Im Rahmen dieser Arbeit wird folgende Forschungshypothese kritisch überprüft: "Bestehende Nachhaltigkeits-Screening-Modelle für Unternehmen können nicht zur Bewertung der positiven Nachhaltigkeit herangezogen werden." Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, ein neues holistisches Nachhaltigkeits-Screening-Modell zu entwickeln, welches positive Nachhaltigkeit von Unternehmen identifiziert und Greenwashing verhindert. Dafür wird anfangs ein einheitliches Nachhaltigkeitsverständnis geschaffen. Die weitere Analyse beruht auf einer dialektischen Betrachtungsweise.
In dem letzten Jahrzehnt stieg das Investitionsvolumen in nachhaltige Fonds exponentiell an. Insbesondere die großen Finanzkapitalisten schufen dafür neue Finanzprodukte, um die steigende Nachfrage befriedigen zu können. Die fehlende Regulierung führte dazu, dass viele der Fonds von Greenwashing betroffen sind und keine positive Nachhaltigkeit verkörpern. Besonders für private Anleger ist es schwierig, dies hinreichend analysieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Gegenstand der Arbeit
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Thematische Abgrenzung
1.4 Methodik und Überblick über die Arbeit
2 Begriff der positiven Nachhaltigkeit
2.1 Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffes
2.2 Modelltheoretische Nachhaltigkeit
2.3 Synthese der Nachhaltigkeitsdefinitionen
3 Analyse bestehender Nachhaltigkeits-Screening-Modelle
3.1 Besonderheiten des Finanzsektors
3.2 Vielfältigkeit der Screening-Methoden in der Praxis
3.2.1 BlackRock
3.2.2 Principles for Responsible Investment
3.2.3 Svenska Handelsbanken
3.2.4 Nordic Investment Bank
3.3 Erkenntnisgewinn
4 Entwicklung eines holistischen Nachhaltigkeits-Screening-Modells
4.1 Anwendungsbereich und Zielsetzung
4.2 Einordnung des Nachhaltigkeitsverständnisses
4.3 Beschreibung des Screening Prozesses
4.3.1 Analyse der Geschäftsmodelle
4.3.2 Überprüfung der Strategien
4.3.3 Nachgelagerte Kontrolle
5 Praktische Anwendung des holistischen Nachhaltigkeits-Screenings-Modells auf den norwegischen Aktienindex OBX
5.1 Indexauswahl und Vorstellung des norwegischen Aktienindex
5.2 Analyse der Geschäftsmodelle
5.3 Überprüfung der Strategien und nachgelagerte Kontrolle
6 Synthese und Ausblick
Literatur- und Quellenverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland
Abb. 2: Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Abb. 3: Dreiklangmodell und Nachhaltigkeitsdreieck
Abb. 4: Vorrangmodell der Nachhaltigkeit
Abb. 5: Holistisches Nachhaltigkeitsmodell
Abb. 6: Globales Investitionsvolumen nach der Nachhaltigkeits-Screening-Methode in
Abb. 7: Handlungsfelder der Principles for Responsible Investment
Abb. 8: Investmentprozess der Svenska Handelsbanken
Abb. 9: Entscheidungsprozess für Unternehmen im Wandel
Abb. 10: Nachhaltigkeitsbewertungsmethode der Nordic Investment Bank
Abb. 11: Prozess des holistischen Nachhaltigkeits-Screening-Modells
Abb. 12: Positivlisten des holistischen Nachhaltigkeits-Screening-Modells
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Ausschlussliste der Geschäftsmodelle des holistischen Nachhaltigkeits-Screening-Modells
Tab. 2: Norm-basierte Ausschlussliste des holistischen Nachhaltigkeits-Screening-Modells
Abkürzungsverzeichnis
ESG Environment, Social and Governance
ETF Exchange Traded Fund
F&E Forschung und Entwicklung
IP Intellectual Property
NGO Non-Governmental Organisation
NIB Nordic Investment Bank
PRI Principles for Responsible Investment
SDG Sustainable Development Goals
SH Svenska Handelsbanken
SRI Socially Responsible Investment
1 Einleitung
1.1 Gegenstand der Arbeit
Die lange Niedrigzinsphase des letzten Jahrzehnts führte weltweit zu einem Anlagedruck der Investoren. Dadurch wurde ein hohes Investitionsvolumen an den Finanzmärkten getätigt.1 Hiervon profitierten oftmals große Anbieter wie BlackRock und Fidelity Investments. Im Laufe dieser Entwicklung wurde der Nachhaltigkeit der Investitionsmöglichkeiten eine größere Bedeutung bei der Entscheidung der Anleger beigemessen. Dies schlug sich insbesondere im Markt für Exchange Traded Funds (ETF´s) nieder. Es wurden immer mehr sog. „Environment, Social and Governance (ESG) - Screened“ Fonds erschaffen, um den Wünschen der Kunden nachkommen zu können.2 Dies führte zu einem exponentiellen Anstieg des Volumens nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland, der nun verzögert bei den Privatanlegern zu erkennen ist (s. Abb. 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Statista Research Department, 2022a, o. S.
Diese Abbildung steht jedoch nur stellvertretend für die globale Entwicklung, die insbesondere in den anderen westlichen Ländern ähnlich und teilweise sogar noch stärker erkennbar ist.
Der Nachhaltigkeitsfondmanager Gunter Greiner sieht diese Entwicklung sehr kritisch und sagt über die jetzige Situation: „Fast alle nachhaltigen Fonds sind Mogelpackungen“3. Die Anbieter der Fonds verkaufen laut Greiner keine wirkliche Nachhaltigkeit, sondern sehen die Fonds eher als weitere Geschäftsmöglichkeit. Bekräftigt wird seine These durch den Nachhaltigkeitsskandal bei einem der größten deutschen Vermögensverwalter, der DWS Group. Dem Vermögensverwalter wird vorgeworfen, die Anleger getäuscht und die Fonds als nachhaltiger beworben zu haben als sie in Wirklichkeit sind.4 Des Weiteren haben die beiden aktivistischen NGO´s5 Facing Finance und Urgwald durch ein eigens durchgeführtes Screening erkannt, dass nur rund 10 % aller Fonds, die vorgeben ESG-Screened zu sein, ausschließlich „nicht-kontroverse Unternehmen“6 enthalten.7
Daraus lässt sich schließen, dass dieses Problem nicht nur einzelne Anbieter und Anlageprodukte, sondern die ganze Branche umfasst. Die fehlende Regulierung der einzelnen Länder und einer globalen Institution führte dazu, dass die Branche sich ihre eigenen Vorgaben erstellen konnten und diese so auswählte, dass es für den Sektor am lukrativsten war.8 Dafür schufen die großen Vermögensverwalter neue leere Begriffshüllen, wie ESG, SRI9 und den Best-in-Class Ansatz10, um ihr Greenwashing vermarkten zu können. Dem gegenüber stehen die nordischen Institutionen, die als Vorreiter auf dem Gebiet gelten.11
Global existiert inzwischen eine große Vielfalt an Ansätzen, die erklären sollen, was Nachhaltigkeit bedeutet. Zudem dienen die Ansätze als Heuristiken zur Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen und Finanzprodukten. Es bedarf demzufolge einem einheitlichen globalen Verständnis sowie einem neuen Modell für eine ganzheitliche und nachhaltige Bewertung von Anlagemöglichkeiten, damit die globalen Geldströme so geleitet werden, dass sie Greenwashing verhindern, den Klimawandel begrenzen und somit die Zukunft positiv beeinflussen.
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Grundsätzlich ist das Thema Nachhaltigkeit inzwischen gut erforscht. Jedoch beschäftigen sich bisher nur wenige wissenschaftliche Veröffentlichungen konkret mit dem Thema Nachhaltigkeit von Finanzanlagen, weshalb an dieser Stelle eine Forschungslücke existiert. Das Thema nachhaltige Finanzanlagen wird immer wichtiger, jedoch besteht bisher kein einheitliches Verständnis des Begriffs und viele Unternehmen haben aufgrund dessen ihre eigenen Kriterien entwickelt, die häufig stark untereinander divergieren.
