Mit der Alternative Haben oder Sein verknüpft Erich Fromm zwei grundsätzliche Ausrichtungen menschlicher Existenz mit einer Fülle von Einsichten in die Psyche des einzelnen und damit der Gesellschaft, mit ihren Traditionen, mit der theistischen Religion und bedeutenden Denkergebnissen der Geschichte.
In diesem Essay werden Fromms Denkansätze denen des Theologen Paul Tillich gegenüber gestellt.
Die Autoren des Essays versuchen eine interessante und auch spannende Weiterführung der Gedanken und Folgerungen in wissenschaftlicher sowie theologischer Art und Weise.
Inhaltsverzeichnis
- Essay von Antje Di Bella und Lutz Eckner
- Gott, der Alleine und das Seiende
- Fromms Gottesverständnis im Vergleich mit Paul Tillichs Gottesverständnis
- Naturwissenschaft und Glaube
- Theologische Folgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem Gottesverständnis von Erich Fromm im Vergleich zu dem von Paul Tillich. Die Autoren untersuchen die Entwicklung des Gottesbildes und stellen dar, dass Fromm Gott als Inbegriff der humanistischen Höchstwerte versteht, während Tillich ein doppelpoliges Gottesverständnis in der Korrelation von Horizont und Charakter Gottes präferiert.
- Entwicklung des Gottesbildes
- Vergleich von Fromms und Tillichs Gottesverständnis
- Die Rolle der Liebe und Macht in Gottesbild
- Die Bedeutung von Erfahrung und Vernunft im Glauben
- Die Verbindung von Glaube und Naturwissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Essay von Antje Di Bella und Lutz Eckner
Gott, der Alleine und das Seiende
Der erste Teil des Essays beleuchtet die Unterschiede in Fromms und Tillichs Gottesverständnis. Fromm sieht in der Gottesvorstellung eine Entwicklung vom "Stammeshäuptling" über den konstitutionellen Monarchen hin zum "namenlosen Gott". Er argumentiert, dass Gott letztlich eine poetische Metapher für humanistische Höchstwerte ist. Tillich hingegen betont, dass man den Horizont des Gottesbegriffs definieren muss, bevor man seine Eigenschaften untersucht. Für ihn ist Gott als sowohl Macht als auch Liebe zu betrachten.
Naturwissenschaft und Glaube
Der zweite Teil des Essays beschäftigt sich mit dem vermeintlichen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und Glauben. Die Autoren argumentieren, dass die Naturwissenschaften in den letzten Jahrhunderten ein differenzierteres Bild vom Universum zeichnen und selbst Hinweise auf eine schöpferische Kraft liefern.
Theologische Folgerungen
Im letzten Teil des Essays kommen die Autoren zu der Erkenntnis, dass die materielle Existenz nicht die wahre Existenzform sein kann und dass die Seele eine Harmonie ohne Leid und Krankheit in der Leichtigkeit und Freude des Daseins erfahren muss. Sie folgern, dass die Vereinigung mit Gott durch Liebe das Ziel des Lebens sein könnte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Essays sind: Gottesverständnis, Erich Fromm, Paul Tillich, Humanismus, Liebe, Macht, Naturwissenschaft, Glaube, Schöpfung, Existenz, Seele.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Soz.päd. Antje-Marianne Di Bella (Autor:in), Lutz Eckner (Autor:in), 1993, Essay: Antje Di Bella und Lutz Eckner: Gottesbild - Menschenbild - Weltbild , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134606