Ziel der Autorin ist es, mit Ihrer Arbeit zu verdeutlichen, warum die Regulation der Emotionen so beutend für unser Leben und unsere Gesundheit ist und im besten Fall das Interesse für die Thematik zu wecken. Im Zuge der Arbeit wird sich auf folgende Fragestellung konzentriert: Wie beeinflusst die Emotionsregulation die psychische Gesundheit und wie steht sie im Zusammenhang mit psychischen Störungen?
Emotionen spielen im Leben eines jeden Menschen eine wichtige Rolle, egal ob im Alltag, in Krisen oder in unbeschwerten Zeiten. Unabhängig davon, in welchem Gefühlszustand wir uns befinden, Emotionen sind immer vorhanden, denn sie kommen zum Vorschein, wenn uns etwas wichtig ist. Je nach Bedeutung werden unterschiedliche Emotionen ausgelöst. Somit ist es naheliegend, dass sie ausschlaggebend für unsere psychische Gesundheit sind. Werden Strategien der Emotionsregulationsstörungen falsch, gar nicht oder die gleichen Strategien zu oft angewendet, kommt es zu einer psychischen Beeinträchtigung.
Depressionen, Borderline-Persönlichkeiten, Posttraumatische Belastungsstörungen, Persönlichkeits-, Angst- und Essstörungen können am häufigsten mit einer Emotionsregulationsstörung in Verbindung gebracht werden. Um jedoch nicht nur die negativen Seiten und Probleme, die bei der Emotionsregulation zustande kommen können, zu beleuchten, geht die Autorin in dieser Arbeit auch auf den strukturellen Aufbau im Gehirn ein. Außerdem diskutiert sie ein paar Ansätze von Behandlungsmethoden gegen Störungen der Emotionsregulation, welche ihr erwähnenswert erscheinen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Emotionsregulation und die Bedeutung für die Gesundheit
3 Zusammenhang von psychischen Störungen und der Emotionsregulation
3.1 Neurowissenschaftliche Aspekte bezüglich der Emotionsregulation und verschiedene Ansichten
3.2 Behandlungsmethoden gegen psychische Störungen bei einer fehlerhaften Emotionsregulation
4 Diskussion
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Emotionen spielen im Leben eines jeden Menschen eine wichtige Rolle, egal ob im Alltag, in Krisenzeiten oder in unbeschwerten Zeiten. Unabhängig in welchem Gefühlszustand wir uns befinden, Emotionen sind immer vorhanden, denn sie kommen zum Vorschein, wenn uns etwas wichtig ist. Je nach Bedeutung werden unterschiedliche Emotionen ausgelöst. (In-Albon, 2013)
Somit ist es naheliegend, dass sie ausschlaggebend für unsere psychische Gesundheit sind. Werden Strategien der Emotionsregulationsstörungen falsch, gar nicht oder die gleichen Strategien zu oft angewendet, kommt es zu einer psychischen Beeinträchtigung. Depressionen, Borderline-Persönlichkeiten, Posttraumatische Belastungsstörungen, Persönlichkeits-, Angst- und Essstörungen können am häufigsten mit einer Emotionsregulationsstörung in Verbindung gebracht werden.
Um jedoch nicht nur die negativen Seiten und Probleme, die bei der Emotionsregulation zustande kommen können, zu beleuchten, möchte ich ein wenig auf den strukturellen Aufbau im Gehirn eingehen. Außerdem erscheinen mir auch ein paar Ansätze von Behandlungsmethoden gegen Störungen der Emotionsregulation erwähnenswert.
Ich hoffe, ich kann mit dieser Arbeit deutlich machen, warum die Regulation der Emotionen so beutend für unser Leben und unsere Gesundheit ist und im besten Fall das Interesse für die Thematik wecken zu können.
Somit komme ich zu folgender Fragestellung: Wie beeinflusst die Emotionsregulation die psychische Gesundheit und wie steht sie im Zusammenhang mit psychischen Störungen?
2 Emotionsregulation und die Bedeutung für die Gesundheit
In diesem Kapitel soll der Fokus auf der gesunden Psyche des Menschen liegen, bevor auf die Psychischen Störungen bezüglich der Emotionsregulation eingegangen wird.
