In meiner Seminararbeit behandele ich die Thematik des „Weges von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt in den 2.Weltkrieg“. Chronologisch möchte ich dabei zuerst eine kurze Biografie zu Roosevelt, quasi als Einstieg, geben, unter Gliederungspunkt 2 (Seite 2-5) ist dies zu finden. Unter Punkt 3 (Seite 5-15) möchte ich dann auf die Neutralitätspolitik ab 1935, insbesondere auf die Neutralitätsgesetze und ihre Wirkung auf Roosevelt, sowie einige Mitglieder des politischen Establishments, eingehen. Schließlich werde ich unter Punkt 4 (Seite 15-19) auf die Abkehr von der Neutralitätspolitik zu sprechen kommen, indem ich verschiedene Maßnahmen beschreibe die diesen Weg ebneten. Unter Gliederungspunkt 5 (Seite 19-22) werde ich noch auf den Kriegseintritt der USA eingehen und hier die unmittelbaren Ursachen stärker beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Zur Biografie Franklin D. Roosevelts
3 Roosevelt und die Neutralitätsgesetze 1935-1941
3.1 Zur ersten Neutralitätsgesetzgebung 1935
3.2 Zur zweiten Neutralitätsgesetzgebung 1936
3.3 Zur dritten Neutralitätsgesetzgebung 1937
3.4 Zur „Quarantäne-Rede“ 1937
3.5 Zur vierten Neutralitätsgesetzgebung 1939
3.6 Einige Strandpunkte von ausgewählten Mitgliedern des politischen Establishments zur „Cash-and-carry-Vereinbarung“ und ihrer Abänderung (drittes/viertes Neutralitätsgesetz)
4 Abkehr von der Neutralitätspolitik 1939-1941
4.1 Zum Zerstörerabkommen („Destroyer-Act“) 1940
4.2 Zum Leih-Pacht-Gesetz („Land-Lease-Act“) 1941
4.3 Zum „Shoot-on-sight-Befehl“ 1941
4.4 Zur Atlantik-Charta 1941
5 Pearl Harbour und der Kriegseintritt 1941
5.1 Zu den Wegbereitern der japanischen Aggression
5.2 Zum Angriff und dem Ergebnis von Pearl Harbour 1941
6 Resümee
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
In meiner Seminararbeit behandele ich die Thematik des „Weges von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt in den 2.Weltkrieg“.
Die Wahl dieses Themas ergab sich unter anderem aus meiner Entscheidung bezüglich des Referatthemas im Hauptseminar. Dieses beinhaltete die „Abkehr von der Neutralitätspolitik“ unter der Administration von Franklin Delano Roosevelt. Somit waren die zu behandelnden Punkte in dieser Arbeit Fakten, die von mir bereits angesprochen wurden. Auf das von mir zu bearbeitende Spezialthema stieß ich dann durch die Literatursuche zur Thematik. Durch die Literaturrecherche und das Referat entwickelte sich bei mir auch ein persönliches Interesse für dieses Thema.
Chronologisch möchte ich dabei zuerst eine kurze Biografie zu Roosevelt, quasi als Einstieg, geben, unter Gliederungspunkt 2 (Seite 2-5) ist dies zu finden. Unter Punkt 3 (Seite 5-15) möchte ich dann auf die Neutralitätspolitik ab 1935, insbesondere auf die Neutralitätsgesetze und ihre Wirkung auf Roosevelt, sowie einige Mitglieder des politischen Establishments, eingehen. Schließlich werde ich unter Punkt 4 (Seite 1519) auf die Abkehr von der Neutralitätspolitik zu sprechen kommen indem ich verschiedene Maßnahmen beschreibe die diesen Weg ebneten. Unter Gliederungspunkt 5 (Seite 19-22) werde ich noch auf den Kriegseintritt der USA eingehen und hier die unmittelbaren Ursachen stärker beleuchten.
Die geplante methodische Vorgehensweise in meiner Seminararbeit richtet sich nach dem Inhalt-Fazit-Prinzip, d.h. jeder zu behandelnde Gliederungspunkt wird durch Quellenanalyse inhaltlich zusammengefasst und anschließend durch ein persönliches Fazit, hinsichtlich der zu untersuchenden Fragestellungen, bewertet.
Unter Gliederungspunkt 6 (Seite 22-25) werde ich dann die Arbeitsergebnisse noch mal zusammenfassend wiedergeben.
Roosevelts Eintritt in den 2. Weltkrieg 2
Die grundsätzlichen Fragestellungen hierbei sind:
Wie war die politische Situation in den USA bezüglich der Neutralität/Einmischung in außeramerikanische Konflikte vor 1940?
