Nachdem in der Einleitung in einem definitorischen Ansatz grundsätzliches zum Thema Unternehmenssicherheit beschrieben wurde, wird im 1. Teil der Arbeit auf die Sicherheitssituation von Unternehmen eingegangen. Es werden, unterstützt von statistischen Schadenszahlen, die wesentlichsten Bedrohungen beschrieben, um dann auf die spezielle Situation von kleinen und mittleren Unternehmen einzugehen. Es wird herausgearbeitet, dass Defizite vorhanden sind und damit Potenzial, die Sicherheit wesentlich zu verbessern.
Der 2. Teil der Arbeit unterstreicht die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Lösung von Sicherheitsaufgaben und die Notwendigkeit von Sicherheitsmanagement.
In dem folgenden Hauptteil wird eine externe Dienstleistung beschrieben, die die oben genannten Defizite in den Unternehmen ausgleichen soll und eine ganzheitliche Gefahrenabwehr ermöglicht. Es wird auf die Arbeitsweise des Securitycoaches eingegangen, sowie auf die verschiedenen Verantwortungsbereiche.
Im letzten Teil dieser Belegarbeit werden die Vorteile der neuen Dienstleistung aufgezeigt, aber auch mögliche Probleme bei der Einführung.
INHALT
EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK
DIE IDEE
GANG DER UNTERSUCHUNG
1 DIE ALLGEMEINE SICHERHEITSSITUATION VON UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND
1.1 DIE WESENTLICHSTEN BEDROHUNGEN
1.1.1 Brand und Explosion
1.1.2 Arbeitsschutz
1.1.3 Wirtschaftskriminalität
1.1.4 Wirtschafts- und Konkurrenzspionage
1.2 DIE UNTERNEHMENSSICHERHEIT VON KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN
1.2.1 Gesetze und Sicherheit
1.2.2 Bestandsaufnahme
2 DIE GANZHEITLICHE GEFAHRENABWEHR – EINE ALLGEMEINE BETRACHTUNG
2.1 DIE NOTWENDIGKEIT DER GANZHEITLICHKEIT
2.2 SICHERHEITSMANAGEMENT
2.3 EINE NEUE DIENSTLEISTUNG SCHAFFT GANZHEITLICHKEIT
3 DER SECURITYCOACH
3.1 BEGRIFFSERKLÄRUNGEN
3.2 PHILOSOPHIE
3.3 LEISTUNGSINHALTE
3.4 DIE ARBEITSWEISE DES SECURITYCOACHES
3.4.1 Grundsätze
3.4.2 Phase 1 – Identifizierung
3.4.3 Phase 2 – Analyse
3.4.4 Phase 3 – Konzept
3.4.5 Der Schutzzyklus des Securitycoaches
3.4.6 Die Stellung des Securitycoaches im Unternehmen
3.5 SPEZIELLE VERANTWORTUNGSBEREICHE
3.5.1 Brand und Explosionsschutz
3.5.2 Arbeitssicherheit
3.5.2 Objektschutz
3.5.4 Sicherheitsmanagement
4 MÖGLICHE PROBLEME BEI EINFÜHRUNG UND UMSETZUNG DER NEUEN DIENSTLEISTUNG
5 KOSTENREDUZIERUNG DURCH SICHERHEIT
DAS FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
Einführung in die Thematik
Sicherheit ist ein Grundbedürfnis der Menschen und bezeichnet einen Zustand, der frei von unvertretbaren Risiken der Beeinträchtigung ist. Man kann Sicherheit nicht als feste Größe bezeichnen, sondern nur als relativen Zustand der Gefahrenfreiheit ansehen, der nur für einen bestimmten Zeitraum, eine bestimmte Umgebung oder unter anderen bestimmten Bedingungen gegeben ist. Der Begriff Sicherheit lässt sich auf Individuen, aber auch auf Systeme anwenden. Ein Unternehmen ist ein sehr komplexes System. Es ist unmöglich, Risiken (Gefahren) völlig auszuschließen.
Risiken müssen erkannt und bewertet werden. Um einen größtmöglichen Zustand von Sicherheit zu erreichen, werden Sicherheitskonzepte erstellt und in Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Da Sicherheit ein relativer Zustand ist, müssen Prozesse zum Erreichen dieses Zustandes dynamisch und ganzheitlich sein. Mit Hilfe von Sicherheitsmanagement kann man dieser Forderung nachkommen. Da im Extremfall sämtliche Sicherheitsvorkehrungen zu Fall gebracht werden können, ist es erforderlich, die Notfallplanung und das Krisenmanagement in das Sicherheitsmanagement einzubeziehen.