Ziel dieser Arbeit soll es deshalb vorerst sein, eine einheitliche Definition von Nachhaltigkeit herauszuarbeiten, um dadurch über einen praktischen Bezug die folgende Forschungshypothese kritisch überprüfen und sie anschließend gegebenenfalls falsifizieren oder verifizieren zu können:
„Bestehende Nachhaltigkeits-Screening-Modelle für Unternehmen können nicht zur Bewertung der positiven Nachhaltigkeit herangezogen werden.“
Die daraus gewonnen Erkenntnissen sollen dann im weiteren Verlauf der Arbeit als Grundlage dienen, um die weiterführenden Forschungsfragen zu beantworten:
1.„Welche Unterschiede bestehen zwischen den Nachhaltigkeitsmodellen der Greenwasher und der nordischen Institutionen?“
2.„Welche Vorteile bieten die bestehenden Nachhaltigkeitsmodelle und welche Elemente sollten in ein neues Modell übertragen werden?“
3.„Wie muss ein holistisches Nachhaltigkeitsmodell gestaltet werden, damit die Nachhaltigkeit von Unternehmen zuverlässig bewertet werden kann?“
Durch die Antworten auf die ersten beiden Fragen kann letzten Endes die dritte Forschungsfrage beantwortet werden, indem ein neues holistisches Nachhaltigkeits-Screening-Modell entwickelt wird, welches dazu dienen soll, positive Nachhaltigkeit in von Unternehmen zu identifizieren und Greenwashing zu verhindern, währenddessen es trotzdem leicht anwendbar sein soll.
1.3 Thematische Abgrenzung
Grundsätzlich soll diese Arbeit die theoretische Nachhaltigkeitsperspektive in die Praxis umsetzen. Dafür soll die undeutliche Gesetzeslage in den verschiedenen Ländern vernachlässigt werden, insbesondere da viele Staaten nur wenige bis gar keine gesetzlichen Vorschriften festgelegt haben, die bei der nachhaltigen Geldanlage beachtet werden müssen. Hierbei liegt der Fokus auf westliche Finanzinstitutionen und deren Heuristiken, da bei diesen die Informationslage zumeist eine Bessere ist und die Modelle sich dadurch leichter bewerten lassen. Besonders im dritten Kapitel können jedoch aufgrund der Vielzahl an Modellen nicht alle analysiert werden. Vielmehr beschränkt sich diese Arbeit auf ausgewählte Beispiele, welche das Greenwashing-Problem verdeutlichen und dem gegenübergestellt auch solche der nordischen Institutionen, die erste Lösungsansätze dafür bieten.
In der Finanzindustrie gibt es verschiedenste Arten von Anlageklassen und Finanzprodukten. Wenn in dieser Arbeit die Nachhaltigkeit der Finanzprodukte bewertet werden soll, handelt es sich ausdrücklich nicht um das Produkt an sich (beispielsweise ein ETF oder ein Derivat), sondern vielmehr um die Unternehmen, die durch dieses Produkt abgebildet werden. Sollen nachhaltige Aktien gefunden werden, handelt es sich demnach um die nachhaltigen Unternehmen, die diese Aktien ausgegeben haben. Im weiteren Sinne können diese Aktien jedoch auch aus einem ETF stammen. Fokus dieser Arbeit wird die Anlageklasse der Aktien sein, teilweise werden aber zusätzlich Anleihen in die Betrachtung mit einbezogen, da diese einen großen Teil des globalen Anlagevolumens ausmachen, jedoch aber in vielen Nachhaltigkeitsaspekten mit denen der Aktien übereinstimmen. Bei dieser Betrachtung soll zudem nicht bewertet werden, inwiefern das Nachhaltigkeits-Screening die Rendite und das Risiko der Investitionen beeinflussen kann.
Der Mittelpunkt dieser Arbeit ist, die Heuristiken und Methoden, die dafür dienen die Nachhaltigkeit der Unternehmen zu bewerten, einer kritischen Analyse zu unterziehen. Dafür sollen explizit nicht alle angebotenen Fonds analysiert werden. Stattdessen liegt der Fokus darauf, Verbesserungspotenziale und Stärken der Modelle aufzudecken, um diese für das holistische Nachhaltigkeitsmodell nutzen zu können. Die Analyse beschränkt sich dabei auf den qualitativen Teil der Modelle. Dementsprechend soll das Vorgehen und nicht die einzelnen Kennzahlen und Kriterien im Detail erläutert werden. Dieses neue Modell soll dabei möglichst verlässlich und trotzdem einfach anzuwenden sein. Es soll Privatanlegern als Heuristik dienen, um die Nachhaltigkeit von Aktien bewerten zu können. Deshalb wird sich das Modell auf öffentlich zugängliche Informationen beschränken und nur einen geringen Anteil quantitativer Kennzahlen verwenden.
1.4 Methodik und Überblick über die Arbeit
Zu Beginn der Arbeit soll zuerst ein einheitliches Verständnis für den Begriff Nachhaltigkeit geschaffen werden. Dies geschieht durch eine Literaturrecherche. Es gibt viele verschiedene Ansichten und Modelle, die in diesem Kapitel erläutert werden sollen, um anschließend daraus eine Synthese ziehen zu können, die der weiteren Betrachtung als Grundlage dienen wird. In diesem Rahmen sollen die Besonderheiten des Nachhaltigkeitsverständnisses im Finanzsektor beleuchtet werden. Dieses Kapitel der Arbeit wird bewusst deskriptiv gehalten, um den Status quo schlüssig darstellen zu können.
Das nächste Kapitel beschreibt anfangs ebenfalls die verschiedenen bereits bestehenden Nachhaltigkeits-Screening-Modelle, die dazu genutzt werden, Unternehmen und deren Finanzprodukte, hinsichtlich der Nachhaltigkeit, zu bewerten. Hierzu werden hauptsächlich institutionelle und unternehmensbezogene Quellen verwendet. Zusätzlich sollen diese Screening-Modelle dahingehend bewertet werden, inwiefern sie hilfreich für die Beurteilung von positiver Nachhaltigkeit sein können. Demzufolge erweitert sich die Betrachtung der Modelle um die Kritikfunktion der Wissenschaft. In diesem Rahmen wird auf Unternehmen zurückgegriffen, die als Greenwasher gelten, wie beispielsweise BlackRock. Zudem werden nordische Institutionen, wie den Svenska Handelsbanken und der Nordic Investment Bank, die ein besonderes Ansehen in Bezug auf Nachhaltigkeit genießen, betrachtet. Dadurch kann festgestellt werden, was die zentralen Unterschiede der Modelle sind.
Diese dialektische Betrachtung ermöglicht es im nächsten Kapitel der wissenschaftlichen Arbeit, ein neues holistisches Nachhaltigkeits-Screening-Modell zu entwickeln. Dieses wird zu Teilen auf den Erkenntnissen aus den bestehenden Modellen beruhen, aber zusätzlich Aspekte betrachten, die bisher nicht in die Bewertung der Nachhaltigkeit miteingeflossen sind. Dieses Modell hat als Ziel, die Nachhaltigkeitsbeurteilung zu vereinheitlichen, vereinfachen und Greenwashing zu verhindern. Zur Validierung dieses neuen Modells soll es anschließend auf den norwegischen Aktienindex OBX angewendet werden.
Am Ende der Arbeit werden die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst und es wird eine Synthese gebildet, die konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere Nutzung der Nachhaltigkeits-Screening-Modelle enthalten soll. Zudem soll eine Prognose über die mögliche Entwicklung der Nachhaltigkeit in der Finanzindustrie abgegeben werden.
