Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit einer fiktiven Fallstudie zum Thema schulische Inklusion. Dabei verfolgt sie die Frage, wie Lehrkräfte an Grundschulen inklusiven Unterricht leisten und fördern können, damit sie den Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf gerecht werden, und wo sie dabei ihre Grenzen erreichen.
In dieser Fallstudie wird als erstes ein qualitatives Forschungsdesign ausgearbeitet. Die genaue Fragestellung wurde bereits in der Einleitung formuliert, die Auswahl der Fragestellung wird aber nochmal genaustes erläutert und danach methodologisch positioniert. Nachdem die Begründung für eine Qualitative Sozialforschung genannt wurde, wird im Anschluss über das passende Sampling entschieden. Danach finden die Wahl und Reflexion der Erhebungs- und Auswertungsmethoden statt. Das Erhebungsinstrument wird dabei transparent dargestellt. Am Ende der Fallstudie wird ein Fazit mit einer Zusammenfassung beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
I. Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Aufbau der Fallstudie
1.2 Was soll „Inklusion“ bezwecken?
1.3 Methodologische Positionierung
2. Forschungsdesign
2.1 Grundlagentheoretische Einbettung
2.2 Bestimmung des Forschungsfeldes
2.3 Sampling
2.4 Reflektierte Wahl der Erhebungs- und Auswertungsverfahren
2.4.1 Erhebungsmethode
2.4.2 Auswertungsverfahren
2.5 Erhebungsinstrument
3. Fazit
II. Literaturverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
Abb. I
Abb. II
I. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Im Folgenden Modul wird ein Forschungsdesgin und eine Forschungsfrage entwickelt, dass sich auf Fallstudie 1 „Schulische Inklusion in Beispielhausen“ bezieht. In der beschriebenen BeispielFallstudie handelt es sich um eine Stadt mit 500.000 Einwohnern, in der Schüler:innen mit sonderpädagogischen Bedarf an Grundschulen zugenommen haben, während die Zahl der unterrichteten Schüler:innen in Sonderschulen zurückgegangen ist. Die Lehrer:innen haben dazu verschiedene Reaktionen und teilen verschiedene Meinungen. Teilweise sind sie positiv gestimmt, was die Leistungsentwicklung bei Kindern mit Behinderung angeht. Und auf der anderen Seite beanstanden allerdings einige Lehrkräfte die erhöhte Belastung im Berufsalltag. Sie sagen, dass auf solch einen Unterricht, Kinder mit und ohne Behinderung zu begleiten und unterrichten, weder im Studium noch in der Ausbildung darauf vorbereitet worden sein. Somit ist fraglich, ob Lehrkräfte den Bedürfnissen aller Schüler:innen gerecht werden können. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung [bpb] (2015b) hat bereits eine Reform begonnen und es werden nach und nach Sonderschulen aufgelöst, die Schüler:innen an Regelschulen eingeschult und Sonderpädagog:innen dorthin versetzt. Die Meinungen der betroffenen Eltern gehen ebenfalls auseinander: Eltern von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf profitieren von der „Durchmischung der Klasse“, der andere Teil der Elternschaft teilt mit, dass ihre Kinder ausgeschlossen werden. „Was wir Eltern tun und sagen, hat Gewicht. Es führt oft nicht zu gewünschten Ergebnissen. Aber es macht immer Eindruck auf unsere Kinder.“ (Juul, 2021)
Bei der Betreuung von Sonderschulen sind die Kinder mit Behinderungen oft unter sich, Schulen liegen am Stadtrand und teilweise weit entfernt vom Wohnort der Kinder. Wer zudem eine Sonderschule besucht, ist oft gesellschaftlich gekennzeichnet und bleibt es auch. „Der Ausbau der Inklusion soll dabei helfen, diese Nachteile auszugleichen“ (bpb, 2015b).
