Diese Masterarbeit geht der Hypothese nach, dass syrische und afghanische Geflüchtete durch explizit-induktive Vermittlung von Genusregeln mittels realer Wörter Genuszuweisungskategorien abstrahieren, welche sie dann autonom auf Kunstwörter anwenden.
Im ersten Teil der Arbeit wird über die Dimensionen des Genus Auskunft gegeben. Danach wird erklärt, wo die Schwierigkeiten beim Erwerb der Genuszuweisung zu verorten sind. Anschließend wird die Frage der Sinnhaftigkeit der Genusvermittlung diskutiert, da theoretisch auch Äußerungen mit falschem Genus zu keinen Verständnisproblemen führen. Die Studie und die Auswahl der Testitems sind angelehnt an Wegener. Die Auswahl der Items erfolgte nach morphonologischen Genuszuweisungskriterien sowie nach dem monosyllabischen Prinzip. So sind Einsilber tendenziell Maskulina, mit Ausnahme der mit < f/ch+t > auslautenden Substantive. Nach einer kurzen Beschreibung der Lehr- und Lernbedingungen erfolgt eine Auswertung der Studie, die mit einem Ausblick endet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Genus
2.1 Genus-Sexus-Korrelation
2.2 Arbitrarität oder Motiviertheit
2.2.1 Phonologische Prinzipien
2.2.2 Semantische Prinzipien
2.2.3 Morphologische Prinzipien
2.3 Defaultgenus
2.4 Funktion des Genus
2.5 Grammatische und pragmatische Genuskongruenz
2.5.1 Grammatische und pragmatische Kongruenz bei Menschenbezeichnungen
2.5.2 Grammatische und pragmatische Kongruenz in anderen Referenzdomänen
2.5.3 Pragmatische Kongruenz bei feldexternen und genuslosen Substantiven
2.6 Morphologie der Genusmarker
2.7 Salienz, Frequenz und Validität von Genusmarkern
2.7.1 Salienz
2.7.2 Frequenz
2.7.3 Validität
2.8 Zusammenfassung und Relevanz der Genuszuweisungskategorien
3 Genuszuweisung im Unterricht 27
3.1 Phasen des Genuserwerbs
3.2 Problematik bei der Vermittlung der Genuszuweisung
3.2.1 Bedeutungsgehalt der Flexive
3.2.2 Probleme mit Pronomen, welche als Artikel verwendeten werden
3.3 Relevanz von Genus: Sollten Genuszuweisungen im Unterricht vermittelt werden?
3.4 Kunstwörter als Messinstrument
4 Situationsanalyse und didaktische Überlegungen zur Lerngruppe
4.1 Information zur Lerngruppe
4.2 Didaktisches Konzept
4.3 Unterrichtsmodell
5 Hypothesen
6 Forschungsdesign
6.1 Vorgehensweise
6.2 Auswahl der Genuskategorien und Items
6.3 Aufbau des Fragebogens und Untersuchungsverlauf
6.4 Störfaktoren
6.4.1 Auswahl der Stichprobe
6.4.2 Mahßnahmen zur Elimination
6.5 Dateneingabe und Auswertung mit SPSS Statistics
7 Auswertung und Analyse
7.1 GR1 - Einsilberregel
7.2 GR2 - Einsilberregel mit < f/ch+t > im Auslaut
7.3 GR3 - Substantive mit -heit / -keit / -ung / -ei Suffix
7.4 GR4 - Schwaregel
7.5 GR5 - Substantive mit -lein bzw. -chen
7.6 GR6 - Substantive mit -ment oder -um Suffix
7.7 Defaultwerte für Prä- und Posttest
8 Zusammenfassung der Ergebnisse und Resultate
9 Ausblick
10 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Fragebogen
Deskriptive Statistiken zu den erhobenen Genusregeln
Deskriptive Statistik zu korrekt bzw. falsch zugewiesenem Genus
Inferentielle Statistik: Mann-Whitney-U-Test
Abbildungsverzeichnis
1 Grammatikalische und pragmatische Genuszuweisung
2 Prinzipien und Kontrollinstanzen der Genuszuweisung
3 Polyfunktionalität der Determinatoren
4 Focus on Forms - Focus on Form - Focus on Meaning
5 GR1 - Einsilberregel
6 GR2 - Einsilberregel mit < f/ch+t >
7 GR3 - Substantive mit -heit/-keit/-ung/-ei Suffix
8 GR4 - Schwaregel
9 GR5 - Substantive mit -lein bzw. -chen
10 GR6 - Substantive mit -ment oder -um Suffix
11 Säulendiagramm zu korrekten / falschen Genuszuweisungen im Prätest
12 Säulendiagramm zu korrekten / falschen Genuszuweisungen im Posttest
Tabellenverzeichnis
1 generisch verwendete Substantive, sortiert nach Genus
2 Derivationssuffixe
3 Verhältnis zwischen Genus und morphologischen Kriterien
4 Anteile der Genera an den Substantiven mit Pseudosuffix im GWS
5 Das Subkategorisierungsprinzip
6 semantische Genusindikatoren
7 IC-Analyse Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän
8 Genus-Doppelformen
9 pragmatische Kongruenz bei nicht-belebten Referenten
10 Genusverteilung bei Simpliza
11 Genusverteilung bei Derivata
12 Funktion des Artikels
13 Bildungsgänge der BBS für Einzelhandel und Logistik
14 Merkmale des impliziten vs. expliziten Verarbeitungsmodus
15 erhobene Testitems
16 Aufschlüsselung der Genusregeln
17 Untersuchungsverlauf
18 Datenbeschriftung in SPSS
19 Zusammenfassende Darstellung der geprüften Genusregeln
Abstract
Der, die das.
