Es ist klar, dass wenn jemand etwas erreichen möchte, aktiv handeln muss. Doch wie hängen Wünsche, Ziele, Motivation und Handlung zusammen? Das Rubikon-Modell von Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer beschreibt die einzelnen Schritte einer Handlung. Dabei bezieht sich der Begriff „Rubikon“ auf eine Metapher. Es wird erzählt, dass Caesar mit dem Überschreiten des Rubikon (Fluss in Italien) seinen Entschluss zum Bürgerkrieg nicht mehr rückgängig machen konnte. In der Theorie steht das Überschreiten des Rubikons für die verbindliche Festlegung auf ein Ziel, mit der eine vollständige Ausrichtung auf die Realisierung des Ziels einhergeht. Mit der Umwandlung eines Wunsches in ein Ziel wird der „Rubikon“ überschritten. Das Rubikon-Modell ist in vier Stufen, auch Handlungsstrom genannt, aufgeteilt. Dieser Handlungsstrom beginnt mit der Entscheidung etwas zu tun und endet mit der Zielerreichung.
Inhalt
1 das Rubikon-Modell
1.1 Motivation und Volition
1.2 Einsatz der Handlungskontrollstrategien nach Kuhl
2 Was sind Emotionen
2.1 Die Entstehung von Emotionen
2.2 die Regulation von Emotionen im beruflichen Alltag und Emotionsarbeit
3 explizite und implizite Motive
3.1 Bedeutung von Motivinkongruenz
3.2 Die negativen Folgen von Motivinkongruenz
3.3 Präventions-, Interventionsmaßnahmen und Veränderung von otivinkongruenz
Literaturverzeichnis
1 das Rubikon-Modell
Es ist klar, dass wenn jemand etwas erreichen möchte, aktiv handeln muss. Doch wie hängen Wünsche, Ziele, Motivation und Handlung zusammen?
Das Rubikon-Modell von Heinz Heckhausen und Peter M. Gollwitzer beschreibt die einzelnen Schritte einer Handlung. Dabei bezieht sich der Begriff „Rubikon“ auf eine Metapher. „Es wird erzählt, dass Cäsar mit dem Überschreiten des Rubikon (Fluss in Italien) seinen Entschluss zum Bürgerkrieg nicht mehr rückgängig machen konnte. In der Theorie steht das Überschreiten des Rubikons für die verbindliche Festlegung auf ein Ziel, mit der eine vollständige Ausrichtung auf die Realisierung des Ziels einhergeht. Mit der Umwandlung eines Wunsches in ein Ziel wird der „Rubikon“ überschritten“ (Jansen, 2018, S. 102 - 107)
Das Rubikon-Modell ist in vier Stufen, auch Handlungsstrom genannt, aufgeteilt. Dieser Handlungsstrom beginnt mit der Entscheidung etwas zu tun und endet mit der Zielerreichung. Dabei gibt es die vier folgenden Stufen:
Das Abwägen, das auch als prädezisionale Phase bezeichnet wird, ist motivational gesteuert und realitätsorientiert. Hier geht es darum, sich verschiedene Handlungsoptionen zu vergegenwärtigen, diese abzuwägen und die Lage einzuschätzen. Die Phase wird mit der Intentionsbildung: die Person entscheidet etwas zu tun und überschreitet so den „Rubikon“.
Achtziger, P. M. Gollwitzer, 2018, S. 357 - 361
Jansen, 2018, S. 102 - 107
Moskaliuk, 2017, Vier Phasen der Motivation: Rubikon-Modell
Schwab, 2009, Selbstgesteuertes Lernen: Volitionale Aspekte
Der nächste Schritt besteht aus der Planungsphase, auch postdesizionale Phase genannt und ist volitional gesteuert und realisierungsorientiert. . Hier geht es darum zu planen, wie das Ziel erreicht werden soll. Der Fokus liegt also darin, welche Informationen für die Umsetzung des Ziels benötigt werden.
(ebd.)
Das Handeln, auch als aktionale Phase bezeichnet, ist die dritte Phase und ist ebenfalls volitional gesteuert und realisierungsorientiert. In dieser Phase erfolgen alle Aktivitäten, die zur Zielerreichung dienen.
(ebd.)
Schließlich bildet die Bewertungsphase, auch als postaktionale Phase bekannt, die vierte und letzte Phase und ist genau wie die erste Stufe motivational gesteurt und realitätsorientiert. Hier wird bewertet, ob das Ziel erreicht wurde und es werden die Ursachen für Erfolg bzw. für Misserfolg ermittelt.