Die Forscherin überflog zahlreiche Literatur, um einen Einblick zu erhalten, dass die Lehrer:innen vor großen Herausforderungen stehen und sich teilweise von Politik und zuständigen Schulbehörden versetzt und benachteiligt fühlen. Es ist wichtig, dass das inklusive Schulsystem weiter voranschreitet, und hierbei die Fachkräfte weiter bestmöglich unterstützt und begleitet werden müssen. Nur durch sie kann Inklusion stattfinden und die Kinder zu einer Einheit und zur Gesellschaft von morgen zusammenwachsen. Deshalb lautet die Fragestellung der Fallstudie:
„Wiekönnen Lehrkräfte an Grundschulen inklusiven Unterricht leisten undfördern, damit sie den Kindern mitsonderpädagogischen Förderbedarf gerecht werden, und wo erreichen sie ihre Grenzen?“
1.1 Aufbau der Fallstudie
In der Fallstudie wird als erstes ein qualitatives Forschungsdesign ausgearbeitet. Die genaue Fragestellung wurde bereits in der Einleitung formuliert, die Auswahl der Fragestellung wird aber nochmal genaustes erläutert und danach methodologisch positioniert. Nachdem die Begründung für eine Qualitative Sozialforschung genannt wurde, wird im Anschluss über das passende Sampling entschieden. Danach finden die Wahl und Reflexion der Erhebungs- und Auswertungsmethoden statt. Das Erhebungsinstrument wird dabei transparent dargestellt. Am Ende der Fallstudie wird ein Fazit mit einer Zusammenfassung beschrieben.
1.2 Was soll „Inklusion“ bezwecken?
In Deutschland ist im Jahr 2009 die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft getreten. Laut Artikel 24 des internationalen Abkommens, sind die Vertragsstaaten dazu verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Die deutsche Fassung wurde allerdings stark kritisiert, indem sie wichtige Begriffe fehlerhaft übersetzte. So wurde beispielsweise aus dem Begriff „inclusive“ die Auffassung von „integrativ“. Laut Artikel 24, Abschnitt 2a und 2b, der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, stellen die Vetragsstaaten sicher, dass laut bpb (2015a) „Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden...“ und „...gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem integrativen, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen haben;“ (bpb, 2015a).
Bei Inklusion geht es also um den Abbau von Ungleichheiten, bei gleichzeitiger Ermöglichung von optimaler und individueller Bildung und Entwicklung (Mähler & Hasselhorn, 2021, S.11).
1.3 Methodologische Positionierung
Die beschriebene Fallarbeit findet im Rahmen einer qualitativen Sozialforschung statt mit dem Ziel, empirische Ergebnisse zu erörtern und diese auf Theorie und Literatur weiterzuentwickeln. Ein Expertenausschuss legte einen Ablaufplan für die systematischen Schritte im Forschungsprozess fest, dass auf ein allgemeines Forschungsdesign abzielt. 1994 wurde herausgearbeitet, dass es für die qualitative Forschung einen einheitlichen methodologischen Ansatz benötigt, zudem nun Stellung bezogen wird (Mayring, 2020, S.6-7). Im Vordergrund stehen hierbei Interpretation und Theorie - diese soll während der Forschung in Wirklichkeit erfasst werden und tiefere Zusammenhänge erkannt werden. Vorteile aus der qualitativen Forschungsmethode können z.B. eine transparente und praxisnahe Erhebung von Daten gewährleisten, Teilnehmer können weitere Aspekte und Fakten benennen und liefern, die der Forscherin noch nicht in den Sinn gekommen sind und eine Mischung zwischen qualitativen und quantitativen Forschung können möglicherweise angebracht werden und sinnvoll sein (Meissner, 2020). Im Zentrum der Fallstudie stehen Haltungen und Perspektiven der Lehrer:innen. Als erster Schritt und Interpretation wird zwischen Forscherin und Lehrkräfte verschiedene Aspekte zur Inklusion angesprochen werden, beispielsweise Vorbereitung auf den Unterricht, Zeitmanagement und Aufgabenverteilung. Wichtig ist dabei, dass eine unverfälschte Erfassung der sozialen Wirklichkeit stattfindet (Lamnek & Krell, 2016, S. 91). Nach Barton und Lazarsfeld sind Ergebnisse, die aus qualitativen Vorgehen hervorgehen, die nicht dem Erwarten der Forscher:innen übereinstimmen, wichtig. Durch sie kann eine Weiterentwicklung stattfinden, auf der Suche nach einer Erklärung dieses Phänomens (Lamnek & Krell, 2016, S. 103).
