Im Jahr 1997 gerieten mehrere asiatische Volkswirtschaften in Finanz- und Währungskrisen. Insbesondere die vorher stark gewachsenen „Tigerstaaten“ und „Pantherstaaten“ wurden empfindlich getroffen. Nach jahrelangen internationalen Kapitalzuflüssen und hohen Inlandsinvestitionen führte ein Stimmungsumschwung an den Kapitalmärkten zu einer Umkehrung der Kapitalströme. Es entwickelte sich ein Teufelskreis aus Kapitalabfluss, Währungsabwertung, und Zahlungsunfähigkeit, welcher wiederum zu weiteren Kapitalabflüssen führte. In der Folge der massiven Kapitalflucht erlebten die asiatischen Länder Wachstumseinbrüche in bis dahin ungekanntem Ausmaß. Die Asienkrise entwickelte sich zu einer der schwersten Krisen in den Emerging Markets überhaupt. Am Ende drohte nicht nur der Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft im asiatischen Raum, sondern auch eine globale Eskalation. Eine Weltrezession wurde zunächst nicht ausgeschlossen.
Die Asienkrise hat eindrucksvoll gezeigt, welche Gefahren mit der zunehmenden internationalen Verflechtung der Finanzmärkte verbunden sind. Auf Grund der mittlerweile gewaltigen internationalen Kapitalströme und voranschreitenden Kapitalmarktliberalisierung haben die Kapitalmarktakteure die Möglichkeit, fast jedes Land durch Kapitalflucht und / oder durch Währungsspekulationen in die Krise zu stürzen. Besonders Emerging Markets sind auf Grund ihrer Verletzbarkeit auf Gedeih und Verderb den rationalen und irrationalen Launen der Investoren ausgeliefert.
In den letzten Jahren kam es auf Grund der niedrigen Refinanzierungskosten in den Industrieländern, dem erneut stärkeren Wachstum in den Emerging Markets und durch eine veränderte Risikoeinschätzung wieder zu einer Renaissance der Emerging Markets. Nachdem die Nettokapitalzuflüsse infolge der Asienkrise auf ca. 100 Milliarden US-$ zurückgingen, sind sie seit 2002 wieder kontinuierlich angestiegen. 2004 erreichten die Nettokapitalzuflüsse mit 300 Mrd. US-$ ungefähr wieder das Niveau von vor der Asienkrise. Mittlerweile hat die wiederentdeckte Investitionslust der internationalen Investoren zu einem Ansteigen der Nettokapitalzuflüsse auf 500 Mrd. US-$ geführt.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Finanz- und Währungskrisen im ostasiatischen Raum
2.1 Ursachen der Asienkrise
2.1.1 Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung
2.1.2 Wechselkurssysteme
2.1.3 Fundamentale Schwächen
2.1.3.1 Leistungsbilanzsaldo
2.1.3.2 Auslandsverschuldung
2.1.3.3 Inflation
2.1.4 Schwächen der Finanzsysteme
2.1.4.1 Bankensektor und rechtlicher Rahmen
2.1.4.2 Kreditvergabepolitik der Banken
2.2 Erklärungsansätze zum Krisenausbruch
2.2.1 Moral Hazard Ansatz
2.2.2 Überinvestitionstheorie
2.2.3 Finanzmarktpanik
2.2.4 Gegenüberstellung der Erklärungsansätze
2.3 Wirtschaftspolitische Konsequenzen
3 Krisenpotenzial in Osteuropa
3.1 Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung in Osteuropa
3.2 Wechselkurssysteme
3.3 Fundamentaldaten
3.3.1 Leistungsbilanzdefizite
3.3.2 Auslandsverschuldung
3.3.3 Inflation
3.3.4 Staatsbudget
3.4 Analyse der mittel- und osteuropäischen Finanzsysteme
3.4.1 Bankensektor und rechtlicher Rahmen
3.4.2 Kreditvergabeverhalten der Banken
3.5 Assetmärkte
4 Vergleich der Situation Osteuropas mit der Ostasiens
4.1 Wechselkurssysteme
4.2 Fundamentaldaten
4.2.1 Leistungsbilanzsaldo
4.2.2 Auslandsverschuldung
4.2.3 Inflation
4.2.4 Staatsbudget
4.3 Finanzsysteme
4.4 Assetmärkte
5 Schlussfolgerungen
Anhang
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2 - 1: Reales Wachstum des BIP in %
Tabelle 2 - 2: Entwicklung der Nettokapitalzu- und abflüsse
Tabelle 2.1.3.1 - 1: Leistungsbilanzsaldo in % des BIP
Tabelle 2.1.3.2 - 1: Auslandverschuldung in Milliarden US- Dollar
Tabelle 2.1.2.3 - 1: Inflationsentwicklung in % zum Vorjahr
Tabelle 2.1.3.3 - 2: Entwicklung des realen effektiven Wechselkurses
Tabelle 2.1.4.1 - 1: Struktur des asiatischen Bankensektors
Tabelle 2.1.4.2 - 1: Entwicklung des Kreditvolumens in % zum Vorjahr
Tabelle 2.1.4.2 - 2: Not leidender Kredite in % des gesamten Kreditvolumens
Tabelle 2.1.4.2 - 3: Risikokapital in % des Gesamtkapitals 1995
Tabelle 3.1 - 1: Nettokapitalzu- und abflüsse in Milliarden US-Dollar
Tabelle 3.1 - 2: Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in % zum Vorjahr
Tabelle 3.2 - 1: Wechselkurssysteme der mittel- und osteuropäischen Länder
Tabelle 3.4 - 1: Maastricht Konvergenzkriterien
Tabelle 3.3.1 - 1: Leistungsbilanzsaldo in % des BIP
Tabelle 3.3.3 - 1: Inflationsentwicklung in % zum Vorjahr
Tabelle 3.3.4 - 1: Saldo des Staatshaushaltes in % des BIP
Tabelle 3.4.1 - 1: Struktur des mittel- und osteuropäischen Bankensektors 2005
Tabelle 3.4.1 - 2: Qualität der Überwachung und Absicherung im Bankensektor
Tabelle 3.4.2 - 1: Entwicklung des Kreditvolumens in % zum Vorjahr
Tabelle 3.4.2 - 2: Notleidende Kredite in % des gesamten Kreditbestandes
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2 - 1: Ablaufschema der Asienkrise
Quelle: Aschinger (2001),
Abbildung 2.2.2 - 1: Entwicklung der Kreditvergabe unter Moral Hazard
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schwarze (2003),
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Im Jahr 1997 gerieten mehrere asiatische Volkswirtschaften in Finanz- und Währungskrisen. Insbesondere die vorher stark gewachsenen „Tigerstaaten“ und „Pantherstaaten“ wurden empfindlich getroffen. Nach jahrelangen internationalen Kapitalzuflüssen und hohen Inlandsinvestitionen führte ein Stimmungsumschwung an den Kapitalmärkten zu einer Umkehrung der Kapitalströme. Es entwickelte sich ein Teufelskreis aus Kapitalabfluss, Währungsabwertung, und Zahlungsunfähigkeit, welcher wiederum zu weiteren Kapitalabflüssen führte. In der Folge der massiven Kapitalflucht erlebten die asiatischen Länder Wachstumseinbrüche in bis dahin ungekanntem Ausmaß. Die Asienkrise[1] entwickelte sich zu einer der schwersten Krisen in den Emerging Markets überhaupt. Am Ende drohte nicht nur der Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft im asiatischen Raum, sondern auch eine globale Eskalation.[2] Eine Weltrezession wurde zunächst nicht ausgeschlossen.[3]
Die Asienkrise hat eindrucksvoll gezeigt, welche Gefahren mit der zunehmenden internationalen Verflechtung der Finanzmärkte verbunden sind.[4] Auf Grund der mittlerweile gewaltigen internationalen Kapitalströme und voranschreitenden Kapitalmarktliberalisierung haben die Kapitalmarktakteure die Möglichkeit, fast jedes Land durch Kapitalflucht und / oder durch Währungsspekulationen in die Krise zu stürzen. Besonders Emerging Markets sind auf Grund ihrer Verletzbarkeit auf Gedeih und Verderb den rationalen und irrationalen Launen der Investoren ausgeliefert.[5]
In den letzten Jahren kam es auf Grund der niedrigen Refinanzierungskosten in den Industrieländern, dem erneut stärkeren Wachstum in den Emerging Markets und durch eine veränderte Risikoeinschätzung wieder zu einer Renaissance der Emerging Markets.[6] Nachdem die Nettokapitalzuflüsse infolge der Asienkrise auf ca. 100 Milliarden US-$ zurückgingen, sind sie seit 2002 wieder kontinuierlich angestiegen. 2004 erreichten die Nettokapitalzuflüsse mit 300 Mrd. US-$ ungefähr wieder das Niveau von vor der Asienkrise. Mittlerweile hat die wiederentdeckte Investitionslust der internationalen Investoren zu einem Ansteigen der Nettokapitalzuflüsse auf 500 Mrd. US-$ geführt.[7] Da sich die Finanzströme hauptsächlich auf die Entwicklungsländer in Asien und Osteuropa konzentrieren, stellt sich die Frage, in wie weit diese Länder der erneuten Kapitalflucht gewachsen sind. Eine plötzliche Kapitalflucht könnte sich über die internationalen Finanzmärkte auf die gesamte Weltwirtschaft negativ auswirken und wäre somit nicht nur ein Problem der direkt betroffenen Länder, sondern ein Problem der ganzen Weltwirtschaft.
