Ziel dieser Arbeit soll es sein, die frühen aktionistischen Arbeiten von Günter Brus zu untersuchen. Die Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben, werden bereits im Eingangszitat von Günter Brus deutlich. Unter dem kunsthistorischen Oberbegriff Wiener Aktionismus werden die Arbeiten verschiedener Künstler zusammengefasst, deren Gemeinsamkeit vor allem im radikalen Bruch mit den zeitgenössischen Tendenzen der Kunst, ebenso wie der gesellschaftlichen Normen, zu finden sind. Mit Ausnahme von Nitsch, der Mitte der 80er Jahre die „Theorie des O.M. Theaters“ schriftlich fixierte, stellten die Wiener Aktionisten kein theoretisches System zu ihrer Arbeit auf. Die Aktionisten entzogen sich jeglicher kunsthistorischen Theorie oder anders gesagt: der Wiener Aktionismus wird durch die Beschreibung zu dem gemacht, „was er weder war noch sein wollte; er wird nachträglich in eine kulturelle Ordnung überführt, zu deren Subversion er angetreten war.“ Ausgehend von einigen kurzen Überlegungen zur zeitgenössischen Situation in Österreich und dem Versuch der Beschreibung von drei Aktionen, werden die zentralen Begriffe Sprache und Körper eingehender untersucht werden. Hierbei wird sich immer wieder die Verbindung zur Thematik des Schmerzes ergeben, der in den frühen Aktionen noch kein realer war, sondern symbolisch und metaphorisch angedeutet und verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wiener Aktionismus
- Künstlerische Biographie Günter Brus
- Die Aktionen
- Ana
- Selbstbemalung 1
- Herkunft der Aktion aus der Malerei
- Selbstverstümmelung
- Sprachbegriff bei Brus
- Die Wiener Gruppe
- Sprachbegriff der WA
- Körper
- Aktion
- Schmerz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den frühen aktionistischen Werken von Günter Brus, insbesondere mit den Aktionen "Ana", "Selbstbemalung 1" und "Selbstverstümmelung". Sie untersucht die Besonderheiten dieser Aktionen im Kontext des Wiener Aktionismus und analysiert die zugrundeliegenden Konzepte von Sprache und Körper in Bezug auf das Thema des Schmerzes.
- Analyse der frühen Aktionen von Günter Brus
- Die Bedeutung des Wiener Aktionismus im Kontext der österreichischen Kunst
- Die Rolle von Sprache und Körper in den Aktionen
- Die Darstellung des Schmerzes in den Aktionen
- Die Rezeption der Aktionen durch das Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Zielsetzung der Arbeit und die Herausforderungen, die sich aus der Untersuchung der frühen Aktionen von Günter Brus ergeben. Sie beleuchtet die Schwierigkeit, diese Aktionen zu dokumentieren und zu analysieren, da es nur wenige schriftliche Aufzeichnungen gibt und die Reaktionen des Publikums kaum belegt sind.
Das Kapitel "Der Wiener Aktionismus" beschreibt die Entstehung und die zentralen Merkmale dieser künstlerischen Strömung. Es stellt die Beziehungen des Wiener Aktionismus zu anderen Kunstbewegungen, wie dem amerikanischen abstrakten Expressionismus und dem Nouveau Realisme, sowie die Einflüsse aus der österreichischen Kunsttradition heraus.
Das Kapitel "Künstlerische Biographie Günter Brus" befasst sich mit der künstlerischen Entwicklung des Künstlers. Das Kapitel "Die Aktionen" analysiert die drei Aktionen "Ana", "Selbstbemalung 1" und "Selbstverstümmelung" im Detail. Es beleuchtet ihre Entstehung, ihre Bedeutung und ihre Rezeption.
Die Kapitel "Sprachbegriff bei Brus", "Körper" und "Aktion" befassen sich mit den zentralen Konzepten, die den Aktionen zugrunde liegen. Das Kapitel "Schmerz" analysiert die Darstellung des Schmerzes in den frühen Aktionen.
Schlüsselwörter
Wiener Aktionismus, Günter Brus, Ana, Selbstbemalung, Selbstverstümmelung, Körper, Sprache, Schmerz, Österreichische Kunst, Moderne, Tradition, Kunstgeschichte, Rezeption
- Arbeit zitieren
- Stefan Möller (Autor:in), 2002, Wiener Aktionismus: Die frühen Aktionen von Günter Brus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13555