2. Forschungsdesign
In der empirischen Sozialforschung ist das Forschungsdesign ein wichtiger Bestandteil zum weiteren Projektaufbau. Zuerst wird die Vorgehensweise transparent erläutert und Grundlagen, sowie Methoden zusammengefasst. Das Forschungsdesign gibt der Forscherin dadurch einen geeigneten Leitfaden über das Forschungsprojekt, außerdem werden die benötigten Ressourcen im Vorfeld notiert. Mit dem gebildeten Forschungsdesign wird ein (Projekt)Rahmen entwickelt, welcher der Forscherin hilft, das Projekt durchzuführen. Die Durchführung wird hier regelmäßig reflektiert und ist in der Gestaltung offen, somit sind jederzeit Anpassungen möglich und das Projekt bleibt im Prozess maximal flexibel. Zusätzlich bietet es eine Überprüfungsmöglichkeit und könnte zur Beantragung von finanzieller Mittel dienen.
2.1 Grundlagenmethodische Einbettung
Mit der Änderung des Schulgesetztes in Baden-Württemberg im Jahre 2015, haben die Eltern die Wahl und Möglichkeit, ob ihr Kind seinen Bildungsanspruch in einem sonderpädagogischen Bildungszentrum oder einer allgemeinen Schule wahrnimmt. Sollten sich die Eltern für die allgemeine Schule entscheiden, führt das zuständige staatliche Schulamt ein sogenanntes Bildungswegekonferenzverfahren durch, bei dem die Eltern und weitere betroffene Stellen in den Abstimmungsprozess miteinbezogen werden. Es zielt darauf ab, einen gemeinsamen, zielgerichteten Unterricht zu leisten und ist somit Aufgabe aller Schularten (Regierungspräsidium Baden-Württemberg, n.D.).
Die Entwicklung zur inklusiven Bildungsinstitutionen ist auch über einem Jahrzehnt seit dem Beschluss der UN-BRK nicht abgeschlossen. Die Beteiligten gehen teilweise immer noch verschiedene Wege, um sich dem Ideal anzunähern. Förderschulklassen werden teilweise in allgemeinbildenden Schulen aufgenommen, damit man den Kindern ermöglicht, sich zuerst an den Schulalltag zu gewöhnen und sich im Anschluss vermehrt den Unterricht mit Regelklassen zu teilen. Um beurteilen zu können, ob inklusive Bildung funktioniert, können sogenannte Herausforderungscharakteristika helfen, die folgende Ziele in den Fokus nehmen: Kann Teilhabegleichheit, Zielgleichheit und Prozessgleichheit erreicht werden? (Mähler & Hasselhorn, 2021, S.11-16).
- Die Teilhabegleichheit betrachtet Inklusion aus der gesellschaftlichen Perspektive, bei der es darum geht, Barrieren zu reduzieren (Mähler & Hasselhorn, 2021, S.14-15).
- Bei der Zielgleichheit ist die Herausforderung, dass die Ziele des schulischen Unterrichts nicht verbindlich festgelegt sind, wie in den Orientierungs- und Bildungsplänen des Elementarbereiches in den Kindertagesstätten. Zudem kommt, dass bei wachsender Heterogenität der Klassen ein zielgerichtetes Unterrichten in der Schule ein kaum erfolgreiches Unterfangen ist (Mähler & Hasselhorn, 2021, S.15).
- Bei der UN-BRK ist die Rede von der „.‘bestmöglichen' Unterstützung der ,schulischen und sozialen Entwicklung‘“. Dabei ist der Prozessgleichheit wenig realistisch, da die beste schulische und soziale Entwicklung bei verschiedenen Kindern über unterschiedliche Prozesse erreicht werden (Mähler & Hasselhorn, 2021, S.15-16).
Zudem spielt die Professionalisierung der Fachkräfte eine entscheidende Rolle. Inklusive Bildung verändert nachhaltig die Aufgaben des Berufsbildes „Lehrer:in“ und führt zur neuen Aufgabenverteilung. Aufgabenbereiche, die bisher nicht Teil des Lehrer-Seins gewesen sind, z.B. Diagnostik, muss unter Professionalisierungsmaßnahmen, Seminaren oder Fortbildungen nähergebracht werden (Hillenbrand & Casale, 2021, S.21). Die Arbeit und persönlichen Einstellungen vor Lehrkräften zur schulischen Inklusion sind durchmischt. Aus mehreren vorliegenden Studien kann man erkennen, dass die Lehrkräfte eine vermehrte positive Einstellung zur Inklusion in Grundschulen gegenüber haben, diese allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Einige Faktoren sind beispielsweise kindliche Faktoren, die Art der Beeinträchtigung, die die Haltung der Lehrer:innen beeinflusst. Manche Förderbereiche, z.B. Sprache, Lernen oder geistige Behinderung, sind oft positiver gestellt als z.B. Sinnesbeeinträchtigungen oder emotionale Störungen (Greve, 2021, S.56-57).