Wer, wie was.
Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm.
In einer Replikationsstudie konnte die bis heute vertretene Arbitraritätshypothese der Genuszuweisung bei Substantiven widerlegt werden. So hat eine Lerngruppe, bestehend aus zwölf schulpflichtigen syrischen und afghanischen Flüchtlingen morphonologische Zuweisungskriterien aus Substantiven ableiten können. Diese Prinzipien haben sie autonom auf Kunstwörter anwenden können. Durchgeführt wurde die Studie in Form eines Quasi-Experimentes im Prä- und Posttestdesign.
Keywords: Deutsch als Zweitsprache, Sprachdidaktik, Genuszuweisung, Einsilberregel, morphonologisches Prinzip, Pseudosuffix, grammatische Kongruenz, pragmatische Kongruenz, natürliches Geschlechtsprinzip, Kunstwörter, Prä- und Posttest.
1 Einleitung
Im Sommer 2015 hat Deutschland eine Zuwanderungswelle erfahren, wie seit den 1990ern nicht mehr. Eine Million Zuwanderer1 konnte das Statistische Bundesamt (Tagesschau, 2016) für das Jahr 2015 verzeichnen. Dies ist die höchste Zahl an Zuwanderern seit Aufzeichnungsbeginn. Ein nicht unerheblicher Teil davon sind Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Die Politik hat sich auf einen verbindlichen Sprachkurs2 verständigt. Somit sind die neu zugewanderten Menschen dazu verpflichtet, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu erwerben. (Unbegleitete) minderjährige Flüchtlinge sind per Gesetz3 dazu verpflichtet, eine Schule zu besuchen. Zu diesem Zweck wurden an Bremer Schulen Vorkurse eingerichtet.
Diese Arbeit widmet sich dem Problem der Arbitraritätshypothese4 bei der Genuszuweisung. Einige Autoren, unter anderem Helbig & Buscha (1986) sowie Schulz & Tracy (2012) vertreten die Auffassung, dass das Genus arbiträr bzw. die Regeln der Zuweisung zu komplex sind, und folglich für jedes Substantiv der Begleiter5 item-by-item6 gelernt werden sollte. Auch in Lehrerzimmern und Klassenräumen wird diese Hypothese durch Lehrer- bzw. Schülerkommentare nur noch mehr vertreten. Jedoch steht der aktuelle Stand der Forschung konträr zu dieser Annahme. Köpcke & Zubin (1984) sowie auch Wegener (1995b) sprechen sich gegen die Arbitraritätstheorie aus und beschreiben jeweils Kategorien von Genuszuweisung. Auch Pagonis (2015) spricht sich gegen die Vermittlung des item-by-item Lernens aus. Mesch (2013) resümiert, dass die Beherrschung und Anwendung korrekter Genuszuweisungen wesentlicher Bestandteil ist, um Zugang zu elaborierten Texten7 zu erhalten.
Im Rahmen einer Tätigkeit als Lehrkraft eines Vorkurses für Flüchtlinge wird mittels eines Prä / Posttestverfahrens ermittelt, ob explizite Vermittlung von Genuszuweisungskategorien zu einer positiven Veränderung bei der Auswahl des Genus führen kann.
Hypothese: Durch explizit-induktive Vermittlung von Genusregeln mittels realer Wörter abstrahieren syrische und afghanische Flüchtlinge Genuszuweisungskategorien, welche Sie autonom auf Kunstwörter anwenden.
