Diese Facharbeit vergleicht zwei der bekanntesten Börsencrashs der neueren Geschichte: „der schwarze Montag“ am 19 Oktober 1987, der der erste globale Börsenkrach nach dem Zweiten Weltkrieg war, und das Platzen der amerikanischen Immobilienblase am 15. September 2008. Beide Crashs sind unter anderem so bekannt, weil aus ihnen viele Lehren gezogen werden konnten für die Zukunft und die Prävention ähnlicher Ereignisse. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit behandelt die Frage, inwieweit sich Börsencrashs und ihre Auswirkungen im Laufe der Zeit verändert haben.
Der Autor stellt zu Beginn beide Börsencrashs vor, beschreibt ihre Auslöser und Folgen und vergleicht diese anhand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Außerdem liegt ein besonderes Augenmerk hier auf den tieferen Hintergründen, beispielweise, was im Vorfeld geschehen ist, was für Lehren aus dem jeweiligen Crash gezogen wurden und was dementsprechend danach geändert wurde. Im nächsten Teil geht der Autor auf die psychologischen Aspekte der Börsencrashs/Krisen ein und damit auch auf die Bedeutung für die Menschen in den betroffenen Ländern und besonders für die, die in den jeweiligen Sektoren, also Aktienhandel und Immobilienhandel, zu der Zeit tätig waren. Abschließend betrachtet der Autor, wie sich Börsencrashs über die Zeit verändern.
Im Laufe der Geschichte gab es am Finanzmarkt bereits mehrere Turbulenzen aus den unterschiedlichsten Gründen. Diese sind allgemein bekannt als Börsencrashs. Ein Börsencrash beschreibt den Zustand, bei welchem ein plötzlich einsetzender erheblicher Rückgang der Börsenkurse bzw. des Wertes bestimmter Aktien, Fonds oder Währungen meist innerhalb eines Handelstages und an folgenden Tagen an mindestens einer Börse stattfindet. Dieser kann zum Beispiel wegen des Verkaufes vieler Aktien geschehen, weil die Aktienhalter aufgrund eines Ereignisses Angst um ihr Geld haben. Dies hat zur Folge, dass der Wert eines Unternehmens bzw. seiner Aktien, abstürzt. Es gibt vielerlei mögliche Auslöser für einen solchen Crash, oft wird dieser durch kleine Fehler oder Unregelmäßigkeiten, beispielweise in einem Computersystem oder durch fehlendes Internet, ausgelöst.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. DER SCHWARZE MONTAG 1987
3. DIE GEPLATZTE IMMOBILIENBLASE 2008
4. VERGLEICH DER CRASHS
4.1. VERÄNDERUNGEN DER AUSWIRKUNGEN EINES CRASHS..
5. DER PSYCHOLOGISCHE ASPEKT
6. REFLEXION UND FAZIT
7. LITERATURVERZEICHNIS
8. ANHANG
1. Einleitung
Im Laufe der Geschichte gab es bereits mehrere Turbulenzen aus den unterschiedlichsten Gründen am Finanzmarkt, diese sind allgemein bekannt als Börsencrashs.
Ein Börsencrash beschreibt den Zustand, bei welchem ein plötzlich einsetzender erheblicher Rückgang der Börsenkurse bzw. des Wertes bestimmter Aktien, Fonds oder Währungen meist innerhalb eines Handelstages und an folgenden Tagen an mindestens einer Börse stattfindet. Dieser kann zum Beispiel aufgrund des Verkaufes vieler Aktien geschehen, weil die Aktienhalter aufgrund eines Ereignisses Angst um ihr Geld haben. Dies hat zur Folge, dass der Wert des Unternehmens bzw. derer Aktien abstürzt. Es gibt natürlich auch andere Gründe, wodurch ein Börsencrash entstehen kann, selbst durch einen Fehler z.B. in einem Computersystem oder eines allgemeinen Internet-Problems.
Ich konzentriere mich jedoch auf zwei der bekanntesten Börsencrashs der neueren Geschichte, welche „der schwarze Montag“ am 19 Oktober 1987 war und das Platzen der amerikanischen Immobilienblase am 15. September 2008. Diese beiden Börsencrashs sind trotz ihrer Unterschiede als die bekanntesten in die Geschichte eingegangen. Diese sind unter anderem so bekannt, weil man aus den beiden Crashs viel lernen kann, da beide mit Fehlern in der Vergangenheit zu tun haben. Des weiteren behandle ich die Frage, inwieweit sich die Auswirkungen und allgemein Börsencrashs sich im Laufe der Zeit verändert haben.
