Esläßt sich indes unseres Erachtens schwerlich leugnen,daß die Auffassung Bernsteinstatsächlich mit dem Gedankengang des wissenschaftlichen Sozialismus ingrundsätzlichem Widerspruche steht.“[4]
Den Versuch, die Situation der Arbeiterschaft durch bloße Sozialreformen zu unterstützen, interpretierte sie als Versuch, die kapitalistische Produktion vor ihrem natürlichen Schicksal zu retten und zu konservieren.
Wichtig blieb für sie auch immer die internationalistische Ausrichtung der Sozialdemokratie. Sie hielt die Menschen eher durch die Klassengegensätze als durch seine Staatsbürgerschaft getrennt. Streng nach dem Satz Marx‘ und Engels‘ im Manifest der kommunistischen Partei aus dem Jahr 1848, ,,Proletarier aller Länder vereinigt euch!“5setzte sie sich immer für die Kommunikation der sozialdemokratischen Parteien im ganzen europäischen Raum ein. Den Nationalstaat hielt sie für ein historisches Konstrukt, das in der Folge der sozialistischen Umwälzung der Klassenherrschaft zusammenbrechen würde. Aus dieser Position kämpfte sie auch zu Beginn ihrer politischen Karriere gegen die Polnische Sozialistische Partei, die sich vor allem für einen polnischen Nationalstaat und gegen die russische Oberherrschaft einsetzte. Diese Abneigung gegen den Nationalstaat zugunsten der internationalen Arbeiterbewegung führte auch zu den Spannungen mit der SPD während und vor dem Ersten Weltkrieg. Gerade weil Rosa Luxemburg eine der wichtigsten Befürworterinnen der Entscheidung der Zweiten Internationalen war, die Regierungen gemeinschaftlich nicht bei einem Krieg zwischen den Staaten zu unterstützen, brach sie nach dem Kriegsausbruch komplett mit der Sozialdemokratischen Partei. Der von der SPD proklamierte Burgfrieden zwischen Reichsregierung, den bürgerlichen Parteien und der Arbeiterbewegung, sah sie als fatal für die sozialistische Revolution an. Nicht nur, dass die Sozialdemokratie in ihren Augen das wichtigste Ziel, also die Verwirklichung der sozialistischen Gesellschaft verraten hatte, sah sie auch die Arbeiterbewegung insgesamt verraten, weil die SPD zuließ, dass sich Arbeiter aufgrund der Zugehörigkeit zu verschiedenen Nationalstaaten töten mussten. Der folgende Austritt aus der SPD und die Gründung der Spartakusgruppe können als Reaktion Luxemburgs gewertet werden, der SPD den Rücken zu kehren, die sich entgegen ihrer orthomarxistischen Einstellung mit dem bürgerlichen Nationalstaat und mit prokapitalistischen Kräften verbrüdert hatte.
Ein Konflikt, der die gemäßigte, reformistische, nationalstaatliche Sozialdemokratie noch Jahrzehnte später vom revolutionären, antikapitalistischen, internationalistischen Sozialismus spalten sollte.
2.2.Leninismus und Oktoberrevolution
Im vierten Kriegsjahr, 1917 wurde ersichtlich, dass die hohen militärischen Verluste, Leiden der Zivilbevölkerung und die Misspolitik des Zaren irreparable Schäden in Russland anrichteten und das Vertrauen der Bevölkerung in den Zarismus nachhaltig zerstörte. Schon zuvor war es zu oppositionellen Bewegungen und Aufständen gekommen, so auch 1905, als revolutionäre Ausschreitungen vom zaristischen Militär brutal niedergeschlagen wurden. Der Weltkrieg hatte den Bewohnern der russischen Städte so stark zugesetzt, dass sie den Zaren in einem revolutionären Aufstand zum Abdanken zwangen und die Macht an eine provisorische Regierung und einem Arbeiterund Soldatenrat, dem Petrograder Sowjet übergaben. Schnell wurde ersichtlich, dass auch diese neue Republik die Probleme der Bevölkerung nicht lösen konnte. Sie versuchte, den Krieg weiterhin zum Erfolg zu führen, was sowohl das Militär und die Zivilbevölkerung belastete. Der revolutionäre Sozialist Wladimir Iljitsch Ujanov, genannt Lenin, kehrte daraufhin aus seinem Schweizer Exil zurück und versprach der Bevölkerung bei der Machtübernahme seiner Bolschewiki, Frieden und Brot. Für Rosa Luxemburg war Lenin kein Unbekannter. Schon in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts stimmte Luxemburg Lenin in der Frage zu, ob Polen ein eigenständiger Nationalstaat, losgelöst von Russland, werden müsse. Beide beantworteten diese Frage negativ und stellten sich damit gegen die Hauptposition der Polnischen Sozialistischen Partei. Beide hielten die Überwindung des Kapitalismus für wichtiger als die Bildung eines Nationalstaates, was sie für eine bürgerliche und nationalistische Forderung hielten. Den Zaren sahen sie als Feind der russischen und polnischen Arbeiterklasse, den es gemeinsam zu überwinden galt.