„Die Emotionsregulation umfasst die bewussten und unbewussten Prozesse, durch welche Individuen die Dauer, Art und Intensität der Emotionen beeinflussen.“ (Lambert et al., 2021)
Für die gesunde Psyche gilt, dass bei der Regulation Emotionen verstärkt, verändert, unterdrückt und aufrechterhalten werden. Es werden dazu verschiedene Strategien wie die Ablenkung, Akzeptanz, Neubewertung, Unterdrückung, Rumination, Vermeidung oder das Problemlösen angewandt wird. (Barnow et al. 2016, S.15)
Das Wichtigste für die Gesundheit sind die Grundbedürfnisse. Allerdings kann man heutzutage noch gar nicht sicher sagen, was zu den Basismotiven der Grundbedürfnisse zählt, da unterschiedliche Theorien zum Thema in Betracht gezogen werden müssen, die sich vor allem in der Hinsicht auf die Ungleichheit der Bezugs- beziehungsweise Begründungssysteme widersprechen. Eine Einigkeit besteht jedoch bezüglich der Aussage, dass die Emotionen als „Werkzeug der Motive“ gesehen werden. (Barnow, 2020, S.329)
„Sie fungieren als Indikatoren und Evaluatoren der verschiedenen Motive. Emotionen stellen je nach aktiviertem Motivsystem, nach Situation und nach Interpretation des Subjekts mehr oder minder geeignete Werkzeuge im Dienst der jeweils aktivierten Motive dar. Emotionen dienen laut Buck aber keiner spezifischen Funktion und legen auch kein bestimmtes Verhalten nahe, vielmehr geben sie „Handlungsempfehlungen“ und bilden die Grundlage für die Auswahl von Verhaltensalternativen oder intrapsychischen Prozessen. Innerhalb klinischer Modelle werden folgende Motive/Bedürfnisse häufig als grundlegend angesehen: - Bindung, Sicherheit
- Selbstwirksamkeit
- Autonomie
- Selbstbehauptung
- Sinnliches Vergnügen, Lust, Sexualität
- Selbstwert
- Identität, Sinn, Konsistenz.“ (Barnow, 2020, S.330)
Petermann und Kulik (2011) zeigen die mit der Emotionsregulation zusammenhängenden Prozesse genauer auf:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Neben der intrapsychischen Emotionsregulationskompetenz kann wohl die Fähigkeit zur interaktiven, wechselseitigen Ko-Regulation von Emotionen als ein wesentliches Merkmal psychischer Gesundheit angesehen werden.“ (Barnow, 2020, S.335)
3 Zusammenhang von psychischen Störungen und der Emotionsregulation
In diesem Kapitel stehen die Zusammenhänge zwischen psychischen Störungen und der Emotionsregulation im Mittelpunkt und einzelne Störungen und Verbindungen zu der Regulation werden erwähnt.
Emotionen zu regulieren und das emotionale Erleben allgemein sind entscheidend darüber, ob psychische Störungen entstehen und ob diese bestehen bleiben. Das Risiko einer psychischen Krankheit wird erhöht, sofern Probleme bei der Emotionsregulation auftreten. Das „Integrationsniveau der psychischen Struktur“ beinhaltet die Kompetenz, mit negativen Emotionen umgehen zu können. So lässt sich eine direkte Verbindung zwischen der Intensität der psychischen Störungen und dem Niveau der Struktur erkennen und man kann auf Prognosen über den Verlauf von Störungen schließen. (Huber et al., 2016)
Die Häufigkeit, Intensität sowie die Kompetenz der interpsychischen Emotionsregulation können gestört werden. Begründen lassen sich psychische Beeinträchtigungen nun so: Entweder werden die Emotionen zu wenig differenziert und nur bedingt situativ fein abgestimmt, häufig wird auf interpersonelle Formen der Regulation zurückgegriffen, einige Emotionen treten sehr häufig und intensiv auf, oder es kommt zur inneren emotionalen Leere. (Barnow, 2020, S.335)
„Psychische Störung kann auf einer ganz basalen Ebene durch ein Ineinandergreifen intrapsychischer und interpersoneller Prozesse charakterisiert werden: 1) Es stehen nur sehr eingeschränkte Interpretationsmöglichkeiten situativer Gegebenheiten zur Verfügung; diese sind 2) mit einer begrenzten Anzahl von (bewussten und/oder unbewussten) Emotionszuständen verbunden, für deren Regulierung 3) nur die immer gleichen Prozesse eingesetzt werden können, was 4) zu den bei Patienten zu beobachtenden maladaptiven Verhaltensweisen führt, die 5) die Interaktionspartner wiederum zu Reaktionen bewegen, die 6) zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen, da sie von den Patienten wiederum in der ihnen vertrauten Weise interpretiert werden.“ (Barnow, 2020, S. 335)