Ich werde in dieser Facharbeit beide Crashs vorstellen, ihre Auslöser und Folgen beschreiben, diese vergleichen und ihre Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede darstellen. Des weiteren gehe ich auf die tieferen Hintergründe ein, z.B. was sich im Vorhinein abspielte, was aus diesen gelernt wurde aber auch nach diesen geändert wurde.
Daraufhin folgt der Teil, in welchem ich auf die psychologischen Aspekte der Börsencrashs / Krisen eingehe und damit auf die Bedeutung für den Menschen. Interessant ist der psychologische Aspekt für den Auslöser eines Crashs mit seinen Folgen, denn die Börse aber auch Krisen haben viel mit der menschlichen Psychologie zu tun. In der Welt des Aktienhandels und des Immobilienhandels werden psychologische Aspekte aufgedeckt und in jeglicher Hinsicht behandelt.
Zu guter Letzt, in der Reflexion und zugleich dem Fazit gehe ich auf meine persönlichen Gründe der Themenwahl und die Frage der Veränderung der Börsencrashs im Laufe der Zeit ein.
2. Der Schwarze Montag 1987
Bis heute wird der schwarze Montag als Paradebeispiel für Turbulenzen an der Börse angesehen, weil dieser als „gutes“ Beispiel für Verluste und Schwierigkeiten dient. Jedoch auch die Fehler in der Wirtschaftspolitik, die zu dem Zeitpunkt als „Reaganomics“1 bekannt war, benannt nach dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und US-Finanzminister James Baker.
Ein weiterer Grund des Crashs war die derzeitige Inflation, aufgrund des Plaza Abkommens am 22. September 19852 ( die G5-Staaten hatten ein Abkommen, den US-Dollar-Wert dem Wechselkurs des Geldes wieder anzugleichen ). Dies hatte den positiven Effekt, dass der Dollar sich zunächst stabilisierte und dem Wert angeglichen war, dann aber jedoch sank der US-Dollar-Wert erheblich. Allerdings stiegen auch die kurzfristigen Zinsen in Deutschland nach dem Louvre-Abkommens wieder an. Der Dollar sollte wieder stabilisiert werden, um die Inflation wieder anzugleichen3. Jedoch stiegen auch die Zinsen in den USA wieder an, so dass der damalige US-Finanzminister James Baker Deutschland unterstellte, sich nicht an die Vorgaben gehalten zu haben. Diese Anschuldigung führte zu einem internationalen Streit, der zur Folge hatte, dass Baker am 18. Oktober 1987 ankündigte, den fallenden Dollar-Kurs nicht weiter zu stützen. Diese chaotischen Umstände führten ebenfalls zu dem Crash in den USA, aber auch zu der „Bubble Economy“4 in Japan.
Der sogenannte „Schwarze Montag“ fand am 19. Oktober 1987 in den USA statt und war der erste Börsencrash nach dem zweiten Weltkrieg. Er ist einer der bekanntesten Börsencrashs.
Bei diesem Crash stürzte der Dow Jones ( Dow Jones Industrial Average Index ) um 22,6% was rund 508 Punkten entspricht5. Dies hört sich zunächst nach nicht so viel an, jedoch war dies nur die Spitze des Eisberges6. In Australien fiel dann der Leitindex 41,8 %, in Kanada um 22,5 %, in Hong Kong um 45,8% und in Großbritannien um 26,4%.7 Dies hatte zum Einen die Folge, dass einige Unternehmen ihre eigenen Akteien zurückkauften um zu versuchen den Kurs bzw. Wert zu halten. Ein weiterer Grund der Bekanntheit wird im Film „The Wolf of Wall Street“8 dargestellt, die besagte Auswirkung war jedoch eine Inflation. Aufgrund der gefallenen Aktien gingen diverse Firmen pleite, weswegen sie viele Arbeitnehmer entlassen mussten. Außerdem mussten die Handelsunternehmen, wie beispielsweise Lehman Brothers, ihre Broker zum Teil entlassen. Wie nun deutlich ist, fielen die Aktienmärkte rund um den Globus, was unter anderem zur Folge hatte, dass viele Börsen vorübergehend schlossen und den Handel fürs erste komplett einstellten.