Im ersten Teil der Arbeit wird über die Dimensionen des Genus Auskunft gegeben. Danach wird versucht zu klären, wo die Schwierigkeiten beim Erwerb der Genuszuweisung zu verorten sind. Über die Frage der Sinnhaftigkeit der Genusvermittlung soll berichtet werden, da theoretisch auch Äußerungen mit falschem Genus zu keinen Verständnisproblemen führen8.
Die Studie und die Auswahl der Testitems sind angelehnt an Wegener (1995b). Die Auswahl derItems erfolgte nach morphonologischen Genuszuweisungskriterien sowie nach dem monosyllabischen Prinzip. So sind Einsilber tendenziell Maskulina mit Ausnahme der mit < f/ch+t> auslautenden Substantive. Nach einer kurzen Beschreibung der Lehr- und Lernbedingungen erfolgt eine Auswertung der Studie, die mit einem Ausblick enden wird.
2 Genus
In diesem Kapitel soll die Dimension des Genus beschrieben und analysiert werden. In Anlehnung an Köpcke & Zubin (2009) und Wegener (1995b) werden nachfolgende Punkte skizziert. Zuerst soll auf das Verhältnis zwischen dem grammatischen Genus sowie dem realen Geschlecht (Sexus) eingegangen werden. Danach sollen Prinzipien für die Genuszuweisung abgesteckt werden und mit einem Defaultgenus abschließen. Zuletzt wird über die Funktion des Genus Auskunft gegeben.
2.1 Genus-Sexus-Korrelation
Bei der Einführung des deutschen Genus verweisen Lehrkräfte häufig auf das Sexus. Auch Lehrbücher waren bisweilen „Genus=Sexus“ angelegt. DerMann ist somit Maskulinum, die Frau Femininum und das Kind Neutrum. Doch genau beim Substantiv Kind haben viele DaZ-Lerner Schwierigkeiten. Oft wird Kind nach dem entsprechenden Sexus markiert (ebd. S. 4). So entstehen häufig im frühen Erwerbsstadium folgende Aussagen.
a) Der Kind lässt mich nicht mitspielen.
b) Die Kind ist nett.
c) Die Mädchen ist böse zu mir.
Bei Äußerungen wie diesen oder ähnlichen wird deutlich, in welchem Konflikt sich die Lerner beim Lerngegenstand Genus befinden. Bei a) und b) muss Kind in der Nominalphrase mit Nominativ (das Kind) markiert werden. Spätestens beim Substantiv Mädchen werden Lerner mit der Diskrepanz zwischen Genus und Sexus konfrontiert. Die Äußerung c) muss, dem morphonologischen Prinzip (-chen) entsprechend, mit das markiert werden. Der Lerner hat Schwierigkeiten zwischen Genus und Sexus zu unterscheiden. Bei männlichen Referenten entscheidet er sich für den maskulinen Definitartikel, bei weiblichen Referenten für den femininen Definitartikel. Somit ist auch erklärbar, warum nahezu alle Lerner Mädchen den Artikel die zuweisen. Köpcke & Zubin (2009, S. 133) skizzieren drei Stufen von Grammatikalisierungsgraden bei Nominalklassifizierungssystemen:
- nicht grammatikalisierte, semantisch transparente Mensur-Klassifizierer: eine Tasse Tee, Eichen baum
- semigrammatikalisierte, nur teilweise semantisch durchsichtige Klassifizierer, die in Konstruktionen mit Numeralia, Verben oder Genitivphrasen vorkommen: eine Stange Lauch/Zimt
- vollständig grammatikalisierte, angeblich semantisch arbiträre Systeme mit Kongruenzausdehnung. Unterschieden werden kann zwischen semantisch oder formal motivierten Nominalsystemen.
Für das Deutsche trifft das zuletzt genannte System zu. Wie die zuvor genannten Beispiele belegen, ist die deutsche Nominalflexion eine Melange aus formal und semantisch motiviertem Nominalsystem. Der Mann ist Genus-Sexus kongruent und das Genus semantisch motiviert, das Mädchen jedoch ist formal motiviert. Der Sexusbegriff ist nicht vom Lexikon abgeleitet, sondern unabhängig hiervon.
Für Menschenbezeichnungen diagnostizieren Köpcke & Zubin (2009, S. 133) eine große Korrelation zwischen Genus und Sexus. Viele Frauenbezeichnungen enden mit dem Deriva- tionssuffix -in (Lehrerin, Autorin) oder entsprechen der adjektivistischen Deklination (die Angestellte). Nichtderivierte Substantive sind häufig Verwandschaftsbezeichnungen (Tochter, Mutter). Tante folgt dem wesentlich produktiveren morphonologischen Prinzip. Somit muss Köpcke & Zubin widersprochen werden, wenn sie Tochter / Mutter mit Tante vergleichen. Die Bezeichnungen für Männer sind meistens deriviert (Kommunist, Lehrer) und werden wie monomorphematische Substantive (Arzt, Koch) generisch verwendet.