Die existenzielle Notwendigkeit der Unternehmenssicherheit ergibt sich aus dem Ziel des Unternehmens, mit produktiver Tätigkeit Wertschöpfung zu erzielen. Jedes Ereignis, dass zusätzlich zu den Vorleistungen den Produktionswert schmälert, reduziert somit die Wertschöpfung. Es ist möglich, mit Sicherheitsmaßnahmen die Vorleistungen zu senken und so die Wertschöpfung zu verbessern.
Die Idee
Die Erfahrung meiner langjährigen Tätigkeit in einem Unternehmen für Sicherheitstechnik zeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen in der Regel nicht über ausreichende Strukturen verfügen, um Sicherheitsrisiken systematisch zu identifizieren, zu klassifizieren und einzudämmen, sowie in Schadens- und Krisenfällen geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Selbst in Zulieferbetrieben z.B. für die Automobilindustrie mit ihren hohen Ansprüchen an termingerechter Vertragserfüllung gibt es keine funktionierende Sicherheitsorganisation.
Aus diesen Beobachtungen ist die Idee entstanden, für kleine und mittlere Unternehmen ein Dienstleistungsprodukt zu entwickeln, dass im Sinne einer ganzheitlichen Gefahrenabwehr, die Unternehmensleitung bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung unterstützt und dem Schutz der Prozesse dient.
Die Belegarbeit bietet den geeigneten Rahmen, dieses Produkt herzuleiten und als „externen Dienstleister für ganzheitliche Gefahrenabwehr“ für kleine und mittlere Unternehmen in den sicherheitsrelevanten Aspekten vorzustellen.
Gang der Untersuchung
Nachdem in der Einleitung in einem definitorischen Ansatz grundsätzliches zum Thema Unternehmenssicherheit beschrieben wurde, wird im 1. Teil der Arbeit auf die Sicherheitssituation von Unternehmen eingegangen. Es werden, unterstützt von statistischen Schadenszahlen, die wesentlichsten Bedrohungen beschrieben, um dann auf die spezielle Situation von kleinen und mittleren Unternehmen einzugehen. Es wird herausgearbeitet, dass Defizite vorhanden sind und damit Potenzial, die Sicherheit wesentlich zu verbessern.
Der 2. Teil der Arbeit unterstreicht die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Lösung von Sicherheitsaufgaben und die Notwendigkeit von Sicherheitsmanagement.
In dem folgenden Hauptteil wird eine externe Dienstleistung beschrieben, die die oben genannten Defizite in den Unternehmen ausgleichen soll und eine ganzheitliche Gefahrenabwehr ermöglicht. Es wird auf die Arbeitsweise des Securitycoaches eingegangen, sowie auf die verschiedenen Verantwortungsbereiche.
Im letzten Teil dieser Belegarbeit werden die Vorteile der neuen Dienstleistung aufgezeigt, aber auch mögliche Probleme bei der Einführung.
1 Die allgemeine Sicherheitssituation von Unternehmen in Deutschland
1.1 Die wesentlichsten Bedrohungen
Unternehmen sind einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. Die im Folgenden genannten Bedrohungen gehören zu den wesentlichsten und verdeutlichen die Notwendigkeit entsprechender Gegenmaßnahmen.
1.1.1 Brand und Explosion
Die Brandgefahr stellt die größte physische Gefahr für die Existenz eines Unternehmens dar. Leider gibt es kein umfassendes statistisches Material zu Schadensereignissen im Bereich Brand und Explosion in deutschen Unternehmen. Allgemein kann festgestellt werden, dass sich in Deutschland jährlich über eine halbe Million Brände ereignen. Laut Versicherung fällt dabei ein Vermögen von rund 3 Milliarden Euro den Flammen zum Opfer. 200-300 Brände jährlich verursachen Großschäden von jeweils über 500.000 Euro. In Industriegebäuden verursacht jeder zweite gemeldete Brand Kosten in Höhe von mindestens 250.000 Euro.1 Der Gesamtschaden in der Industrie liegt jährlich bei ca. 1 Milliarde Euro.2
Das Unternehmen Belfor, tätig in der Schadenssanierung, gibt folgende Zahlen an:
- 43% aller Unternehmen, die einen Brand erleben, führen danach ihre Tätigkeit nicht weiter.
- 50% der restlichen Unternehmen geben nach spätestens drei Jahren ihr Geschäft auf.
- Sind bei einer Betriebsunterbrechung erst einmal Marktanteile verloren gegangen, ist der Verlust kaum wieder wett zu machen. 44% der Firmen erreichen nie wieder den Status, den sie vorher hatten.
