Untersuchungsgegenstand dieser Forschungsarbeit ist das tatsächliche Sichauswirken bzw. Nichtauswirken von Viktor E. Frankls Behandlungsformen der Logotherapie und Existenzanalyse und ob sie der heutigen Wohlstandsgesellschaft nützen.
Als elementare Verständnisbausteine werden die Grundannahmen der Logotherapie und Existenzanalyse erläutert sowie der Therapieplan und Beratungsleitfaden umrissen. Gefolgt von den Hauptunterscheidungsmerkmalen der sich aus frühen Schülergenerationen Frankls auskonkretisierten Richtungen. Abschließend die Rezeption der westlichen Gegenwartsbevölkerung, um der Ausgangsfrage Rechnung zu tragen.
Als Medizinstudent mit den Spezialisierungen Depression und Suizid, initiierte Frankl Jugendberatungsstätten u.a. in seiner Geburtsstadt Wien. Im Jahre 1930 erfolgte eine Beratungsaktion im Rahmen der Zeugnisverteilung mit dem Ergebnis, dass erstmals seit Jahren ebenda kein Schülersuizid verzeichnet wurde. Seiner Suizidpräventionsarbeit zugrundeliegend war die Lebenssinnfrage, woraus sich die Logotherapie und Existenzanalyse als sein Lebensschwerpunkt konstituierte.
Ranggleich der Psychoanalyse von Sigmund Freud und Individualpsychologie von Alfred Adler wird sie im Volksmunde als die „dritte Wiener Schule der Psychotherapie“ bezeichnet. Insoweit birgt die Logotherapie und Existenzanalyse als eine eigenständige psychologische Behandlungsform entsprechende Differenzierungskriterien. Im Vergleich zur Psychoanalyse ist sie weniger retro- wie introspektiv, als vielmehr prospektiv in ihrem dezidierten Aufzeigen von Sinnstiftungsmöglichkeiten. Durch gezieltem Aktivieren von Selbsttranszendenz- wie Selbstdistanzierungskräften des Patienten wende sie diesen von all den Zirkel- und Rückkopplungsmechanismen als Entstehungsherd von Neurosen ab, um die neurotische Selbstzentriertheit aufzubrechen, statt dass solche fortwährend genährt und verstärkt werde (vgl. Frankl 2015: 12) Infolgedessen sie den Existenzsinn des Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt und die Suche nach Solchem als die Primärmotivation versteht, differenziert sie sich signifikant von dem Freud‘schen Lustprinzip wie auch dem adlerianischem Geltungsstreben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundannahmen der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl
- Begriffsherkunft
- Dimensionalontologie
- Der Wille zum Sinn
- Existentielle Frustration und noogene Neurosen
- Noodynamik
- Das existentielle Vakuum
- Der Sinn des Lebens
- Der Sinn der Liebe
- Der Sinn des Leidens
- Der Über-Sinn
- Therapieplan und Leitfaden in der Beratung
- Hauptvertreter und Richtungen heute
- Die originäre Logotherapie und Existenzanalyse nach Elisabeth Lukas
- Die weiterentwickelte Existenzanalyse nach Alfried Längle
- Rezeption der heutigen Bevölkerung
- Gesellschaft
- Erfolgsratestatistik des Süddeutschen Institus für Logotherapie
- Psychologie
- Depressionsätiologien
- ICD-11
- Gesellschaft
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit zielt darauf ab, die praktische Anwendung der Logotherapie und Existenzanalyse von Viktor E. Frankl in der heutigen Wohlstandsgesellschaft zu untersuchen. Sie analysiert, ob diese Behandlungsform effektiv ist und welche Auswirkungen sie auf das Wohlbefinden der Gesellschaft hat.
- Die Grundannahmen der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl
- Der Therapieplan und die Leitlinien der Logotherapie
- Die Hauptvertreter und Richtungen der Logotherapie in der Gegenwart
- Die Rezeption der Logotherapie in der heutigen Gesellschaft
- Die Relevanz der Logotherapie in Bezug auf aktuelle psychische Herausforderungen wie Depression und Suizid
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Logotherapie und Existenzanalyse ein und beleuchtet die biographischen Hintergründe von Viktor E. Frankl. Sie skizziert die Entwicklung und die Relevanz der Logotherapie im Kontext der Psychotherapiegeschichte.
Das zweite Kapitel behandelt die Grundannahmen der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl. Es analysiert die Begriffsherkunft, die Dimensionalontologie, den Willen zum Sinn, die existentielle Frustration und noogene Neurosen, die Noodynamik, das existentielle Vakuum, den Sinn des Lebens, den Sinn der Liebe und den Über-Sinn.
Das dritte Kapitel beleuchtet den Therapieplan und die Leitlinien der Logotherapie. Es untersucht die praktische Anwendung der Logotherapie in der Beratungspraxis.
Das vierte Kapitel behandelt die Hauptvertreter und Richtungen der Logotherapie in der Gegenwart. Es analysiert die originäre Logotherapie und Existenzanalyse nach Elisabeth Lukas sowie die weiterentwickelte Existenzanalyse nach Alfried Längle.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Rezeption der Logotherapie in der heutigen Gesellschaft. Es analysiert die gesellschaftliche Rezeption sowie die Relevanz der Logotherapie im Kontext der Psychologie, insbesondere im Hinblick auf Depressionsätiologien und die ICD-11.
Schlüsselwörter
Logotherapie, Existenzanalyse, Viktor E. Frankl, Sinn, Lebensziel, existentielle Frustration, noogene Neurosen, Noodynamik, existentielles Vakuum, Selbsttranszendenz, Selbstdistanzierung, Psychotherapie, Depression, Suizid, Lebensfreude, Sinnfindung, Existenzielle Psychologie, Elisabeth Lukas, Alfried Längle, ICD-11.
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- Anonym (Autor), 2022, Viktor E. Frankls Logotherapie und Existenzanalyse im Wandel der Zeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1356925