Ziel dieser Arbeit ist es, heraus zu finden, in wie weit die osteuropäischen Volkswirtschaften im Zuge der europäischen Kapitalmarktliberalisierung von einer möglichen Finanz- und Währungskrise nach asiatischem Vorbild bedroht sind. Die Finanzkrise in der Tschechischen Republik im Jahr 1996/97 hat gezeigt, dass die osteuropäischen Transformationsländer ebenso wie die ostasiatischen Schwellenländer, anfällig für krisenhafte Zuspitzungen sind.[8]
Einführend sollen zunächst die Ursachen, Symptome und Wirkungszusammenhänge der asiatischen Finanz- und Währungskrise[9] herausgearbeitet werden, um die nötigen Grundlagen für die folgende Analyse der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften zu schaffen. Im Rahmen dieses Abschnittes werden darüber hinaus die mit einer Kapitalmarktliberalisierung verbundenen Risiken, die Bedeutung der Wechselkursentscheidung, der Einfluss der Fundamentaldaten sowie die Rolle des Finanzsystems erläutert. Anschließend wird das Krisenpotenzial in den mittel- und osteuropäische Ländern[10] (MOEL) untersucht. Hierzu werden die Wechselkurssysteme, die Fundamentaldaten, die Finanzsysteme, sowie die Entwicklungen auf den Asset- und Immobilienmärkten näher betrachtet. Der vierte Abschnitt dient der Gegenüberstellung der mikro- und makroökonomischen Situation in den ostasiatischen Krisenländern vor dem Krisenausbruch mit den aktuellen Gegebenheiten in den mittel- und osteuropäischen Ländern. Mit Hilfe der daraus gewonnenen Erkenntnisse soll abschließend die Ausgangsfrage beantwortet werden.
2 Finanz- und Währungskrisen im ostasiatischen Raum
Die Volkswirtschaften der ostasiatischen Länder waren vor Ausbruch der Krise durch Jahrzehnte langes Wirtschaftswachstum gekennzeichnet. Seit Ende der 80er Jahre wiesen die ostasiatischen Volkswirtschaften, mit Ausnahme der Philippinen, ein kontinuierliches Wachstum von 8 % auf. Wachstumsraten von unter 5 % wurden zuletzt 1985 in Indonesien, 1980 in Südkorea und 1972 in Thailand erzielt.[11]
Tabelle 2 - 1: Reales Wachstum des BIP in % zum Vj.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: IMF (1997), S. 49ff. u. IMF (1 999), S. 147
Der wirtschaftliche Aufschwung wurde durch die Kapitalzuflüsse aus den asiatischen Nachbarländern[12] und durch die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit infolge des niedrigen Lohnniveaus und der unterbewerteten ostasiatischen Währungen getragen. Hinzu kam eine durchdachte Industriepolitik, die insbesondere den Exportsektor förderte.[13]
Gleichzeitig konnten die wirtschaftlichen Probleme, wie die hohen Inflationsraten der 70er und 80er Jahre, zusehends abgebaut werden. Die Staatshaushalte der asiatischen Länder wiesen trotz der beträchtlichen öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur und in das Bildungswesen nur geringe Defizite auf. Teilweise konnten sogar Überschüsse erwirtschaftet werden. Weiterhin wurden beträchtliche soziale Fortschritte erzielt. Das Pro-Kopf-Einkommen, die Lebenserwartung und das Bildungsniveau der Bevölkerung konnten spürbar verbessert werden.[14]
Da, dass stetige und anhaltende Wachstum, die positive Entwicklung der Fundamentaldaten sowie die sozialen Fortschritte auf eine lang anhaltende Prosperität hin deuteten,[15] begannen sich zunehmens internationale Investoren für die asiatischen Länder zu interessieren.[16]
Als am Anfang der 90er Jahre die japanischen Direktinvestitionen zurück gingen, entschlossen sich die ostasiatischen Länder dazu, den Kapitalverkehr zu liberalisieren, um das Wirtschaftswachstum weiter aufrechterhalten zu können. Die Aufhebung der Kapitalverkehr- und Devisenbeschränkungen führten auf Grund des günstigen Investitionsklimas zu hohen Kapitalzuflüssen. Die hohen Wachstumsraten versprachen den Anlegern hohe Renditen.[17] Zusätzlich begünstigten die niedrigen Renditeerwartungen und das niedrige Zinsniveau (Anhang 1 / 5) in den Industrieländern die Kapitalzuflüsse.[18] Darüber hinaus entschieden sich die Politiker dazu, die Wechselkurse zu fixieren, um das Investitionsrisiko für die ausländischen Kapitalanleger zu senken bzw. auszuschalten.[19]
Tabelle 2 - 2: Nettokapitalzu- und abflüsse in Milliarden US-Dollar[20]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: IMF (2005), S. 343, S. 374, S. 409, S. 488, S. 572
Die massiven Kapitalzuflüsse führten aber auch zu einem Investitionsboom. Der Glaube an einen lang an haltenden Boom und die fehlenden Krisenerfahrungen führten dazu, dass die Banken die ausländischen Kredite zu höheren Zinsen, ohne angemessene Risikoprüfung an Privatpersonen weitergaben. Deren, von der langen Erfolgsphase verzerrtes, übermäßiges Konsum- und Investitionsverhalten führte zunehmend zu unrentablen Investitionen und Überinvestitionen.[21] Darüber hinaus nahmen, auf der Suche nach neuen Investitions-möglichkeiten, unproduktive spekulative Investitionen, insbesondere im Finanz- und Immobilienmarkt, zu. Die Immobilien- und Aktienpreise stiegen immer stärker an. Schließlich bildete sich auf den Aktien- und Immobilienmärkten eine auf der Erwartung ständigen Wachstums basierende Preisblase heraus.[22]
Das Überangebot auf den Gütermärkten infolge der inländischen Überinvestitionen und der zunehmenden internationalen Konkurrenz[23] führten zu einem Absinken der allgemeinen Renditen. Trotz weiter steigender Exportmenge konnte der Gewinn infolge der Preisrückgänge auf dem Weltmarkt nicht weiter gesteigert werden (Anhang 3). Die abnehmenden Investitionsrenditen signalisierten den Investoren, dass das unvermeidliche Platzen der Spekulationsblase bevor stand.[24] Die daraus folgende Änderung der Anlagestrategie führte zu einer Umkehrung der Kapitalströme und somit zur Krise.
Den Anstoß zur Asienkrise[25] gab schließlich die Immobilien- und Bankenkrise Anfang 1997 in Thailand. Die exzessiven Spekulationen auf dem thailändischen Immobilienmarkt mündeten in einer Immobilienkrise.[26] Die Aussicht auf Wertsteigerungen ließ die Nachfrage nach Immobilien zunächst ansteigen. Auf Grund des kurzfristigen unelastischen Angebotes an Immobilien stiegen die Preise stark an. Dieser Preisanstieg lockte weitere Investoren an und führte zu einer weiteren Ausweitung des Angebotes, welches allerdings auf Grund der benötigten Bauzeiten noch nicht zur Verfügung stand. Mit der Fertigstellung der neuen Immobilien entstand ein Überangebot[27], was zum Preisverfall (Anhang 4) und zum Platzen der Spekulationsblase führte. Da die Banken in großem Umfang Immobilien als Sicherheit für die spekulativen Kredite genommen hatten, griff die Krise auf den Finanzsektor über. Die thailändischen Geschäftsbanken mussten einen großen Teil ihrer Kredite abschreiben. Dies führte zu erheblichen Kapitalverlusten und teilweise zu Überschuldungen und Insolvenz.[28] Am 23. Mai 1997 musste sich die größte thailändische Finanzierungsgesellschaft für zahlungsunfähig erklären. Die zunehmende Illiquidität des Finanzsektors führte zu einer Einschränkung der Kreditvergabe und Nichtverlängerung von bestehenden Krediten. Dieses Verhalten trieb eigentlich solvente Unternehmen in den Konkurs, da benötigte Kredite nicht gewährt bzw. verlängert wurden. Die Konkurse der Unternehmen wiederum führen zu weiteren Kreditausfällen bei den Banken. Es entwickelte sich ein Teufelskreislauf, der die Probleme im Banken- und Unternehmenssektor verstärkte.[29] Als Folge des drohenden Zusammenbruchs des Bankensektors und der zunehmenden Unternehmensinsolvenzen begannen immer mehr Investoren damit, ihr kurzfristiges gebundenes Kapital umzuschichten.[30] Mit der Kapitalflucht begann zugleich der massive Verkauf des thailändischen Baths.