Aufgrund des Crashs in den USA fielen fast auf der gesamten Welt die Aktienkurse, es war wie eine Lawine.
Eine Lehre des Crashs war rund um die Welt, dass zum einen die Computersysteme eine „Sicherheitsbremse“ erhielten, sodass sehr große Verkäufe verhindert werden. In Amerika speziell führte die New York Stock Exchange ( NYSE ) neue Regelungen ein, um einen erneuten Absturz zu verhindern. Eine dieser Regeln besteht einfach darin, dass der Dow Jones stärker überwacht wird, z.B. wenn er um mehr als 350 Punkte sinkt der Handel kurzzeitig ausgesetzt wird.9
Trotz alledem bleibt dieser Börsencrash als einer der bekanntesten und in gewisser Weise auch legendärsten in Erinnerung dafür, dass die Börse mit vielen Risiken verbunden ist.
3. Die geplatzte Immobilienblase 2008
Die geplatzte Immobilienblase im Jahre 2008 ist eine der legendärsten Krisen, weil diese durch ein großes Fehlverhalten provoziert wurde. Durch diese wurde allerdings auch gelernt. Die Krise, die ursprünglich in Amerika losgetreten wurde, zog schließlich die gesamte Finanzwelt in einen Abgrund.
Der Hauptgrund des Crashs war die geplatzte Immobilienblase in Amerika. Der bekannteste Grund für diese war die derzeitige Inflation in Amerika. Die Kredite der Banken ( z.B. für ein Haus ) konnten nicht zurückgezahlt werden, die Menschen mussten ihre Häuser beispielsweise wieder verkaufen. Der nicht so bekannte aber wichtigste Grund, erklärt auch die billigen Kredite und auch den Abstieg der Immobilienpreise10. Dies war der im Vorhinein verübte Fehler des damaligen Notenbank-Chefs Alan Greenspan. Dieser war der Meinung, dass es am besten wäre, bei jeder wirtschaftlichen Entwicklung viel Geld in die Wirtschaft bzw. den Börsenmarkt zu bringen. Das Ziel war, das Zinsniveau möglichst gering zu halten. Das hatte logischer Weise eine starke Inflation oder besser gesagt einen an wertlosen Geld reichen Markt zur Folge.11
Wie nun deutlich wird, gab es mehrere Gründe, durch die eine Krise entstand. Es ist jedoch offensichtlich, dass es stärkere, jedoch auch schwächere Auslöser der Krise gab. Einer der stärksten Gründe war natürlich die derzeitige Inflation, wodurch die Banken viele Kredite vergeben konnten. Die Kredite der Banken wurden an sogenannte Zweckgesellschaften übertragen, welche aus diesen Wertpapiere kreierten. Diese wurden unter dem Namen „Montage Backed Securities“ veröffentlicht. Diese wurden dann wiederum in Fonds mit anderen Aktien zum Verkauf freigegeben. Man glaubte, durch die unterschiedliche Qualität der Kredite einen Puffer zu haben12.
Nun zu den weltweiten Folgen der in Amerika begonnenen Krise. In Deutschland begann zur selben Zeit auch eine Krise, es war ohnehin eines der schlechtesten Jahre in der Geschichte des DAX. Innerhalb von 12 Monaten brach der Index um etwa 40,37 Prozent ein13. Dieser Einsturz wurde zum einen durch die geplatzte Immobilienblase provoziert. Auf der ganzen Welt, so auch in Deutschland, versuchten die Banken durch eben diese Blase ( niedrige Kredite ) und die erstellten Fonds, Rendite zu erwirtschaften. Nun stellt sich die Frage, wie andere Banken durch niedrige Kredite Rendite erwirtschaften wollen. Die Banken wollten die Schulden der Amerikanischen Banken aufkaufen, bzw. in die Banken investieren. An einem geeigneten Zeitpunkt verlangten sie ihr Geld zurück bzw. steigen aus der Investition mit Gewinn aus. Der Fehler der deutschen und anderen Banken war jedoch, nicht zu bedenken, dass dieses Vorhaben vergleichbar mit einer „Wundertüte“ ist. Wenn man sie aufmacht, weiß man nicht, was einen erwartet. Die Banken gingen bewusst ein immer höheres Risiko ein, indem sie weiterhin zum Großteil mit Fremdkapital in die amerikanischen Kredite investierten. Zunächst ging der Plan auch auf, weil die Banken durch jeden verkauften Fond mit einem großen Gewinn belohnt wurden14. So wurde die Krise durch das neue Vergütungssystem der Banken verschärft.