2 Begriff der positiven Nachhaltigkeit
2.1 Historische Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffes
Bereits im 18. Jahrhundert umschrieb der Forstwirt Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk „Sylvicultura Oeconomica“ den Begriff Nachhaltigkeit.12 Er stellte fest, dass die enorme Abholzung zu dieser Zeit den Wald an seine Grenzen brachte.13 Seine Lösung dafür war, nur so viel Holz zu schlagen, wie der Wald von sich aus und mit Hilfe von Anpflanzung neuer Bäume regenerieren kann.14 Dies ist zwar ein einfacher Ansatz, jedoch war er wegweisend für die kommenden Nachhaltigkeitsüberlegungen. Allerding bestand lange Zeit keine weitere Dringlichkeit, nachhaltig zu wirtschaften. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Begriff auch in der Fischerei verwendet, die mit demselben Problem zu kämpfen hatte.15 Demzufolge waren die ersten Überlegungen zur Nachhaltigkeit dadurch geprägt, dass sie aus der Not heraus entstanden. Die Förster und Fischer dürfen die natürlichen Ressourcen nicht übermäßig verbrauchen, um den Fortbestand des Betriebes sichern zu können. Somit stand hier der ökonomische Nutzen des nachhaltigen Verhaltens der Unternehmer im Vordergrund.16
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden die Folgen der Ausbeutung der Natur langsam spürbar, weshalb sich eine Expertengruppe namens „Club of Rome“ unter dem Wissenschaftler Dennis Meadows zusammenfand und versuchte, die Ursachen und Folgen des Wachstums der Bevölkerung und der Wirtschaft zu untersuchen.17 Diese Erkenntnisse fassten sie in dem berühmten Werk „Grenzen des Wachstums“ zusammen. Dort entwarfen sie eine düstere Prognose über die Entwicklung der Welt, bei der durch die weitergehende Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Welt ab dem Jahr 2050 an ihre Wachstumsgrenzen stoßen wird, die globalen Schäden irreparabel werden und sich dadurch Probleme wie Armut und Hunger weiter verstärken.18 Diese Ansicht widersprach der weitverbreiteten Meinung von unendlichem wirtschaftlichem Wachstum und Effizienzzunahme. Die Autoren gaben als Nachhaltigkeitsempfehlung, das globale Wachstum freiwillig zu begrenzen und in einen Gleichgewichtszustand zu gelangen, der im Einklang mit der Natur die Probleme lösen sollte.19 Dieser Bericht war immanent wichtig für die Nachhaltigkeitsbestrebungen weltweit. Zudem führte er indirekt zu der Erstellung einer der am meist verbreitetsten Nachhaltigkeitsdefinitionen: Dem Brundtland Bericht (engl. „Our Common Future“).
Der Bericht entstand 1987 durch die Arbeit der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, einer Kommission der United Nations und wurde nach dem damaligen Vorsitzenden, dem norwegischen Premierminister Gro Harlem Brundtland benannt.20 Der Bericht definiert nachhaltige Entwicklung folgendermaßen: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.”21 Dieses Konzept beinhaltet demzufolge verschiedene Ebenen. Vorerst liegt der Fokus auf den menschlichen Bedürfnissen.22 Wird hierbei die Bedürfnispyramide nach Maslow in die Betrachtung mit einbezogen, geht es vorrangig um die Grundbedürfnisse, wie Essen und Trinken, weitergehend dann um das Sicherheitsbedürfnis des Menschen.23 Zumindest diese Grundbedürfnisse sollten erfüllt sein.24
Dies impliziert bereits den nächsten Faktor: die intragenerative Gerechtigkeit. Selbst wenn in den Schwellenländern die Grundbedürfnisse erfüllt werden können, klafft die Schere zu den Industrienationen, die an der Selbstverwirklichung arbeiten, weit auseinander.25 Der zweite Fokus der Definition liegt auf der intergenerativen Gerechtigkeit. Jede Generation sollte dieselben Ressourcen nutzen und somit gleiche Chancen besitzen können.26 Verbunden werden diese drei Forderungen durch die drei einflussreichen Faktoren, die es gilt, miteinander zu verbinden und zu priorisieren. Ökonomische, ökologische und soziale27 Entwicklung muss im Einklang geschehen, um die Forderungen erfüllen zu können.28 Im Vergleich zu der ersten Definition aus der Forstwirtschaft hat sich der Nachhaltigkeitsbegriff somit ausgeweitet. Zwar ist die Dringlichkeit der ökologischen Nachhaltigkeit inzwischen verstärkt gegeben, jedoch wird die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit immer stärker, wodurch sich eine Übergewichtung dieser Perspektive erkennen lässt.
Im Jahr 2015 beschloss die UN-Vollversammlung die „Agenda 2030“.29 Damit haben sich fast alle Staaten der Welt auf einen gemeinsamen Kriterienkatalog zur nachhaltigen Entwicklung geeinigt.30 Dieser Katalog wurde unter dem Begriff der Sustainable Development Goals (SDG) zusammengefasst. Es wurden dafür 17 Ziele entwickelt, die insgesamt 169 Unterziele beinhalten.31 Das Ziel der SDG ist es, die Zusammenarbeit der Staaten in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung zu stärken und einheitliche Ziele festzulegen.32 Bei diesem Konzept lässt sich deutlich erkennen, dass insbesondere die drei Nachhaltigkeitsbereiche Soziales, Ökologie und Ökonomie abgedeckt wurden. Weiterentwickelt wurde dieses Konzept von den nordischen Ländern.33 Sie haben ihre eigenen Nordic Indicators entwickelt, die grundsätzlich auf den SDG basieren, jedoch über Kennzahlen die Ziele quantifizierbar machen.34 Unterteilt werden die Kennzahlen in drei Bereiche: soziale Nachhaltigkeit, grüne Transformation und Wettbewerbsfähigkeit der nordischen Länder.35 Sie haben die globalen SDG genutzt, um sich als regionaler Verbund strengere Ziele zu setzen und als gutes Vorbild voranzugehen. An diesem Vorgehen ist positiv anzumerken, dass nicht nur beschrieben wird, was erreicht werden soll, sondern auch in welchem Ausmaß und mit welchen Kennzahlen dies gemessen werden kann.
Alle obenstehenden Definitionen haben das gleiche Problem. Sie definieren zwar, welche Ziele für eine nachhaltige Zukunft erreicht werden müssen, jedoch fehlt bisher die Antwort auf die Frage „Wie“ dies erreicht werden kann. Sie versuchen eher die Symptome der Probleme auf der Welt zu bekämpfen.36 Deswegen soll als letzte Definition diejenige von Iris Pufé analysiert werden: „Nachhaltigkeit bedeutet, nicht Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften.“37. Pufé setzt somit nicht an den Symptomen an, sondern versucht das Problem von der Wurzel an zu bekämpfen. Wenn jedes Unternehmen dieser Maxime folgt, sollten sich die globalen Probleme stark reduzieren lassen.
Der Ansatz Pufé´s nähert sich bereits dem Begriff der positiven Nachhaltigkeit an. Der Begriff wurde von Torsten Graap entwickelt und bezeichnet die Entstehung eines lebensfähigen- und würdigen globalen Gefüges, welches durch ein gelebtes Nachhaltigkeitsbewusstsein entstehen kann.38 Begrifflich lehnt er sich an die positive Psychologie an. Hierbei ist es das Ziel, nicht die psychischen Erkrankungen zu diagnostizieren, um diese anschließend behandeln zu können, sondern vielmehr gehen sie von der positiven Seite aus und versuchen Determinanten des Glückes und der Freude zu bestimmen.39 Bisher wird Nachhaltigkeit als Handeln bezeichnet, das die Umwelt (in möglichst geringen Maßen) negativ beeinflusst. Dementsprechend liegt das Verhindern von negativen Konsequenzen im Fokus. Positive Nachhaltigkeit hingegen hat das Ziel einen positiven Beitrag in Bezug auf die Umwelt40 zu leisten.41 Nur dadurch kann sich die Umwelt wieder regenerieren. In vielen Bereichen wurde sie schon so weit zerstört, dass ein Aufrechterhalten des Status quos nicht ausreicht, sondern die Auswirkungen aktiv bekämpft werden müssen.42
Die Nachhaltigkeitsansichten entwickelten sich mit den Problemen der Zeit immer weiter. Die Definitionen beinhalten neue und strengere Ansichten in Bezug auf das Nachhaltigkeitsverständnis. Jedoch sind sie alle nicht aussagekräftig und häufig sind diese zu allgemein gehalten (ausgenommen den Nordic Indicators). Daraus lässt sich schließen, dass es einer weiterführenden Betrachtung der Nachhaltigkeitsmodelle bedarf, um eine holistische Definition des Begriffes Nachhaltigkeit erstellen zu können.
