Einer der Hauptgründe für diese Arbeit ist das enorme Ausmaß der Auswirkungen, die Atomwaffen auf die Welt haben können. Darüber hinaus haben Atomwaffen eine immense Bedeutung für die internationalen Beziehungen und die globale Sicherheit. Ich denke außerdem, dass das Thema in der heutigen Zeit besonders relevant ist. Die Spannungen zwischen den Ländern sind gestiegen, ein Beispiel hierfür ist der Russland-Ukraine-Konflikt. Eine Bedrohung durch Atomwaffen hat in den letzten Jahren außerdem auch zugenommen, da einige Länder ihre Atomwaffenarsenale modernisiert und ausgebaut haben. Hierbei sind mir die Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik sowie auf die internationalen Beziehungen und Diplomatie und auf globale Friedensbemühungen besonders wichtig, die ich im Rahmen dieser Hausarbeit nach einigen Erläuterungen wesentlicher Begriffe sowie der Schilderung wichtiger Grundlagen der nuklearen Auf- und Abrüstung näher betrachten werde.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklarungen
3. Grundlagen der nuklearen Auf- und Abrustung
3.1 Geschichte der nuklearen Waffen
3.2 Heutiger Stand
4. Auswirkungen der nuklearen Auf- und Abrustung auf die internationale Politik
4.1 Sicherheitspolitische Auswirkungen
4.2 Auswirkungen auf internationale Beziehungen und Diplomatie
4.3 Auswirkungen auf globale Friedensbemuhungen
5. Ausblick
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende“(Hamburger Abendblatt, 2013) — Ubersetzt aus einer Rede von John F. Kennedy, welche er vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 25. September 1961 in New York City hielt. In dieser Rede sprach er uber die Gefahren der Atomwaffen und betonte die Notwendigkeit von Abrustungsbemuhungen und internationaler Zusammenarbeit zur Verhinderung eines nuklearen Krieges (vgl. John F. Kennedy presidential Library and museum). Die Macht einer einzigen Atombombe kann eine ganze Stadt in Schutt und Asche legen und unzahlige Leben ausloschen. Doch wie wirken sich die Bestrebungen von Staaten zur Aufrustung oder Abrustung von nuklearen Waffen auf die internationale Politik aus? Ist der Besitz von Atomwaffen ein Garant fur Sicherheit oder ein Risiko fur eine Eskalation von Konflikten? Diese Fragen sind nicht nur von akutem Interesse, sondern konnten auch das Schicksal der gesamten Menschheit beeinflussen. In dieser Hausarbeit mochte ich auf verschiedene Aspekte der nuklearen Auf- und Abrustung eingehen. Welche Auswirkungen hatten nukleare Waffen in der Vergangenheit? Welche Auswirkungen haben nukleare Waffen auf die Sicherheitspolitik, auf internationale Beziehungen und Diplomatie oder auf globale Friedensbemuhungen?
Im Laufe der Geschichte wurden zwei Atomwaffen eingesetzt. Die erste nukleare Waffe kam am 06. August 1945 zum Einsatz. Die Atombombe, auch „Little Boy“ genannt, wurde auf die Stadt Hiroshima abgeworfen. Die Explosion totete schatzungsweise 140.000 Menschen sofort oder in den folgenden Monaten aufgrund der Auswirkungen der Strahlung (vgl. Althaus, J., 2020, Welt). Drei Tage spater, am 09. August, 1945 wurde die zweite Atombombe, auch genannt „Fat Man“, auf Nagasaki, abgeworfen. Etwa 70.000 Menschen starben durch die Explosion und der monatelang anhaltenden Strahlung (vgl. Statista, 2023) . Seitdem wurden Atomwaffen nicht mehr in Kampfen eingesetzt. Es gab jedoch zahlreiche Tests von Atomwaffen in der Atmosphare, im Weltraum und unterirdisch, die zu erheblichen Umweltverschmutzungen und Strahlenbelastungen gefuhrt haben. Daruber hinaus besteht weiterhin die Gefahr, dass Atomwaffen in Zukunft in Konflikten eingesetzt werden konnten, was eine beispiellose Katastrophe fur die Menschheit und den Planeten darstellen wurde. Es stellt sich die Frage, wieso Atomwaffen trotz internationaler Anstrengung zur Abrustung noch immer existieren. Die Atomwaffen haben eine immense Bedeutung fur die internationale Politik und die Beziehungen zwischen Landern. Abschreckung, Macht oder auch das Sicherheitsdilemma liefern Grunde fur den Bestand der nuklearen Waffen.