Die Ankündigung der japanischen Zentralbank im Mai 1997, die Zinsen anzuheben und die sich andeutende Erholung der japanischen Wirtschaft führten zum weiteren Verkauf von thailändischen Vermögenswerten.[31]
In Verbindung mit den zunehmenden makroökonomischen Problemen[32] kam es zum Stimmungswandel. Die ersten internationalen Investoren erwarteten, dass es auf Grund der wirtschaftlichen Probleme früher oder später zu einer Abwertung des überbewerteten Baths kommen müsse. In Erwartung der Abwertung begannen Kapitalmarktspekulanten damit, massiv gegen den Bath zu spekulieren und Kapital abzuziehen.[33]
Die Thailändische Regierung versuchte zunächst mit allem Mitteln, den Wechselkurs gegenüber den Spekulationsattacken zu verteidigen. Zum einen versuchte die thailändische Regierung über Devisenverkaufe den Bath zu schützen. Zum anderen hob die Zentralbank die Interbankzinsen an, um zusätzliches Kapital ins Land zu ziehen. Die erhöhten Zinsen verschärften jedoch auch die Probleme der Unternehmen.
Nachdem die Devisenreserven der thailändischen Zentralbank schon stark dezimiert waren, gab die thailändische Zentralbank am 2. Juli 1997 schließlich dem Abwertungsdruck nach und gab den Wechselkurs frei. Innerhalb eines Tages verlor der thailändische Bath 20 % seines Wertes, bis zum Jahresende fast 50 %.[34]
Die Abwertung des Bath wird allgemein als Beginn der Asienkrise angesehen,[35] da sie die thailändische Wirtschaft endgültig in die Krise stützte. Mit der Abwertung des Bath stiegen die Auslandverbindlichkeiten der Banken und Unternehmen sprunghaft an. Es kam zu weiteren Insolvenzen im Banken- und Unternehmenssektor. Gleichzeitig verweigerten die Kapitalgeber auf Grund der Krisensituation neue Kredite und zogen weiter Kapital ab. Dieses Verhalten war für eine kleine Volkswirtschaft, wie die thailändische, nicht zu verkraften.
Parallel dazu weitete sich die Thailandkrise auf den gesamten ostasiatischen Raum aus. Auf Grund unvollständiger Informationen war es den Investoren nur begrenzt möglich gewesen, die wirtschaftliche, soziale und politische Lage in den angrenzenden asiatischen Entwicklungsländern richtig beurteilen zu können. Folglich übertrugen die Investoren die Probleme Thailands auf die ihrer Meinung nach vergleichbaren Volkswirtschaften. Auf Grund der vergleichbaren Fundamentaldaten und der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Probleme[36] traf die Ängste der Investoren vor allem die Länder Malaysia, Indonesien, Südkorea und die Philippinen. Die Investoren identifizieren diese Länder ebenfalls als Krisenländer und begannen damit ihr Kapital auch aus diesen Ländern abzuziehen.[37]
Die Ängste der Anleger wurden zusätzlich noch durch den Aufweckeffekt verstärkt. Die Thailandkrise machte den Investoren bewusst, wohin derartige Probleme führen können.[38]
Die Thailandkrise breitete sich hauptsächlich über die Wertschriftenmärkte aus. Die Aktien- und Immobilienverkäufe in Thailand führten zu Aktien- und Immobilienverkäufen im gesamten ostasiatischen Raum und übertrugen so die Krise auf die anderen Volkswirtschaften.[39] Der Verfall der Vermögenswerte führte schließlich zu fundamental nicht nachvollziehbaren Kapitalabzügen. Die Kapitalabflüsse verstärkten wiederum die Probleme der Unternehmen und Banken und führten letzen Endes zum endgültigen Vertrauensverlust. Die Anleger sahen ihre Befürchtungen bestätigt. Folglich kam es zu weiteren Kapitalabzügen und zu Spekulationen gegen die Währungen der betroffenen Länder.
Seit Anfang Juli 1997 wurden der malaysische Ringgit, die indonesische Rupie und der philippinische Peso massiv von Spekulanten attackiert. Nach starken Devisenabflüssen erweiterte die philippinische Zentralbank am 11. Juli die Bandbreite des Pesos. Wenige Tage später, am 14. Juli, gab die malaysische Zentralbank die Verteidigung ihres Wechselkurses auf. Die indonesische Zentralbank musste am 14. August den Wechselkurs der indonesischen Rupie ebenfalls frei geben, nachdem die Bandbreite gegenüber den Dollar bereits am 11. Juli erweitert wurden war. Insgesamt verloren die ostasiatischen Währungen Rupie, Ringgit, Peso und Bath bis Ende Oktober 1998 45 %, 25 %, 26 % und 35 % ihres Wertes.[40]
Im Oktober 1997 wurde auch Südkorea von der Währungskrise erfasst. Erste Anzeichen der Krise waren bereits Anfang 1997 zu erkennen, als zwei große koreanische Unternehmen Konkurs anmelden mussten. Die enge Verbindung der Banken zu den südkoreanischen Konglomeraten (Chaebol) hat zur Folge, dass durch den Konkurs einiger Chaebols bzw. deren Unternehmen in größerem Umfang Kredite Not leidend wurden.[41] Vermutungen über eine bevorstehende Krise nach thailändischem Vorbild führten zu ersten Spekulationen gegen den koreanischen Won. Am 15. Dezember 1997, nach Stützungsoperationen, Zinserhöhungen und einer Bandbreitenerweiterung ging auch die südkoreanische Zentralbank am 19. November zu flexiblen Wechselkursen über.[42]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1 Ursachen der Asienkrise
Die Asienkrise kann nicht auf einen einzelnen Faktor zurückgeführt werden. Für den Ausbruch der Krise waren verschiedene makro- und mikroökonomische Schwächen verantwortlich, welche im Zusammenspiel schließlich zur Krise führten.
Bevor im Detail die makro- und mikroökonomische Situation vor Ausbruch der Asienkrise eingehend erläutert werden soll, soll zunächst auf die Rolle der vorausgegangenen Kapitalmarktliberalisierung und auf die Bedeutung des Wechselkursregimes eingegangen werden, da für ein mögliches Auftreten von Währungskrisen das Wechselkurssystem und die Finanzmarktöffnung von besonderer Bedeutung sind.[43]
2.1.1 Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung
Die frühzeitige Kapitalmarktliberalisierung wird in nahezu jedem Erklärungsansatz der Asienkrise als zentrale Ursache angeführt.[44] U.a. bezeichnet J. Stiglitz die überhastet durchgeführte Finanz- und Kapitalmarktliberalisierung, als wichtigsten Einzelfaktor, der zum Ausbruch der Krise geführt hat.[45] Heribert Dieter geht sogar soweit und behauptet: „Ohne eine Deregulierung der Finanzsektoren und einen Verzicht auf Kapitalverkehrskontrollen wäre es wohl nicht zur Asienkrise gekommen.“[46]
Die Regierungschefs und die Finanzminister der asiatischen Länder sahen es ähnlich. Sie machten die mit der Kapitalmarktliberalisierung einhergehenden spekulativen Finanzströme für den Ausbruch der Krise verantwortlich.[47]
Eine Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung[48] ist jedoch nicht generell als schlecht zu beurteilen. Verschiedene Gründe sprechen für eine wohlfahrtssteigernde Wirkung eines freien Kapitalverkehrs und einer Finanzmarktöffnung, von dem sowohl die Kapitalexporteure als auch die Kapitalimporteure profitierten.[49]
Die Finanz- und Währungskrisen der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass die Liberalisierung des Kapitalverkehrs auch Risiken verbunden ist.
Die Gegner der Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung betonen vor allem, dass mit einem uneingeschränkten Kapitalverkehr die Volatilität und das Volumen der Kapitalströme[50] zunehmen, wodurch die Fragilität des Bankensektors erhöht wird und die Wahrscheinlichkeit einer Finanzkrise zunimmt.[51] Parallel dazu verringern sich die Einflussmöglichkeiten der nationalen Wirtschaftspolitik, da die Kapitalbewegungen und die daraus resultierende Volatilität sich der Steuerungsmöglichkeit der nationalen Wirtschaftspolitik entziehen.[52] D.h. einer drohenden Finanz- bzw. Währungskrise kann weniger wirksam entgegengewirkt werden, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer Krise ebenfalls erhöht.
Die Bedenken der Liberalisierungskritiker konnten auch empirisch untermauert werden. Demirgüc-Kunt und Detragiache (1999) kamen in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass die Fragilität des Bankensystems und die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise durch eine Finanzmarktliberalisierung signifikant erhöht werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise ist ihrer Studie zufolge hierbei umso höher, je schwächer die notwendigen institutionellen Vorkehrungen zur Vermeidung ineffizienter Marktergebnisse entwickelt sind. Dieses Ergebnis untermauert die Aussagen mehrerer Autoren, die „Emerging Markets“ auf Grund ihrer unterentwickelten Finanzsysteme[53] für besonders krisengefährdet halten.[54] Weiterhin fanden Kaminsky und Rheinhart (1999) in ihrer Untersuchung heraus, dass Bankenkrisen typischerweise wenige Jahre nach einer Finanzmarktliberalisierung ausbrechen.
Die Ursachen einer möglichen Finanzkrise sind darin begründet, dass die internationale Kapitalallokation eben nicht, wie unterstellt, effizient ist, sondern von Informations-asymmetrien gekennzeichnet ist.[55] Diese Informationsasymmetrien führt jedoch zu dem Phänomen Adverse Selection, Moral Hazard und Herding, welche ein latentes Risiko für die Stabilität der Kapitalmarkt darstellt.
In den ostasiatischen Ländern waren diese Phänome ebenfalls zu beobachten und trugen zum Zusammenbruch der ostasiatischen Finanzsysteme bei.