Achtziger, P. M. Gollwitzer, 2018, S. 357 - 361
Jansen, 2018, S. 102 - 107
Moskaliuk, 2017, Vier Phasen der Motivation: Rubikon-Modell
Schwab, 2009, Selbstgesteuertes Lernen: Volitionale Aspekte
Das Modell lässt sich am folgendem Beispiel veranschaulichen: Eine Person entscheidet sich Joggen zu gehen, denn sportliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Fitness und das Wohlbefinden aus. Nachdem die Person abgewogen hat, ob sich die körperliche Anstrengung und der Aufwand lohnen, hat sich die Person schließlich für das Joggen entschieden und somit den Rubikon überquert. Nachdem die Person die Durchführung geplant hat, wird das Ziel in Tat umgesetzt. Am Ende wird das Ziel bewertet.
1.1 Motivation und Volition
Die Motivation und Volition sind wichtige Bestandteile des Rubikon-Modells. Während unter Motivation die Verhaltensbereitschaft in Richtung eines Ziels verstanden wird und Motivation aus Bedürfnissen wie nach Wissen, sozialer Anerkennung, Leistung, Selbstachtung oder Sicherheit entsteht. Die Frage ist hier immer, welche Ziele angestrebt werden sollen.
Achtziger, P. M. Gollwitzer, 2018, S. 357 – 361
Jansen, 2018, S. 102 – 107
Moskaliuk, 2017, Vier Phasen der Motivation: Rubikon-Modell
Volition bezeichnet dagegen den Willen und das Streben nach den gesetzten Zielen. Die Volition spielt also in dem Moment, in dem aktiv damit begonnen wird das Ziel umzusetzen, eine große Rolle. Dabei stellt sich die Frage: „wie die handelnde Umsetzung einer bereits gesetzten Zielintention reguliert wird?
Achtziger, P. M. Gollwitzer, 2018, S. 357 – 361
Jansen, 2018, S. 102 – 107
Moskaliuk, 2017, Vier Phasen der Motivation: Rubikon-Modell
1.2 Einsatz der Handlungskontrollstrategien nach Kuhl
Unter Handlungskontrollstrategien werden Strategien verstanden, die vorhandene oder sich entwickelnde Intentionen bzw. Absichten gegen konkurrierende Motivationstendenzen abschirmen. Diese Handlungskontrollstrategie wurde 1983 von Kuhl entwickelt und ist eine Erweiterung des Rubikon-Modells. In seiner Handlungsregulationstheorie 1983 rückt Kuhl seine Ansicht, „dass sich Menschen in ihrer Handlungsregulation aber unterscheiden können und diese Unterschiede auf ihre Fähigkeit zur Regulation von Emotionen zurückgeht“ (Jansen, 2018, S. 107 - 111) in dem Mittelpunkt der Betrachtung.
Jansen, 2018, S. 107 - 111
Schwab, 2009, Selbstgesteuertes Lernen: Volitionale Aspekte
Die Handlungskontrollstrategie soll nun Schritt für Schritt am Beispiel vom Lernen auf eine Klausur erklärt werden:
1. Aufmerksamkeitskontrolle: Die Aufmerksamkeit auf Informationen lenken, die für die Zielerreichung erforderlich sind.
2. Enkodierungskontrolle: Merkmale von Reizen, die mit dem aktuellen Ziel in Verbindung gebracht werden, werden tiefer gespeichert.
3. Motivationskontrolle: „Sich die positiven Anreize des Ziels vor Augen halten.“ (Jansen, 2018, S. 107 – 111)
4. Emotionskontrolle: Auch hier gibt es Emotionen, die für die Ziel Erreichung förderlich sind, die Person versucht also genau solche Gefühle zu erzeugen, denn negative Emotionen wirken sich
5. Umweltkontrolle: Aus der Umgebung ablenkende bzw. störende Reize entfernen.
Achtziger, P. M. Gollwitzer, 2018, S. 357 - 361
Jansen, 2018, S. 102 - 107
Moskaliuk, 2017, Vier Phasen der Motivation: Rubikon-Modell
Schwab, 2009, Selbstgesteuertes Lernen: Volitionale Aspekte
Am folgendem Beispiel lässt sich das Modell veranschaulichen: Ein_e Schüler_in entscheidet sich dafür, eine Präsentation in z. B. Geschichtsunterricht zu halten. Diese Präsentation muss aber erst vorbereitet werden. Der_die Schüler_in sucht sich also ein Thema aus und geht an die Recherche. Während dieser Recherche fokussiert er_sie seine_ihre Aufmerksamkeit auf Webseiten, Literatur und Inhalte, die relevant für seine_ihre Präsentation sind. Wenn der_die Schüler_in einen Text gefunden hat und diesen durchließt speichert er_sie nur die Informationen ab, die für seine_ihre Präsentation relevant sind. Damit der_die Schüler_in motiviert wird bzw. motiviert bleibt hält er_sie sich das Ziel vor Augen, dass diese Präsentation ihm_ihr dabei hilft eine bessere Note in diesem Fach z. B. Geschichte, zu bekommen. Wenn der_die Schüler_in nicht genug oder gute Literatur gefunden hat und deshalb genervt ist, sollte er_sie sich durch eine angenehme Aktivität emotional wieder aufrappeln. Der_Die Schüler_in sollte alle während der Recherche, aber auch hinterher bei der Ausarbeitung der Präsentation, alle ablenkenden Reize aus der Umgebung entfernen z. B. das Handy ausschalten, in einem Raum arbeiten, in dem er_sie nicht gestört wird und an einem Arbeitsplatz arbeiten, das frei von Ablenkungen ist.
