Die ludi scaenici wurden erstmals im Jahr 364 v. Chr. aufgeführt. Seither gelten sie als ein Teil der ludi publici und wurden immer im Rahmen anderer ludi präsentiert; sie waren niemals autonome Spiele. Zu Beginn waren die ludi scaenici Teil der ludi Romani. Im Jahr 212 v. Chr. wurden sie zum Hauptteil der ludi Apollinares und 204 v. Chr. der ludi Megalenses oder auch der ludi Florales im Jahr 173 v. Chr.. Selbstverständlich waren die ludi scaenici über die Zeit hinweg nicht immer die Gleichen und veränderten sich in ihrer Art. Genau mit dieser Entwicklung soll sich diese Arbeit beschäftigen.
Dabei soll sich vor allem nach den Quellen des Livius und des Valerius Maximus gerichtet werden. Beide Quellen weisen an einigen Stellen bemerkenswerte Ähnlichkeiten auf, wie auch im Verlauf dieser Arbeit auffallen wird. Daraus lässt sich schließen, dass Valerius Maximus wohl die Quelle des Livius zur Vorlage hatte. Aber auch Livius basierte wahrscheinlich seinen Bericht über die Entwicklung der römischen Theateraufführungen auf einer verlorenen Quelle von Varro. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass beide Autoren auf Basis der verlorenen Quelle Varros gearbeitet haben. In diesem Fall müssten beide Quellen mit einer Gleichwertigkeit behandelt werden. Hier soll allerdings die Quelle des Livius vorrangig verwendet werden und dies unabhängig davon, ob Valerius Maximus nun tatsächlich von Livius Passagen übernommen hat. Es handelt sich hierbei bloß um einen praktischen Vorteil, der aus der Quelle von Livius hervorgeht. Sie ist nämlich komprimierter und flüssiger ohne Zwischenpassagen erzählerischer Elemente, wie es bei Valerius Maximus der Fall ist. Zudem sind Zusammenhänge einfacher zu erkennen, somit bietet sie eine bessere Grundlage zur Quellenarbeit. Jedenfalls bieten beide Quellen den gleichen Exkurs durch die Entwicklung der ludi scaenici und daran soll die Struktur dieser Arbeit angelehnt sein. Die einzelnen Phasen, die dort beschrieben werden, sollen ihr als roter Faden dienen. Dabei handelt es sich um die Phase des etruskischen Kulttanzes, die Phase der Fescennini, die daraus resultierende satura, sowie die fabula des Andronicus und zuletzt der Atellane.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung der ludi scaenici
- Etruskischer Einfluss auf die Römer
- Zu der Entstehung erster Aufführungen in Rom
- Phasen der vorliterarischen Entwicklung
- Etruskischer Kulttanz
- Fescennini
- Die frühen literarischen Phasen
- Der Beginn des römischen Theaters
- Atellane
- Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der ludi scaenici in Rom. Sie analysiert die verschiedenen Phasen dieser Entwicklung, wobei der Fokus auf den Einfluss der etruskischen Kultur liegt.
- Die Rolle des etruskischen Einflusses auf die Entstehung der ludi scaenici
- Die Entwicklung der ludi scaenici von den vorliterarischen Phasen bis zu den frühen literarischen Phasen
- Die Bedeutung verschiedener Phasen, wie dem etruskischen Kulttanz und den Fescennini, für die Entwicklung des römischen Theaters
- Der Einfluss der ludi scaenici auf die römische Gesellschaft und Kultur
- Die Quellenkritik und Analyse der Schriften von Livius und Valerius Maximus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die ludi scaenici als einen integralen Bestandteil der römischen Spiele, die sich im Laufe der Zeit entwickelten. Sie fokussiert auf die Quellen von Livius und Valerius Maximus, die die Grundlage für diese Arbeit bilden.
Das Kapitel "Die Entstehung der ludi scaenici" untersucht den Einfluss der etruskischen Kultur auf die Römer und die Entstehung der ersten römischen Aufführungen. Die Quelle von Livius wird hierbei als primäre Informationsquelle verwendet.
Das Kapitel "Phasen der vorliterarischen Entwicklung" analysiert die Entwicklung der ludi scaenici, beginnend mit dem etruskischen Kulttanz und den Fescennini. Diese Phasen werden als frühe Formen des römischen Theaters betrachtet, die durch ihre einfache Struktur und derben Humor geprägt waren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den ludi scaenici, einem bedeutenden Aspekt der römischen Kultur. Sie behandelt die Entwicklung des römischen Theaters, den Einfluss der Etrusker, vorliterarische Phasen wie den etruskischen Kulttanz und die Fescennini, sowie die Quellenanalyse von Livius und Valerius Maximus.
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- Bachelor of Arts Kristine Bäcker (Autor), 2017, Die Entwicklung der ludi scaenici bis zum 2. Jahrhundert vor Christus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1339767