Theodor W. Adorno schrieb in den Jahren 1942 bis 1953 ein Essay „Aufzeichnungen zu Kafka“, welches 1953 in „Die neue Rundschau“ publiziert wurde. Dieses Essay ist Gegenstand meiner vorliegenden Arbeit, in der ich den Fragestellungen nachgehen möchte, wie Adorno Kafka interpretiert hat, und was ihm an dessen Werk besonders wichtig war.
Ich werde mich hierbei vor allem um die inhaltlichen Aspekte kümmern und nur gelegentlich Anmerkungen und Erläuterungen aus anderen Quellen heranziehen.
Zur Gliederung ist zu sagen, daß ich nicht streng chronologisch den Inhalt der einzelnen (neun) Kapitel wiedergeben werde, sondern mich nach thematischen
Gesichtspunkten ausrichte. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß einige Themen in verschiedenen Kapiteln abgehandelt werden, die nicht in jedem Fall direkt aufeinander folgen, was wohl in dem Kontext gesehen werden muß, daß das verhältnismäßig kleine Werk (40 Seiten) über einen Zeitraum von elf Jahren hinweg entstanden ist.
Im Verlaufe der Sitzung vom 7.12.1999 stellte sich die Frage, inwiefern sich die Vertreter der Kritischen Theorie mit den Schriften Franz Kafkas auseinander- gesetzt haben.
Es wurde festgestellt, daß sie sich schon früh mit ihm beschäftigten.
So schrieb z.B. Theodor W. Adorno in den Jahren 1942 bis 1953 ein Essay „Aufzeichnungen zu Kafka“, welches 1953 in „Die neue Rundschau“ publiziert wurde. Dieses Essay ist Gegenstand meiner vorliegenden Arbeit, in der ich den Fragestellungen nachgehen möchte, wie Adorno Kafka interpretiert hat, und was ihm an dessen Werk besonders wichtig war.
Ich werde mich hierbei vor allem um die inhaltlichen Aspekte kümmern und nur gelegentlich Anmerkungen und Erläuterungen aus anderen Quellen heranziehen.
Zur Gliederung ist zu sagen, daß ich nicht streng chronologisch den Inhalt der einzelnen (neun) Kapitel wiedergeben werde, sondern mich nach thematischen
Gesichtspunkten ausrichte. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß einige Themen in verschiedenen Kapiteln abgehandelt werden, die nicht in jedem Fall direkt aufeinander folgen, was wohl in dem Kontext gesehen werden muß, daß das verhältnismäßig kleine Werk (40 Seiten) über einen Zeitraum von elf Jahren hinweg entstanden ist.
Zu Beginn des ersten Kapitels beklagt Theodor W. Adorno, daß seiner Meinung nach die Literatur von Franz Kafka häufig fehlinterpretiert wurde, um das komplexe, schwer zugängliche Werk, welches immer auch eine skandalös anmutende Komponente beinhaltet, auf einen einfachen Nenner zu bringen.
So hält er es beispielsweise für eine Erniedrigung der kafkaschen Prosa, wenn von ihr behauptet wird, sie beschreibe nur die allgemeine Situation des Menschen. Desweiteren beschwert er sich über Versuche, Kafka einer bestimmten literarischen Richtung zuzuordnen, wie z.B. dem Existentialismus (dem literarischen Teil der Existenzphilosophie). Hierbei wird das unterschlagen, was bei der Einordnung Schwierigkeiten macht, also genau das, worauf es nach Adorno ankommt, um Kafka deuten zu können.
Er wird somit reduziert auf folgende Aussagen: Das Leben ist sinnlos, dem Menschen bietet sich kein Ausweg. Er hat nur seine Pflichten zu erfüllen, und sich entsprechend den Erwartungen der Gesellschaft zu fügen. Hier wendet Adorno ein, Kafka hätte in diesem Fall überhaupt nichts schreiben brauchen mit der Absicht, die Menschen vor den Kopf zu stoßen.
Das Argument, Kafkas Geschichten wären grundsätzlich symbolisch zu deuten, verwirft Adorno, indem er auf den ästhetischen Symbolbegriff (z.B. bei Goethe) verweist, bei dem die Ganzheit eines Kunstwerkes über selbiges hinausweist, und damit sinnstiftend wirkt. Bei Kafka ist das genaue Gegenteil der Fall.
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- Arbeit zitieren
- Diplom Sozialwissenschaftler Tammo Grabbert (Autor:in), 2000, Über Adornos 'Aufzeichnungen zu Kafka', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133826
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