Diese Arbeit setzt sich mit der Definition und Bedeutung von Fremdsprachen im Allgemeinen auseinander und untersucht speziell die Probleme, die beim Deutschunterricht in Marokko auftreten. Darüber hinaus werden die sozialen Einflüsse auf den Spracherwerb betrachtet und erfolgreiche Lehrmethoden vorgestellt, die dazu beitragen können, den Lernprozess zu optimieren.
Die deutsch-marokkanische Beziehung ist von großer Bedeutung in der heutigen globalen Welt, in der Sprachkenntnisse ein wichtiger Faktor für die zwischenmenschliche Kommunikation und die berufliche Weiterentwicklung darstellen. In diesem Kontext ist es wichtig zu verstehen, welchen Stellenwert die deutsche Sprache in Marokko einnimmt und welche Herausforderungen beim Unterrichten der Sprache in diesem Land bestehen.
Die Untersuchung gliedert sich in vier Hauptteile: Im ersten Teil wird die Stellung der deutschen Sprache in Marokko im Vergleich zur arabischen Sprache erläutert. Im zweiten Teil wird der Begriff "Fremdsprache" definiert. Im dritten Teil erfolgt eine detaillierte Darstellung der Lehrschwierigkeiten im Deutschunterricht. Im vierten Teil wird die soziale Umgebung der Schüler*innen beleuchtet und eine vielversprechende Lehrmethode vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Stellenwert der deutschen Sprache in Marokko
3. Fremdsprache : Definition und Bedeutung
4. Probleme beim Unterrichten der deutschen Sprache in Marokko
5. Soziale Einflüsse auf den Spracherwerb
6. Erfolgsversprechende Lehrmethoden
7. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Die Sprachdidaktik "Deutsch als Fremdsprache" ist nicht nur eine vergleichsweise junge, sondern auch eine äußerst vielseitige Wissenschaft. Die unterschiedlichen Ansätze und Theorien können sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler*innen verwirrend sein und dadurch die Qualität des Unterrichts in Marokko beeinträchtigen.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht darin, die massiven Defizite im Deutschunterricht als Fremdsprache in Marokko aufzuzeigen und durch aktuelle, erfolgreiche Methoden sowohl Lehrkräfte als auch Schüler*innen bei der Überwindung von Hindernissen und Schwierigkeiten zu unterstützen.
Die Untersuchung gliedert sich in vier Hauptteile: Im ersten Teil wird die Stellung der deutschen Sprache im Vergleich zur arabischen Sprache erläutert. Im zweiten Teil wird der Begriff "Fremdsprache" definiert. Im dritten Teil erfolgt eine detaillierte Darstellung der Lehrschwierigkeiten im Deutschunterricht. Im vierten Teil wird die soziale Umgebung der Schüler*innen beleuchtet und eine vielversprechende Lehrmethode vorgestellt.
2.Stellenwert der deutschen Sprache in Marokko
In Marokko werden neben dem Hocharabischen auch der marokkanische Dialekt und das Berberische als Muttersprache gesprochen. Das Marokkanische ist ein Dialekt, der vom Hocharabischen abstammt und im Vergleich zu anderen arabischen Dialekten, wie dem Ägyptischen oder dem Syrischen, als besonders schwer verständlich gilt.
Als erste Fremdsprache lernen marokkanische Schüler Französisch ab dem dritten Schuljahr in staatlichen Schulen. Danach wird Englisch als zweite Fremdsprache angeboten, da die Schüler der Meinung sind, dass gute Englischkenntnisse ihnen nach der Schule bessere Berufschancen bieten, da viele Unternehmen in Marokko dies fordern.
Außerdem wird Englisch aufgrund seines Status als Weltsprache und seiner leichteren Grammatik im Vergleich zu anderen Sprachen als bedeutsam und einfacher zu erlernen angesehen.
3.Fremdsprache: Definition und Bedeutung
Wie kann man am besten eine Fremdsprache lehren und lernen? Welche Lehrmethoden und Inhalte sind geeignet? Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg des Unterrichts? Um von einem erfolgreichen Fremdsprachenunterricht sprechen zu können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein.