Auf Grund der Informationskosten[56] war es den Kapitalgeber nicht möglich „vor Vertragsabschluss“, alle für eine fundierte Investitionsentscheidung benötigten Informationen über die ostasiatischen Länder, Unternehmen und Investitionsprojekt (z.B. Immobilien) einzuholen. Die Investitionsentscheidung orientiert sich deshalb stärk an der erwarteten Renditen der Projekte. Eine höhere Rendite deutet jedoch auf ein höheres Risiko hin, wodurch die vorvertraglichen Informationsasymmetrien (Adverse Selection) zur Auswahl risikoreicher Anlagestrategien beitrugen. Moral Hazard begünstigte ebenfalls die Auswahl riskanter Anlageprojekte. Allerdings waren hierfür die Informationsasymmetrien nach den Vertragsabschluss verantwortlich. Das es den Banken nach erfolgten Vertragsabschluss, infolge der Kontrollkosten, nicht möglich war, die Verwendung der gewährten Kredite zu kontrollieren, konnten die Kreditnehmer unbemerkt risikoreiche Anlagestrategien wählen.[57] Die vor- und nachvertraglichen Informationsprobleme trugen somit zu Entstehung der Asienkrise bei.
Herding führte hingegen, durch die Verstärkung der Kapitalbewegungen, dazu, dass sich die ersten Kapitalabzüge zur Krise kumulierten. Da die Kapitalanleger auf Grund der Informationsproblem nicht beurteilen könnten, ob die Kapitalabzüge die tatsächliche Gefahr widerspiegelten, übernahmen sie das Verhalten derjenigen Anleger, von denen sie glauben, dass sie bessere Informationen besäßen, und verstärkten auf diese Weise die Kapitalabzüge, welche wiederum die Krise besiegelten. Darüber hinaus führte das Herdenverhalten dazu, dass die Thailandkrise auf die anderen ostasiatischen Länder übergriff.[58]
Die mit der Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung verbundenen Probleme machen deutlich, dass ein vorsichtiges Vorgehen bei der Liberalisierung des Kapitalverkehrs und bei der Öffnung des nationalen Kapitalmarktes notwendig ist. Das nationale Finanzsystem muss ausreichend auf die Kapitalverkehrs- und Finanzmarktliberalisierung vorbereitet werden. Aus diesem Grund, ist es unabdingbar, dass die betroffene Regierung institutionelle Vorkehrungen[59] triff, welche die inländischen Finanzmärkte auf die zu erwartenden Probleme vorbereitet.[60]
Die Öffnung der asiatischen Finanzsysteme erfolgte jedoch zu einem Zeitpunkt, an welchem der Banken- und Finanzsektor noch nicht ausreichend angepasst war, um diesen Problemen standhalten zu können.[61] In keiner der fünf Krisenländer waren die erforderlichen Finanzmarktreformen vollständig umgesetzt worden.[62] Hinzu kam, dass die Wirtschaftspolitiker die Risiken, die eine Öffnung gegenüber den internationalen Finanzmärkten mit sich brachten, unterschätzten und sich von den Erfolgen der letzen Jahre blenden ließen.[63]
Die überstürzt durchgeführte Kapitalmarktliberalisierung führte somit dazu, dass die Fragilität des Bankensystems zunahm und sich die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise erhöhte. Stiglitz betont in diesem Zusammenhang, dass die Liberalisierung des Kapitalmarktes asiatische Entwicklungsländer auf Gedeih und Verderb den rationalen und irrationalen Launen (Überschwung und Pessimismus) der Investoren ausgeliefert hat.[64]
2.1.2 Wechselkurssystem
Der Wechselkurs in seiner Funktion als Preis der Währung ist von entscheidender Bedeutung für die außenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes. Die Wahl und die Glaubwürdigkeit der Wechselkurspolitik beeinflussen maßgeblich die Finanz- und Güterströme und wirken sich somit mittelbar auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes aus. Dementsprechend bedeutsam ist die Wahl des Wechselkurssystems und des Glaubhaftigkeit.
Unter den Bedingungen eines freiem Kapitalverkehrs stehen die Länder auf Grund des „Impossible-Ttrinity-Prinzips“[65] grundsätzlich vor dem Dilemma, sich zw. einer erhöhten außenwirtschaftlichen Glaubwürdigkeit in Form einer festen Wechselkursanbindung und einer autonomen Geldpolitik entscheiden zu müssen. Beide Alternativen haben ihre Vorteile und Nachteile.
Für die Beibehaltung der autonomen Geldpolitik und für die Wahl eines flexiblen Wechselkurssystems spricht die Möglichkeit, über die Geldpolitik auf exogene und endogene Schocks stabilisierend einwirken zu können. Das flexible Wechselkurssystem erhöhten jedoch die Volatilität und führt zu höheren Inflationsraten, wodurch die wirtschaftliche Entwicklung gehemmt wird. Genau dieser Sachverhalt spricht für Einführung eines festen Wechselkurs-systems und für die Aufgabe der autonomen Geldpolitik.[66]
Ein fixierter Wechselkurs stärkt das Vertrauen der Wirtschaft und der eigenen Bevölkerung in die heimische Währung.[67] Mit der Fixierung sinkt das Wechselkursrisiko erheblich, wodurch die Planungssicherheit erhöht und die Transaktionskosten gesenkt werden.[68] Ein weiterer bedeutender Punkt ist die, über ein Festwechselkurssystem importierte höhere Preisstabilität.[69] Durch die Ankopplung der heimischen Währung an eine starke Leitwährung wird zugleich das Inflationsrisiko und die Inflationsrate gesenkt,[70] sodass das Vertrauen potenzieller Investoren in eine stabilitätsorientierte Geldpolitik gestärkt wird.[71] Die heimische Wirtschaft wird dadurch für internationale Anleger attraktiver. Infolge einer Wechselkursbindung nehmen so die ausländischen Kapitalzuflüsse zu, wodurch das Wachstum angekurbelt wird.[72] Diese Punkte sind insbesondere für kleine und wenig entwickelte offene Volkswirtschaften von Bedeutung, da diese Länder oft nur über geringe eigene finanzielle Mittel verfügen und Wechselkursschwankungen große Auswirkungen auf das BIP dieser Länder haben.[73]
Die aufgeführten Vorteile verdeutlichen, dass besondere für Länder mit makroökonomischen Instabilitäten und unterentwickelten Finanzmärkten die Wahl eines festen Wechselkurses von Vorteil ist, da die Wechselkursfixierung nur makroökonomische Stabilität erhöht und das Wachstum fördert.[74]
Allerdings sind mit der Entscheidung für feste Wechselkurse auch Nachteile verbunden, welche vor allem aus dem Verlust der eigenen Geldpolitik resultieren. Der Verlust der eigenen Geldpolitik ist zwar insofern positiv zu beurteilen, dass eine Finanzierung von Budgetdefiziten über die Notenpresse nicht mehr möglich ist, allerdings wird auch die Möglichkeit einer aktiven Konjunktur-, Beschäftigungs- und Wachstumspolitik stark eingegrenzt. Die Anfälligkeit gegenüber exogenen und endogenen Störeinflüssen nimmt dadurch zu. Des Weiteren wirkt sich die Geldpolitik des Leitwährungslandes direkt auf die Wirtschaft des Ankerwährungslandes aus, d.h. die nationale Wirtschaftspolitik muss sich der exogen vorgegebenen Geldpolitik anzupassen.[75]
Die ostasiatischen Länder hatten sich zu Gunsten einer weitestgehenden Wechselkursfixierung gegen eine eigenständige Geldpolitik entschieden. Zum Zeitpunkt des Krisenausbruchs waren die einzelnen Währungen der ostasiatischen Länder unterschiedlich stark an den US-$ oder einen US-$ dominierten Währungskorb gebunden (Anhang 5 / 6).[76]
- Die indonesische Regierung entschied sich zunächst für eine Managed Floating[77], um den Kurs der Rupiah gegenüber den US-Dollar konstant zu halten. Ab 1989 gab es ein konkretes Wechselkursziel, welches nur um 0,5 % über- bzw. unterschritten werden durfte. Zw. 1993 und 1996 wurde die Bandbreite auf +/- 4 % erweitert.[78] Parallel dazu wertete die indonesische Rupiah jedes Jahr nominal um 3 % bis 5 % gegenüber den US-Dollar ab. Formal ging die indonesische Regierung damit zu eine Crawling Peg[79] bzw. Crawling Band[80] über.
- Malaysia verfolgte zunächst kein spezielles Wechselkursziel und ließ den Ringgit ab 1984 frei schwanken. Mit Jahresbeginn 1994 ging die malaysische Zentralbank dazu über, den Wechselkurs des Ringgit gegenüber den US-Dollar zu stabilisieren. Über Devisenmarktinterventionen sorgte sich dafür, dass der Ringgit stets innerhalb einer Brandbreite von +/- 5% um den US-Dollar schwankte.[81]
- Die Philippinen stabilisierten den Wechselkurs des Pesos ebenfalls mittels Devisenmarktinterventionen gegenüber den Dollar, wobei die Brandbreite breiter gefasst war.[82]
- Südkorea versuchte seine Währung mittels Managed Floating an den US- Dollar zu koppeln. Dabei durfte der koreanische Won innerhalb der Bandbreite von +/- 2,5 % um den Mittelkurs des Vortages schwanken. Ähnlich der indonesischen Währungspolitik wertet der Won seit 1990 ständig leicht ab. Bis Anfang 1994 verlor der koreanische Won so ca.10 % seines Wertes. Die fortwährende Abwertung wurde jedoch zw. 1994 und Mitte 1995 durch eine nominale Aufwertung von insgesamt 6 % unterbrochen. Danach setzten die Abwertungen wieder ein. Bis zum Krisenausbruch verlor der koreanische Won noch einmal 11 % an Wert.
