Einen breiten Raum im Kapitel über die USA nehmen interne Auseinandersetzungen innerhalb der am meisten beteiligten US-Ministerien ein, vor allem State Department und Defense Department mit zahlreichen Binnenrivalitäten, namentlich zwischen Globalisten und Regionalisten, wie üblich auch mit mehr punktuellen Präferenzen für Äthiopien oder Somalia, erleichtert durch Auswertung einer breiten Literatur, Archivbeständen und ergänzt durch mündliche Aussagen aktiv Beteiligter. Dagegen kann sich Kapitel III über die sowjetische Politik am Horn nur auf den offensichtlichen Gang der Entwicklung und auf westliche Quellen stützen (Zeitungsberichte und westliche Forschungsliteratur). Dieses Kapitel steht daher unter einem gewissen Vorbehalt, weil sow-jetische Archivalien viele Modifizierungen, vielleicht auch einzelne Korrekturen ermöglichen können, aber vermutlich ohne das Gesamtbild entscheidend zu verändern, da die wichtigen Fakten offen zu Tage liegen, wie der Wechsel von Waffenlieferungen, von Somalia zu Äthiopien, samt anschließenden Kriegshandlungen. Mit Agonie und Untergang der Sowjetunion 1991 endete auch ihr aktives Engagement in der Dritten Welt, so daß schon die dahinsiechende Sowjetunion sich am Horn von Afrika, wie auch sonst in Afrika, nur noch selbst abwickelte, durch einen zuletzt galoppierenden Kollaps im freien Fall.
Die beiden letzten, sehr viel kürzeren Kapitel werfen einen Seitenblick auf Djibuti, buchstäblich am Rande des äthiopisch-somalischen Epizentrums, und auf „das Horn von Afrika am Ende des Kalten Krieges“. Das „Nachwort“ skizziert die humanitäre UN-Intervention auf Betreiben der USA, um Somalia aus dem Chaos nach dem staatlichen Zerfall und der Hungersnot in Gefolge des chaotischen Clan-Bürgerkriegs zu retten.
Das allerletzte Finale in Form einer „Empfelung“ umreißt im wesentlichen die Notwendigkeit für eine konstruktive Konfliktlösung durch einen modernen Föderalismus in der Region, jeweils mit einer ökonomischen und politischen Dimension. Der Text liest sich wie ein künftiges Regierungsprogramm, gewiß zentriert auf Äthiopien, aber ohne chau-vinistische Verengung oder gar hegemonial-imperiale Absichten. Das Plädoyer für einen konstruktiven Föderalismus liefert zugleich das seltene Beispiel für die Anwendung theoretisch gewonnener Einsichten aus der Geschichte auf ein Gebiet, in diesem Fall räumlich und zeitgleich das Horn von Afrika in und nach dem Kalten Krieg - Geschichte und Politik als praktisch angewandte Wissenschaften.
Inhaltsverzeichnis
- Historischer Abriß der Staaten am Horn
- Die Äthiopienpolitik der USA
- Die sowjetische Politik am Horn
- Djibouti nach der Unabhängigkeit
- Das Horn von Afrika am Ende des Kalten Krieges
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gegensätzliche Entwicklung des Horns von Afrika im Kontext des Kalten Krieges, mit besonderem Fokus auf die Äthiopienpolitik der USA und der UdSSR. Der Autor beleuchtet die Rolle der Supermächte im Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia um den Ogaden und analysiert die wechselnden Bündnisse und Waffenlieferungen. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Zukunft der Region.
- Die Rolle der USA und der UdSSR im Horn von Afrika
- Der Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia um den Ogaden
- Die wechselnde Unterstützung der Supermächte für Äthiopien und Somalia
- Der Einfluss des Kalten Krieges auf die Region
- Ausblick auf die Zukunft des Horns von Afrika
Zusammenfassung der Kapitel
Historischer Abriß der Staaten am Horn: Dieses Kapitel liefert einen historischen Überblick über die Staaten am Horn von Afrika, mit Schwerpunkt auf Äthiopien und Somalia. Es beleuchtet die unterschiedlichen Staats- und Regierungsformen der beiden Länder, das traditionelle Großreich Äthiopiens im Gegensatz zum fragmentierten Somalia, geprägt durch Stämme und Clans. Der dauerhafte Konflikt um den Ogaden wird als zentraler Punkt der regionalen Konflikte herausgestellt. Die unterschiedlichen historischen Entwicklungen werden als Grundlage für das Verständnis der späteren Ereignisse im Kontext des Kalten Krieges dargestellt.
Die Äthiopienpolitik der USA: Dieses Kapitel analysiert die Äthiopienpolitik der USA, wobei interne Auseinandersetzungen innerhalb des State Department und des Defense Department im Fokus stehen. Der Autor beschreibt die Rivalitäten zwischen Globalisten und Regionalisten und deren Einfluss auf die Unterstützung für Äthiopien oder Somalia. Die Analyse stützt sich auf eine breite Literaturbasis, Archivbestände und mündliche Aussagen Beteiligter. Die Kapitel zeigt die uneinheitliche und widersprüchliche US-Außenpolitik auf verschiedenen Entscheidungsebenen.