Bei Durchschauen der Literatur wird, neben anderen Faktoren, häufig der Mangel des Personals als Ursache für das Scheitern des inklusiven Unterrichts genannt. FORSA hat dabei 2017 eine Umfrage gestartet, dabei wurden Rahmenbedingungen genannt, die für den gemeinsamen, inklusiven Unterricht fehlen:
- 31% benennen, fehlenden Personalmangel an Regelschulen (s. Abb. I)
- 25% beziehen sich auf unzureichenden Materialien (s. Abb. I)
- 20% gehen von mangelnder Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte aus (s. Abb. I).
Die Prozentzahl ist in den letzten Jahren 2015 und 2017, vergleichbar zu den jeweiligen Ergebnissen, angestiegen. Ein weiterer Aspekt ist, dass die sogenannte individuelle Förderung beider Gruppen nicht möglich sei. Doch wieso ist der Mangel an personellen Ressourcen so hoch?
Unter Umständen kann es auf die fehlenden Fachkräfte zurückzuführen sein, die Deutschlandweit fehlen. Zusätzlich kann es auf einen hohen Krankenstand zurückzuführen sein, der durch die aktuelle Pandemie gestiegen ist. Das Fachpersonal, das also noch verfügbar ist und in den Schulen den Unterricht uvm. aufrechterhalten, müssen Vertretungen und weiteres antreten, sodass ihre eigenen Klassen unzureichend betreut und unterstützt werden. So entscheiden die Lehrkräfte: Entweder auf Kinder mit besonderen Bedürfnissen eingehen, oder: Sich auf den Großteil der Klasse orientieren und den Unterricht dementsprechend gestalten und vollziehen.
2.2 Bestimmung des Forschungsfeldes
Das Forschungsfeld orientiert sich an der Fragestellung, die bei der Einleitung das Fallbeispiel erläutert und in den Fokus rückt. Zum Forschungsfeld gehören, im Falle des aufgezeigten Fallbeispiels und Fallstudie der Forscherin, Lehrkräfte und Schulen, an denen sie unterrichten und arbeiten. Hierbei muss sich die Anzahl der befragten Lehrkräfte auf eine überschaubare Anzahl reduzieren, ansonsten ist die Forschung aufgrund von zu vielen Ressourcen nicht möglich bzw. es kann unter Umständen zu keinem realistischem und zielführenden forschen kommen. Laut der Kultusministerkonferenz haben Kinder einen sonderpädagogischen Förderbedarf, wenn sie in ihren Bildungs- und Entwicklungsbereichen so beeinträchtigt sind, dass sie ohne weitere pädagogische Unterstützung nicht gefördert werden können. Am häufigsten werden hierbei folgende Förderschwerpunkte genannt: emotionale und soziale Entwicklung, Lernen, Sprache und Hören (Kohrt et. al, 2021, S.1207).
Die Forscherin hat hierbei eine Grundschule in Beispielhausen konzeptioniert, an denen die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt sind und sich lediglich auf die Befragung der Lehrkräfte bezieht. Vor der Befragung hat die Forscherin die Einverständnis in der Schule, Leitung und Lehrer:innen, eingeholt und einen gemeinsamen Treffen terminiert. Mit dem Ziel, einen tiefen Einblick in den Alltag der Grundschule zu erlangen und mit den Lehrkräften eine Gruppendiskussion durchzuführen. Anhand der Gruppendiskussion kann Datenmaterial gesammelt und analysiert werden (Flick, 2007). Hierbei können persönliche Perspektiven, Ideen und Grenzerfahrungen geteilt werden. Eine Suche nach Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten, um inklusiven Unterricht zu gewährleisten und zu fördern, werden ebenfalls unternommen.
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- Arbeit zitieren
- Lisa Schwär (Autor:in), 2022, Schulische Inklusion. Eine fiktive Fallstudie zu inklusivem Unterricht in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1360099
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