Welche Maßnahmen/Gesetze gab es, die diesen Punkt regelten?
Welche Standpunkte gab es stichpunktartig in der Regierung und beim Präsidenten dazu?
Wie sahen die Maßnahmen aus, die „die Abkehr von der Neutralitätspolitik“ ausmachten?
Was waren unmittelbare Auslöser des Kriegseintritts der USA?
In welcher politischen Situation befand sich der US-Präsident in den verschiedenen Zeitabschnitten?
Zur Literatur ist anzumerken, dass ich mich hauptsächlich mit deutschsprachiger Literatur, aber auch teilweise mit englischsprachiger Literatur befasst habe. Selbstverständlich habe ich versucht die aktuellste Literatur zu diesem Thema zu bevorzugen. Fakt aber ist, dass ich Literatur von 1948-2000 verwendet habe. Diese Lektüre ist in der Universitätsbibliothek Potsdam, der Stadtbibliothek Spandau-Berlin, sowie im JFK-Institut der Freien Universität Berlin erhältlich. Nähere Angaben zur Literatur sind unter Gliederungspunkt 7 (Seite 25-26) zu finden.
Zum Schluss muss ich noch erwähnen, dass ich meine Arbeit nach der neuen Rechtschreibung verfasst habe.
2 Zur Biografie Franklin D. Roosevelts
„Franklin Delano Roosevelt wurde am 30. Januar 1882 in Hyde Park, New York geboren und starb am 12. April 1945 in Warm Springs, Georgia. Er entstammte einer der wohlhabendstenen und angesehensten Patrizierfamilien Bostons. Sein Vater James Roosevelt war überwiegend im Eisenbahnbau tätig. Er unternahm häufig Europareisen, meist in Begleitung
seiner gesamten Familie. Daher verbrachte Franklin D. Roosevelt einen Teil seiner Kindheit in Europa, zwischen 1891 und 1896 mehrere Monate in der deutschen Kurstadt Bad Nauheim, wo er auch für einige Zeit die Schule besuchte. Seit seinem 40. Lebensjahr litt er an Kinderlähmung und war seither meist auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen. Verheiratet war er mit Eleanor Roosevelt, die während seiner Amtszeit ebenfalls zu einer bekannten öffentlichen Person wurde.“1
Roosevelt war von 1933 bis zu seinem Tod der 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (USA). 1910 wurde der Jurist Franklin
D. Roosevelt als demokratischer Kandidat in den Senat von New York gewählt. Damit begann seine politische Karriere. Als Kandidat der Demokratischen Partei wurde er nach seiner ersten Amtszeit dreimal wieder gewählt – erst seit einer Verfassungsänderung im Jahre 1947 gibt es eine formale Begrenzung auf zwei Amtszeiten, die Präsidenten vor Roosevelt hatten dies jedoch alle als informelles Prinzip anerkannt. Somit war er als einziger amerikanischer Präsident mehr als zehn Jahre im Amt.
„Um die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu überwinden, propagierte er den "New Deal". Dadurch wurden unter anderem die Voraussetzungen für eine Entwicklung zum modernen Sozialstaat geschaffen. Durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitszeitverkürzungen, Erhöhung der Mindestlöhne, Einführung einer Arbeits- Unfall- und
Arbeitslosenversicherung, usw. versuchte Roosevelt, innenpolitische Probleme zu lösen, und sicherte sich dadurch auch eine breite Zustimmung in der Bevölkerung. Außenpolitisch propagierte er gegenüber Lateinamerika eine Politik der guten Nachbarschaft. 1933 erkannte die USA die UdSSR an.“2
Roosevelt ist vor allem für seine sozialdemokratische Sozial- und Wirtschaftspolitik und als Führerpersönlichkeit während der Zeit des 2. Weltkrieges bekannt.
