Der Schriftsteller und Journalist Tomás Eloy Martínez (* 1934 in Tucumán) widmet seinen Roman Santa Evita einer der am meisten mythifizierten Figuren der argentinischen Geschichte, in deren Person die traumatische Beziehung zwischen der argentinischen Politik und dem Militarismus bildhaft zum Ausdruck kommt: der Eva Duarte, der Frau des argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón. Als Evita Perón wurde sie in einem Prozess der Mystifizierung zum Sinnbild eines ganzen Zeitalters der argentinischen Geschichte. Diese Prozesse der Mythisierung versucht Martínez in seinem Roman nachzuzeichnen, was ihm vor allem durch seine eigenartige Gestaltung der literarischen Diskursebene besser gelingt als den anderen, vorher erschienenen Werken über Evita Perón. Diese Art der Diskursgestaltung spiegelt die postmodernen Tendenzen wider, die seit den 60er Jahren in der Literatur stattfinden und sich durch einen freien Umgang mit etablierten Konventionen und durch Hybridisierung verschiedener literarischer Ausdrucksformen, Diskurse oder Genres auszeichnen. Martínez gestaltet seinen Roman durch die Mischung der Genreformel eines Geschichtsromans mit sekundären, nichtfiktionalen Textsorten und dokumentarischen Elementen.....
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Erzählvermittlungsanalyse
- 3 Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Evita-Perón-Mythos in Tomás Eloy Martínez' Roman "Santa Evita". Der Fokus liegt auf der Diskursanalyse und der Erforschung der Mythisierungsprozesse, die Evita zur Symbolfigur eines ganzen Zeitalters machten. Die Rolle von Gender-Aspekten in der literarischen Gestaltung wird ebenfalls berücksichtigt.
- Mythisierung von Eva Perón
- Diskursanalyse in "Santa Evita"
- Rolle von Gender-Aspekten in der Erzählung
- Verknüpfung von Fiktion und Nichtfiktion
- Soziale Funktion des Mythos
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Einführung stellt Tomás Eloy Martínez' Roman "Santa Evita" und dessen zentrale Figur, Eva Perón, vor. Es wird die Bedeutung Evitas als Symbolfigur der argentinischen Geschichte und die Besonderheit von Martínez' Roman im Kontext anderer Werke über Evita hervorgehoben. Der Roman wird als Beispiel postmodernen Schreibens beschrieben, das verschiedene Diskurse und Genres vermischt. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Erforschung der Mythisierungsprozesse auf der Diskursebene, wobei die Handlung eine untergeordnete Rolle spielt. Die Bedeutung von Geschlechterdarstellungen für die literarische Absicht des Autors wird ebenfalls erwähnt.
2 Erzählvermittlungsanalyse: Dieses Kapitel analysiert Martínez' Ansatz, den Mythos Evita zu verstehen, indem er dessen Entstehung nachzeichnet. Im Gegensatz zu anderen Biografien geht es nicht um eine bestimmte Darstellung Evitas, sondern um das Verständnis ihrer Mythisierung. Martínez sucht ein realistisches, menschliches Bild Evitas, im Gegensatz zu idealisierten Darstellungen. Die Analyse beleuchtet die Bedeutung der "menschlichen Charakteristika" Evitas für ihre Popularität. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verknüpfung der Mythisierung Evitas mit der argentinischen nationalen Identität. Der Autor verzichtet auf eine allwissende Erzählerfigur und setzt auf einen polyphonen Diskurs, der aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen (Dokumente, Erinnerungen, Interviews) besteht. Die Quellen werden durch optische Elemente hervorgehoben und die Besonderheiten der mündlichen Sprache werden in die schriftliche Darstellung integriert. Die Autorin analysiert auch, wie Martínez gender-spezifische Erzählperspektiven in den Text integriert, besonders deutlich am Beispiel der Mutter Evitas. Die Methode der „ScriptOralität“ wird als besonders charakteristisch für den Roman hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Eva Perón, Mythisierung, Diskursanalyse, "Santa Evita", Tomás Eloy Martínez, Postmoderne, Gender, Argentinien, nationale Identität, Fiktion, Nichtfiktion, ScriptOralität.
Häufig gestellte Fragen zu "Santa Evita": Eine Diskursanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung des Evita-Perón-Mythos in Tomás Eloy Martínez' Roman "Santa Evita". Der Fokus liegt auf der Diskursanalyse und der Erforschung der Mythisierungsprozesse, die Evita zu einer Symbolfigur eines ganzen Zeitalters machten. Die Rolle von Gender-Aspekten in der literarischen Gestaltung wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Themen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Mythisierung von Eva Perón, die Diskursanalyse in "Santa Evita", die Rolle von Gender-Aspekten in der Erzählung, die Verknüpfung von Fiktion und Nichtfiktion sowie die soziale Funktion des Mythos.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus drei Kapiteln: einer Einführung, einer Erzählvermittlungsanalyse und einer Bibliographie. Die Einführung stellt den Roman und Eva Perón vor und beschreibt den Fokus der Arbeit. Die Erzählvermittlungsanalyse analysiert Martínez' Ansatz, den Mythos Evita zu verstehen, indem er dessen Entstehung nachzeichnet und beleuchtet die Bedeutung der "menschlichen Charakteristika" Evitas für ihre Popularität und die Verknüpfung der Mythisierung mit der argentinischen nationalen Identität. Die Bibliographie ist im Inhaltsverzeichnis aufgeführt, aber nicht im bereitgestellten Text detailliert beschrieben.
Wie wird der Mythos Evita in der Arbeit analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf die Diskursanalyse, die Entstehung des Mythos und die Rolle verschiedener Diskurse und Quellen (Dokumente, Erinnerungen, Interviews) in der Konstruktion des Bildes Evitas. Der Roman wird als Beispiel postmodernen Schreibens beschrieben, das verschiedene Diskurse und Genres vermischt. Die Methode der „ScriptOralität“ wird als besonders charakteristisch für den Roman hervorgehoben.
Welche Rolle spielen Gender-Aspekte in der Analyse?
Die Arbeit berücksichtigt die Rolle von Gender-Aspekten in der literarischen Gestaltung des Mythos Evita. Die Analyse beleuchtet gender-spezifische Erzählperspektiven, besonders deutlich am Beispiel der Mutter Evitas.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Diskursanalyse, um die Mythisierungsprozesse um Eva Perón zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Analyse der verschiedenen Diskurse und Quellen, die in Martínez' Roman verwendet werden, und deren Beitrag zur Konstruktion des Mythos.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Eva Perón, Mythisierung, Diskursanalyse, "Santa Evita", Tomás Eloy Martínez, Postmoderne, Gender, Argentinien, nationale Identität, Fiktion, Nichtfiktion, ScriptOralität.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2007, Prozesse der Mythisierung in Tomás Eloy Martínez' Roman Santa Evita , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136021