2.2 Modelltheoretische Nachhaltigkeit
In diesem Kapitel sollen die einschlägigen Nachhaltigkeitsmodelle beschrieben werden, um zu verstehen, wie sich das Nachhaltigkeitsverständnis entwickelt hat und welche Formen von Nachhaltigkeit bestehen. Ähnlich wie in dem vorangegangenen Kapitel werden hier die Modelle teilweise aufeinander aufbauen und Übereinstimmungen aufweisen.
Wie in Kapitel 2.1 bereits beschrieben wurde, berufen sich viele Modelle auf drei Aspekte: Soziales43, Ökonomie und Ökologie.44 Soziales steht dafür, dass die (globale) Gemeinschaft so aufgebaut sein sollte, dass die Spannungen zwischen den Menschen möglichst gering sind und keine ausgeprägte Klassengesellschaft besteht. Selbst wenn Konflikte entstehen, sollten diese friedlich gelöst werden können.45 Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, dass ein Unternehmen nachhaltig ist, wenn das Geschäftsmodell dauerhaft weiter bestehen kann.46 Unter der ökologischen Nachhaltigkeit wird weiterhin die Definition von Hans Carl von Carlowitz verstanden. Die Gesellschaft und die Unternehmen müssen dementsprechend so wirtschaften, dass die Natur nicht ausgebeutet wird und die natürlichen Ressourcen nur in dem Maß verbraucht werden, in dem sich regenerieren können.47 Durch das Verbinden der drei Aspekte entsteht das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit48, welches in Abb. 2 dargestellt wird. Zudem wurde das Modell teilweise um ein Fundament bestehend aus Kultur oder Natur erweitert.49
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Koers, 2014, S. 362.
Das Modell ist zwar einfach gestaltet und leicht verständlich, bietet jedoch auch einige Angriffsflächen für Kritik.50 Zuweilen wurde dem Modell die sinnvolle Nutzungsweise aberkannt. Dadurch, dass die einzelnen Säulen nicht hinreichend beschrieben werden, kann der Nutzer seine eigenen Kriterien auswählen, was wiederum zu einer Schein-Nachhaltigkeit führt.51 Zudem erscheinen alle drei Säulen gleich wichtig. Jedoch sollte bei der positiven Nachhaltigkeit dies nicht der Fall sein, da die Ökologie eine größere Bedeutung haben sollte, da sie und deren Ressourcen letzten Endes die Grundlage des Lebens und Wirtschaftens sind.52
Im Zuge dessen wurde das Modell abgeändert und es entstanden das Dreiklangmodell der Nachhaltigkeit und das integrierende Nachhaltigkeitsdreieck (s. Abb. 3).53 Beide berufen sich auf die gleichen Bereiche, wie das Drei-Säulen-Modell.54 Das erste Modell ist ein Venn-Diagramm und beschreibt durch die Schnittmengen die Beziehungen zwischen den Bereichen und zeigt zudem, dass Nachhaltigkeit erst bei der Überlagerung aller drei Bereiche entsteht.55 Bei dem Nachhaltigkeitsdreieck sind alle drei Schenkel und somit die drei Bereiche gleich groß. Integration der Bereiche bedeutet, sie holistisch zu sehen und zu verstehen, dass zwischen ihnen mehrdimensionale Verbindungen existieren, die auch Zielkonflikte darstellen können.56
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Dreiklangmodell und Nachhaltigkeitsdreieck
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Marquardt, 2020, S. 21.
Beide Modelle sind dem Drei-Säulen-Modell sehr ähnlich. Der Vorteil beider Modelle ist jedoch offensichtlich. Sie nennen nicht nur die Bereiche, die zur Nachhaltigkeit führen, sondern sie zeigen auch die notwendigen Verbindungen auf und dass sie nicht getrennt betrachtet werden können, sondern Interdependenzen bestehen.57 Trotzdem werden bei diesen zwei Modellen die konkreten Handlungsweisen abermals nicht beschrieben. Dadurch kann dementsprechend die Frage, was positive Nachhaltigkeit ist, noch nicht hinreichend beantwortet werden. Der Grund hierfür ist, dass die bisher vorgestellten Modelle versuchen den Begriff der „Nachhaltigen Entwicklung“ zu erklären.58 Dieser wird im deutschen Sprachgebrauch oft als Synonym zu Nachhaltigkeit gesehen, führt aber in den meisten Fällen zu einer starken Divergenz zwischen den Definitionen.59 Nachhaltige Entwicklung steht eher für den Begriff der ökonomischen Nachhaltigkeit, wie er im Kapitel 2.1 beschrieben wurde. Die Wirtschaft soll weiterwachsen, während versucht wird dabei die Umwelt möglichst schonend zu behandeln.60 Dabei gilt meist die Prämisse, dass durch Wirtschaftswachstum soziale Ungerechtigkeit verringert und durch den technischen Fortschritt die Verwendung der natürlichen Ressourcen minimiert werden kann.61 Es wird hierbei natürliches Kapital durch Human- oder Sachkapital ersetzt.62 Somit wären alle drei Bereiche der oben beschriebenen Modelle berücksichtigt und die Welt kann sich demnach „nachhaltig“ entwickeln.63 Diese Ansicht wird Technozentrismus oder Anthropozentrismus genannt, da der Mensch sich und seine Technologie in den Vordergrund rückt.64 Der technische Fortschritt soll durch eine Steigerung der Effizienz die Probleme der Welt lösen.65
Werden die derzeitigen Umweltprobleme und die immense Ungleichheit zwischen Schwellenländern und Industrienationen in Betracht gezogen, muss der Anthropozentrismus durchaus kritisch gesehen werden.66 Offenbar konnte er zwar die Lebenssituation vieler, aber nicht aller verbessern. Währenddessen verschlechtert sich die Situation der Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern weiterhin und insbesondere der Klimawandel scheint inzwischen irreversibel. Deshalb zeichnet sich langsam der Beginn eines Paradigmenwechsels, weg von dem Anthropozentrismus hin zu dem Ökozentrismus, ab.67 Wie der Name bereits erkennen lässt, steht hierbei die Natur im Zentrum.68 Sie stellt viele begrenzte Ressourcen bereit, die sich Menschen einteilen müssen.69 Dies kann aber nicht mit unendlichem Wirtschaftswachstum, wie es der Kapitalismus vorgibt, einhergehen, weshalb sich die Situation aus Sicht des Ökozentrismus ändern muss.70 Dadurch wechselt die Wirtschaft von einer Phase der Entkopplungsstrategie, also des ewigen Wachstums der Wirtschaft, hin zu einer Postwachstumsökonomie mit neuen Paradigmen.71 Anstatt die soziale Ungerechtigkeit mit wirtschaftlichem Wachstum zu bekämpfen, müssen die Ressourcen umverteilt werden, um Gerechtigkeit im sozialen Bereich erreichen zu können. Global werden politische Institutionen Innovationen anstoßen müssen, die die Gesellschaft dazu bringen, maßvoll zu konsumieren und somit die Leitstrategie der Suffizienz zu verfolgen, um den Lebensstandard erhalten zu können.72
Diese Entwicklung ist das, was der Club of Rome schon vor gut 50 Jahren empfohlen hat. Zu diesem Gedankengut passen jedoch die bisher vorgestellten Modelle der Nachhaltigkeit nicht mehr73. Deshalb wird dafür oft das Vorrangmodell der Nachhaltigkeit (s. Abb. 4) verwendet.74 Im Gegensatz zu den anderen Modellen stellt es nicht die drei Dimensionen auf eine Ebene, sondern stellt die Ökologie klar in den Vordergrund und spricht den anderen Bereichen eine nachrangige Bedeutung zu.75 Trotzdem bietet das Modell noch dieselben Schwächen, wie die vorangegangenen. Es definiert nicht genau, was zu den Bereichen gehört und kann so wieder nach Belieben variiert werden.76 Wenn es jedoch mit der Postwachstumsökonomie verknüpft wird, wird offensichtlich, dass die Wirtschaft nicht weiterwachsen sollte, soziale Gerechtigkeit durch Umverteilung erreicht wird und die Umwelt und deren Ressourcen um jeden Preis geschützt werden müssen.77
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Vorrangmodell der Nachhaltigkeit
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Pfennig und Müller-Schoppen, 2018, S. 8.