Tabelle 1: generisch verwendete Substantive, sortiert nach Genus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten9
So skizzieren Köpcke & Zubin (2009, S. 134), dass Grimm eine spirituelle Vorstellung von Genus hatte. Somit waren maskuline Substantive tätig und gebend, feminine leidend und empfangend. Diese Vorstellung kann allerdings aus Sicht der Forschung nicht bestätigt werden. Grimm sieht das Genus semantisch motiviert. Jedoch wären in diesem Fall Opfer eines Diebstahls unbelebt oder sogar tot. Auch Köpcke & Zubin widersprechen dieser Auffasung vehement. Vielmehr ist das Genus ein auf morphonologische und semantische Prinzipien zurückzuführendes System.
Genus-Sexus-Kongruenz / Divergenz ist auch Gegenstand von Werbekampagnen und literarischen Texten. So wirbt die Firma Chantelle:
„Es mag manchen Mann amüsieren, aber der beste Busenfreund einer Frau ist ihr BH. Je weniger er sie zwickt, je schöner er geformt ist, je feiner seine Nähte sind, um so mehr fühlt sich eine Frau von ihm angezogen.“ (Köpcke & Zubin, 2009, S. 135)
Besonders bei den anaphorisch verwendeten Pronomen „er sie“ wird die pro- bzw. antagonistische Konstellation zwischen Büstenhalter, Mann und Frau verdeutlicht. Hier wird dem Rezipienten ein großer Konstellation- bzw. Interpretationsspielraum gelassen.
Heinrich Heine (Buch der Lieder) hat in seinem Intermezzo 33 die Opposition Maskulinum / Femininum zum Ausdruck von Sexus genutzt.
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh'.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Weiterhin resümieren Köpcke & Zubin, dass Sprecher Substantive mit Adjektiven beschreiben, bei denen maskulinen Substantiven männliche Attribute zugesprochen werden, femininen weibliche Attribute. In der Linguistik ist dieses Phänomen als Sapir-Whorf-Hypothese bekannt. Besonders interessant wird dies bei mehrsprachigen Sprechern. So würde ein deutscher Sprecher Brücke (die) mit anderen Attributen ausstatten, als ein polnischer Sprecher most (der).
Zusammenfassend können folgenden Schlussfolgerungen angenommen werden:
I. Es gibt eine große Korrelation zwischen Genus und Sexus.
II. Diese Korrelation ist zwar hoch, jedoch nicht zwingend.
III. Genus-Sexus-Assoziationen spielen im mentalen Sprachbewusstsein eine erhebliche Rolle.
2.2 Arbitrarität oder Motiviertheit
Viele Lerner des Deutschen haben die Gewissheit, dass der Erwerb der Nominalflexion sehr schwerist. Einige Schülerinnen und Schüler sprechen sogar von einer Willkür der Genuszuweisung: Zuweisungsarbitrarität bzw. Arbitraritätshypothese. Einige Lehrkräfte sind darüber hinaus davon überzeugt, dass diese Situation nur durch Auswendiglernen gemeistert werden kann. Das dies nicht der Fall ist, zeigt der Erwerbsverlauf von L1-Deutschlernern, bei dem das Genus nicht item-by-item (Pagonis, 2015, S. 158f.) erworben wird, sondern vielmehr durch sukzessiven Erwerb durch Imitation und Regelausbildung gemeistert wird. Bevor auf die einzelnen Zuweisungskategorien eingegangen wird, sollte zuerst skizziert werden, was Regeln im weitesten Sinne ausmacht. Klare Regeln (cues) (Wegener, 1995b, S. 3) haben demnach folgende Eigenschaften:
I. Genusregeln müssen über einen ausreichend großen Skopus (Anwendungsbereich) verfügen
II. Genusregeln dürfen nur wenige Ausnahmen haben.
Die -e (Schwa)regel hat demnach einen großen Skopus, jedoch mit einer Validität von ca. 90% keine absolute Gültigkeit. Dem Gegenüber haben Substantive mit -heit eine 100% Validität, aber einen sehr geringen Skopus im Wortschatz der Lerner.
III. Marker der Genusregeln müssen leicht perzipierbar sowie von anderen Genusregeln / Markern unterschieden werden können.
