Diese Arbeit wird sich mit den verschiedenen Arten von Phobien und Angststörungen, ihren Ursachen und möglichen Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen.
Es wird eine Übersicht über die verschiedenen Behandlungsmethoden geben und diskutiert, welche Methode oder ob sogar eine Kombination aus beiden Methoden für die Behandlungen von Phobien/Angstzuständen am wirksamsten ist. Mithilfe von Ergebnissen verschiedener empirischer Studien soll die zentrale Frage beantwortet werden: Gibt es additive Effekte für die Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie bei Angststörungen oder Phobien?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Phobien - Allgemeine Betrachtung und deren Arten
3. Ursachen von Phobien
4. Behandlungsmöglichkeiten von Phobien/Angststörungen
4.1 Behandlungsmöglichkeit: Pharmakotherapie
4.2 Behandlungsmöglichkeit: Psychotherapie
4.3 Kombination beides Behandlungsmöglichkeiten
5. Diskussion und Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Phobien und Angststörungen sind häufige psychische Erkrankungen, die durch intensive Angst, Angstzustände und Vermeidungsverhalten gekennzeichnet sind. Es gibt verschiedene Arten von Phobien und Angststörungen, wie zum Beispiel die Agoraphobie, die Angst vor offenen Räumen, die Sozialphobie, die Angst vor sozialen Situationen und die generalisierte Angststörung, die durch übermäßige Angst und Sorgen in Bezug auf alltägliche Aktivitäten gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Phobien und Angststörungen zu behandeln, darunter zählen vor allem die Psycho- und Pharmakotherapie. Diese Arbeit wird sich mit den verschiedenen Arten von Phobien und Angststörungen, ihren Ursachen und möglichen Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen. Es wird eine Übersicht über die verschiedenen Behandlungsmethoden geben und diskutiert, welche Methode oder ob sogar eine Kombination aus beiden Methoden für die Behandlungen von Phobien/Angstzuständen am wirksamsten ist. Mithilfe von Ergebnissen verschiedener empirischer Studien soll die zentrale Frage beantwortet werden: Gibt es additive Effekte für die Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie bei Angststörungen oder Phobien?
2. Phobien - Allgemeine Betrachtung und deren Arten
Unter einer Phobie versteht man eine Art irrationale, aber intensive Furcht vor bestimmten Reizen oder Situationen. Die meisten Menschen erachten eine Phobie als nicht besonders gefährlich, dennoch führt sie zu starkem Unbehagen und in schwereren Fällen kann diese sogar Panikattacken hervorrufen. Beispielweise wird die Furcht vor Schlangen aber nicht direkt als Phobie diagnostiziert, erst wenn alltägliche Lebensführungen erheblich beeinträchtigt werden, spricht man von einer Phobie. Ein Beispiel hierfür ist die Furcht vor geschlossenen Räumen oder starken Menschenansammlungen. Zweiteres führt dazu, dass alltägliche Situationen erschwert werden, wie die Nutzung von überfüllten Gehsteigen oder der Besuch einer Theateraufführung. Im Allgemeinen wird die phobische Störung in drei große Kategorien unterteilt: spezifische Phobie, soziale Phobie und Agoraphobie.1
Die spezifische Phobie ist die Furcht vor einem bestimmten Objekt, einem Tier oder bestimmte klar definierte Situationen. Manche Menschen können eine spezifische Phobie wie bei beispielweise die Angst vor Schlangen, Krankheitserregern oder Nacktschnecken entwickeln, die als völlig normal angesehen werden. In schweren Fällen haben Menschen mehrere Phobien, die mit zwanghaften Verhalten einhergehen und bestimmte Situation im Leben stark beeinträchtigen. Unter der sozialen Phobie versteht meine eine Angststörung, die bei betroffenen Personen eine extreme Unsicherheit und ein Unwohlsein in sozialen Situationen hervorruft. Häufig befürchten Patienten, dass sich ihre Angst durch Erröten oder zitternde Hände offenbart, dabei ist diese Befürchtung gewöhnlich unbegründet. Menschen mit sozialen Phobien neigen dazu, soziale Situationen zu vermeiden, beispielsweise nehmen sie Jobs an, bei denen sie in einer isolierten Atmosphäre ihre beruflichen Tätigkeiten nachgehen können. Sollten sie dennoch in eine soziale Situation hineingeraten, beginnen betroffenen Personen zu schwitzen und zu zittern, der Herzschlag erhöht sich und im schlimmen Fällen kann es zu einer Panikattacke kommen.2 Auch Mensch mit Agoraphobie können an ähnlichen Symptomen leiden, dennoch werden diese nicht in sozialen Situationen hervorgerufen, sondern aufgrund der Angst vor öffentlichen Plätzen oder Menschenmengen.3
3. Ursachen von Phobien