Wenn positive Emotionen herunter reguliert werden, entstehen ebenfalls Störungen und Krankheiten. Eine emotionale Dysregulation fördert vor allem Angststörungen und spezifische Phobien. Das passiert, indem eine intensivierte Angst hervorgerufen wird, weil die Betroffenen denken, dass sie die negativen Emotionen nicht regulieren können und dass durch das Angsterleben etwas Schlimmes passiert oder seltenere Emotionsregulationsstrategien in Anspruch genommen werden. Bei Angststörungen ist vor allem die Vermeidung von Situationen häufig erkennbar, jedoch wird diese Art der Regulation dann so verkrampft durchgeführt, dass die Betroffenen selbst darunter leiden. Vergleichsweise berichten ängstliche Menschen zurückschauend generell von mehr Traurigkeit, Aufgebrachtheit oder Nervosität als gesunde Personen. Die expressive Suppression sollte Stress- und Angstsymptome verringern, jedoch führte diese sogar zu einer Intensivierung. Die kognitive Neueinschätzung hingegen, führt tatsächlich zu einer besseren kognitiven Funktionalität und kann auch die Angst verringern. (Junker, 2012, S. 14)
Auch die Depression steht im direkten Zusammenhang mit der Regulation der Emotionen, das heißt, desto stärker die Depression, desto schwieriger fällt einem die Emotionsregulation. Das liegt daran, dass die Strategien einerseits schlechter ausgebildet sind, andererseits werden oft schlecht angepasste Strategien verwendet. Unter depressiven Menschen wird zum Beispiel die expressive Suppression häufiger verwendet und die eigenen Gedanken werden häufiger unterdrückt. Dieser Zusammenhang ist auch umgekehrt erkennbar, wodurch bei Mädchen im Jugendalter durch die Verwendung der Emotionsregulationsstrategien oft erkannt werden kann, dass diese im Laufe des Lebens depressive Symptome entwickeln könnten. Dies wurde nicht nur bezüglich der Depression festgestellt, sondern ebenfalls mit Essstörungen, Borderline-Persönlichkeit und bei der Posttraumatischen Belastungsstörung. Betreffend PTBS kommt zu den seltenen und ineffektiven Regulationsversuchen die verminderte Fähigkeit der Selbstberuhigung noch hinzu. (Junker, 2012, S.14)
Es wurde erforscht, dass psychische Störungen auch mit einer verminderten Mentalisierungsfähigkeit und mit der Widerstandsfähigkeit verbunden sind. Fonagy et al. bezeichnen die mentalisierte Affektivität als die „höchste Form der Affektregulation“. Ein Mangel der „emotional reflectivness“ ist oft schon früh gemeinsam mit Verhaltensproblemen beobachtbar. Eine andere Art zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen zeigt die zentrale „Levels of Personality Functioning Scale“ (LPFS). Je weniger Emotionen erlebt, ausgehalten und reguliert werden können, desto eher zählt die Fähigkeit zu den sogenannten „lower levels“. (Barnow, 2020, S.340) .
3.1 Neurowissenschaftliche Aspekte bezüglich der Emotionsregulation und verschiedene Ansichten
Damit die Regulation der Emotionen besser vorstellbar ist, werden nun die neurowissenschaftlichen Vorgänge behandelt und unterschiedliche Ansätze beschrieben.
Aus neurologischer Sicht ist die Entstehung von Emotionen im Thalamus durch die Aufnahme und Einordung von Reizen erkennbar. Danach werden durch die Amygdala Emotionen eingeleitet und im präfrontalen Kortex verarbeitet, die sich dann auf die behaviorale, autonome und endokrine Systeme auswirken. Der Mandelkern im limbischen System ist sehr bedeutend für die Erstellung und Verarbeitung von negativen Gefühlen und spielt ebenfalls beim Erlernen, Regulieren und Speichern von Reiz-Reaktions-Verbindungen eine Rolle. Der sensorische Input wird vom lateralen Nucleus empfangen und zum zentralen Nucleus weitergeleitet, welcher Outputs dazu besitzt, die wiederum physiologische Reaktionen der Emotionen kontrollieren können. Vom lateralen in den basalen Nucleus werden Handlungsbereitschaften und die Informationen dann an das Striatum weitergeleitet. Die zuvor gelernten Reiz-Reaktions-Muster befinden sich in den dazwischenliegenden Zellmassen. Sobald Reize von der Umgebung wahrgenommen werden, wird die Aktivierung der Amygdala verstärkt. (Junker, 2012, S.16)
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- Anónimo,, 2021, Emotionsregulation und psychische Störungen. Bedeutung für die Gesundheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1356556
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