„Aber auch schon lange vor dem Weltkrieg hatte er sich Verdienste um die Etablierung einer gerechten Weltordnung erworben. In der Inaugural-Rede vor dem Kongress im März 1933 verkündete er seine außenpolitische Vision der „Good Neighbor Policy“. Seine Leitlinie beruhte dabei auf dem kantischen Prinzip „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andren zu“. Roosevelt war davon überzeugt, dass die weltweiten imperialistischen Überdehnungen der USA den revolutionären Ursprungsidealen seines Landes zuwiderliefen.“3
Die kooperativen, gutnachbarschaftlichen und gleichberechtigten Austauschbeziehungen der ländlichen Gemeinden Amerikas untereinander waren das Modell, nach dem die USA unter Roosevelt auch die internationalen Beziehungen eingerichtet wissen wollten. Aus diesem sehr pragmatischen, vom „common-sense“ geprägten Ansatz heraus war für Roosevelt die Außenpolitik immer auch eine unmittelbare Funktion einer auf Ausgleich, Entwicklung und Gerechtigkeit gegründeten humanen Gesellschaftspolitik im Innern.4
Dies musste den Präsidenten zwangsläufig zu einem natürlichen Antagonisten der europäischen Diktatoren Hitler und Mussolini und des japanischen Kaiserreiches machen.
Anstelle eines engen Nationalismus suchte Roosevelt den Gedanken der globalen Abhängigkeit aller von allen („One World“) in seiner Außenpolitik zur Geltung zu verhelfen.
„Dem sollten sich auch die weltweiten industriellen und die Finanzinteressen der amerikanischen Konzerne unterordnen: „We now realize, as we have never realized before, our interdependence with each other - that we cannot merely take but we must give as well“.“5
Wenige Monate bevor er starb, schrieb Roosevelt. „that we cannot live alone, at peace; that our own well-being is dependent on the well-being of other nations--far away. We have learned to be citizens of the world, members of the human community. We have learned the simple truth of Emerson that ‘the only way to have a friend is to be one’.“6
Mit diesen Worten hat Roosevelt seine Vision von den internationalen Beziehungen und von der Außenpolitik der USA am konzentriertesten zusammengefasst.
3 Roosevelt und die Neutralitätsgesetze 1935-1941
Mitte der 30’er Jahre streitet man in der amerikanischen Öffentlichkeit über den Nutzen bzw. Nachteil des amerikanischen Kriegseintritts 1917 in den ersten Weltkrieg.7 „Vermutungen und mediale Enthüllungen über eine sogenannte Kriegslobby, bestehend aus Munitionsfabrikanten und Bankiers führten zu einem von Senator Gerald P. Nye angeregten Untersuchungsausschuss.“8 Der Nye-Ausschuss hatte die Aufgabe, die Tätigkeit der amerikanischen Munitionsindustrie während des ersten Weltkriegs zu untersuchen. Der Ausschuss kam zu dem keineswegs überraschenden Ergebnis, das es große Gewinne für diejenigen zu verzeichnen galt, die zwischen 1914-17 von amerikanischen Waffenlieferungen an die Alliierten profitierten. Für die amerikanischen Isolationisten bedeutete dies, dass nicht die deutschen U-Boote und die drohende Niederlage Englands, sondern die „Kaufleute des Todes“ Amerika in den Krieg geführt hatten.9 In der Öffentlichkeit rief das Ergebnis nachhaltig eine strikte Ablehnung gegenüber außenpolitischen Einmischungen seitens der amerikanischen Regierung hervor. Letzten Endes führte diese Schlussfolgerung auch zu einer lauten Forderung nach einer Neutralitätsgesetzgebung.
Zunächst einmal kann man hier festhalten, dass das außenpolitische Klima in den USA nicht gerade optimal für Präsident Roosevelt war. Eine Einmischung durch die USA wie im 1. Weltkrieg erschien in diesen Tagen eher unmöglich, und wäre nur sehr schwer durchsetzbar gewesen.
3.1 Zur ersten Neutralitätsgesetzgebung 1935
Im August 1935 wurde das erste Neutralitätsgesetz beschlossen. Es war ein Gesetz, welches den Verkauf von Waffen und Munition, sowie den Transport dieses Kriegsmaterials an kriegführende Staaten untersagte, sobald der US-Präsident den Kriegszustand feststellte.10 Außerdem hatte der Präsident die Vollmacht US-Bürgern das Reisen auf Schiffen kriegführender Nationen zu untersagen, und anzuordnen das keine fremden U-Boote amerikanische Häfen anlaufen dürfen.
Meiner Meinung nach hat die undifferenzierte Gleichbehandlung von Aggressor und Angegriffenem der Regierung Roosevelt die Möglichkeit genommen, bei einem Konflikt im eigenen Interesse zu intervenieren. Gleichermaßen hat es das diplomatische Druckmittel zur Vermittlung zwischen den feindlichen Nationen reduziert, was zu einer Relativierung der amerikanischen Interessen geführt hatte.