In diesem Kapitel wurden die bedeutendsten Nachhaltigkeitsmodelle vorgestellt. Grundsätzlich folgen sie zwei Paradigmen: dem Anthropozentrismus und dem Ökozentrismus. Von positiver Nachhaltigkeit kann jedoch nur bei dem Ökozentrismus gesprochen werden. Da dies aber für Unternehmen schwierig umzusetzen ist, wurde in der Vergangenheit nur die ökonomische Nachhaltigkeit verfolgt. Diese ist als sehr schwache Nachhaltigkeit einzustufen.78 In dieser Kategorie sind auch die meisten ESG-Modelle einzuordnen. Mit dem Wandel, der momentan in der Gesellschaft voranschreitet, und dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, richten sich viele Unternehmen darauf aus und streben nach höherer Effizienz und Innovationen, um nachhaltiger zu werden.79 Jedoch ist dieser Wandel nur der schwachen Nachhaltigkeit zuzuordnen, da die Natur nicht im Mittelpunkt steht.80 Erst wenn die Ökologie im Zentrum des Wirtschaftens und der Gesellschaft steht, kann von positiver, starker Nachhaltigkeit gesprochen werden.81 Ein Höchstmaß davon mündet wiederum darin, der Natur selbst einen intrinsischen Wert zu geben und die Instrumentalisierung der Natur zu beenden.82 Das abschließende Schaubild in Anhang 3 zeigt auf, wie unterschiedlich Nachhaltigkeit verstanden werden kann.
2.3 Synthese der Nachhaltigkeitsdefinitionen
Die in Kapitel 2.2 dargestellten Modelle sind nicht abschließend. Es existieren viele weitere und auch weitere Adaptionen. Jedoch ist diese Beschreibung ausreichend, um einen Einblick in die Vielfalt der Nachhaltigkeitsdiskussionen zu erlangen. Wie bereits in der Einleitung angedeutet, ist es schwer, eine einheitliche Definition zu finden. Der Grund hierfür ist, dass sie alle verschiedene Verständnisse voraussetzen und den Begriff der Nachhaltigkeit nur beschränkt auf sich und ohne die damit verbundenen Systeme verstehen. Deshalb ist es für diese Arbeit notwendig, eine einheitliche und ganzheitliche Definition des Begriffes der positiven Nachhaltigkeit zu erstellen. Sie soll als Grundlage für die weiteren Analysen in dieser Arbeit dienen.
Das folgende Modell nutzt die sehr starke Nachhaltigkeit als Basis. Für positive Nachhaltigkeit muss die Natur Vorrang gegenüber den anderen Interessen der Bevölkerung haben (Ökozentrismus).83 Es sollte dabei ein Ökosystem angestrebt werden, welches die Biodiversität, das Klima und die Ressourcen insgesamt mindestens konstant hält.84 Dabei muss insbesondere der Klimawandel gestoppt werden. Um dies zu erreichen, existieren gewisse Grenzwerte85, die nicht überschritten werden dürfen.86 Abgeleitet aus dem Vorrangmodell werden aber auch soziale und ökonomische Gedankenströme mitberücksichtigt, die klar untergeordnet sind.87 Wirtschaftliches Wachstum ist demnach nur möglich, sofern diese Grenzen nicht überschritten werden. Da die Werte inzwischen zumeist deutlich überschritten wurden, muss sich die Wirtschaft zu einer Postwachstumsökonomie kontrahieren und neue Geschäftsmodelle aufbauen, die beispielweise auf Kreislaufsystemen oder Recycling beruhen und gleichzeitig das Ziel des positiven Einflusses auf die Umwelt verfolgen.88 Wachstum sollte demnach vielmehr auf menschlicher Ebene, das heißt geistig und immateriell vollzogen werden, um den Menschen als Individuum wieder mehr in den Vordergrund stellen.89
Deshalb soll bei dem Modell der Einflussfaktor „Mensch“ ergänzt werden. Er ist der zentrale Erfolgsfaktor für eine positive Nachhaltigkeit. Nur wenn er nachhaltig handelt, werden die anderen Bereiche erfolgreich werden. Deshalb sollte das Bewusstsein der Menschen für die Natur und die Umwelt gestärkt werden. Dies kann in der Bildung verankert werden, aber auch staatliche Anreize können hilfreich sein. Die Menschen müssen von ihrer egozentrischen Sichtweise auf eine ganzheitliche Sichtweise wechseln, die die Zukunft der Menschheit miteinbezieht. Dies entspricht dem zukunftsorientierten Leitbild90 des Modells: Positive Nachhaltigkeit führt dazu, dass die Erde ein lebenswerter Planet für zukünftige Generationen bleibt. Demnach handelt ein Unternehmen dann positiv nachhaltig, wenn die Umwelt bei den unternehmerischen Entscheidungen im Vorrang steht und das zukunftsorientierte Leitbild verfolgt wird.
Abgeleitet aus dem Faktor des Menschen ist die soziale Ebene zu beachten. Sie kann aus der heutigen Sicht wohl nur durch eine globale Umverteilung erreicht werden. Da dies jedoch auf Unternehmensebene schwer umzusetzen ist, sollen vorerst Rahmenbedingungen für jene maßgebend sein. Demnach müssen die Unternehmen sozial verträglich handeln, indem sie ihre Mitarbeiter nicht ausbeuten und sie fair bezahlen. Dies lässt sich beispielsweise an dem Gehaltsunterschied zwischen der Geschäftsführung und den Angestellten erkennen. Menschenrechte sowohl bei eigenen Prozessen als auch bei Zulieferern konsequent umgesetzt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Holistisches Nachhaltigkeitsmodell
Quelle: Eigene Darstellung
Das Modell bildet eine Synthese der bestehenden Nachhaltigkeitsmodelle, bezieht aber weitere Faktoren mit ein. In der oben dargestellten Abb. 5 ist dies übersichtlich dargestellt, um die verschiedenen Verbindungen zu erkennen. Grundsätzlich lässt sich zusammenfassen, dass Nachhaltigkeit ein komplexer Begriff ist, der nur begrenzt definierbar ist.91 Viele Definitionen begünstigen eher Greenwashing, als positive Nachhaltigkeit zu vermitteln.92 Das in diesem Kapitel erstellte Modell soll dazu dienen positive Nachhaltigkeit ganzheitlich zu verstehen und wird deshalb im weiteren Verlauf der Arbeit als Definition herangezogen.
3 Analyse bestehender Nachhaltigkeits-Screening-Modelle
3.1 Besonderheiten des Finanzsektors
Nachdem nun ein einheitliches Verständnis für den Begriff der positiven Nachhaltigkeit geschaffen wurde, soll dieses Kapitel dazu dienen dem Leser einen Einblick in die Methodik der Nachhaltigkeits-Screening-Modelle in dem Finanzsektor zu gewähren. Wie in der Einleitung bereits beschrieben wurde, ist insbesondere die Nachhaltigkeit im Finanzsektor kritisch zu bewerten. Es existiert eine Vielzahl an Methoden, die Unternehmen auf Nachhaltigkeit überprüfen sollen. Diese liefern teils sogar widersprüchliche Ergebnisse.93 Diese Ergebnisse entstehen oftmals, obwohl die gleiche Art und Weise des Screenings angewendet wurde, jedoch anderen Kriterien für die Beurteilung genutzt wurden.94 Die wichtigsten Methoden sollen deshalb im Folgenden theoretisch beschrieben werden, um dann im nächsten Kapitel dieses Verständnis zu nutzen, um die Heuristiken großer Finanzakteure analysieren zu können.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Globales Investitionsvolumen nach der Nachhaltigkeits-Screening-Methode in 2018
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Global Sustainable Investment Alliance, 2019, S. 10.