Die Ursachen von Phobien treffen in der Wissenschaft auf geteilte Meinungen. Obwohl Phobien häufig vorkommen, ist ihre genaue Ursache noch nicht vollständig verstanden. Einige Forscher glauben, dass Phobien durch eine Kombination von genetischen, biologischen und psychologischen Faktoren entstehen. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Gene das Risiko für die Entwicklung von Phobien erhöhen können. Verwandte ersten Grades von Personen mit einer Phobie haben ein drei- bis viermal höheres Risiko, selbst eine Phobie zu bekommen. Außerdem gibt es Hinweise aus Zwillingsstudien, dass dieses Risiko nur bedingt auf die genetische Ausstattung zurückzuführen ist. Wahrscheinlicher ist es, dass eine ängstliche Persönlichkeit und weniger die Phobie an sich vererbt wird.4 Andere Forscher glauben, dass Phobien durch frühere traumatische Erfahrungen oder das Lernen durch Beobachtung und Verstärkung entstehen. Eine Person kann zum Beispiel Angst vor Schlangen entwickeln, nachdem sie einmal von einer Schlange gebissen wurde. Oder, jemand kann Angst vor Spinnen entwickeln, nachdem er jemanden gesehen hat, der Angst vor Spinnen hat. Die primär durch klassische und operante Konditionierung erworbenen Ängste treten gepaart auf, ein neutraler Reiz (Spinnen oder Schlangen) trifft auf ein traumatisches Ereignis (Beißen, Peinlichkeit). Einige Phobien können auch aufgrund von Beobachtungen erlebt werden. Furchtsame Eltern lassen Kinder heranwachsen, die ebenfalls die Ängste ihrer Eltern teilen.
Beispielweise beobachtet ein Kind wie dessen Elternteil auf eine bestimmte Situation reagiert (Angst vor Spinnen) und nimmt daraufhin dieselbe Reaktion auf diese Situation an. Es ist unklar, ob dies auf Lernmechanismen innerhalb der Familie oder auf die vorher beschriebene genetische Übertragung der Phobien zurückzuführen ist.5 Es ist wichtig zu beachten, dass die Ursachen von Phobien komplex und multifaktoriell sind und dass es wahrscheinlich keine einzige Ursache für die Entstehung von Phobien gibt. Vielmehr scheint es, dass eine Kombination von Faktoren einschließlich genetischer, biologischer Umwelt- und psychologischer Faktoren, zur Entstehung von Phobien beitragen kann.6
4. Behandlungsmöglichkeiten von Phobien/Angststörungen
4.1 Behandlungsmöglichkeit: Pharmakotherapie
Die Pharmakotherapie ist eine Form der medikamentösen Behandlung von Phobien. Sie kann helfen, die Symptome der Phobie zu lindern und den Patienten zu unterstützen, während er an einer Verhaltenstherapie arbeitet. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die bei der Behandlung von Phobien verwendet werden können. Dabei sind Antidepressiva die erste Wahl, denn sie bewirken eine gute, bis sehr gute symptomatische Besserungen, vor allem bei mittelschweren bis schweren Formen. Antidepressiva wirkt, indem sie die Konzentration von Serotonin, einem Neurotransmitter im Gehirn, erhöht. Dies kann helfen, Angst- und Angstzustände zu reduzieren. Es kann einige Wochen dauern, bis die Wirkung von Antidepressiva einsetzt, denn sie müssen oft über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Der Erfolg dieser Therapie ist unter anderem von der Dosis und der Behandlungsdauer abhängig. In der Regel kann diese bis zu zwölf Wochen dauern. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Medikamente bei der Behandlung für beispielweise sozialen Angststörungen einen großen Effekt zeigen, aber auch klar Nachteile vorweisen. Ein Nachteil ist die Suchtentwicklung, die durch längerfristige Anwendung entsteht.7
4.2 Behandlungsmöglichkeit: Psychotherapie
Psychotherapie ist eine wichtige Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Phobien. Eine häufig verwendete Form der Psychotherapie bei Phobien ist die Verhaltenstherapie. Diese Therapieform basiert auf der Annahme, dass Phobien durch gelernte Verhaltensweisen entstehen und durch gezieltes Training und Exposition gegenüber der auslösenden Situation geändert werden können. Eine Technik, die häufig in der Verhaltenstherapie bei Phobien verwendet wird, ist die Desensibilisierung. Hierbei wird der Patient langsam und schrittweise der auslösenden Situation ausgesetzt, während er gleichzeitig Entspannungstechniken lernt, um seine Angst zu reduzieren.8 Eine weitere wichtige Technik in der Verhaltenstherapie ist die Konfrontationstechnik, bei der der Patient direkt und gezielt mit seiner Angst konfrontiert wird. Diese Technik hilft dem Patienten, seine Angst zu überwinden und die Kontrolle darüber zu gewinnen. Patienten lernen Situationen mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad erfolgreich zu bewältigen. Außerdem hilft es dabei festzustellen, dass bisher befürchtete Reaktionen ausbleiben bzw. unwichtig sind. Die Erfolgsrate bei primär sozialphobischen Störungen liegt beispielweise bei 90 %.9
4.3 Kombination beider Behandlungsmöglichkeiten
Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Ergebnissen empirischer Studien, die additiven Effekte für die Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie aufzeigen sollen.