Die sowjetische Politik am Horn: Das Kapitel untersucht die sowjetische Politik am Horn von Afrika. Aufgrund des eingeschränkten Zugriffs auf sowjetische Archivalien basiert die Analyse auf offen zugänglichen westlichen Quellen wie Zeitungsberichten und Forschungsliteratur. Trotz dieser Einschränkung werden wichtige Fakten wie der Wechsel der Waffenlieferungen von Somalia nach Äthiopien und die damit verbundenen Kriegshandlungen deutlich. Der Zusammenbruch der Sowjetunion und das Ende ihres Engagements in der Dritten Welt werden als Wendepunkt beschrieben.
Djibouti nach der Unabhängigkeit: Dieses Kapitel bietet einen Einblick in die Situation Djiboutis nach seiner Unabhängigkeit und dessen Bedeutung im Kontext des äthiopisch-somalischen Konflikts. Der Fokus liegt auf der Rolle Djiboutis als Randgebiet des Konflikts und seiner Positionierung im regionalen Machtkampf. Der Text analysiert die Auswirkungen des Kalten Krieges auf Djibouti und die Herausforderungen nach der Unabhängigkeit.
Das Horn von Afrika am Ende des Kalten Krieges: Dieses Kapitel skizziert die Situation im Horn von Afrika nach dem Ende des Kalten Krieges. Es beleuchtet humanitäre Interventionen, militärische Einsätze und die Herausforderungen des staatlichen Zerfalls und der Hungersnot in Somalia. Die Analyse zeigt die komplexen Folgen des Kalten Krieges auf die Region und die anhaltenden Konflikte.
Schlüsselwörter
Horn von Afrika, Äthiopien, Somalia, Kalter Krieg, USA, UdSSR, Ogaden, Waffenlieferungen, Militärhilfe, Außenpolitik, Konflikt, Entwicklungshilfe, Machtpolitik, Bündniswechsel, Postkolonialismus, Föderalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text "Das Horn von Afrika im Kalten Krieg"
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die gegensätzliche Entwicklung des Horns von Afrika im Kontext des Kalten Krieges, mit besonderem Fokus auf die Äthiopienpolitik der USA und der UdSSR. Er analysiert die Rolle der Supermächte im Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia um den Ogaden und die wechselnden Bündnisse und Waffenlieferungen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text beinhaltet folgende Kapitel: Historischer Abriß der Staaten am Horn; Die Äthiopienpolitik der USA; Die sowjetische Politik am Horn; Djibouti nach der Unabhängigkeit; Das Horn von Afrika am Ende des Kalten Krieges.
Was sind die zentralen Themen des Textes?
Zentrale Themen sind die Rolle der USA und der UdSSR im Horn von Afrika, der Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia um den Ogaden, die wechselnde Unterstützung der Supermächte für Äthiopien und Somalia, der Einfluss des Kalten Krieges auf die Region und ein Ausblick auf die Zukunft des Horns von Afrika.
Welche Zusammenfassung der einzelnen Kapitel bietet der Text?
Der Text bietet für jedes Kapitel eine kurze Zusammenfassung. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über den Inhalt und die Schwerpunkte jedes Kapitels, z.B. die historischen Entwicklungen Äthiopiens und Somalias, die US- und sowjetische Politik im Hinblick auf die Unterstützung der jeweiligen Länder, die Situation in Djibouti nach der Unabhängigkeit und die Folgen des Kalten Krieges für die Region.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Schlüsselwörter sind: Horn von Afrika, Äthiopien, Somalia, Kalter Krieg, USA, UdSSR, Ogaden, Waffenlieferungen, Militärhilfe, Außenpolitik, Konflikt, Entwicklungshilfe, Machtpolitik, Bündniswechsel, Postkolonialismus, Föderalismus.
Welche Quellen wurden für den Text verwendet?
Der Text stützt sich auf eine breite Literaturbasis, Archivbestände (zumindest teilweise, da der Zugriff auf sowjetische Archivalien eingeschränkt war), und mündliche Aussagen Beteiligter. Für die sowjetische Politik wird aufgrund eingeschränkten Zugriffs auf sowjetische Archivalien auf offen zugängliche westliche Quellen zurückgegriffen.
Was ist das Ziel des Textes?
Der Text untersucht die gegensätzliche Entwicklung des Horns von Afrika im Kontext des Kalten Krieges und beleuchtet die Rolle der Supermächte in den regionalen Konflikten. Er analysiert die komplexen Zusammenhänge und liefert einen Überblick über die historische Entwicklung und die Herausforderungen der Region.
An wen richtet sich der Text?
Der Text richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich für die Geschichte und Politik des Horns von Afrika im Kalten Krieg interessiert. Die Sprache und der detaillierte Aufbau deuten auf eine wissenschaftliche Arbeit hin.
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- Professor. Dr. Girma Yohannes Iyassu Menelik (Author), 2008, Konflikte, Kriege und Terrorismus am Horn von Afrika: Konsequenzen aus der Rüstungswettlauf der Supermächte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134699