Anhand der Abb. 6 lässt sich bereits erkennen, welche Methoden am häufigsten eingesetzt werden. Diese sollen im Folgenden näher erläutert werden. Am geläufigsten ist die Methode des negativen Screenings, also das Filtern nach Ausschlusskriterien genannt.95 Negativscreening bedeutet, dass Unternehmen ausgeschlossen werden, die bestimmte, vorab festgelegte soziale, ökologische o. Ä. Kriterien nicht erfüllen.96 Meist verwenden die Investoren dafür große Indizes wie den S&P500 oder den MSCI World, aus welchen dann die Unternehmen gefiltert werden.97 Diese Kriterien können sowohl qualitativ als auch quantitativ sein. Ein Beispiel hierfür kann der Ausschluss von Unternehmen sein, die in der Waffen- oder in der Tabakindustrie tätig sind.98 Oft werden solche Listen dafür genutzt, um bestimmte Branchen aus den Indizes auszuschließen.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Kriterien so gestaltet werden können, dass sie dem Ziel des Anlegers entsprechen.99 Trotzdem bietet diese Variante keine hinreichende Bewertung der Nachhaltigkeit, weil zum einen oft die Kriterienliste zu vage ist und zum anderen viele verschiedene Kriterien die Auswahl erheblich erschweren können. Dies betrifft insbesondere Kriterien qualitativer Art.100 Eine Sonderform des negativen Screenings ist das Norm-basierte Screening.101 Es verfolgt dasselbe Vorgehen wie das klassische Verfahren. Zusätzlich werden die Investitionen nach dem eigentlichen Screening weiterhin auf Verstöße gegen selbst festgelegte oder international anerkannte Normen überprüft.102 Je nach Schwere des Verstoßes kann das Unternehmen im Anschluss auf die Ausschlussliste oder auf eine Beobachtungsliste gesetzt werden. Im Falle der Einordnung in die Beobachtungliste, wird das Unternehmen in Zukunft näher auf eine positive Entwicklung überprüft.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das sogenannte positive Screening. Der Name lässt auf das Vorgehen schließen. Hierfür wird wieder ein Katalog an Eigenschaften erstellt, die sich der Investor bei seiner Kapitalanlage wünscht.103 Somit werden diejenigen Unternehmen aktiv in die Liste miteinbezogen, die die Kriterien erfüllen und diejenigen, die die Kriterien nicht erfüllen, werden vernachlässigt.104 Beispielsweise könnte sich der Investor dafür entscheiden nur Unternehmen aufzunehmen, die bereits klimaneutral produzieren oder es in den nächsten fünf Jahren umsetzen wollen. Besonders oft werden beim positiven Screening jedoch keine Anforderungskataloge geschrieben, sondern es wird vereinfachend der Best-in-Class Ansatz angewendet.105 Ersterer verfolgt das Ziel Unternehmen einzuschließen, die die besten Werte innerhalb ihrer Gruppe (oder Branche) aufweisen können. Dieser Wert kann beispielsweise die niedrigste CO2-Emission der Branche sein.106 Hierbei gibt es jedoch einen großen Kritikpunkt: Oftmals werden stark umweltschädliche Unternehmen aufgenommen, nur weil sie die Besten in ihrer umweltschädlichen Industrie sind (meist Öl- und Erdgasunternehmen).107 Dies führt zu einem Greenwashing der Auswahl und zu negativer Nachhaltigkeit der Portfolios.108 Zur Verbesserung dieser Gegebenheiten wird teilweise auf den Best-of-Class Ansatz zurückgegriffen, der von vornherein die energieintensiven Branchen ausschließt und nur ausgewählte Branchen bewertet.109
Während die Namen der anderen Methoden auf das Vorgehen schließen lassen, kann bei der Strategie „Engagement im Unternehmen“110 nur schwer erkannt werden, was darunter verstanden werden soll. Das Ziel der anderen Strategien ist es, zumeist nur in nachhaltige Unternehmen zu investieren. Bei dieser Strategie hingegen versucht der Investor, aktiv eine positive Entwicklung herbeizuführen, indem er Aktionär an dem Unternehmen wird und dadurch sowohl mehr Informationen bezüglich der Nachhaltigkeit des Unternehmens fordern als auch durch seine erworbenen Stimmrechte einen aktiven Einfluss auf die Geschäftspolitik ausüben kann.111 Durch den Druck der Aktionäre werden dann umweltschädliche, bzw. nicht ESG-konforme Unternehmen dazu gedrängt sich zu verbessern.112 So könnten beispielweise Klimaziele im Unternehmen gesetzt oder neue soziale Projekte angestoßen werden.113
Ein weiteres übliches Vorgehen, um den Nachhaltigkeitsgedanken bei der Geldanlage zu berücksichtigen, stellt die sogenannte ESG-Integration dar.114 Hierbei wird nicht auf bestimmte Kriterien und Listen zurückgegriffen, sondern der Vermögensverwalter lässt die ESG-Informationen in den regulären Investmentprozess einfließen.115 Ebenso wie die Unternehmen auf bestimmte Kennzahlen überprüft werden, untersucht der Verwalter, inwiefern beispielsweise nachhaltige Unternehmen die erwartete Rendite erhöhen oder die Standardabweichung und somit das Risiko der Anlage verringern können.116 Deshalb werden durch das Verfahren nicht automatisch nachhaltige Unternehmen gefunden, stattdessen beruht die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten auf rein finanziellen Interessen.117 Durch die starke Wandlungsgeschwindigkeit und des damit einhergehenden Risikos des grünen Sektors kann dies oftmals zu einer Entscheidung gegen ein Investment in solche Unternehmen führen.
Trotz der zahlreichen hier beschriebenen Screening-Methoden sind diese nicht abschließend. Viele Finanzinstitute entwickeln ihre eigenen Methoden und stellen diese nicht in allen Fällen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Jedoch wurden diejenigen beschrieben, die am häufigsten in der Praxis angewendet werden. Nun fehlen bisher noch die konkreten Kriterien, die zu der Aufnahme in einen Nachhaltigkeitsindex oder zum Ausschluss von jenem führen. Da auch dies wiederum sehr vielschichtig sein kann, soll es anhand mehrerer praktischen Beispiele im nächsten Kapitel analysiert werden.
3.2 Vielfältigkeit der Screening-Methoden in der Praxis
3.2.1 BlackRock
Im Folgenden sollen die in der Praxis gängigen Screening-Methoden analysiert werden, um die Forschungshypothese zu überprüfen. In diesem Zuge sollen die spezifischen Eigenschaften beschrieben werden, um die Unterschiede der Modelle in Kapitel 3.3 zu erarbeiten. Zunächst soll dafür BlackRock betrachtet werden. BlackRock ist weltweit der größte Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von rund 10 Billionen Euro und zusammen mit der Analyse Plattform Aladdin ist das Unternehmen einer der einflussreichsten internationalen Finanzakteure.118 Demnach läge es nahe, dass dieses Unternehmen Vorreiter auf dem Gebiet des nachhaltigen Investierens sein müsste. Der US-amerikanische Konzern wirbt dabei mit folgendem Versprechen: „Dabei achten wir in all unseren Aktivitäten auf langfristige Nachhaltigkeit.“119 Verglichen mit der Nachhaltigkeitsdefinition aus Kapitel 2.3 scheint es vorerst übereinzustimmen. Offenbar hat der Konzern verstanden, dass Nachhaltigkeit im Fokus stehen und diese langfristig ausgerichtet sein muss (Leitbild der Zukunftsorientierung).