IV. Genusregeln müssen über ausreichend große Belege (Types) im Grundwortschatz10 verfügen.
Daher wird neben der Beschreibung der Prinzipien auch darauf eingegangen, wie valide diese Regeln sind und wie weit diese im Skopus vorhanden sind.
2.2.1 Phonologische Prinzipien
Besonders in diesem Punkt gehen die wissenschaftlichen Expertisen weit auseinander. Köp- cke & Zubin (1983, S. 473ff.) konnten für ca. 2000 monosyllabische Substantive (Einsilber) 24 An- und Auslautmuster feststellen, welche genusbestimmend sind. Sie (Köpcke & Zubin, 2009, S. 136f.) stellen fest, dass 90% der Einsilber durch phonologische Regeln erklärbar oder auf zwei Alternativen reduzierbar sind. So sind Einsilber mit <kn> im Anlaut immer Maskulina11, Substantive mit <ft>12 und <xt>13 im Ablaut Femininum. Jedoch widerspricht Wegener diese Ansicht und erklärt diese als „(...)eine komplexe Abfolge unmotivierter Regeln und Listen von Ausnahmen“ (Wegener, 1995b, 77). Elf der 24 Regeln schließen nur ein Genus definitiv aus. So liegt die Fehlerqoute noch bei 33 %. Die Auszählungen beruhen auf 1466 Einsilbern, welche jedoch nicht nach ihrer Aktualität ausgesucht wurden. Auch haben die Autoren weder auf das Verhältnis im Grundwortschatz geachtet, noch auf die Tokenfrequenz im Lernerwortschatz. Vielmehr stellen diese Regeln eine starke Belastung für den Cognitive Load (Woolfolk, 2014, S. 289) dar. Es fehlen die für cues erforderlichen Eigenschaften des großen Skopus und der großen Type-Verfügbarkeit im Lexikon des Lerners. Auch sei hier darauf hingewiesen, dass das Prinzip des natürlichen Geschlechts14 produktiver ist und wesentlich schneller erworben wird. Wegener spricht sich bei Einsilbern bzw. Kernwörtern dafür aus, sie tendenziell dem maskulinen Genus zuzuordnen. Es sollten folglich nur die Ausnahmen, nicht die Regeln / Muster nach Köpcke & Zubin (1983) gelernt werden. Der Anteil von knapp 64%15 maskulinen Einsilbern im Grundwortschatz spricht für diese These (Wegener, 1995b, S. 78). Köpcke & Zubin (2009, S. 136f.) geben 26 Jahre später auch nur beide oben genannten phonologischen Regeln an16. Daher wird auf eine detaillierte Darstellung der An- und Auslautmuster nach Köpcke & Zubin (1983) zugunsten der Darstellung von Wegener (1995b, S. 68ff.) verzichtet.
Das phonologischePrinzip unterscheidet zwischen Ableitungs- bzw. Flexionssuffixen und sogenannten Pseudosuffixen. Es folgt jeweils eine tabellarische Aufstellung der Derivations- suffixe sowie von Pseudosuffixe.
Tabelle 2: Derivationssuffixe (ebd. S. 73f.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
An der Aufstellung Wegeners ist interessant, dass sie morphologische Derivationssuffi- xe als phonologische Kriterien ausgibt. Sie nennt dieses Prinzip im weiteren Verlauf ihrer Monographie morphonologisches Prinzip. Sprecher perzipieren ,phonologisch‘ das Genus anhand morphologischer Derivationssuffixe.
Tabelle 3: Verhältnis zwischen Genus und morphologischen Kriterien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Geschlecht ist nicht zwingend vom Basismorphem ableitbar. So ändert sich das Genus in Katze - Kätzchen, jedoch nicht bei Pferd - Pferdchen. Jedoch führt Wegener an, dass das Konzept der Derivation im kindlichen Wortschatz und im frühen Spracherwerb nicht vorhanden ist. Sie misst der Regel nur eine geringe Rolle bei der Ausbildung der Genuszuweisungskompetenz bei. So ist die mächtigere Regel des natürlichen Geschlechtsprinzips wesentlich essentieller und „(...)macht die phonologische Regel überflüssig“ (Wegener, 1995b, S. 75). Eine Ausnahme stellen die Pseudosuffixe da. Diese sind zwar kaum als solche erkennbar, jedoch überproportional häufig im Wortschatz vorhanden. Eine tabellarische Darstellung soll einen Überblick über die verschiedenen Pseudosuffixe verschaffen.