Wilhelm Bondzio unterscheidet zwischen dem Erwerb der Muttersprache und dem Erwerb einer Fremdsprache. Bei der Muttersprache geschieht der Erwerb unmittelbar im natürlichen Kommunikationsprozess durch Nachahmung und Analyse gehörter Äußerungen. Dabei werden Sprachelemente und Regelmechanismen praktisch beherrscht.
Bei der Fremdsprache hingegen wird diese als Ergänzung zur bereits beherrschten Muttersprache hinzugelernt. Der Erwerb der Fremdsprache erfolgt vor dem Hintergrund der Muttersprache und durch einen muttersprachigen Filter. Der Lernende nutzt sein Wissen über die Elemente und Regeln der Muttersprache, um eine Beziehung zwischen den beiden Systemen herzustellen, anstatt das System der Fremdsprache vollständig neu aufzubauen. (Quelle: W. Bondzio, S. 202-203)
Es steht außer Frage, dass es Individuen gibt, die mühelos und schnell Fremdsprachen erlernen können, während andere damit signifikante Schwierigkeiten haben.
Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum einige Menschen Fremdsprachen leichter lernen als andere. Es wird diskutiert, ob es eine Sprachbegabung gibt, die manche Menschen von Natur aus besitzen, oder ob das Erlernen von Sprachen mit der allgemeinen Lernfähigkeit oder Intelligenz zusammenhängt. Es könnte aber auch sein, dass jeder gleich gut Fremdsprachen lernen kann, wenn er oder sie unter den passenden Bedingungen lernt.
4.Probleme beim Unterrichten der deutschen Sprache in Marokko
Angesichts der Tatsache, dass es eine Vielzahl von Faktoren gibt, die allgemein als bedeutsam für den Unterricht angesehen werden, werden im Folgenden nur diejenigen Faktoren dargestellt, die als wesentlich erachtet werden.
Der "Schüler" ist ein Faktor, der von vielen anderen Faktoren beeinflusst wird, die im Kontext des Unterrichts von Bedeutung sind:
Eine dieser Faktoren ist z.B. das Alter des Schülers. Jüngere Schüler im Alter von 13-14 Jahren sind oft disziplinierter und hören gerne zu, wenn der Lehrer spricht. Sie akzeptieren in der Regel Ratschläge des Lehrers, schätzen ihn und zeigen Respekt vor ihm.
Im Gegensatz dazu verlangen ältere Schüler im Alter von 17-18 Jahren immer mehr Freiheit und akzeptieren keine Anweisungen des Lehrers mehr. Sie sind in der Regel unruhiger in der Klasse als die jüngeren Schüler. Das Alter ist also ein wesentlicher Faktor bei der Umsetzung des Unterrichts.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die soziale Zugehörigkeit der Schüler. Das Sprachverhalten des Schülers und seine Sprache können viel über seine Umgebung aussagen. Es ist wichtig, diese Faktoren in Betracht zu ziehen, um den Unterricht auf die Bedürfnisse der Schüler abzustimmen.
5.Soziale Einflüsse auf den Spracherwerb
Um ein besseres Verständnis für das Verhältnis von Sprache und sozialer Umgebung zu erlangen, ist es hilfreich, die Bernsteinsche Theorie zu erläutern. Basil Bernstein, ein Soziologe, vertrat in den 1960er Jahren die These, dass die sozioökonomische Schichtung einer Sprachgemeinschaft eine entsprechende Differenzierung im sprachlichen Verhalten der Sprecher und Sprecherinnen zur Folge hat (vgl. LINKE u. a.; S. 297). Daraus kann man ableiten, dass die Sprachkompetenz eines Kindes von der sozialen Umgebung, in der es aufwächst, beeinflusst wird.
Die Bernsteinsche Theorie geht von der Defizithypothese aus, die besagt, dass es einen Unterschied zwischen dem "restringierten und elaborierten Code" gibt.