Für die Behandlung der Agoraphobien und anderen Panikstörungen gilt: Die Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) und Pharmakotherapie kann eine wirksame Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Agoraphobien und/oder Panikstörungen sein. KVT hat eine Erfolgsquote von 60-80 % bei diesen Patienten, ähnlich wie Antidepressiva. Es gibt jedoch eine hohe Rückfallrate von bis zu 80 % nach dem Absetzen von rein medikamentösen Behandlungen und selbst bei fortgesetzter Medikation gibt es Rückfälle bei 50 % der Patienten innerhalb von 2 Jahren. Benzodiazepine sind nur kurzfristig wirksam und weisen ein erhöhtes Suchtpotenzial auf. Es gibt jedoch nur eine geringe Überlegenheit der Kombination von KVT und Pharmakotherapie im Vergleich zur Monotherapie, laut einer Metaanalyse von 124 Studien. Frühere Metaanalysen haben widersprüchliche Ergebnisse über die Wirksamkeit der Kombinationstherapie von KVT und Pharmakotherapie bei Patienten mit Panikstörungen und/oder Agoraphobie gezeigt. Eine aktuelle systematische Auswertung von 23 Studien kommt jedoch zu dem Schluss, dass die rein medikamentöse Behandlung nicht die erste Wahl ist, da sie der Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie unterlegen ist und dass entweder die alleinige qualifizierte Psychotherapie oder eine Kombination von dieser mit Psychopharmaka die Behandlungen erster Wahl sind. Langzeiteffekte über die Behandlungszeit hinaus zeigen, dass es keine Unterschiede zwischen einer alleinigen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung und der Kombination mit einem Antidepressivum gibt, jedoch kann die hohe Rückfallrate nach rein medikamentöser Behandlung durch eine zusätzliche KVT gesenkt werden.
Soziale Phobien können erfolgreich mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) behandelt werden, jedoch gibt es auch bei der Pharmakotherapie mit Antidepressiva hohe Rückfallraten nach Absetzen einer alleinigen Medikation. Benzodiazepine sind sowohl für die Behandlung von Agoraphobien als auch für die Behandlung für soziale Phobien nicht zu empfehlen. Eine Studie mit 295 Patienten hat gezeigt, dass die Kombination von KVT und Fluoxetin keinen Vorteil im Vergleich zur Monotherapie hat und andere kontrollierte Vergleichsstudien haben entweder keine Unterschiede zwischen alleiniger KVT und der Kombination mit Psychopharmaka gezeigt oder sogar eine Überlegenheit der alleinigen KVT im Vergleich zur Kombination.10
[...]
1 Vgl. Smith, E. E., & Grabowski J. (2007) Atkinsons und Hilgards Einführung in die Psychologie, S.704
2 Vgl. Smith, E. E., & Grabowski J. (2007) Atkinsons und Hilgards Einführung in die Psychologie, S.704 f.
3 Vgl. Stiftung Gesundheitswissen, Agoraphobie & Panikstörungen <www.stiftungen-gesundheitswissen.de> aufgerufen am 23.01.2023
4 Vgl. Smith, E. E., & Grabowski J. (2007) Atkinsons und Hilgards Einführung in die Psychologie, S.706
5 Vgl. Smith, E. E., & Grabowski J. (2007) Atkinsons und Hilgards Einführung in die Psychologie, S.706 f.
6 Vgl. Domschke, K., Kampfhammer H. P. & Deckert, J. (2016) Angststörungen <www.springermedizin.de> aufgerufen am 24.01.2023
7 Vgl. Berghändler, T., Stieglitz, R.D., Vriends, N. (2007). Die soziale Phobie: Ätiologie, Diagnostik und Behandlung < https://edoc.unibas.ch/> aufgerufen am 24.01.20230
8 Vgl . Magraf, J. (1996) Lehrbuch der Verhaltenstherapie, S. 206 f.
9 Vgl. Berghändler, T., Stieglitz, R.D., Vriends, N. (2007). Die soziale Phobie: Ätiologie, Diagnostik und Behandlung < https://edoc.unibas.ch/> aufgerufen am 25.01.20230
10 Vgl. Rufer, M. (2006) Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie bei Angststörungen <www.rosen- fluh.ch> aufgerufen am 25.01.2023
- Citar trabajo
- Daniel Wichert (Autor), 2023, Phobien und Angststörungen. Arten, Ursachen und mögliche Behandlungsmöglichkeiten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1358342
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