Dennoch wurden früh zentrale Unterschiede in Lenins und Luxemburgs Sichtweise auf die sozialistische Revolution deutlich. Nachdem sich Lenin mit seinen Verbündeten von der Sozialdemokratischen Arbeiter Partei Russlands abgespalten und die Bolschewiki (Mehrheitler) begründet hatte, die der radikale Flügel der Partei und gegen die Menschewiki (Minderheitler) bildete, folgte er einer Theorie, wonach eine politische Avantgarde des Proletariats innerhalb einer Partei die Staatsmacht übernehmen und die .,Diktatur des Proletariats“ begründen müsse. Die Rolle dieser Avantgarde sah Lenin in seinen Bolschewiki. Luxemburg sah hingegen die sozialistische Revolution nur in einer Massenbewegung des Proletariats verwirklicht. Sie befürchtete, die Avantgarde nach Lenin könnte die Politisierung der Arbeiterklasse bekämpfen und so die Macht nicht für, sondern gegen die Arbeiter ausüben. Den 1904 veröffentlichten Aufsatz ,,Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie“ schloss sie mit der Erklärung ab ,,Fehltritte, die eine wirklich revolutionäre Arbeiterbewegung begeht, sind geschichtlich unermeßlich fruchtbarer und wertvoller als die Unfehlbarkeit des allerbesten Zentralkomitees“6und kritisierte damit sehr deutlich die leninistische Sichtweise. Während der russischen (Vor-)Revolution 1905/06 erklärte Luxemburg die Notwendigkeit von Massenstreiks des Proletariats. Die Partei müsse den revolutionären Umbruch anführen und leiten, könne aber nie ohne die revolutionären Proletarier handeln. Auch wenn diese Haltung eher als Kritik bestimmter SPD-Flügel verstanden werden konnte, die sich weiterhin gegen die von Luxemburg geforderten Massenstreiks stellten, kritisierte sie auch Lenins Parteikonzept.7Gerade auch weil die Bolschewiki von den Streiks überrascht wurden und so während den Revolten nur sehr schwerfällig handeln konnten. Nach Ausbruch des Kriegs 1914 kritisierte Luxemburg in einem anonymisiert herausgegebenen Aufsatz erneut die putschistische Taktik gegen die Regierung. Wieder verwies sie darauf, dass die Revolution nur unter Beteiligung der großen Mitte des Proletariats Erfolg haben könne. Gerade auch, weil die SPD nicht mehr als große Massenpartei geeint gegen das Bürgertum und die Monarchie agierte, sondern in ihrem ,,Burgfrieden“ verharre, sah Luxemburg nicht die Chance, das politische und ökonomische System durch einen Putsch nachhaltig zu verändern. Lenins Position sollte sich durch die verheerenden Auswirkungen des Weltkriegs auf Russland noch einmal bestärken. Als 1917 der Zar zum Abdanken gezwungen wurde und sich eine republikanische Doppelherschaft aus provisorischer Regierung und Arbeiter- und Soldatenrat (Sowjet), schwor Lenin seine Bolschewiki daraufhin auf die Bekämpfung der Regierung ein. Mit dem Versagen der Regierung, den Krieg zu beenden und so das Leiden der Zivilbevölkerung und der Soldaten ebenfalls zu stoppen, konnten sich Lenin und seine Unterstützer eine gute Position sichern. Mit der Machtübernahme der Bolschewiki im Sowjet und der darauffolgenden Vereidigung des Militärs auf diesen, übernahm Lenin de-facto die Macht im Staat. In der folgenden Zeit wurde die provisorische Regierung festgenommen und Vertreter dieser in teils gewaltlosen und teils gewaltsamen Aktionen beseitigt. Die leninistische Oktoberrevolution wurde so durch einige Parteivertreter, allerdings nicht durch das breite Proletariat initiiert.
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1 Vgl. Luxemburg, Rosa, 2016, Gesammelte Werke Aufsätze+Reden+Briefe- Die Ordnung herrscht in Berlin, Hrsg. e-artnow, S. 1214
2 Luxemburg, Rosa, 2016, Gesammelte Werke Aufsätze+Reden+Briefe- Karl Marx, Hrsg. eartnow, S. 697
3 Vgl. Luxemburg, Rosa, 2016, Gesammelte Werke Aufsätze+Reden+Briefe- Karl Marx, Hrsg. eartnow, S. 702
4 Luxemburg, Rosa, 2016, Gesammelte Werke Aufsätze+Reden+Briefe- Sozialreform oder Revolution?, Hrsg. e-artnow, S. 389
5 Marx, Karl; Engels, Friedrich, 1848, Manifest der Kommunistischen Partei, Reclam Verlag, Stuttgart, 8. Auflage S. 84
6 Luxemburg, Rosa, 2016, Gesammelte Werke Aufsätze+Reden+Briefe- Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie, Hrsg. e-artnow, S. 729
7 Vgl. Lugano, Ottokar, Rosa Luxemburgs Demokratiekonzept. Ihre Kritik an Lenin und ihr politisches Wirken 1913-1919. Rosa-Luxemburg-Forschungsberichte, Hrsg. Rosa-LuxemburgStiftung Sachsen, Leipzig 2008, S. 118
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