- Der thailändischen Regierung fixierte den Bath offiziell gegenübereinen einen US-$ dominierten Währungskorb. Die Stabilisierung erfolgte über staatliche Vorgaben an die Geschäftsbanken für Minimumankaufs- und Maximumsverkaufspreise des Baths. Die Kursfixierung würde bis zum Ausbruch der Thailandkrise erfolgreich umgesetzt. Der thailändische Bath unterlag nur geringfügigen Schwankungen. Insbesondere das Kursverhältnis zum US-Dollar wurde sie konsequent fixiert. Der Wechselkurs des Baths gegenüber dem US-Dollar blieb zw. 1987 und 1997 unverändert konstant.[83]
Das erklärte Ziel der Wechselkurspolitiken war die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung. Über die Bindung an den US-Dollar sollte die Preisstabilität der USA importiert werden, und so für sichere monetäre Rahmenbedingungen mit geringen Wechselkurs-schwankungen zu sorgen. All dies sollte den Zufluss von internationalem Kapital begünstigen. Mit dem hierdurch erweiterten Angebot an finanziellen Ressourcen sollte der Wachstumsprozess in diesen Ländern eine höhere Dynamik erlangen, als dies bei alleiniger Nutzung heimischer Ressourcen der Fall gewesen wäre.[84] Weiterhin begünstigte die Wechselkursbindung an US-Dollar die wirtschaftliche Entwicklung dadurch, da ein Großteil des weltweiten Handels und die weltweiten Kapitalbewegungen in US-Dollar durchgeführt wurden.[85] [86]
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Wahl der Festkurssysteme in Verbindung mit den vorhandenen Zinsdifferenzen die massiven Kapitalzuflüsse begünstigt hat.[87] Darüber hinaus führte die scheinbare Stabilität des Wechselkurse[88] zu einer Fehleinschätzung des Wechselkursrisikos. Im Vertrauen auf die Wechselkursanbindung wurde weitestgehend auf eine Wechselkursabsicherung verzichtet.[89]
Die starken Kapitalzuflüsse und die geringen Schwankungen der Wechselkurse führten zu einem Anwachsen der in Fremdwährung notierter Auslandsverschuldung, wodurch sich die Anfälligkeit gegenüber abrupten Kapitalabzügen erhöhte. Die zunehmende Fremdwährungs-verschuldung stellt somit zugleich ein anwachsendes Risiko dar.[90] Weiterhin begünstigten die starken Kapitalzuflüsse die Bildung spekulativer Blasen und Überinvestitionen.[91]
Um eine Wechselkursfixierung über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten zu können, ist eine gewisse fundamentale Ähnlichkeit erforderlich. Bei bestehenden wirtschaftlichen Unterschieden ist zu vermuten, dass die Geldpolitik des Leitwährungslandes nicht den inländischen Erfordernissen entspricht und somit die wirtschaftliche Entwicklung behindert. Bei lang an haltenden Unterschieden scheint die Aufgabe der Wechselkursfixierung zu Gunsten eine autonomen Geldpolitik unvermeidlich, um das Wachstum der heimischen Volkswirtschaft nicht zu gefährden.[92] Insbesondere sich verschlechternde Fundamentaldaten[93] oder / und krisenanfällige Finanzsysteme lassen vermuten, dass die Regeierung die Wechselkursbindung zu Gunsten der eigenen Wirtschaft aufgeben könnte.[94] Derartige Vermutungen über eine bevorstehende Abwertung[95] untergraben die Glaubwürdigkeit der Wechselkursfixierung und rufen Spekulanten auf den Plan. Vermeintliche makro- und mikroökonomische Ungewissheiten sowie strukturelle Schwächen können auf diesem Weg zu massiven Spekulativen und Kapitalabzügen führen.[96]
Aus den genannten Gründen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Fundamentaldaten vertretbar sind, und dass das Finanzsystem den Kapitalzuflüssen gewachsen ist.
2.1.3 Fundamentale Schwächen
Die meisten Autoren, die sich mit den Ursachen der Asienkrise auseinander gesetzt haben, sehen in den Fundamentaldaten zwar nicht die Hauptursache für die Asienkrise, jedoch betonen sie, dass diese zum Krisenausbruch beigetragen haben.[97]
Traditionell werden Währungskrisen über die Inkonsistenz der inländischen Geld- und Finanzpolitik und langjährigen Wechselkursfixierung erklärt. Schlechte Fundamentaldaten untergraben danach die Glaubwürdigkeit des festen Wechselkurses. In diesen Zusammenhang ist insbesondere die Höhe und die Entwicklung des Leistungsbilanzsaldos, der Auslandsverbindlichkeiten, des Staatsbudgets[98] sowie der Inflationsraten von Bedeutung.
2.1.3.1 Leistungsbilanzsaldo
Junge aufstrebende Volkswirtschaften brauchen, um zu wachsen, mehr Güter und Dienstleistungen, als sie selber produzieren können. Um die Lücke zwischen inländischen Kapitalbedarf (Investitionen) und Kapitalangebot (Ersparnis) zu schließen sind diese Volkwirtschaften temporär auf Kapitalimporte angewiesen.[99] Leistungsbilanzdefizite sind aus diesem Grund in Entwicklungsländern keine Seltenheit.[100]
Auch die ostasiatischen Länder waren auf Kapitalimporte[101] angewiesen, um das Wirtschaftswachstum weiterhin aufrechterhalten zu können. Der Kapitalbedarf könnte trotz einer hohen Sparquote von 30 % nur mit Hilfe ausländischer Kapitalgeber befriedigt werden.[102] Aus diesem Grund wiesen die ostasiatischen Länderwiesen seit Ende der 80er Jahre Leistungsbilanzdefizite auf.[103]
Tabelle 2.1.3.1 - 1: Leistungsbilanzsaldo in % des BIP
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: IMF(1997), S. 49ff. u. IMF (2005), S. 108
Diese Leistungsbilanzdefizite wurden zusätzlich noch durch das Ansteigen der Importnachfrage infolge der enormen Einkommenszuwächse und durch eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit verstärkt.[104] Die Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit ist hierbei auf eigene Versäumnis und auf wirtschaftspolitische Entscheidungen der Handelspartner zurückzuführen. Zum einen haben die ostasiatischen Länder den Übergang von der Billiglohnproduktion hin zu technisch fortgeschrittener Produktion verpasst,[105] und haben so Marktanteile an nachrückende Billiglohnländer verloren.[106] In China, Vietnam und den osteuropäische Länder waren vergleichbare attraktive Produktionsbedienungen (niedriges Lohnniveau, hohes Arbeitskräftepotenzial, geringe Umweltauflagen, steuerliche Vergünstigungen) zu finden.[107] Zum anderen wurden die ostasiatischen Länder von der Abwertung der chinesischen und japanischen Währung sowie von den Bestrebungen der USA ihre Leistungsbilanzsaldo zu verbessern, getroffen.
Im Juni 1994 wertet China den chinesischen Renminbi um 52 % gg. den US-Dollar ab und erhöhte dadurch den Wettbewerbsdruck auf die ostasiatischen Exportsektoren. 1995 folgte Japan mit der Abwertung des Yen und erhöht den Druck nochmals. Bis Juli 1998 verlor der Yen fast 75 % seines Wertes gg. den US-Dollar. Zusätzlich sorgte die schwächelnde japanische Wirtschaft für einen Importnachfragerückgang, von der die asiatischen Nachbarländer besonders stark betroffen waren. Die Außenhandelspolitik der USA begünstige vor allem die Krise in Südkorea. Die USA förderte eine Aufwertung des koreanischen Won und versucht durch verschiedene Maßnahmen[108] die Handelsbilanz zu ihren Gunsten zu verbessern.[109] Darüber hinaus werteten die ostasiatischen Länder zw. 1994 und 1997 real leicht auf, wodurch sich die Exporte verteuerten und die Importe sich verbilligten.[110]
Letzten Endes führten die massiven Kapitalzuflüsse, die Wettbewerbsverluste sowie die leichte reale Aufwertung zu gefährlichen Leistungsbilanzdefiziten. Generelle werden Leistungsbilanzdefizite in einer Höhe von 5 % bis 8 % als problematisch angesehen.[111] Mit der Ausnahme Indonesien erreichten alle Krisenländer dieses bedrohliche Niveau.
Leistungsbilanzdefizite- vor allem lang anhaltende und nicht tragfähige - sind jedoch nicht ohne Risiko. Besonders in Entwicklungsländer mit unterentwickelten Kapitalmärkten können sie zu Währungsturbulenzen und Rezessionen führen.[112] Die Gefahr resultiert aus der mit den Leistungsbilanzdefiziten ansteigenden (kurzfristigen)[113] Auslandsverschuldung. Die Anfälligkeit g.g. externen Schock[114] nimmt dadurch zu.[115] Darüber hinaus führen die Kapitalzuflüsse bei Nicht-Sterilisation zu einer Ausweitung der Geldmenge und somit zu einer höheren Inflation, welche wiederum zu einer realen Aufwertung führen und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder reduziert.