Besonders bekannt ist das Unternehmen für die kostengünstigen iShares-ETF´s für Privatpersonen.120 Dafür können Anleger auf der Homepage nach dem passenden Produkt suchen. Insgesamt werden 546 ETF´s vermarktet. Inzwischen sind verschiedene Nachhaltigkeitsfilter verfügbar.121 Bei der Auswahl aller Filter reduziert sich die Ausgabe auf 153 (~28 %).122 Zwei der Filter sollen im Folgenden näher beleuchtet werden. Bei der Auswahl von „ESG-Screened-ETF´s“ handelt es sich um Indizes, die durch eine Ausschlussliste auf Nachhaltigkeit ausgerichtet wurden. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Formen der Ausschlusskriterien:
1.„Filtert Engagement in umstrittene Waffen, Atomwaffen, Tabak, Kraftwerkskohle, Ölsand, Unternehmen, die den Global Compact der Vereinigten Nationen nicht einhalten und zivile Feuerwaffen heraus.“123
2.[…] geprüft auf umstrittene Waffen, Waffen, Tabak, Kernkraft, Kraftwerkskohle, Öl & Gas und Unternehmen, die an schwerwiegenden ESG-Kontroversen beteiligt sind […]124
Bei der ersten Liste liegt der Fokus demnach auf der ethischen Verantwortung des Fonds und bei der zweiten auf der Nachhaltigkeit im Sinne der Reduzierung der Treibhausgase. Die verschiedenen Industrieunternehmen, die nicht in diesem Gebiet tätig sind, werden jedoch nicht weiter auf ihre Strategie, ihren Treibhausgasausstoß oder Ähnliches überprüft.
Die erste Ausschlussliste wird beispielsweise bei dem iShares MSCI Europe ESG Screened UCITS ETF angewandt. Bei einem näheren Blick in die Zusammensetzung fällt jedoch schnell auf, dass diese nicht ESG-konform ist. Rund 7,4 % des gesamten ETF´s entfallen auf den Sektor der Energie.125 Dieser besteht in diesem Fonds fast ausschließlich aus großen Ölkonzernen, wie beispielsweise Shell und BP.126 Weitere Verstöße gegen die positive Nachhaltigkeit sind beispielsweise Nestle (Gewichtung ~4 %). Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Umwelt verschmutzt zu haben und Menschenrechte zu missachten.127 Zudem lässt sich aus der Bezeichnung erkennen, dass Waffenunternehmen ausgeschlossen sein müssten. Trotzdem sind Unternehmen wie Rheinmetall und Zulieferer von Militärtriebwerken wie MTU Aero Engines enthalten.128 Diese Liste an Verstößen lässt sich fortführen und auch an anderen ETF´s belegen.
Eine weitere Kategorie ist das ESG-Broad Investing. Auch hier handelt es sich abermals um eine negative Screening-Methode. Insbesondere im Bereich des SRI sind die Kriterien strenger, als bei der ESG-Screened Variante und es werden beispielsweise die Ölunternehmen ausgeschlossen. Der betrachtete ETF heißt iShares MSCI Europe SRI UCITS. Er ist etwas nachhaltiger aufgestellt als die ESG-Variante, enthält jedoch strittige Unternehmen, beispielsweise eine der größten Reedereien der Welt, A. P. Møller-Mærsk.129 Diese betrieben besonders umweltschädliche Containerschiffe.130 Auch ein zweites Unternehmen der Logistikbranche, nämlich Kühne & Nagel ist in dem ETF enthalten.131 Dieses müsste durch die starken Treibhausgasausstoß als umweltschädlich deklariert werden.132 Diese Liste ist nicht abschließend, zeigt aber, dass die ETF´s nicht nachhaltig sind. Das gleiche Muster lässt sich bei einem globalen MSCI World SRI UCITS ETF und auch beim MSCI World ESG Screened UCITS ETF erkennen.
Die beiden anderen möglichen Filter sind thematisches Investieren und Impact Investing.133 Beide beinhalten nur ETF´s mit geringem Anlagevolumen, weshalb sie nur kurz beschrieben werden sollen. Ersteres bildet Nachhaltigkeitsindizes ab, die über eine Positivliste erstellt wurden, wie z. B. den Global Clean Energy Index134, in dem nur Unternehmen sind, die im Bereich der grünen Energie aktiv sind.135 Impact Investing hingegen fokussiert sich nur auf Green Bonds136. Diese haben meist festgeschriebene Verwendungszwecke des Geldes und sollen dadurch beispielsweise die Produktion nachhaltiger gestalten oder einen ähnlichen ökologischen Beitrag leisten.137
Oft werden ETF´s angeboten, die nach dem Best-in-Class Ansatz nach Nachhaltigkeit gefiltert sind. Wie in Kapitel 3.1 bereits beschrieben, werden demnach die Unternehmen ausgewählt, die in ihrer Branche am nachhaltigsten sind. Dabei werden jedoch oft umweltschädliche Branchen wie die Ölindustrie betrachtet.138 Dadurch wird ein Teil dieser Unternehmen in den vermeintlich nachhaltigen ETF aufgenommen.139
[...]
1 Vgl. Otte, 2019, S. 165f.
2 Vgl. Damm, 2020, o. S.
3 Greiner, 2021, o. S.
4 Vgl. Schreiber, 2021, o. S. Vgl. hierzu auch: Greenpeace, 2023a, S. 18.
5 NGO steht für „Non-Governmental Organisation“ - Nichtregierungsorganisation.
6 Die Definition von „nicht-kontroversen Unternehmen“ und der Methodik dahinter soll im Laufe der Arbeit nochmals aufgegriffen werden und wird deshalb hier vorerst nicht näher erläutert.
7 Vgl. Urgewald, 2022, o. S.
8 Vgl. Von Ondarza, 2021, o. S.
9 SRI steht für „Socially Responsible Investment“ - Sozial verantwortungsvolle Geldanlage.
10 Auch diese Begriffe sollen im Laufe der Arbeit nochmals aufgegriffen werden, da sie verschiedene Methoden darstellen, wie die Unternehmen einen „ESG“ Fonds erstellen.
11 Vgl. Robeco, 2021, S. 5f.
12 Vgl. Grober, 2010, S. 111ff.
13 Vgl. Wolfgang, 2018, S. 11f.
14 Vgl. Wolfgang, 2018, S. 11f.
15 Vgl. Grunwald und Kopfmüller, 2006, S. 14.
16 Vgl. Pufé, 2014, S. 16. Vgl. hierzu auch: Dyckhoff, 2000, S. 45.
17 Vgl. Pies, 2022, S. 1f.
18 Vgl. Pies, 2022, S. 1f.
19 Vgl. Wolfgang, 2018, S. 7.
20 Vgl. Kenning, 2014, S. 7.
21 UN World Commission on Environment and Development, 1987, S. 37.
22 Vgl. UN World Commission on Environment and Development, 1987, S. 37.
23 Vgl. Kanning, 2022, S. 32.
24 Die Bedürfnispyramide nach Maslow ist in Anhang 2 abgebildet.
25 Vgl. Kanning, 2022, S. 32.
26 Vgl. Stock-Homburg und andere, 2014, S. 290.
27 Die Begrifflichkeiten werden später nochmals aufgenommen und als modelltheoretische Ansätze erläutert.
28 Vgl. Walther, 2010, S. 10.
29 Vgl. Wolfgang, 2018, S. 36.
30 Vgl. Kanning, 2022, S. 28.
31 Die Liste der 17 SDG kann im Anhang 1 eingesehen werden.
32 Vgl. Martinuzzi und Schönherr, 2019, S. 9f.
33 Zu den Mitwirkenden zählen die skandinavische Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden, die Färöer-Inseln, Grönland und Åland. (Vgl. Nordic Council of Ministers, 2021, S. 15.)
34 Vgl. Nordic Council of Ministers, 2021, S. 6f.
35 Vgl. Nordic Council of Ministers, 2021, S. 3.
36 Vgl. Petrov und andere, 2017, S. 12.
37 Pufé, 2014, S. 16.
38 Vgl. Graap, 2001, S. 263.
39 Vgl. Müller, 2013, S. 5f.
40 Beispielsweise wird ein Unternehmen, das kein Plastik verwendet, als nachhaltig bezeichnet. Ein Geschäftsmodell im Sinne der positiven Nachhaltigkeit wäre es jedoch, das bereits bestehende Plastik aus den Weltmeeren zu sammeln, um so die Umweltverschmutzung aktiv zu verringern, anstatt sie „nur“ zu stoppen.
