Am 19. September ist es wieder soweit - alle mündigen Bürger des Freistaats Sachsen
sind dazu angehalten, eine neue Landesregierung zu wählen.
Eine grundgesetzlich festgeschriebene Aktivität, die uns in regelmäßigen Abständen
daran erinnert, daß wir in einem Gesellschaftssystem leben, in dem das Volk durch
gewählte Vertreter regiert.
Soll heißen: wir, die Bürger, ernennen Vertrauensmänner und -frauen, die sich
hauptberuflich damit beschäftigen, unsere Interessen zu vertreten, weil wir dafür
keine Zeit haben. Damit wir aber auf diesem Gebiet nicht den Überblick verlieren,
abonnieren wir uns eine Tageszeitung, schauen abends die Tagesschau, und am
Wahltag geben wir unsere Stimme demjenigen Abgeordneten, von dem wir unsere
Interessen am besten zu vertreten haben meinen.
Wenn wir aber ganz ehrlich sind - wer von uns „Normalos“ kann genau sagen, was
Partei A von Partei B unterscheidet, warum es besser für uns wäre, Kandidat A statt
Kandidat B in den Bundes- oder Landtag zu wählen?
Die Argumente, die A und B uns via Fernsehen und Wahlplakat übermitteln, sind
nicht allzu überzeugend. Richtung wechseln wollen die Republikaner, Horizonte öffnet
die PDS für uns, und immer häufiger strahlt uns nur ein Gesicht an, das wir sympathisch
finden sollen.
Es scheint durchaus verständlich, daß viele Menschen das komplexe Gebiet der
Politik nicht mehr durchschauen können und wollen. Es ist einfach zu schwierig, bei
einem derartigen Überangebot an Meinungen und Ideologien einen Nenner zu finden.
Dazu kommt aber, und das ist traurig, daß sich ein Großteil der Bevölkerung
durch die Politiker gar nicht mehr vertreten fühlt und dabei sein Recht auf politische
Partizipation aufgibt.
Eine immer verbreitetere Behauptung, daß an der wachsenden Politikverdrossenheit
nicht die faulen Bürger, sondern vielmehr die Politiker selbst schuld sind, soll im
folgenden näher beleuchtet werden.
Ist es wahr, daß Politiker Idealisten sind, die für eine bessere Gesellschaft kämpfen,
oder geht es auch in dieser Sphäre hauptsächlich um Geld und Macht? Haben wir
nur das Gefühl, oder sagen Politiker in ihren Reden wirklich nichts? Werden wir zynisch,
oder sind Politiker wirklich alle gleich? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbetrachtung
- Politik und Sprache
- Inszenierung
- Analyse politischer Texte
- Selbstinszenierung
- Aufgaben eines Politikers
- Politische Rhetorik
- Persuasion
- Politischer Stil
- Fremdinszenierung
- Konstruktion politischer Realität
- Konstruktion von Images
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Selbst- und Fremdinszenierung von Politikern in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert, wie Politiker durch Sprache und Medien ihr Image und ihre politische Botschaft gestalten und wie sich diese Inszenierung auf die politische Realität und die Wahrnehmung des Publikums auswirkt.
- Die Rolle von Sprache in der Politik
- Die Bedeutung von Inszenierung im politischen Handeln
- Die Analyse politischer Texte und Reden
- Die Bedeutung von Medien und Fernsehen für die Konstruktion von Images
- Die Herausforderungen der Politik in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Selbst- und Fremdinszenierung von Politikern ein und stellt die Relevanz des Themas in der heutigen Gesellschaft dar.
Die Vorbetrachtung beleuchtet die Rolle von Sprache in der Politik und die beiden grundlegenden Auffassungen von Politik: die aristotelische und die machiavellistische.
Der Abschnitt "Inszenierung" analysiert den Inszenierungscharakter politischer Handlungen und stellt die Unterscheidung zwischen Selbstinszenierung und Fremdinszenierung vor.
Der Abschnitt "Analyse politischer Texte" befasst sich mit der Analyse politischer Reden und der spezifischen Merkmale politischer Sprache.
Der Abschnitt "Selbstinszenierung" untersucht die Aufgaben eines Politikers, die politische Rhetorik und die verschiedenen Techniken der Persuasion.
Der Abschnitt "Fremdinszenierung" analysiert die Konstruktion politischer Realität durch die Medien und die Bedeutung von Journalisten für die Konstruktion von Images.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Selbstinszenierung, Fremdinszenierung, politische Kommunikation, politische Rhetorik, Medien, Fernsehen, Politikvermittlung, Image, politische Realität und Persuasion. Die Arbeit analysiert, wie Politiker in der heutigen Gesellschaft ihre Botschaften inszenieren und wie diese Inszenierung die Wahrnehmung des Publikums beeinflusst. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle der Medien und des Fernsehens in der Konstruktion von Images und der Vermittlung von politischer Realität.
- Citation du texte
- Jenny Haroske (Auteur), 2000, Selbst- und Fremdinszenierung von Politikern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13432
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