Gegenstand des vorliegenden Referats ist das Thema Geschlecht und Schule.
Zunächst wird die Koedukationsdebatte mit Hilfe der Ergebnisse der Schulforschung erläutert. Danach wird der Untersuchungsgegenstand Sozialisation und Schule anhand verschiedener Aspekte näher erklärt. Zum Schluss werden die differenzierte Leistungsmessungen und deren Gründe dargestellt. Anschließend versuche ich im Vergleich dieser drei Texte und unter Zuhilfenahme von einem vierten Text im Rahmen des Referates einige Lösungsansätze zu erarbeiten.
Gliederung
1. Einleitung
2. Mädchen und Jungen in der Schule - Koedukation
2.1. Mädchen: Die Opfer der Koedukation? – Ergebnisse der Schulforschung
2.2. Einige kritische Anmerkungen zur Koedukationsdebatte
2.3. Mädchenförderung, sinnvolle Lösungen oder Sackgassen
2.4. Reflexive Koedukation
3. Sozialisation und Geschlecht
3.1. Psychoanalytische Aspekte
3.2. Ist die Sozialisation vorbestimmt durch die Biologie?
3.3. Geschlechtsrollentypische Sozialisation als rituelles Arrangement
3.4. Geschlechtsrollenspezifische Sozialisation als rationaler Vorgang
3.5. Jungensozialisation – Die Feminisierung der frühkindlichen Persönlichkeitsentwicklung
4. Schule und Geschlecht
4.1. Leistungen von Jungen und Mädchen im Bildungssystem
4.2. Interessen von Jungen und Mädchen
4.3. Zusammenhänge zwischen Leistung, Interesse, Persönlichkeit und Schule
4.4. Leistung, Interesse, Fähigkeitsselbstkonzept
4.5. Rolle der Lehrkräfte
4.6. Veränderte Inhalte und Organisationsformen
4.7. Koedukation
5. Schluss
Literaturliste
1. Einleitung
Gegenstand des vorliegenden Referats ist das Thema Geschlecht und Schule.
Zunächst wird die Koedukationsdebatte mit Hilfe der Ergebnisse der Schulforschung erläutert. Danach wird der Untersuchungsgegenstand Sozialisation und Schule anhand verschiedener Aspekte näher erklärt. Zum Schluss werden die differenzierte Leistungsmessung und deren Gründe dargestellt. Anschließend versuche ich im Vergleich dieser drei Texte und unter Zuhilfenahme von einem vierten Text im Rahmen des Referates einige Lösungsansätze zu erarbeiten.
2. Mädchen und Jungen in der Schule - Koedukation
2.1. Mädchen: Die Opfer der Koedukation? – Ergebnisse der Schulforschung
Die Koedukationsdebatte findet ihren Ausgang in der Frage, ob das weibliche oder männliche Geschlecht Benachteiligte der Koedukation sind. Diese Problematik wurde zum Gegenstand vieler Interaktionsstudien. Zu Beginn wird die Studie von Frasch und Wagner dargestellt, in der geschlechtstypische Verhalten der Lehrer untersucht wird. Laut den Untersuchungsergebnissen wird den Jungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt als den Mädchen. Jungen werden für förderungswürdiger erachtet. Sie werden mehr aufgerufen, gelobt, wegen mangelnder Disziplin ermahnt. Unabhängig von den Schulleistungen halten Lehrer, sowie Lehrerinnen die Jungen für intelligenter. Ein Grund für dieses Verhalten könnte sein, dass die Erwartung den Jungen gegenüber die ist, dass diese problematischer und leistungsschwächer sind, somit mehr Aufmerksamkeit verdienen.
„Den Mädchen wird auf diese Weise vermittelt, dass sie und ihre Interessen nicht wichtig genug für den Unterricht sind, um im Unterricht gleichwertig behandelt zu werden“ ( Enders-Dragäser 1989, S.6).
Der zweite Aspekt ist, die Störungsfreiheit des Unterrichtes zu gewährleisten, indem man die Störfaktoren von Anfang an ausschaltet, nämlich die Jungen.
Dies stellt die Lehrer – Schüler – Seite dar. Es wurde aber auch das Verhältnis Schüler – Schülerin untersucht von Monica Barz und Susanne Maier- Störmer(1982) im Rahmen des Projektes von Frasch und Wagner. Dabei wurde festgestellt, dass die Jungen sich immer wieder durch verbale, körperliche Gewalt dominieren, „(durch) ihre männliche Überlegenheit“(Vgl. Barz 1984, S.51), und Mädchen sich eher passiv verhalten. Dies sind Gegebenheiten, aber erst durch die Reaktion der Lehrkörper wird es zu einem Problem. Die Lehrer erkennen das unsoziale Verhalten der Jungen als sozial an. Mädchen hingegen verhalten sich integrativ, kooperativ und aufgabenorientiert, was jedoch als selbstverständlich hingenommen wird. „ Wir können somit festhalten, dass die Erfahrungen im Laufe der Schulzeit nicht etwa zu einer Angleichung des Selbstvertrauens der Schüler führen, sondern im Gegenteil auf eine Auseinanderentwicklung hinauslaufen, bei der die Mädchen schlechter abscheiden (Vgl. Enders - Dragässer/ Fuchs 1988, S.214).Ursache für diese Verhaltensweise ist die Zuschreibung geschlechtstypischer Merkmale. Sogar Leistungsergebnisse werden differenziert bewertet. Gute Leistungen werden bei Mädchen als Ergebnis von Anstrengung und bei Jungen als eine Begabung angesehen. Eine weitere Benachteiligung der Mädchen ist in den Schulbüchern feststellbar. Des Weiteren ist eine Benachteiligung in den fachspezifischen Präferenzen zu beobachten.