41 Vgl. Graap, 2001, S. 263.
42 Vgl. Randers und Goluke, 2020, S. 2ff.
43 Ersteres wird in vielen Veröffentlichungen durch den Begriff „Gesellschaft“ ersetzt, da dies einen spezifischeren Ausdruck darstellt. (Vgl. Pufé, 2012, S. 113.)
44 Vgl. Marquardt, 2020, S. 20f.
45 Vgl. Pfennig und Müller-Schoppen, 2018, S. 2.
46 Vgl. Franz, 2021, S. 23f.
47 Vgl. Pfennig und Müller-Schoppen, 2018, S. 1.
48 Englisch „Triple Bottom Approach” genannt. (Vgl. Kruppe und Kühl, 2020, S. 57.)
49 Vgl. Kenning, 2014, S. 8f.
50 Vgl. Von Hauff, 2014, S. 165f.
51 Vgl. Sachverständigenrat für Umweltfragen, 2002, S. 68.
52 Vgl. Sachverständigenrat für Umweltfragen, 2002, S. 68.
53 Vgl. Von Hauff, 2014, S. 169.
54 Vgl. Meffert und Hensmann, 2014, S. 362.
55 Vgl. Barbier und Burgess, 2021, S. 17f.
56 Vgl. Von Hauff und Kleine, 2005, S. 11.
57 Vgl. Marquardt, 2020, S. 20.
58 Vgl. Marquardt, 2020, S. 18f.
59 Vgl. Holzbaur, 2020, S. 30f.
60 Vgl. Kinne, 2020, S. 13.
61 Vgl. Pufé, 2017, S. 109f.
62 Vgl. Kanning, 2022, S. 39.
63 Vgl. Vieweg, 2019, S. 37f.
64 Vgl. Graap, 2020, S. 32f.
65 Vgl. Vieweg, 2019, S. 37.
66 Vgl. Gorobets, 2011, S. 763ff.
67 Vgl. Paech und Paech, 2013, S. 76f.
68 Vgl. Neumayer, 2010, S. 26ff.
69 Vgl. Pufe, 2017, S. 107f.
70 Vgl. Paech und Paech, 2013, S. 82f.
71 Vgl. Pfennig und Müller-Schoppen, 2018, S. 6ff.
72 Vgl. Holzbaur, 2020, S. 165.
73 Diese Modelle können eher bei der Berücksichtigung des Anthropozentrismus angewendet werden.
74 Vgl. Ampofo, 2018, S. 3f.
75 Vgl. Wilhelm und andere, 2022, S. 11.
76 Vgl. Brockhage und andere, 2021, S. 125f.
77 Vgl. Haase, 2020, S. 98f.
78 Vgl. Roos, 2020, S. 2f.
79 Vgl. De Soysa, 2022, S. 238.
80 Vgl. Hediger, 2006, S. 360.
81 Vgl. Nasrollahi und andere, 2020, S. 1108f. Vgl. hierzu auch: Luthman und andere, 2022, S. 3ff.
82 Vgl. Glasser, 2004, S. 137.
83 Vgl. Nasrollahi und andere, 2020, S. 1108f.
84 Vgl. Ang und Van Passel, 2012, S. 253.
85 Diese Grenzwerte beziehen sich auf viele unterschiedliche Parameter, die hier nicht alle genannt werden können. Beispielsweise kann es sich um den globalen CO2-Austoß, um den Wasserverbrauch oder um die Waldrodung handeln. (Vgl. Statistisches Bundesamt, 2018, S. 100f.)
86 Vgl. Rockström und andere, 2009, S. 472f.
87 Vgl. Braun und Senger, 2020, S. 121.
88 Vgl. Geissdörfer und andere, 2017, S. 759.
89 Vgl. Graap, 2001, S. 317f.
90 Dieses Leitbild ist angelehnt an den Brundtlandbericht. (Vgl. UN World Commission on Environment and Development, 1987, S. 37.)
91 Vgl. UN World Commission on Environment and Development, 1987, S. 38.
92 Vgl. Larcker und andere, 2022, S. 870f.
93 Vgl. Abhayawansa und Tyagi, 2021, S. 4.
94 Vgl. Albert, 2015, S. 14f.
95 Vgl. Heinke, 2022, S. 322.
96 Vgl. Uzsoki, 2020, S. 4. Vgl. hierzu auch: Norwegian SIF, 2021, S. 13.
97 Vgl. Abhayawansa und Tyagi, 2021, S. 3f.
98 Vgl. Uzsoki, 2020, S. 4f.
99 Vgl. Blank und andere, 2016, S. 105f.
100 Vgl. Billio und andere, 2020, S. 1429.
101 Vgl. Mayer, 2020, S. 132f.
102 Vgl. Uzsoki, 2020, S. 4.
103 Vgl. Silvola und Landau, 2021, S. 20.
104 Vgl. Silvola und Landau, 2021, S. 20.
105 Vgl. Billio und andere, 2020, S. 1429. Vgl. hierzu auch: Finland's Sustainable Investment Forum, 2022, S. 10.
106 Vgl. Mayer, 2020, S. 134.
107 Vgl. Mulke, 2021, o. S.
108 Vgl. Schäfer, 2021, o. S.
109 Vgl. Mayer, 2020, S. 134.
110 Englisch auch „Corporate Engagement” genannt.
111 Vgl. Stocker und andere, 2020, S. 2071f.
112 Vgl. Heinke, 2022, S. 323f.
113 Vgl. Finland's Sustainable Investment Forum, 2022, S. 13f.
114 Vgl. Kaiser, 2020, S. 32f.
115 Vgl. Van Duuren und andere, 2016, S. 526f. Vgl. hierzu auch: Heinke, 2022, S. 323.
116 Vgl. Schelauske, 2022, S. 24f.
117 Vgl. Grünäugl und andere, 2022, S. 137f.
118 Vgl. Statista Research Department, 2021, S. 2.
119 BlackRock, 2022, o. S.
120 Vgl. Wiebe, 2020, o. S.
121 Die Hauptfilter heißen: ESG-Screened, ESG-Broad, Thematisch und Impact. (Vgl. iShares, 2022a, o. S.)
122 Vgl. iShares, 2022a, o. S.
123 iShares, 2022b, o. S.
124 iShares, 2022c, o. S.
125 Vgl. iShares, 2022b, o. S.
126 Vgl. iShares, 2022b, o. S.
127 Vgl. Zimmermann, 2022, o. S. Vgl. hierzu auch: Glose, 2019, o. S.
128 Vgl. iShares, 2022b, o. S.
129 Vgl. iShares, 2022d, o. S.
130 Vgl. iShares, 2022d, o. S.
131 Vgl. iShares, 2022d, o. S.
132 Vgl. DVZ Redaktion, 2022, o. S.
133 Vgl. iShares, 2022a, o. S.
134 Die Auswahl anderer ETF´s in diesem Gebiet ist sehr beschränkt und untereinander ähneln sie sich sehr stark. Auch vom Anlagevolumen ist einzig der Global Clean Energy ETF mit ~5,5 Mrd. Euro von Bedeutung. (Vgl. iShares, 2022a, o. S.)
135 Vgl. iShares, 2022e, o. S.
136 Grüne Anleihen werden inzwischen immer häufiger ausgegeben, machen aber nur einen Bruchteil des gesamten Anleihenmarktes aus. Den Emittenten wird jedoch oft Greenwashing vorgeworfen. (Vgl. Rocha und andere, 2022, o. S.)
137 Vgl. Immel und andere, 2021, S. 96.
138 Vgl. Schäfer und andere, 2015, S. 9f.
139 Vgl. Döpfner, 2016, S. 61.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2023, Nachhaltigkeits-Screening-Modelle und ihre praktische Anwendung auf den norwegischen Aktienindex OBX, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335622
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