In dieser Arbeit wird die Frage behandelt, warum die Juden zum „Sündenbock“ gemacht wurden. Außerdem wird ein Vergleich mit der Covid-19 Pandemie gemacht und der Frage nachgegangen, warum Menschen in Zeiten von Pandemien dazu neigen Schuldige zu suchen.
Der Schwarze Tod wütete in Europa zwischen 1346 und 1353 und kostete mehr als 25 Millionen Menschen das Leben, das war ein Drittel der Bevölkerung. Eine Folge der Pest waren die Pestpogrome, welche dafür verantwortlich waren, dass alle großen jüdischen Gemeinden auf den Gebieten des späteren Deutschlands getötet oder vertrieben wurden. Die Forschung zeigt, dass die Pest einerseits einen sehr wichtigen Einschnitt in die Geschichte des deutschen Judentums hatte. Aber es ist auch wichtig für die Forschung der Geschichte des Mittelalters, da es große politische, wirtschaftliche und soziale Folgen hatte.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- QUELLENANALYSE
- VORSTELLUNGEN ZU KRANKHEITEN UND DEM JENSEITS IM MITTELALTER
- VORSTELLUNGEN ZU KRANKHEITEN UND DER PEST
- DIE VORSTELLUNGEN ZUM TOD UND DEM JENSEITS
- ANTIJUDAISTISCHE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN ZUR ZEIT DER PEST
- RELIGIÖSE UNTERSCHIEDE UND FINANZIELLE SONDERSTELLUNG DER JUDEN
- HOSTIENSCHÄNDUNG
- DIE VERSCHWÖRUNGSTHEORIE DER BRUNNENVERGIFTUNG
- VERLAUF DES POGROMS IN STRAßBURG
- DIE COVID-19 PANDEMIE
- FAKTEN UND ZAHLEN
- ANTISEMITISMUS WÄHREND DER COVID-19 PANDEMIE
- SÜNDENBOCKTHEORIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schuldzuweisung in Zeiten von Pandemien, am Beispiel des Pestpograms in Straßburg im Jahre 1349 und im Vergleich zur aktuellen COVID-19 Pandemie. Die Arbeit untersucht die Ursachen, warum die Juden während der Pest zum „Sündenbock“ gemacht wurden und welche Parallelen sich zum Antisemitismus während der COVID-19 Pandemie feststellen lassen.
- Vorstellungen zu Krankheiten und dem Jenseits im Mittelalter
- Antijudaistische Verschwörungstheorien zur Zeit der Pest
- Verlauf des Pogroms in Straßburg
- Antisemitismus während der COVID-19 Pandemie
- Die Sündenbocktheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Quelle, eine Chronik von Jakob Twinger von Königshofen, die das Pestpogrom in Straßburg beschreibt. Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Krankheits- und Jenseitsvorstellungen im Mittelalter, welche die Menschen in ihren Reaktionen auf die Pest beeinflussten. Im zweiten Teil werden antijudaistische Verschwörungstheorien, die sich im Kontext der Pest verbreiteten, näher betrachtet. Kapitel 3 beschreibt den Verlauf des Pogroms in Straßburg, auf den sich Twinger bezieht, und zeigt die unterschiedlichen Ursachen der Aggression gegen die Juden auf. Im vierten Kapitel wird der Antisemitismus während der COVID-19 Pandemie behandelt und mit dem mittelalterlichen Kontext verglichen. Die Arbeit schließt mit einer Analyse der Sündenbocktheorie, die erklärt, warum Menschen in Krisen dazu neigen, andere Menschen oder Gruppen zu beschuldigen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt die Themen Pestpogrom, Antisemitismus, Mittelalter, COVID-19 Pandemie, Sündenbocktheorie, Krankheitsvorstellungen, Jenseitsvorstellungen, Verschwörungstheorien und Schuldzuweisung. Die Arbeit stützt sich auf Quellen aus der mittelalterlichen Geschichtsschreibung sowie auf aktuelle Forschungen zur COVID-19 Pandemie.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Judenverfolgung zu Pestzeiten und Vergleich mit antisemitischen Vorfällen während der Covid-19 Pandemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335593