Natürlich gab es auch die Chance, dass der Plan aufgehen und der amerikanische Markt sich wieder stabilisieren würde. Allerdings traf dieser Fall nicht ein. Der Plan ging nicht auf, weil unter anderem die alteingesessene und bekannte Investmentbank „Lehman Brothers“ am 15. September 2008 Insolvenz anmeldete und damit den Stein noch weiter ins Rollen brachte15. Durch das Anmelden von Insolvenz fielen die Aktienkurse weltweit, weil die Investoren eine große Angst davor hatten, dass es zu einem zweiten „Schwarzen Montag“ kommen könnte.
Allerdings hat die Krise auch Gewinner hervorgebracht. Die sogenannten „Spekulanten“16 konnten durch den Einbruch der Kurse ihre Einschätzung der Aktien für viel Geld verkaufen.
Die Besitzer der Aktien leihen dem Spekulanten ihre Aktien, sodass sie diese ihrer Einschätzung nach am Hochpunkt verkaufen und bei ihrem Tiefpunkt wieder einkaufen. Eine weitere Methode war die sogenannten „SubprimePapiere“ zu kaufen, welche Aktien sind, die gerade an ihrem Tiefpunkt sind, in der Hoffnung das diese wieder steigen. Einer der größten Gewinner dieser Methode war die US-Bank JP Morgan17.
4. Vergleich der Crashs
Die beiden bekannten und in gewisser Weise auch legendären Crashs sind vor allem aufgrund wirtschaftspolitischer Fehler entstanden und daher auch als Wirtschaftskrisen zu betrachten. Beide sind in gewisser Weise auch durch menschliches Versagen entstanden, teilweise jedoch aus komplett unterschiedlichen Gründen. 1987 vermutlich aufgrund der Angst des Abstiegs des Aktienhöhenfluges und der Angst vor der Inflation, welche den Absturz zur Folge haben würde. Die Inflation entstand damals aufgrund zweier Abkommen, dem Plaza-Abkommen, bei welchem der US-Dollarkurs dem Wert der anderen Währungen angepasst wurde. So konnten die Wechselkurse vereinheitlicht werden. Bei dem zweiten Abkommen, dem Louvre-Abkommen,
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1 https://www.wirtschaftsdienst.eu/mhalt/jahr/2020/heft/1/beitrag/reaganomics- wegbereiter-des-trumpismus-6072.html
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Plaza-Abkommen
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Louvre-Abkommen
4 siehe Anhang
5 siehe Anhang
6 Vergleich: Friedhelm Busch: Greife nie in ein fallendes Messer S. 13-43
7 https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Montag
8 Film aus dem Jahre 2013 vom Regisseur Martin Scorsese über die Wall Street, greift auch den schwarzen Montag auf
9 vgl. https://www.bankingclub.de/news/zeitreise/1987-der-schwarze-montag/
10 Siehe Anhang
11 vgl. https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/boerse/ pwiefinanzkrise100.html
12 indirektes Zitat: Von Sabine Kaufmann und Matthias Bude: https:// www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/boerse/ pwiefinanzkrise100.html
13 https://www.fluter.de/finanz-und-bankenkrise-einfach-erklärt
14 https://www.bwl-lexikon.de/wiki/mortgage-backed-security/
15 https://en.wikipedia.org/wiki/Bankruptcy_of_Lehman_Brothers
16 Ein Spekulant gibt berechtigte Tipps zum Verlauf einer Aktie ab. https:// www.boerse.de/boersenlexikon/Spekulant
17 https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hypothekenstreit-5-1-milliarden- dollar-strafe-fuer-jp-morgan-1.1804629
- Quote paper
- Anonymous,, 2022, Turbulenzen am Finanzmarkt. Der Börsenkrach 1987 und die Immobilienblase 2008 im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1342121
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