Die Leistungsbilanzdefizite der ostasiatischen Länder haben somit deren Krisenanfälligkeit erhöht und somit zur Krise beigetragen.[116]
2.1.3.2 Auslandsverschuldung
Eine zunehmende Auslandsverschuldung ist bei Entwicklungsländern ebenfalls nicht ungewöhnlich.[117] Sie steht in engen Zusammenhang mit den Leistungsbilanzdefiziten. Wie bereits angesprochen sind die Investoren auf Grund der unterentwickelten inländischen Finanzmärkte auf internationale Kapitalimporte angewiesen, um das Wirtschaftswachstum vorantreiben zu können.[118]
Entscheidend ist nicht allein der absolute Schuldenstand, sondern auch die Fähigkeit, die Verbindlichkeiten nachhaltig auf Grund der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bedienen zu können.[119] Ein zunehmende Auslandsverschuldung ist demzufolge dann problematisch, wenn die aufgenommen Kredite verkonsumiert werden und die Produktivität somit nicht nachhaltig gefördert wird oder die durchgeführten Investition unrentabel sind und nicht ausreichend Devisen erwirtschaftet werden können, um die ausländischen Forderungen bedienen zu können.[120]
Die Investitionsqualität ließ in den Krisenländern jedoch zu wünschen übrig. Die erhaltenen Kredite wurden für unproduktive Investitionen - zumeist nicht handelbare Güter, wie z.B. Immobilien - verwendet.[121] Chung (2002) geht davon aus, dass ca. die Hälfte des geflossenen Kapitals für Spekulationen im Finanz- und Immobiliensektor verwendet wurde.[122] Darüber hinaus war die Rentabilität der Investitionen mangelhaft.[123]
Für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit seitens der Kapitalgeber sind vor allem die vorhandenen Währungsreserven sowie das Verhältnis von Auslandsverschuldung und BIP von Bedeutung. Die Relation zum BIP und der Bestand an Devisenreserven sind Indikator für die Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Eine steigende Relation zum BIP bedeutet, dass immer größere Teile des BIP zum Schuldenabbau nötig wären. Die Rückzahlung ist entsprechend schwieriger. Ein niedriger Devisenbestand deutet auf eine drohende Zahlungsunfähigkeit hin. Aus diesem Grund steigt mit abnehmendem Devisenbestand die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalflucht.[124]
Die Auslandverschuldung hat sich in den ostasiatischen Ländern folgendermaßen entwickelt.
Tabelle 2.1.3.2 - 1: Auslandverschuldung in Milliarden US-Dollar
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 18 u. Deutsche Bank Research. * Jahresmitte
Die Zahlen lassen erkennen, dass die kurzfristige Auslandsverschuldung in allen ostasiatischen Ländern kontinuierlich angestiegen ist, und dass sich deren Relation zum BIP in allen betroffenen Ländern verschlechtert hat. Das Verhältnis der kurzfristigen Auslandsverbindlichkeiten zu den Währungsreserven verschlechterte sich ebenfalls. Insbesondere die thailändische Entwicklung erscheint bedenklich. Mit 25 % des BIP war die kurzfristige Auslandsverschuldung auf ein bedrohlich hohes Niveau angewachsen. Der Umfang der kurzfristigen Auslandsverbindlichkeiten war darüber hinaus seit 1994 nicht mehr durch die Währungsreserven gedeckt.
Die Brisanz der Zahlen wird zusätzlich noch dadurch verschärft, dass die kurzfristigen Kapitalzuflüsse (Anhang 9) in den ostasiatischen Ländern zur Finanzierung langfristiger Projekte verwendet wurden.[125] In dieser Situation sind die Gläubiger darauf angewiesen, ständig neue Kredite zu erhalten, um die kurzfristigen Kredite tilgen zu können. Verweigern die internationalen Kreditgeber neue Kredite bzw. sind diese nicht bereit, die bestehenden zu verlängern, kommt es zu einer Bankenkrise, da die Banken auf Grund der langfristigen Kreditvergabe kurzfristig illiquid sind. Darüber hinaus nimmt die Anfälligkeit g.g. Zinssteigerungen zu.[126]
Die hohen Bestände an kurzfristiger Fremdwährungsverschuldung erhöhten somit ebenfalls die Anfälligkeit gegenüber externen Schocks.[127]
2.1.3.3 Inflation
Neben der Entwicklung der Leistungsbilanz beeinflusst auch die Inflationsentwicklung die Glaubwürdigkeit des Wechselkurszieles.
Voraussetzung für eine dauerhafte feste Wechselkursbindung ist eine vergleichbare Entwicklung der Inflationsraten in dem Leitwährungsland und den Land, welches seine Währung an das Leitwährungswährungsland gekoppelt hat.[128] Treten zwischen diesen beiden Ländern dauerhaft Inflationsdifferenzen auf, so kommt es zu einer Veränderung des realen Wechselkurses. Dauerhaft höhere Inflationsraten gegenüber dem Leitwährungsland führen zu einer realen Aufwertung der eigenen Währung. Diese führt wiederum zu einer Verteuerung der inländischen Güter und Dienstleistungen in ausländischer Währung. Exportrückgänge[129] und eine zunehmende Importnachfrage sind die Folge, wodurch sich die Leistungsbilanz negativ verändert.[130]
Darüber hinaus erfordert eine reale Aufwertung eine spätere Abwertung, um das Wechselkursziel zu sichern.[131] Eine reale Aufwertung schürt auf diese Weise zugleich Ängste über eine bevorstehende Abwertung.[132] Dabei gilt, dass die Abwertungsangst mit einen zunehmenden Bestand an in Fremdwährung notierter Kredite zunimmt, da die Folgen einer nominellen Abwertung zunehmen.
Lang anhaltende bzw. größere Inflationsdifferenzen führen dazu, dass Erwartungen über eine Abwertung gefestigt werden und so die Sensitivität der reversiblen Kapitalabflüsse ansteigt.[133]
Die Inflationsraten der ostasiatischen Länder lagen in allen Ländern über denen der USA[134], wobei die Inflationsraten Malaysias nur geringfügig höher waren. Beruhigend war allerdings die gleichzeitige Inflationsentwicklung in den USA. Die sinkenden Inflationsraten erschwerten es den ostasiatischen Ländern zusätzlich, das Anpassungsziel hinsichtlich der Preisstabilität erreichen zu können.[135] Ein Scheitern der Inflationskonvergenz wurde dadurch wahrscheinlicher. Letzten Endes musste die Entwicklung der Inflationsraten zu Spannungen auf den Devisen- und Kapitalmärkten führen.
Tabelle 2.1.2.3 - 1: Inflationsentwicklung in % zum Vorjahr
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: IMF (1997), S. 49f. u. IMF (1998), S. 150f. u. S. 155
Die Ursachen für die höheren Inflationsraten sind vor allem auf steigende Löhne[136], der Balassa-Samuelson-Effekt sowie die nicht sterilisierten Devisenmarktinterventionen der Zentralbanken.[137]
Um den nominellen Wechselkurs aufrechterhalten zu können, mussten die einzelnen Zentralbanken Devisen ankaufen, wodurch verstärkt eigene Währung in den Umlauf geriet. Die Ausweitung der inländischen Geldmenge ließ die Inflationsraten entsprechend anstiegen. Darüber begünstigte die Ausweitung der Inländischen Geldmenge das Kreditwachstum,[138] welcher wiederum die Nachfrage belebt und so zum Preisauftrieb beitrug.[139]
Der mit den höheren Inflationsraten verbundenen inländischen Preisniveausteigerungen führte dazu, dass die asiatischen Währungen ständig leicht realen aufwerteten. Die inflationsbedingte Aufwertung wurde ab 1995 zusätzlich durch die Aufwertung der Ankerwährung US-$ verstärkt.[140]
Tabelle 2.1.3.3 - 2: Entwicklung des Realen effektiven Wechselkurses
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Ifo Institut für Wirtschaftsforschung (1998), A5 * 2. Quartal
Am stärksten werten der thailändische Bath und die indonesische Rupie real auf. Gegenüber 1990 legte der Bath bis 1996 insgesamt 15 % zu. Die indonesische Rupie wertete im selben Zeitraum real um insgesamt 20 % auf.[141] Ingesamt gesehen, waren die realen Aufwertungen jedoch nicht so hoch, dass sie eine Aufhebung der Wechselkursbindung rechtfertigten,[142] jedoch verschlechterte sich mit ihr die Wettbewerbsfähigkeit der ostasiatischen Länder, wodurch sich wiederum das Leistungsbilanzsaldo vergrößerte.
Darüber hinaus begünstigte die reale Überbewertung der heimischen Währung die Fremdwährungsverschuldung.[143]
Zusammenfassend kann man sagen, dass auf makroökonomischer Ebene vor allem die hohen Leistungsbilanzdefizite und bedingt die, im Vergleich zu den Leitwährungsländern höheren Inflationsraten zum Entstehen der Krise beigetragen haben,[144] da lang anhaltende Leistungsbilanzdefizite und Inflationsdifferenzen die Glaubwürdigkeit einer dauerhaften festen Wechselkursbindung untergraben und das externe Risiko erhöhen.
