Anfang des 16. Jahrhunderts erlebte das Heilige Römische Reich eine stürmische Zeit.
Luthers Reformation stärkte die Position der Fürsten und förderte dadurch den deutschen
Partikularismus; zudem brachten seine Reformen zwei konfessionelle Lager innerhalb des
römisch-deutschen Territorialverbandes hervor. Beide Parteien – Katholiken und Protestanten
– führte mehrere Kriege gegeneinander, die 1555 in Augsburg vorerst ihr Ende fanden. Das
Aufbegehren der Bauern zur Durchsetzung sozialer, wirtschaftlicher und politischer
Veränderungen mündete im blutigen Bauernkrieg, dem Tausende zum Opfer fielen. Das
christliche Weltbild erlebte zu diesem Zeitpunkt eine ernsthafte Krise. Durch die
Entdeckungsfahrten und Erkundungen in Übersee waren die alten Lehrdoktrinen der Kirche
ad absurdum geführt worden, sodass die kirchliche Institution immer stärker genötigt wurde,
neue glaubenskonforme Antworten zu finden.
Des Weiteren erhoben sich 1529 im Südosten des Reiches die Osmanen, die sich anschickten
die Tore Wiens zu erstürmen und weiter in Europa vorzudringen. In diese historische Epoche
fällt die Regentschaft Joachims I., Kurfürst von Brandenburg (1499-1535). Seine
Lebensgeschichte soll hier in groben Zügen wiedergegeben werden. Als treuer Diener des
Kaisertums und erbitterter Gegner der protestantischen Konfession, duldete er keine
Ausbreitung der neuen Lehren Luthers in seinem Kurfürstentum, was er durch das Verbot der
deutschen Bibelübersetzung und der Aufrechterhaltung der alten katholischen
Kirchenordnung realisieren wollte.
Inhaltsverzeichnis
- Jugend
- Die Gründung der Universität Frankfurt (Oder) im Jahre 1506
- Die brandenburgische Raubritterplage
- Die Judenverfolgung in Brandenburg 1510
- Joachims Wirken in Verwaltung und Recht
- Kurfürst wider die Reformation
- Der Erwerb von Ruppin
- Die Erbfolgeregelung bzw. die Missachtung der Dispositio Achillea
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lebensgeschichte von Joachim I., Kurfürst von Brandenburg (1499-1535), und beleuchtet seine Regentschaft im Kontext der turbulenten Epoche des frühen 16. Jahrhunderts. Die Arbeit zeichnet ein Bild von Joachims Wirken als Herrscher, beleuchtet seine politische und administrative Tätigkeit und analysiert seine Rolle im Spannungsfeld zwischen dem katholischen Glauben und der beginnenden Reformation.
- Die Regentschaft Joachims I. im Kontext der Reformation und des Bauernkriegs
- Joachims I. Rolle als Verfechter des katholischen Glaubens und Gegner der lutherischen Lehre
- Die politische und administrative Tätigkeit Joachims I. in Brandenburg
- Die Herausforderungen, denen Joachim I. während seiner Regentschaft begegnete, wie z.B. Raubrittertum und Judenverfolgung
- Die Auswirkungen von Joachims I. Handeln auf die Entwicklung Brandenburgs
Zusammenfassung der Kapitel
- Jugend: Dieses Kapitel beleuchtet die Jugendzeit Joachims I. und seine frühen Jahre als Kurfürst. Es beschreibt seine Bildung, seine Persönlichkeit und seine ersten politischen Entscheidungen.
- Die Gründung der Universität Frankfurt (Oder) im Jahre 1506: Dieses Kapitel widmet sich der Gründung der Viadrina, einem bedeutenden Projekt Joachims I. Es beleuchtet die Hintergründe der Gründung, die Rolle der Universität im kulturellen Transfer und ihre Bedeutung für die Ausbildung von Beamten.
- Die brandenburgische Raubritterplage: Dieses Kapitel beschreibt das Problem des Raubrittertums in Brandenburg zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Es schildert die Situation, die Maßnahmen Joachims I. zur Bekämpfung des Raubrittertums und die Auswirkungen auf die Entwicklung der Gutsherrschaft.
- Die Judenverfolgung in Brandenburg 1510: Dieses Kapitel behandelt die Judenverfolgung in Brandenburg im Jahr 1510. Es beleuchtet den Hostienschändungsprozess, die Ausweisung der Juden aus der Mark und die Rolle Joachims I. in diesem Geschehen.
- Joachims Wirken in Verwaltung und Recht: Dieses Kapitel analysiert Joachims I. Tätigkeit im Bereich der Verwaltung und Rechtsprechung. Es beschreibt seine Städteordnung, den Entwurf zur Errichtung eines Kammergerichts und seine Bedeutung als "Pionier des juristisch und auch sozial begründeten Beamtenstaates".
- Kurfürst wider die Reformation: Dieses Kapitel beschreibt Joachims I. erbitterten Widerstand gegen die Reformation. Es beleuchtet seine oppositionelle Position zur reformatorischen Bewegung, seine Maßnahmen zur Unterdrückung der lutherischen Lehre und die Folgen für Brandenburg.
- Der Erwerb von Ruppin: Dieses Kapitel behandelt die Inbesitznahme der Herrschaft Ruppin durch Joachim I. und die damit verbundene territoriale Erweiterung der Mark Brandenburg.
- Die Erbfolgeregelung bzw. die Missachtung der Dispositio Achillea: Dieses Kapitel analysiert Joachims I. Testament und die damit verbundene Teilung der Mark Brandenburg unter seine Söhne. Es beleuchtet die Hintergründe der Teilung und die Auswirkungen auf die spätere Entwicklung des Hauses Hohenzollern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Regentschaft von Joachim I., Kurfürst von Brandenburg, die Reformation, den katholischen Glauben, den Protestantismus, die Universität Frankfurt (Oder), das Raubrittertum, die Judenverfolgung, die Verwaltung und Rechtsprechung in Brandenburg, die Erbfolgeregelung und die territoriale Entwicklung der Mark Brandenburg.
- Quote paper
- Stefan Rudolf (Author), 2008, Joachim I. Nestor von Brandenburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133551
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