2 Was sind Emotionen
Waren Sie heute schon glücklich über etwas oder haben Sie sich geärgert? All dies, Freude, Wut, Überraschung, Stolz, Ärger und Angst sind Emotionen, aber dies sind nur ein kleiner Teil unserer Emotionen. Während wir manchmal nicht genug von Emotionen bekommen oder andere Emotionen erneut erleben wollen, sind wir von manch anderen Emotionen genervt.
Bak (2019) S. 145 -1 46
Der Begriff Emotion stammt aus dem lateinischen und bedeutet „herausbewegen“, „vertreiben“ oder „unterbrechen“. Dieser Begriff wurde für Migrationsbewegungen von Menschen, aber auch für tektonische Bewegungen verwendet. „Auf die Psyche übertragen, bezeichnete der Begriff die Störung eines Gleichgewichts.“ (Jansen, 2018, S. 9 – 10)
Laut Jansen (2018, S. 9 – 10): „Kein anderer Bereich des seelischen Geschehens weist so viele verschiedene Qualitäten, Nuancen und Intensitätsgrade auf wie Gefühle und Emotionen.“
Bis her gibt es keine einheitliche Definition von Emotion, die auch alle akzeptieren würden, aber dafür gibt es mehrere verschiedene Definitionen. Laut Myers, Hoppe-Graff und Keller (2014, S. 496) ist Emotion als „Reaktion des ganzen Organismus, die 1. Physiologische Erregung, 2. Ausdrucksverhalten und 3. Bewusste Erfahrung beinhaltet“. Brandstätter, Schüler, Puca, & Lozo (2013, S. 130) beschreiben dagegen: „Emotionen haben subjektive erfahrbare und objektive erfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten beziehungsweise fördern, das dem Organismus eine Anpassung an seine Lebensbedingungen ermöglicht.“ Sven Barnow (2017, S. 7 – 11) definiert Emotion wie folgt: „Unter Emotionen versteht man meist schnell einschießende Gefühlszustände wie beispielsweise Angst und Ärger, aber auch Ekel, Trauer, Überraschung oder Freude. Sie können sich stark oder schwach anfühlen, kurz oder etwas länger andauern und haben immer eine positive bzw. negative Ausrichtung.“ Im Vergleich definieren Stemmler, Schmidt-Atzert, & Peper (2014, S. 25–26) direkt hintereinander die Begriffe „Emotion“, „Gefühl“ und „Ausdruck“. Dabei definieren Stemmler et al. (2014, S. 28) Emotion wie folgt: „Emotionen sind von Persönlichkeitseigenschaften abzugrenzen. Im Alltag werden Menschen auch als „ängstlich“, „zornig“ oder „traurig“ beschrieben. Damit ist gemeint, dass diese Menschen (situationsübergreifend) eher dazu neigen als andere, die genannten Emotionen zu zeigen. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Emotion und Eigenschaft ist aber der zeitliche Bezug. Emotionen sind als „State“ im Gegensatz zur Eigenschaft als „Trait“ nur von zeitlich begrenzter Dauer. „
Ebenso grenzen Stemmler et al. Und auch Bak (2019, S. 145 – 146) Stimmungen von Emotionen ab. Stimmungen halten zwar länger an, sind aber dafür weniger intensiv wie Emotionen. „Während Stimmungen der Hintergrund sind, vor dem sich Denken, aber auch Emotionen abspielen, sind Emotionen immer auf konkrete Objekte ausgerichtet und zeitlich begrenzt.“ (Jansen, 2018, S. 9 – 10)
Der Begriff Gefühl hingegen bezieht sich nur auf die erlebnisbezogene Komponente der Emotion
Bak, 2019, S. 145 -146
Barnow, 2017, S. 7 – 11
Brandstätter et al., 2013, S. 130
Jansen, 2018, 9 – 10
Myers et al., 2014, S. 496
Stemmler et al., 2014, S. 28
[...]
- Citation du texte
- Anonyme,, 2021, Rubikon-Modell, Entstehung und Regulation von Emotionen und die Bedeutung von Motivinkongruenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1361280
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.