Ich habe mich fur das Thema „Atomwaffen - Wie wirken sich nukleare Aufrustungs- und Abrustungsstrategien auf die internationale Politik aus?“ aus einer Vielzahl von Grunden entschieden. Einer der Hauptgrunde ist das enorme AusmaB der Auswirkungen, die Atomwaffen auf die Welt haben konnen. Daruber hinaus haben Atomwaffen eine immense Bedeutung fur die internationalen Beziehungen und die globale Sicherheit. Ich denke auBerdem, dass das Thema in der heutigen Zeit besonders relevant ist. Die Spannungen zwischen den Landern sind gestiegen, ein Beispiel hierfur ist der Russland-Ukraine-Konflikt. Eine Bedrohung durch Atomwaffen hat in den letzten Jahren auBerdem auch zugenommen, da einige Lander ihre Atomwaffenarsenale modernisiert und ausgebaut haben. Hierbei sind mir die Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik sowie auf die internationalen Beziehungen und Diplomatie und auf globale Friedensbemuhungen besonders wichtig, die ich im Rahmen dieser Hausarbeit nach einigen Erlauterungen wesentlicher Begriffe sowie der Schilderung wichtiger Grundlagen der nuklearen Auf- und Abrustung naher betrachten werde.
2. Begriffserklarungen
Nukleare Waffen
Eine grobe Definition von Nuklearwaffen (auch Atomwaffen und Kernwaffen genannt) beschreibt explosive Waffen, die durch Kernreaktion eine enorme Menge an Energie freisetzen konnen. Nuklearwaffen nutzen die Energie, die bei der Spaltung (Teilung) oder Fusion (Verschmelzung) von Atomkernen freigesetzt wird. Atomwaffen konnen sehr zerstorerisch sein und haben das Potenzial, ganze Stadte zu vernichten und erhebliche Schaden an der Umwelt zu verursachen. Die Herstellung, der Besitz und der Einsatz von Atomwaffen sind internationalen Abkommen unterworfen und unterliegen strengen Regulierungen (vgl.Bundeszentrale fur politische Bildung, 2013).
Nukleare Aufrustung
Als nukleare Aufrustung wird der Prozess bezeichnet, bei dem ein Land seine Atomwaffenkapazitat erhoht, indem es entweder neue Waffen entwickelt oder seine bestehenden Waffen modernisiert und verbessert, wird als nukleare Aufrustung bezeichnet. Die nukleare Aufrustung kann zu einem Wettrusten fuhren, da andere Lander darauf reagieren und ihre eigenen Atomwaffenkapazitaten erhohen konnen, um mit der Bedrohung durch das aufrustende Land Schritt zu halten. Dieser Prozess wird als „Sicherheitsdilemma“ bezeichnet (vgl. LD, 2020).
Nukleare Abrustung
Die nukleare Abrustung beschreibt den Prozess, bei dem ein Land seine Atomwaffenkapazitaten reduziert, indem es seine Atomwaffen abbaut oder den Einsatz von Atomwaffen einschrankt. Die nukleare Abrustung kann dazu beitragen, Spannungen zwischen Landern abzubauen und das Vertrauen zwischen ihnen zu starken (vgl. Bundeszentrale fur politische Bildung, 2013).