2.1.4 Schwächen der Finanzsysteme
In der Literatur über die Ursachen der Asienkrise herrscht weitestgehende Einigkeit darüber, dass die Schwäche der ostasiatischen Bankensektoren eine zentrale Krisenursache darstellt. U.a. ist Stiglitz der Meinung, das die Asienkrise zuallererst eine Krise des Finanz- und Bankensektors war.[145]
[...]
[1] Der Begriff Asienkrise hat sich als Überbegriff für die Finanz- und Währungskrisen in den ostasiatischen Ländern etabliert.
[2] Die Asienkrise führte zu weiteren Krisen in Russland (1998), Brasilien (1999) und Ecuador (1999).
[3] Vgl. Aschinger (2001), S. 274
[4] U.a. betrachten Radelt und Sachs die Asienkrise nicht als Krise des „asiatischen Kapitalismus“, sondern als Krise des „westlichen Kapitalismus“ infolge der inhärenten Instabilität des internationalen Finanzmarktes. Vgl. Radelet / Sachs (1998), S. 2
[5] Vgl. Stiglitz (2000), S. 15 u. Stiglitz (2002), S. 121
[6] Vgl. Hildebrand (2005), S. 2f.
[7] Vgl. IMF (2006), S. 241ff. o. BIZ (2006), S. 47ff.
[8] Vgl. Sell (2002), S. 2
[9] Die Untersuchungen begrenzt sich hierbei auf die am stärksten getroffen asiatischen Länder Indonesien, Malaysia, Südkorea, Thailand und die die Philippinen.
[10] In weiteren Verlauf dieses Arbeite werden die Mittel- und Osteuropäischen Länder Bulgarien, Estland, Lettland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn unter der Abkürzung MOEL zusammengefasst.
[11] Vgl. Dieter (1999), S. 58
[12] Mit der Abwertung des Yen 1985 (Plaza-Übereinkunft) ging Japan dazu über sich im Ausland eine Billigproduktionsstätte aufzubauen. Aus diesem Grund flossen zw. 1986 und 1990 ca. 15 Mill. US-$ Direktinvestitionen nach Südostasien. Darüber hinaus floss Kapital aus den Schwellenländern Taiwan, Singapur und Hongkong in den südostasiatischen Raum. Vgl. Chung (2002), S. 4.
[13] Vgl. Stiglitz (2002), S. 112
[14] Vgl. Radelet / Sachs (1998), S. 11
[15] Vgl. Aschinger (2001), S. 26
[16] Vgl. Chung (2002), S. 4
[17] Dazu trägt auch die, im Vergleich zu den „kapitalreichen“ Industrieländern, höhere Grenzproduktivität des Kapitals in den „kapitalärmeren“ Entwicklungsländern bei.
[18] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 19 u. S. 22
[19] Vgl. Chung (2002), S. 5
[20] Siehe Anhang 2
[21] Vgl. Dieter (1999), S. 58
[22] Vgl. Chung (2002), S. 6
[23] Zum einen stieg der Konkurrenzdruck durch nachrückende Billiglohnländer an. China, Vietnam und etliche osteuropäische Länder boten seit Anfang der 90er Jahre vergleichbare attraktive Produktionsbedingungen. Zum anderen werteten China 1994 und Japan 1995 ihre Währungen um je über 50 % g.g. den US-$ ab und verbesserten somit ihre relative Wettbewerbsposition gegenüber den an den US-Dollar gebundenen ostasiatischen Volkswirtschaften.
[24] Vgl. Chung (2002), S. 6
[25] Zur detaillierten chronologischen Darstellung der einzelnen Ereignisse siehe Aschinger (2001), S. 165 - 189.
[26] Vgl. Aschinger (2001), S. 26f.
[27] Der Anteil der nicht belegten Büro- und Wohnflächen lag 1996 in Bangkok bei ca. 15 % und machte so das massive Überangebot an Büro- und Wohnflächen deutlich sichtbar. Vgl. World Bank (1998), S. 33.
[28] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 23
[29] Vgl. Stiglitz (2002), S. 135f. u. S. 139
[30] Vgl. Aschinger (2001), S. 233 u. S. 268
[31] Vgl. Dieter (1999), S. 52 und Aschinger (2001), S. 268f.
[32] Die Kapitalzuflüsse führten zu steigenden Inflationsraten, welche wiederum auf Grund der Wechselkursfixierung zu einer Überbewertung der thailändischen Währung führten. Die Überbewertung führte ihrerseits wiederum zu einer Verschlechterung der Leistungsbilanz.
[33] Ausgangspunkt jeder Spekulation ist eine erwarte Abwertung. Der Spekulant wird gegen unter Abwertungsdruck stehende Währung spekulieren, da er bei eintretender Abwertung einen Spekulationsgewinn erzielen kann. Der Spekulant wird sich zunächst in der unter Abwertungsdruck stehenden Währung – in diesen Fall des thailändischen Bath – verschulden. Anschließend wird er den ausgenommen Kredit in eine stabile Währung (z.B. US-$) umtauschen. Dieses Vorgehen ist für den Spekulanten lukrativ, weil er bei erfolgter Abwertung für Rückzahlung des aufgenommen Kredits (in Bath) nur ein Teil seiner Tauschwährung (US-$) benötigt. Der Rest verbleibt dem Spekulanten als Gewinn.
[34] Vgl. Dieter (1999), S. 52 u. S. 70
[35] Vgl. Aschinger (2001), S. 235
[36] Da die ostasiatischen Länder über ähnlichen Exportgüterstrukturen und gleiche Absatzmärkte verfügten, wirkt sich die thailändische Abwertung unmittelbar auf die Wettbewerbsfähigkeit der Konkurrenten aus. Die Abwertung des thailändischen Bath führte demzufolge zu einer relativen Verteuerung der Konkurrenzprodukte und zum sinkenden derer Exporterlöse. Vgl. Stiglitz (2002), S. 129f.
[37] Vgl. Dieter (1999), S. 52
[38] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 92 u. Aschinger (2001), S. 274
[39] Vgl. Aschinger (2001), S. 229 u. S. 273
[40] [40] Vgl. Aschinger (2001), S. 235ff.
[41] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 8
[42] Vgl. Aschinger (2001), S. 27 u. S.238ff.
[43] Vgl. Pankensteiner (2003), S. 7
[44] Vgl. Corsetti / Pesenti / Roubini (1998), S. 15, Krugman (1998), S. 3 u. S. 8, Radelet / Sachs (1998), S. 7, Stiglitz (2000), S. 1f.
[45] Vgl. Stiglitz (2002), S. 109 u. S. 119
[46] Dieter (1999), S. 14
[47] Vgl. Stiglitz (2002), S. 113
[48] Eine Kapitalmarktliberalisierung umfasst typischerweise Maßnahmen, wie Abschaffung bzw. Einschränkung von Zinsobergrenzen, Reduktion der staatlichen Einflussnahme auf die Kreditvergabe, Privatisierung der Finanzintermediäre und Abschaffung bzw. Abbau der Markteintrittsbarrieren in den Bankensektor.
[49] Zur näheren Erläuterung Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 72ff. u. 83ff..
[50] In diesem Zusammenhang stellt insbesondere kurzfristiges Kapital ein Risiko dar, da es besonders schnell abgezogen werden kann und besonders stärk auf neue Informationen reagiert.
[51] Vgl. Stiglitz (2000), S. 9
[52] Vgl. Dieter (1999), S. 17
[53] Die Finanzsysteme von Entwicklungsländern sind oft durch strukturelle und institutionelle Defizite gekennzeichnet. Eine ineffiziente Bankenaufsicht, eine ungenügende Risikoprüfung und mangelnde Transparenz sind keine Seltenheit.
[54] Vgl. Stiglitz (2000), S. 15 u. Dieter (1999), S. 17
[55] Vgl. Stiglitz (2000), S. 7
[56] Die Informationsasymmetrien können zwar durch Informationsbeschaffung vor und durch die Überwachung nach Vertragsabschluss beseitigt bzw. reduziert werden, jedoch sind beide Maßnahmen mit Kosten verbunden, welche einen vollständigen Abbau der Informationsasymmetrien verhindern. Vgl. Sell (2002), S. 10.
[57] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 83
[58] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 92
[59] U.a. ist es notwendig, dass die Mitarbeiter zusätzlich geschult werden, dass das Risikomanagement und die Bankenaufsicht verbessert wird, Vorschriften bezüglich der Eigenkapitalausstattungen und der Publikationspflichten der Banken erlassen werden, sowie Regelungen über den Umgang mit insolventen Banken getroffen werden.
[60] Vgl. Dieter (1999), S. 61
[61] Vgl. Dieter (1999), S. 61
[62] Vgl. Radelet / Sachs (1998), S. 2
[63] Vgl. Dieter (1999), S. 14
[64] Vgl. Stiglitz (2002), S. 121
[65] Nach diesem Prinzip können nur zwei der drei folgenden wirtschaftspolitischen Ziele gleichzeitig erreicht werden. Die Regierung haben die Wahl zw. den Zielen: Stabilität des Wechselkurses, autonome Geldpolitik und Integration in das internationale Finanzsystem.