Tabelle 4: Anteile der Genera an den Substantiven mit Pseudosuffix im Grundwortschatz (Wegener, 1995b, S. 77)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten17 18
Anzumerken ist hier, dass viele Nominativ Plural Formen der femininen Substantive die Endung -en als Pseudosuffix haben und mit dem Artikel die realisiert werden. Zusätzlich geschwächt wird die Regel dadurch, dass substantivierte Verben (das Schwimmen) immer -en auslautend sind. Bei -er müssen die hochproduktiven Berufsbezeichnungen wie Fahrer oder Metzger noch hinzuaddiert werden. Für -el stellen auch Köpcke & Zubin (2009, S. 136f.) keine Genuspräferenz fest.
Somit ergeben sich für den Spracherwerb zwei Pseudosuffixe, die für den Erwerb der Genuszuweisung eine Rolle spielen können: -e als Indikator für Femininum sowie -er für Maskulinum. Für Derivationssuffixe gelten nur -ung und -heit / -keit als relevant, da die restlichen weniger als 1% des Grundwortschatzes ausmachen (Wegener, 1995a, S. 3). Das nicht so produktive, jedoch stark frequentierte -chen sei hier erwähnt.
2.2.2 Semantische Prinzipien
Semantik beschreibt den linguistischen Bereich, welcher sich mit der Lehre / Bedeutung von Zeichen und Wörtern auseinandersetzt (Linke, Nussbaumer & Portmann, 2004, S. 150f.). Lerner mit der Erstsprache Türkisch zeigen besondere Schwierigkeiten beim Erwerb der Genera. Das Türkische kennt, wie alle anderen agglutinierenden Sprachen, keine Genera (Wegener, 1995a, S. 22). Köpcke & Zubin (2009, S. 137f.) haben drei feldtaxonomische Prinzipien beschrieben, welche im Folgenden skizziert werden.
Tabelle 5: Tabellarische Darstellung des Subkategorisierungsprinzips (nach ebd. 2009, S.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten19
Eine genauere Darstellung bietet hier nochmals Wegener.
Tabelle 6: semantische Genusindikatoren (Wegener, 1995b, S. 69f.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten20 21
Wie der Liste leicht entnommen werden kann, nimmt eine „(. . . )Aufzählung solcher Regularitäten leicht kuriose Züge an“ (Wegener, 1995b, S. 70). Abgesehen von den Kategorien „männliche / weibliche / junge Personen und Tiere“, „Zeitabschnitte“ und „Bäume und Blumen“ sind die anderen Kategorien beim frühen Spracherwerb irrelevant. So sind Kategorien ohne Ausnahmen wie Waschmittel oder Motorräder kaum im Grundwortschatz vertreten. Alle anderen Kategorien lassen zu viele Ausnahmen zu und können nicht als cues gewertet werden. Den Kategorien fehlt es schlicht und einfach an ausreichendem Skopus und Validität. Die Tabelle hat somit nur einen stochastischen Effekt. Ausnahmen können dadurch erklärt werden, dass die erwähnten Substantive den wesentlich stärkeren morphonologischen Regeln folgen.
„Zu den semantischen Regeln ist also anzumerken, daß sie für den Lernerfolg wohl wenig Bedeutung haben, da sie wegen einer hohen Zahl von Ausnahmen weder ausreichend valide noch, wegen ihres geringen Skopus', ausreichend verfügbar sind, da ihr Anwendungsbereich nur sehr klein ist“ (ebd. S. 72).
Im Spracherwerb steht der mündliche Spracherwerb vor dem schriftlichen Spracherwerb. In der frühen mündlichen Kommunikation von Sprachlernern werden auffällig viele belebte Referenten genutzt. Die Tokenfrequenz bei Schülerinnen und Schüler ist signifikant hoch (Wegener, 1995a, S. 3). Daher wird kurz auf das Prinzip des natürlichen Geschlechts eingegangen. Dabei handelt es sich um ein hochproduktives Genuszuweisungsverfahren, bei dem das Genus kongruent zum Sexus des Referenten ist (Wegener, 1995b, S. 71). Es wird erst durch morphonologische Prinzipien (das Mädchen, das Rotkäppchen) ausgestochen. Auch muss hier erwähnt werden, dass dieses Verfahren keine Wirkung bei Abstrakta entfalten kann. So ist trotz allem die Annahme Wegeners, dass nach Abzug morphonologisch bedingter Genuszuweisung, die semantischen Genuszuweisungen genauso gut über das natürliche Geschlechtsprinzip zugeordnet werden können nicht abwegig (Wegener, 1995a, S. 119). Die Lernleistung ist erheblich geringer bei vergleichsweise gleichbleibender Validität.