Der "restringierte Code" bezieht sich auf den Sprachgebrauch der unteren sozialen Schicht, während der "elaborierte Code" auch den Sprachgebrauch der mittleren und oberen sozialen Schicht einschließt. Ein Beispiel hierfür ist, dass Schüler aus der Unterschicht oft kurze, grammatikalisch einfache und unvollständige Sätze benutzen und nur eine begrenzte Anzahl von Adjektiven und Adverbien verwenden, während Schüler aus der mittleren und oberen Schicht den "elaborierten Code" verwenden, was bedeutet, dass sie grammatisch korrekte, vollständige Sätze benutzen, eine unbegrenzte Anzahl von Adjektiven und Adverbien verwenden und eine logische und argumentative Strukturierung aufweisen. So sagt beispielsweise der Schüler omar (13 Jahre alt) "mam mam, satt, will raus!", während der Schüler Ali (12 Jahre alt) sagt: "Mama, wenn du mir erlaubst, ich bin müde und will rausgehen!" (vgl. H. Gross, S. 165-166).
Schüler, die aus höheren sozialen Schichten stammen, weisen oft ein Verhalten auf, das ihre Bildung und Erziehung widerspiegelt. Sie sind in der Regel disziplinierter und höflicher und nutzen eine gepflegte und elegante Sprache. Das Bildungsniveau der Eltern beeinflusst ihre Einstellungen und Verhaltensweisen ebenfalls erheblich. Diese Schüler lesen in der Regel Bücher und Zeitungen und sind dadurch besser informiert als ihre Mitschüler. Aufgrund ihrer kultivierten Bildung und Kenntnisse ist es für den Lehrer oft einfacher, seinen Unterrichtsplan mit diesen sogenannten "elaborierten" Schülern umzusetzen.
Im Gegensatz dazu können elaborierte Schüler den Unterricht bereichern, indem sie interessante Informationen beitragen.
Jedoch spiegelt sich auch bei Schülern aus schwierigen Familienverhältnissen ihr Hintergrund in ihrem Sprachverhalten wider. Solche Schüler können in der Klasse aggressiv sein, haben oft kein Interesse am Unterricht, fühlen sich deprimiert und haben nur wenig Hoffnung für die Zukunft. Man nennt sie auch "restringierte Schüler", da sie ein begrenztes Sprachniveau aufweisen. Für
Lehrer erfordert dies viel Geduld und es muss darauf hingewiesen werden, dass dies bei vielen Schülern der Fall ist.
6.Erfolgsversprechende Lehrmethoden
Angst, Frustration oder Unsicherheit, können die Lernmotivation und das Lernergebnis negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, im Unterricht auch auf den affektiven Bereich der Schülerinnen und Schüler einzugehen und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, die ein unterstützendes Umfeld für das Lernen bietet.
Wenn ein Schüler Angst hat oder kein Selbstvertrauen hat, führt dies dazu, dass er oder sie sich dumm und hilflos fühlt. Dieses Verhalten kann störend sein, da solche Schüler oft zurückgezogen sind, nicht sprechen und nicht am Unterricht teilnehmen. Dadurch muss der Lehrer sich mehr bemühen, um diese Schüler zu motivieren.
-Die Einstellungen der Schüler zur deutschen Sprache sowie die Einstellungen von Eltern oder Freunden beeinflussen den Schüler und somit den Unterricht. Zum Beispiel kann die Einstellung der Schüler sein, dass die deutsche Sprache schwer ist, oder die Einstellung von Eltern oder Freunden sein, dass Englisch besser als Deutsch ist und dass in Marokko Französischkenntnisse wichtiger sind als Englischkenntnisse.
-Der Lehrer ist ebenfalls ein wichtiger Einflussfaktor. Der Lehrer muss fachkompetent sein, gut informiert und flexibel sowie die Sprache in all ihren Aspekten beherrschen.
-Die Unterrichtsmethode, die Auswahl der Themen und die Wahl der Medien beeinflussen den Ablauf und die Gestaltung des Unterrichts.
-Der Einsatz von Medien wie Kassettenrekordern und Bildern spielt eine wichtige Rolle bei der Motivation der Schüler und stellt eine gute Abwechslung dar.
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- Arbeit zitieren
- Hassan Choukri (Autor:in), 2023, Deutsch als Fremdsprache in Marokko. Chancen und Risiken in kulturellem Austausch und pädagogischer Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1342140
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