Mädchen wählen in koedukativen Institutionen Fremdsprachen und künstlerische Fächer, Jungen hingegen wählen naturwissenschaftliche Fächer.
2.2. Einige kritische Anmerkungen zur Koedukationsdebatte
In der Expertise zum Thema „Jungensozialisation in der Schule“ kommen die Autorinnen zu dem Schluss:
„Es fällt Jungen schwer, sich anders als konkurrent auf Gruppensituationen einzulassen. Sie haben offensichtlich beachtliche Schwierigkeiten damit sich selbst Grenzen zu setzen…“ (Enders- Dragäser/ Fuchs 1988, S. 152).
Die Lösungsansätze der beiden Autorinnen dazu, sehen wie folgt aus: Es müssen sensibilisierende Bildungsangebote für Männer und Jungen im schulischen, wie im außerschulischen erfolgen. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass bei Auseinandersetzung mit der Sozialisation auch die Stärken der Mädchen anerkannt werden. Kritik zu der Expertise wäre, dass Jungen als Täter und Mädchen als Opfer dargestellt werden.
„Der immer wieder vorgebrachten Opfer-Täter- Argumentation liegt ein monokausaler Erklärungszusammenhang zugrunde“(Nyssen/Schön 1992, S. 865 f.).
Diese Lesart lässt keinen Platz für schüchterne Jungen oder rabiate Mädchen.
Trotz der Benachteiligung der Mädchen im koedukativen Schulsystem sind laut Statistiken die Jungen die Verlierer. Sie bleiben häufiger sitzen als Mädchen und verlassen auch häufiger die Schule ohne Bildungsabschluss, wobei die Mädchen eher die Bildungslaufbahn einschlagen und gute Abschlussleistungen erbringen.
Diese Ergebnisse zeigen ein Paradox auf. Die Mädchen sind zum einem benachteiligt, zum anderen bringen sie besseren Leistungen als die Jungen. Die Autoren Dieter Schnak und Rainer Neutzling wenden sich dieser Problemstellung zu. Jungen müssen immer eine Rolle besetzen. Sie stressen damit nicht nur die Mädchen oder die Lehrer, sondern auch sich selbst. Dies über Auffälligkeiten im Verhalten oder Anforderungen zu kompensieren klappt nicht. Es schlägt sich meistens in den Leistungen nieder.
„ Der scheinbare Verhaltensvorteil, wird zum Verhaltensnachteil“(Böhnisch/Winter 1993, S.106 f.).
2.3. Mädchenförderung, … sinnvolle Lösungen oder Sackgassen
Aufgrund der vielen Benachteiligung im koedukativen System kam die Aufforderung nach einem monoedukativen System, nach reinen Mädchenschulen auf. Nach ausführlichen Debatten überwog das contra gegen die Mädchenschulen, da eine dauerhafte Trennung der Geschlechter nicht erstrebenswert sei. Laut Hannelore Faulstich würde es eine Stätte zur Bildung zweiter Klasse werden. Vorurteile und Diskriminierung durch Jungen wären vorprogrammiert. Die Gewöhnung and den gegenseitigen lockeren Umgang der Geschlechter, die im Koedukativen gegeben ist, würde verloren gehen. Gronenberg schlägt eine zeit- oder teilweise Trennung vor. Dies sollte vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern durchgeführt werden. So können vor allem die Mädchen lernen Experimente durchzuführen und eigene Fragestellungen zu entwickeln. Auch der Wechsel zwischen homogenen und heterogenen Gruppen wird empfohlen, damit die Mädchen lernen Widersprüche zu entwickeln und wiederum in Konfliktsituationen geraten.
„ Von der Warte der Jungen betrachtet, sollten auch pädagogische Maßnahmen für Jungen entwickelt werden, Jungen im koedukativen Unterricht nicht ihre Rollenkonflikte, ihre Unterlegenheits - und Versagensängste und die Problematik ihres männlichen Verhaltens nicht bearbeiten können“ (Enders- Dragässer / Fuchs 1988, S.21 ff.)“.
In diesem Rahmen hat die Schulpädagogin Astrid Kaiser ein Konzept entwickelt. Für ihr Konzept waren vier Grundlagen wichtig:
Umgang mit Angst und Schwäche zu lernen,
Männer als Bezugsperson für Jungen
[...]
- Citation du texte
- Gülcan Fahim (Auteur), 2009, Geschlecht und Schule , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134442
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