3.2 Zur zweiten Neutralitätsgesetzgebung 1936
Im Februar 1936 wurde die erste Neutralitätsgesetzgebung verlängert. Allerdings wurde sie noch mit einigen Zusätzen versehen. Von nun an durften amerikanische Banken auch keine Kredite und Anleihen an kriegführende Staaten vergeben.
Meinung: s. 3.1
3.3 Zur dritten Neutralitätsgesetzgebung 1937
Am 1. Mai 1937 wurde ein rigoroses Neutralitätsgesetz mit unbeschränkter Dauer vom Kongress der USA verabschiedet. Das Gesetz enthielt ein unparteiisches Ausfuhrverbot für Waffen, Munition und Kriegsgerät von den USA. Ferner zahlreiche Verbote, wie z.B. das Kreditverbot für Krieg führende Staaten, das Verbot für amerikanische Bürger auf Schiffen Krieg führender Staaten zu reisen, und das Verbot für amerikanische Schiffe Waren an Krieg führende Nationen zu transportieren. Das Gesetz trat automatisch in Kraft, wenn der Präsident den Kriegszustand zwischen Nationen feststellte. Auf Grund des Widerstandes der Wirtschaft wurde jedoch eine Art Kompromiss in das Gesetz eingebaut, der auch von den Isolationisten akzeptiert wurde. Die Cash-and-carry-Klausel sollte den Außenhandel unterstützen. Sie wurde vorerst auf zwei Jahre begrenzt und der Präsident hatte zusätzlich das Recht, sie nach eigenem Ermessen in Kraft treten zu lassen oder nicht, um die Sicherheit und den Frieden der USA zu gewährleisten. Die Klausel besagte, dass alle nichtmilitärischen Güter bei sofortiger Barzahlung und Abtransport auf eigenen bzw., nichtamerikanischen Schiffen auch an kriegführende Nationen von den USA verkauft werden dürfen.11 Praktisch war es also ein Waffenembargo gegen Krieg führende Staaten. Der Erfinder dieser Klausel war Bernard M. Baruch, ein erfolgreicher Bankier und Börsenspekulant an der Wallstreet, der auch schon als Berater von Präsident Wilson diente.12 Zudem war er als treibende Kraft der Aufrüstungs- und Kriegsproduktion der USA im 1. Weltkrieg und als Mitglied der amerikanischen Delegation in Versailles bekannt.13 Das Gesetz engte jedoch den Handlungsspielraum des Präsidenten und der Regierung stark ein. Ein weiterer Nebeneffekt war die erschwerte Lieferungsmöglichkeit für strategische Rohstoffe, wie z.B. Öl, Gummi, Baumwolle und Kupfer. Jedoch konnten starke Seemächte mit genügend Schiffsraum dieses Problem bewältigen.
Von der Meinung her vertrete ich immer noch die Standpunkte aus 3.1. Zudem kann man am Beispiel des japanisch-chinesischen Krieges gut erkennen, dass die Klausel auch dem Angreifer, in diesem Falle Japan, zu Gute kommen kann. Dennoch wurde das durch das Gesetz und die Klausel angestrebte Ziel, die USA aus Konflikten herauszuhalten, ohne den Außenhandel und die Wirtschaft zu stark zu treffen, erreicht.
[...]
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Franklin_Delano_Roosevelt
[2] Junker, D., Franklin D. Roosevelt. Macht und Vision: Präsident in Krisenzeiten, Göttingen 1979, S.15
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Franklin_Delano_Roosevelt
[4] Vgl. ebd.
[5] Junker, D., Franklin D. Roosevelt, a.a.O., S. 16
[6] ebd., S. 17
[7] Besson, W., Von Roosevelt bis Kennedy. Grundzüge der amerikanischen Außenpolitik 1933-1963, Frankfurt a. M., 1964, S. 39
[8] Besson, W., a.a.O., 1964, S. 39
[9] Vgl. Schlauch, W., Rüstungshilfe der USA 1939-1945, Koblenz 1985, S.15ff
[10] Vgl. Junker, D., Kampf um die Weltmacht - Die USA und das 3. Reich 1933-1945, Düsseldorf 1988., S.19
[11] Vgl. Junker, D., Kampf um die Weltmacht, a.a.O., S.22
[12] Vgl. Junker, D., Der unteilbare Weltmarkt – Das ökonomische Interesse in der Außenpolitik der USA 1933-1941, Stuttgart 1975, S.169
[13] Vgl. Junker, D., Der unteilbare Weltmarkt, a.a.O., S.169
- Citation du texte
- Magister Artium Timo Hannemann (Auteur), 2005, Roosevelts Weg in den 2. Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136104
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