3. Grundlagen der nuklearen Auf- und Abrustung
3.1 Geschichte der nuklearen Waffen
Die Geschichte der Kernenergie begann etwa 400 Jahre v. Chr. Der Naturphilosoph Demokrit und sein Lehrer Leukippos von Milet gelten als Begrunder der „Atomistik“. Die Bezeichnung „Atom“ stammt von dem griechischen Wort „atomos“ ab und bedeutet ubersetzt „unteilbar“. Die Griechen glaubten zur damaligen Zeit, dass alle Stoffe aus winzigen Teilchen bestehen, die nicht weiter geteilt werden konnen. Nach 2000 Jahren ruckte das Atom erst wieder in den Vordergrund wissenschaftlicher Untersuchungen. Durch die Arbeiten der Naturforscher Robert Boyle und Antoine Laurent Lavoisier wurde es John Dalton im 17. Jahrhundert moglich, seine Atomtheorie zu formulieren:„Die Elemente bestehen aus Atomen, aus kleinen, in keiner Weise weiter teilbaren Partikelchen“(vgl. Borlein, M., Kerntechnik, 2011). Weitere Forschungen wurden Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben. Unter anderem wurde auch durch die Physikerin und Chemikerin Marie Curie die Radioaktivitat sowie das heute fur Atomwaffen verwendete Polonium entdeckt. 1904 hat dann der Physiker Ernest Rutherford die Radioaktivitat als Zerfall von Atomkernen erklart. Die Relativitatstheorie, welche Albert Einstein 1905 veroffentlichte, lieferte ein neues Verstandnis von Raum und Zeit und wichtige Konzepte fur die Atomphysik. Des Weiteren wurde 1911 der Atomkern von Ernest Rutherford entdeckt. Die Grundbausteine fur die moderne Atomphysik waren somit gelegt. Weitere Entdeckungen in den 1930ern, wie die Entdeckung des Neutrons, ebneten den Weg fur die Entdeckung der Kernspaltung. Nachdem Otto Hahn und Fritz Strassmann die Kernspaltung von Uran entdeckten und der Wissenschaftler Leo Szilard der USA empfahl, sich an den Bau einer Atombombe zu machen, begann in den USA das Manhattan Projekt (vgl. Borlein, M., Kerntechnik, 2011). Der Gedanke, dass die Deutschen die riesigen Mengen an freiwerdender Atomenergie fur eine Bombe nutzen konnten, wurde auch noch dadurch verstarkt, dass Deutschland den Verkauf von Uranerz aus der Tschecheslowakei verboten hatte. Der aus Deutschland gefluchtete Physiker Szilard formulierte daraufhin einen Brief an den amerikanischen Prasidenten Franklin D. Roosevelt und lieB diesen von Albert Einstein unterzeichnen und abschicken. Durch das anfangliche Desinteresse wird dem Brief vorerst keine groBe Beachtung geschenkt. In England wurden hingegen schon 1940 Forschungen von Wissenschaftler*innen durchgefuhrt. Etwa die direkte Berechnung zur Kernreaktion sowie eine kritische Masse und die mogliche Zerstorungskraft wurden ermittelt. Das Ergebnis zeigte, dass ein paar Kilogramm Uran ausreichen sollten, um dieselbe Sprengwirkung zu erzielen wie mehrere tausend Tonnen TNT. AuBerdem wurden die technischen Moglichkeiten zum Bau einer Bombe seitens Englands detailliert beschrieben. Nach der Veroffentlichung dieser Ergebnisse stellte die amerikanische Regierung ein Untersuchungskomitee (MAUD commitee) zusammen. Dieses Untersuchungskomitee sollte die theoretische und praktische Moglichkeit zur Produktion und Nutzung radioaktiver Stoffe untersuchen. Mitte Juli 1941 stellte das MAUD Komitee einen Bericht zusammen, welcher den Bau einer Atombombe detailgenau beschrieb. Ab August 1942, wahrend des Zweiten Weltkriegs, wurde das Manhattan-Projekt eingeleitet. Dieses Projekt galt als Sammelbezeichnung fur alle Aktivitaten, die zur Entwicklung einer amerikanischen Atombombe genutzt werden. Zu Anfang des Projekts bestanden die ersten Schritte darin, einen geeigneten Standort fur die Atombombenforschung zu finden und die notwendigen Ressourcen zu beschaffen.
1943 begannen schlieBlich die Bauarbeiten am Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, dem Hanford Site in Washington und dem Los Alamos National Laboratory in New Mexico. Nach anfanglichen Schwierigkeiten bekam das Projekt im Mai 1944 endlich wieder einen Schub, als britische Wissenschaftler*innen sich dem Team, welches von dem Wissenschaftler Oppenheimer geleitet wurde, anschlieBen. Die Wissenschaftler*innen brachten namlich neue Berechnungsmethoden fur das Implosionsproblem. Anfang 1945 ging die Produktion gut voran. Es konnte nun ein taglicher Output von etwa 204 g Uran pro Tag erzeugt werden (fur eine Bombe brauchte die USA 40 kg). Im Mai 1945 wurden die Testbomben „Gadget“ und „Little Boy“ fertiggestellt. Am 16. Juli 1945 war die Bombe „Little Boy“ bereits auf dem Weg in den Pazifik, als in der Wuste von New Mexico die erste Atombombe der Welt gezundet worden ist. „Trinity“ war der Codename dieser Operation. Am 6. August 1945 wurde die Atombombe „Little Boy“ seitens Amerikas abgeworfen. Drei Tage darauf folgte die zweite Atombombe „Fat Man“, welche wieder durch Amerika uber Nagasaki abgeworfen worden ist (vgl. Technische Universitat Munchen, Das Manhattan Projekt).