[66] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 137
[67] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 139
[68] Vgl. Frankel / Rose (2001), S. 2
[69] Vgl. De Grauwe / Schnabl (2004a), S. 4 o. De Grauwe / Schnabl (2006), S 3f.
[70] Mit der Ankopplung der eigenen Währung wird zugleich die Geldpolitik des Ankerlandes übernommen. Da es sich bei den Leitwährungsländern um große stabile Volkswirtschaften handelt werden deren geringer Wechselkursvolatilität und deren niedrigere und weniger schwankenden Inflationsraten importiert.
[71] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 141f.
[72] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 139
[73] Vgl. Plankensteiner (2003), S. 7ff.
[74] Vgl. De Grauwe / Schnabl (2006), S. 6 u. Schnabl (2006), S. 2
[75] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 141
[76] Vgl. McKinnon / Schnabl (2004), S. 4
[77] Unter „Managed Floating“ ist der Wechselkurs zwar grundsätzlich flexibel, allerdings greift die Zentralbank entsprechende den Wechselkursziel stabilisierend ein.
[78] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 5
[79] Bei „Crawling Peg“ System handelt es sich um ein Festkurssystem, bei dem die Wechselkursanbindung so vorgenommen wird, dass eine vorher festgelegte Abwertung regelmäßig durchgeführt wird. Die regelmäßige Abwertung sollen auftretende Inflationsdifferenzen neutralisieren und so eine reale Aufwertung verhindern.
[80] „Crawling Bands“ sind flexibilisierte „Crawling Peg“ Systeme bei denen der Wechselkurs in einer vorher festgelegten Bandbreite schwanken darf. Eine Intervention erfolgt erste beim erreichen der Bandbreitengrenze.
[81] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 5
[82] Vgl. IMF (1997), S. 5 u. S. 8
[83] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 5
[84] Vgl. Horn / Schrooten (2000), S. 2
[85] Vgl. McKinnon / Schnabl (2004), S. 8f.
[86] Dieser Punkt ist von besonderer Bedeutung, da die ostasiatischen Volkswirtschaften als kleine exportorientierte Volkswirtschaften angesehen werden, bei denen die Exporteinnahmen erheblich zum BIP beitragen. Siehe Anhang 7.
[87] Vgl. Berger / Wagner (2000), S. 2f.
[88] Zur Entwicklung der einzelnen nominalen Wechselkurse siehe Anhang 6.
[89] Vgl. Berger / Wagner (2000), S. 4 u. McKinnon / Pill (1999), S. 22
[90] Vgl. McKinnon / Schnabl (2004), S. 9 o. Schnabl (2006), S. 7
[91] Vgl. Schnabl (2006), S. 8
[92] Vgl. Hemmer / Bubl / Krüger / Marienburg / Seith (2003), S. 139f.
[93] Insbesondere sind die Höhe und die Entwicklung der Inflation, des Staatssaldos, des Wachstums sowie das Saldo der Leistungs- und Kapitalbilanz für die Glaubwürdigkeit einer Wechselkursfixierung von Bedeutung.
[94] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 5f.
[95] Typischerweise erwarten Anleger infolge der Aufgabe einer Wechselkursfixierung eine Abwertung, da die entsprechende Regierung so das heimische Wirtschaftswachstum ankurbeln kann.
[96] Vgl. IMF (1998), S. 20
[97] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 7
[98] Auf Grund der ausgeglichen teilweise Überschüsse aufweisenden Staatshaushalte (Anhang 8) wird auf eine eingehende Darstellung verzichtet. Krisenmodelle der ersten Generation unterstellen u.a., dass Staatsbudgets über die Notenpresse finanziert werden. Langjährige Budgetdefizite führen somit einer Auswertung der Geldmenge und wodurch die heimische Währung zunehmend unter Abwertungsdruck gerät.
[99] Deutsche Bundesbank (2006), S. 22f.
[100] Vgl. EZB (2006a), S. 88 u. Deutsche Bundesbank (2005), S.18
[101] Auf Grund der japanischen Niedrigzinspolitik (Sept. 1995 0,5 %) und der Handelsbeziehungen kam ein Großteil der Kapitalimporte aus Japan. Vgl. Dieter (1999), S. 65
[102] Vgl. Aschinger (2001), S.221
[103] Vgl. Aschinger (2001), S. 26 u. S. 222f.
[104] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 14f.
[105] In Anbetracht der steigenden Löhne schien dieser Struckwandel unvermeidbar.
[106] Vgl. Berenmann / Schlotthauer (1998), S. 15
[107] Vgl. Aschinger (2001), S. 229
[108] U.a. Selbstbeschränkungsabkommen der koreanischen Unternehmen in den Bereichen Textil, Kleidung und Stahl., Öffnung des koreanischen Binnenmarktes für amerikanische Waren.
[109] Vgl. Dieter (1999), S. 65ff.
[110] Siehe Tabelle: Entwicklung realer Wechselkurs, S. 27
[111] Vgl. Chung (2002), S. 43 o. Vincentz (2002), S. 11
[112] Vgl. Vincentz (2002), S. 21
[113] Mit zunehmenden Leistungsbilanzdefiziten steigt zunehmende die kurzfristige Auslandverschuldung an,, da die Investoren dazu tendieren, ihr Kapital in kurzfristige Anlagen zu investieren, um das Leistungsbilanzdefizit nicht länger mit zu finanzieren. Vgl. Sachs / Tornell / Velasco (1996), S. 77
[114] Z.B. Panikartige Kapitalabzüge auf Grund der zunehmenden Fremdverschuldung oder Spekulationen gegen die Währungen auf Grund einer erwarteten Abwertung infolge der realen Überbewertung.
[115] Vgl. Chung (2002), S. 43
[116] Vgl. Chung (2002), S. 43
[117] Vgl. Chung (2002), S. 37
[118] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 18f.
[119] Obwohl mit zunehmenden Bestand die Kreditwürdigkeit abnimmt. Vgl. Chung (2002), S. 37
[120] In diesen Zusammenhang spielt auch die Laufzeit der Kredite eine Rolle, da besonders kurzfristige Kapitalimporte verkonsumiert werden bzw. ineffizienten Investitionen zugeführt werden. Langfristiges Kapital trägt hingegen, z.B. in Form von Direktinvestitionen zur Produktionssteigerung eines Landes bei und kann deshalb nicht als Krisenursache angesehen werden. Vgl. Sachs / Tornell /Velasco (1996), S. 176
[121] Vgl. Chung (2002), S. 43
[122] Vgl. Chung (2002), S. 5f.
[123] Vgl. Chung (2002),. S. 47
[124] Vgl. Chung (2002), S. 48
[125] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 19 o. McKinnon / Schnabl (2004), S. 9
[126] Vgl. Eichengreen / Hausmann (1999), S. 11
[127] Vgl. Radelet / Sachs (1998), S. 71 u. Eichengreen / Hausmann (1999), S. 22f.
[128] Vgl. Chung (2002), S. 46
[129] Eine Verschlechterung der Handelbilanz kann vor allem für Volkswirtschaften mit einem hohen Offenheitsgrad - wie es bei den ostasiatischen Ländern der Fall ist (Anhang 5) - erhebliche Folgen, da diese einen Großteil ihres BIP durch Exporterlöse erwirtschaften.
[130] Vgl. Corsetti / Pesenti / Roubini (1999), S. 23
[131] Vgl. Sachs / Tornell / Velasco (1996), S. 147
[132] Eine Abwertung der heimischen Währung ist für die Schuldner gleichbedeutend mit ein schlagartigen anwachsen der Auslandsverbindlichkeiten. Für die Gläubiger bedeutet dies ein höheres Ausfallrisiko, da auf Grund der höheren Verbindlichkeiten einzelnen Banken die Zahlungsunfähigkeit droht.
[133] Vgl. Radelet / Sachs (1998), S. 23
[134] Der US-$ wahr die dominante Leitwährungen
[135] Vgl. Horn / Schrooten (2000), S. 2
[136] Das steigende Lohnniveau trug über eine stärke Inlandnachfrage zum ansteigen des inländischen Preisniveau bei. Darüber hinaus übertraf die Lohnentwicklungsrate der ostasiatischen die der USA und trug somit zusätzlich zur Entstehung der Inflationsdifferenzen bei.
[137] Vgl. Chung (2002), S. 21
[138] Die höheren Inflationsraten begünstigten das Kreditwachstums, umso stärker je schwächer die staatlichen Sterilisationen ausfielen. Vgl. Sachs / Tornell / Velasco (1996), S. 192
[139] Vgl. Chung (2002), S. 27 u. S. 29
[140] Vgl. Horn / Schrooten (2002), S. 2
[141] Vgl. Horn / Schrooten (2002), S. 1
[142] Vgl. Berensmann 7 Schlotthauer (1998), S. 15
[143] Vgl. Chung (2002), S. 27
[144] Vgl. Berensmann / Schlotthauer (1998), S. 22
[145] Vgl. Stiglitz (2002), S. 135
- Quote paper
- Sebastian Fidyka (Author), 2007, Wirtschaftlicher Aufholprozess und Konjunkturzyklen in Mittel- und Osteuropa sowie Ostasien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133633
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