Zuletzt wird noch das Letztgliedprinzip beschrieben. Besonders bei Komposita kann das Genus wechseln. Als Beispiel soll hier das Substantiv Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän dienen.
Tabelle 7: IC-Analyse Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten22
An diesem - zugegeben - sehr langem Kompositum wird die Systematik des Letztgliedprinzips sehr deutlich. Der Sprecher erwirbt relativ schnell, dass nur der Kopf23 eines Wortes genustragend ist.
Zusammenfassend spielen folgende Kategorien aus den semantischen Prinzipien für den Genuserwerb eine signifikante Rolle:
I. Das natürliche Geschlechtsprinzip
II. Das Leitwort- bzw. Subklassifizierungsprinzip
2.2.3 Morphologische Prinzipien
Morphologische Genuszuweisungskriterien behandeln die Ableitung des Genus aus anderen grammatischen Deklinationsformen des Substantivs. Hier kommen der Plural sowie der Kasus in Frage. Daher wird im Folgenden untersucht, ob aus Plural- bzw. Kasusmarkierungen das Genus ableitbar ist. Köpcke & Zubin fassen den Morphologiebegriff weiter. So ordnen sie das Letztgliedprinzip morphologischen Prinzipien zu. Jedoch muss der Lerner in der Lage sein, das Genus des Kopfes eines Kompositums zu bestimmen. Daher vertritt diese Arbeit die Auffassung Wegeners, nach der das Letztgliedprinzips der morphonologischen Kategorie zugeordnet wird.
Köpcke (1982, S. 78ff.) schlägt fünf morphologische Regeln vor, welche eine Ableitung des Genus anhand der Art der Pluralbildung vorsiehen. So markieren er-, e- und s-Plural ein maskulines oder neutrales Genus, der “e-Plural (Umlautplural) ein maskulines oder feminines Genus sowie der en- Plural feminines Genus.
Diese Systematik folgt der Annahme, dass Schülerinnen und Schüler den Plural vor dem Genus erwerben. Das ist schon mit dem frühzeitigen Erwerb des natürlichen Geschlechtsprinzips widerlegbar. Darüber hinaus ist mehr als fraglich, ob Lerner Pluralmarker mit bestimmten Genera assoziativ verbinden (Wegener, 1995b, S. 78ff.). Wegener konnte darlegen, dass Pluralmarkierungen der Genuszuweisung folgen, nicht umgekehrt. So haben viele Substantive im Laufe der Zeit ihr Genus gewechselt. Nennenswert sind hier Substantive des schwach-maskulinen Deklinationsparadigmas. So wechselten Wegener zur Folge die Substantive Brille, Blume, Borte, Schnecke, Hirse und Sitte ihr Genus nicht wegen des en- Plurals, sondern wegen der hochproduktiven morphonologischen Schwa-Regel. Diese Annahme wird dadurch gestützt, dass sich im Wortschatz Doppelformen mit unterschiedlichem Genus, jedoch nur mit der en-Pluralform etabliert haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 8: Genus-Doppelformen (ebd. S. 79)
Daher kann die Annahme Köpckes, dass das Genus vom Pluralmarker abgeleitet werden kann, nicht bestätigt werden. Von diesem Prinzip profitieren nur fortgeschrittene Lerner. Wegener resümiert: „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Köpcke diese Regeln braucht, um diejenigen Fälle, die seinen phonologischen Regeln widersprechen, wegzuerklären“ (ebd. S. 80).
Das Genus vom Kasusparadigma abzuleiten ist im fortgeschrittenen Spracherwerb der Nominalflexion möglich und sinnvoll. Besonders eignet sich hier der Genitiv. So ist das s- Genitivflexiv immer Maskulinum oder Neutrum, schließt somit Femininum als Genus aus. Null- Markierung impliziert feminines Genus. Jedoch wirft Wegener (ebd.) ein, dass der Genitiv die zuletzt erworbene Kasusform ist. „Diese Annahme setzt ja voraus, daß die obliquen Kasus vordem Nominativ gelernt werden, was im Normalfall nicht der Fall sein dürfte, aber bei Nomina, die eher nach Präpositionen oderals Attribut auftreten denn als Subjekte, durchaus vorstellbar ist“ (ebd.). Zwar ist es realistisch, Kasusformen bei Substantiven welche als Attribute verwendet werden oder bei Präpositionalphrasen zur Ableitung des korrekten Genus zu nutzen, jedoch scheidet der Genitiv hier aus. Er wird erst erworben, wenn der Lerner Genuszuweisungskriterien erworben hat. Ferner sei hier auch auf die Substitution des Geni- tivs durch den Präpositionalkasus hingewiesen24.