1.1.2 Arbeitsschutz
Aktuelle Zahlen des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften belegen, dass die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im ersten Halbjahr 2006 seit Jahren erstmals wieder leicht gestiegen ist. Etwa 400.000 Arbeitsunfälle wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres registriert, 0,9% mehr als im ersten Halbjahr 2005.3
Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist sehr viel stärker gestiegen. Insgesamt wurden 277 verzeichnet, 21 mehr als im Vorjahr, eine Steigerung von 8.2%. Neben der Tragik für die Betroffenen, bedeuten gerade schwere Unfälle und Unfälle mit Todesfolge, Störung der Prozessabläufe bzw. sogar den zeitweiligen Stillstand.4
Die Berufsgenossenschaften geben regelmäßig bekannt, welche betrieblichen Kosten durch Arbeitsausfall entstehen. Zurzeit je nach Unternehmen 250 bis 400 Euro pro Tag. Bei Opel werden dafür sogar 1.000 Euro eingesetzt. Man weiß dort, was es bei „just in time“ – Produktion und der knappen Personaldecke bedeutet, wenn ein Mitarbeiter ausfällt.5
1.1.3 Wirtschaftskriminalität
Die Wirtschaftskriminalität hat in Deutschland dramatisch zugenommen. In einer im Juli 2006 von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG vorgestellten Studie zur Beurteilung von Wirtschaftskriminalität in Deutschland heißt es, dass in den vergangenen drei Jahren jedes zweite Unternehmen betroffen, die Dunkelziffer bei 80% und die Tendenz steigend ist. Man geht davon aus, dass auf jeden entdeckten, fünf unentdeckte Fälle kommen. Zwei von drei Unternehmen befürchten, dass das Ausmaß wirtschaftskrimineller Handlungen in nächster Zeit noch zunehmen wird. Allerdings sehen viele Unternehmer für ihren eigenen Betrieb keine Gefahr.6
Bemerkenswert ist, dass 59% der Taten nur durch Zufall aufgedeckt wurden. Am häufigsten sind die klassischen Delikte wie Diebstahl und Unterschlagung, Untreue oder Betrug. Seltener, dafür mit größeren Schäden verbunden, sind beispielsweise die Fälschung von Finanzinformationen oder Korruption. Laut Bundeskriminalamt betrug der durch Wirtschaftskriminalität entstandene volkswirtschaftliche Schaden im Jahr 2005 rund 4,2 Milliarden Euro.7
Die KPMG Studie sagt weiter aus, dass meist eigene Mitarbeiter die kriminellen Handlungen begehen. Häufig gibt es aber auch Absprachen mehrerer interner und / oder externer Täter. So kam es nach Angaben der Unternehmen bei 18% der Fälle zu Absprachen zwischen Unternehmensinternen und bei 23% der Fälle mit Unternehmensexterne. Die Aufklärung der Delikte erfolgt überwiegend intern. Für drei Viertel der Unternehmen liegt die wesentliche Ursache der Zunahme von Wirtschaftskriminalität in der immer stärker werdenden Komplexität und Internationalisierung. 8
1.1.4 Wirtschafts- und Konkurrenzspionage
Ziel der Wirtschafts- und Konkurrenzspionage ist die Beschaffung von „Know-how“ und fortschrittlichen Technologien, um die eigene Wirtschaft zu stärken, Entwicklungskosten zu sparen und Konkurrenten im internationalen Wettbewerb zu schlagen.
Betroffen von Wirtschafts- und Konkurrenzspionage sind Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche, zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen. Wissensabfluss wird selten im wahren Umfang erkannt. Der Know-how-Verlust kann sich bis zum existentiellen Risiko entwickeln. Der Schaden für die Deutsche Wirtschaft beträgt pro Jahr 50 Milliarden Euro.9
Die Ausspähungsziele sind zu:
- 56% Preisinformationen
- 33% Produktentwicklung
- 6% Produktionstechnik
- 5% andere Ziele 10
Der Angriff selbst erfolgt oft über unternehmenseigene Mitarbeiter. Die häufigsten Verratsmotive sind:
- Drohung und Erpressung
- Bestechung durch Geld
- Persönliche Abhängigkeit
[...]
1 vgl. http://hager.de 29.12.06
2 vgl. Dr. Marcus Marx, 2006, Brand- und Explosionsschutz, EIPOS
3 vgl. Sicherheitsforum, Anstieg Arbeitsunfälle, 2006, GIT 12/2006, S. 16
4 vgl. Sicherheitsforum, Anstieg Arbeitsunfälle, 2006, GIT 12/2006, S. 16
5 vgl. Dipl. Btw. Michael Sigesmund, 2006, WIK 06/6, S. 37
6 vgl. http://kpmg.de 09.01.07
7 vgl. http://kpmg.de 09.01.07
8 vgl. http://kpmg.de 09.01.07
9 vgl. Christian Radtke, 2006, Wirtschaft- und Konkurrenzspionage, EIPOS
10 vgl. Christian Radtke, 2006, Wirtschaft- und Konkurrenzspionage, EIPOS
- Quote paper
- Knut Göritz (Author), 2007, Der Securitycoach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135108
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