Deutschland ist an dem Bau der Atombombe gescheitert. Hierfur gab es mehrere Grunde. Zum einen fehlte den Deutschen die notwendige Finanzierung, um ein Projekt von solchem AusmaB durchzufuhren. Zusatzlich hatte Deutschland Schwierigkeiten, die notigen Ressourcen aufzutreiben. Die Prioritat Deutschlands und des Militars lagen auBerdem bei der Entwicklung von Flugzeugen, U- Booten und Raketen. Ein weiterer Aspekt ist, dass einige der Wissenschaftler*innen judisch waren und somit vor der Verfolgung durch die Nazis fluchteten. Dies fuhrte zu einem Verlust an wissenschaftlichem Wissen und Talent (vgl. Easley, M., The Atomic Bomb that never was: Germany's Atomic Bomb Project).
3.2 Heutiger Stand
Nach dem Abwurf der ersten Atombomben auf die japanischen Stadte Hiroshima und Nagasaki begann eine rasante Aufrustung seitens der Supermachte USA und der Sowjetunion. Von 1945 bis 2009 entwickelten auch andere Lander Atombomben. Derzeit besitzen offiziell insgesamt neun Lander Nuklearwaffen: USA, Russland, China, Frankreich, GroBbritannien, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel (vgl. Davenport, K., 2022, Arms Control Association). Da Deutschland wahrend des kalten Krieges eine besondere Rolle in der NATO-Strategie der nuklearen Abschreckung besaB, erklarte Deutschland sich bereit, nukleare Waffen auf seinem Territorium zu lagern. Diese Waffen wurden von den USA kontrolliert und durfen nur mit deren Zustimmung eingesetzt werden (vgl. Auswartiges Amt). Seit 1945 wurden mehr als 125.000 Atomwaffen hergestellt, von denen 97% von der USA und Russland hergestellt wurden. Seit 1986 ist die Anzahl bestehender und geplanter Atomwaffen weltweit zuruckgegangen, da sich die USA und Russland verpflichtet haben, ihre aktiven Atomwaffen durch ein Abrustungsabkommen zu reduzieren. Atomwaffen werden jedoch schneller abgeschafft als zerstort, sodass die ungenutzten Bestande hoch sind. Hinzu kommt, dass die Zahl der Nuklearwaffenstaaten zunimmt, da alle Nuklearmachte ihre Lager modernisieren und eine allgemeine Abrustung in weiterer Ferne als je zuvor liegt (vgl. Bundeszentrale fur politische Bildung).
4. Auswirkungen der nuklearen Auf- und Abrustung auf die internationale Politik
4.1 Sicherheitspolitische Auswirkungen
Nukleare Aufrustung und Abrustung haben groBe sicherheitspolitische Auswirkungen fur die internationale Politik. Ein Beispiel dafur ist das Verhaltnis zwischen Russland und der Ukraine. In den 1990er Jahren war die Ukraine die drittgroBte Atommacht der Welt und besaB etwa ein Drittel des Nukleararsenals der ehemaligen Sowjetunion. Die Ukraine verzichtete auf Atomwaffen und trat dem Atomwaffensperrvertrag im Rahmen des Budapester Memorandums von 1994 bei, welcher von den USA, GroBbritannien und Russland unterzeichnet wurde. Im Gegenzug versprachen die USA, GroBbritannien und Russland die territoriale Unversehrtheit und politische Unabhangigkeit der Ukraine. Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 stellte jedoch die Sicherheit der Ukraine in Frage. Die Ukraine war besorgt, dass sie aufgrund des Verlustes ihrer Atomwaffen einem erhohten Risiko von Aggressionen und Interventionen durch Russland ausgesetzt war. Russland war gleichzeitig besorgt uber die zunehmende militarische Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den NATO-Staaten und betrachtete diese als Bedrohung.
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2023, Auswirkungen nuklearer Auf- und Abrüstungsstrategien auf die internationale Politik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1348733
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