Zusammenfassend kann ausgesagt werden, dass es keinerlei morphologische Kriterien gibt, welche frühe Lerner oder DaZ-Lerner für die Genuszuweisung heranziehen können. Weder sind Ableitungen von Plural- noch von Kasusformen zur Ausbildung korrekter Genuszuweisungen förderlich. Das Letztgliedprinzip ist hier zwar von der Wortartenlehre her morphologisch anzusiedeln, jedoch für die Bestimmung des Genus nicht hilfreich. So kann zwar das Genus für (komplexe) Komposita hergeleitet werden, aber nicht für Derivata, Lexeme oder gar für Einsilber.
Bisher wurden Kategorien, welche für die Genuszuweisung in Frage kommen aufgegriffen und definiert. Die Frage, die sich der Lerner stellt, ist folgende „Welche Regeln muss ich lernen? Gibt es eine Hierarchie, die eingehalten werden muss?“
In diesem Abschnitt soll über die Hierarchie der Genuszuweisungskategorien Auskunft gegeben werden. Die Frage der Relevanz soll zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen werden.
Wegener (1995b, S. 87f.) resümiert, dass für die Genusbildung drei Kategorien in folgender Reihenfolge in Frage kommen: morphonologische < semantische < phonologische Regeln. Somit stechen semantische Regeln, phonologische aus und morphonologische Regeln semantische. Folgende Beispiele sollen dies verdeutlichen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Für die Einsilber plädiert Wegener, dass nur bei nicht maskulinen Einsilbern ein Eintrag in die mentale Grammatik erfolgen soll. Derivationssuffixe und Pseudosuffixe werden im mentalen Lexikon mit einem bestimmten Genus assoziiert. Lerner sollten eher Ausnahmen, statt Regeln lernen25. Bei Widersprüchen greift die oben beschriebene Regelhierarchie.
[...]
1 Die Zahl ergibt sich nach Abzug der Ausgewanderten.
2 Auch bekannt als Integrationskurs.
3 Schuplflicht, Bremisches Schulgesetz.
4 Köpcke & Zubin spricht hier von Zuweisungsarbitrarität.
5 Damit ist im weitesten Sinne der Definitartikel gemeint.
6 Jedes einzelne Substantiv inkl. Definitartikel wird bei dieser Methode auswendig gelernt.
7 Mesch stützt ihre These auf die von Jim Cummins skizzierten CALP.
8 Beispiel: Das Vogel sitzt auf das Baum.
9 Kurzwort für der Homosexuelle / die Homosexuelle, meist abwertend gebraucht
10 Wegener nutzt hier den von Oehler 1966 ausgearbeiteten Grundwortschatz.
11 Eine Ausnahme stellt hier das hochfrequente Substantiv Knie dar.
12 Beispielsweise Luft, Zunft, Kraft, Haft.
13 Beispielsweise Nacht, Macht, Bucht, Furcht, Sicht.
14 Da das natürliche Geschlechtsprinzip zweifelsfrei ein semantisches Prinzip ist, wird es der Ordnung wegen im Kapitel semantische Prinzipien näher erläutert.
15 Köpcke & Zubin (1983) Ergebnis beim Kunstworttest liegt mit 67 % nah bei der Einsilberregel.
16 Dies mag dem Grund geschuldet sein, da diese mit Abstand die validesten der 24 Regeln sind.
17 Diese Regel wird auch als Schwaregel bezeichnet, da das –e Pseudosuffix phonetisch als Schwalaut realisiert wird.
18 Der Nominativ Plural wurde hier nicht berücksichtigt.
19 Wegener (1995b, S. 72) nennt diese Form der Kategorisierung Leitwortprinzip.
20 vgl. Köpcke & Zubin (2009).
21 Nach Köpcke & Zubin (ebd. S. 148ff.) ist auch die Limousine, das Cabrio sowie das Coupé eine Ausnahme in dieser Kategorie.
22 Auf eine Analyse der Konstituente Gesellschaft (der Geselle + schaft) wird hier verzichtet.
23 Das letzte Morphem eines Wortes.
24 Beispiel: Stefans Schlüssel vs. Der Schlüssel von Stefan.
25 So ist Name und auch Junge eine Ausnahme. Hier greift nicht die morphonologische Schwaregel. Das Genus dieser Substantive wird aufgrund der schwachen Deklination mit Maskulinum markiert.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Kasprowicz (Autor:in), 2017, Morphologisch-phonologische Kategorien der Genuszuweisung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1360059
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