Im Rahmen dieser Einsendeaufgabe soll eine Ausdauertrainingsplanung für eine weibliche, 47-jährige Person erstellt werden, die die Fettreduktion als Trainingsziel hat. Im ersten Teil der Arbeit zur Diagnose geht der Autor zuerst auf die Leistungsdiagnostik und Ausdauertestung ein, um dann den Gesundheits- und Ausdauerzustand der Person darzulegen. Anschließend werden die Prognose und Zielsetzung genauer erläutert, bevor dann die Trainingsplanung mit Grobplanung und Detailplanung zum Mesozyklus folgt.
Wegen einer medizinischen Indikation bei der betreffenden Person, schließt die Arbeit mit einer Literaturrecherche über das Thema „Effekte des Ausdauertrainings bei arterieller Hypertonie" ab.
Inhaltsverzeichnis
1 Diagnose
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Leistungsdiagnostik/Ausdauertestung
1.2.1 Durchführung
1.2.2 Bewertung der Testergebnisse
1.3 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
2 Zielsetzung/Prognose
3 Trainingsplanung Mesozyklus
3.1 Grobplanung Mesozyklus
3.2 Detailplanung Mesozyklus
3.3 Begründung zum Mesozyklus
3.3.1 Begründung zum angestrebten wöchentlichen Belastungsumfang
3.3.2 Begründung zu den ausgewählten Trainingsmethoden
3.3.3 Begründung zur Belastungsprogression
3.3.4 Begründung zu den angesteuerten Trainingsbereichen
3.3.5 Begründung der ausgewählten Ausdauergeräte
4 Literaturrecherche
5 Literaturverzeichnis
6 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis
1 Diagnose
Für eine optimale Trainingssteuerung benötigt man eine Diagnose. Hierbei werden mittels eines Eingangsgesprächs und gegebenenfalls einer InBody Messung allgemeine Daten (Alter, Geschlecht, etc.) sowie biometrische Daten (Blutdruck, Muskelmasse, etc.) erhoben, um den Leistungs- und Gesundheitszustand einordnen zu können. Für eine optimale Trainingsplanung sollten zusätzlich Trainingsmotive, Zeitbudget und gesundheitliche Einschränkungen geklärt werden, um einen Soll-Zustand anzustreben.
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
Tab. 1: Allgemeine Daten (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die biometrischen Daten wurden bei der Anamnese mit Hilfe einer InBody Waage erhoben. Die Normwerte beziehen sich auf die Befundbögen der InBody Waage (JP Global Markets GmbH: InBody Vertriebspartner für Deutschland und Österreich). Aus Tabelle 2 ist zu entnehmen, dass die Körperzusammensetzungen in einem schlechten Zustand sind. Sowohl das Gewicht, die Körperfettmasse als auch das Körperfett sind in einem deutlichen Überbereich. Ihr BMI ist mit 28,81 kg/m ² ebenfalls erhöht und lässt sich in den Bereich Übergewicht einordnen. Neben dem zu hohen Taille-Hüft-Quotient, ist ebenfalls der Blutdruck aufgrund des systolischen Werts in einem gesundheitsgefährdenden Zustand. Die Probandin gehört zur Risikogruppe einer arteriellen Hypertonie Stufe 1 (siehe Tab.4). Lediglich ihre Muskelmasse und der Ruhepuls liegen im Normalbereich.
Tab. 3: Klassifikation der Blutdruckwerte (modifiziert nach den ESC/ESH Leitlinien von 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 4: Allgemeiner Gesundheitszustand (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ihr allgemeiner Gesundheitszustand bringt, im Gegensatz zu ihren biometrischen Werten, kaum bis keine neuen Einschränkungen mit sich. Lediglich die Blutdrucksenkenden Medikamente sind zu beachten.
1.2 Leistungsdiagnostik/Ausdauertestung
Der Ausdauertest ist ein wichtiger Bestandteil der Trainingssteuerung, um sowohl den Leistungszustand als auch den Trainingserfolg beurteilen zu können. Aufgrund der mangelnden Trainingserfahrung und dem schlechten gesundheitlichen Zustand wird von einem Hollmann & Venrath (H&V) oder einem Vita-Maxima-Test abgeraten. Bei beiden Testverfahren wird mit einer höheren Eingangsbelastung begonnen und auch die Belastungssteigerung erfolgt mit größeren Stufen. Das Testverfahren durch H&V wird bei durchschnittlich bis gut trainierte Personen herangezogen. Der Vita-Maxima-Test ist aufgrund der vollständigen Ausbelastung, welche im Test versucht wird zu erzielen, nur bei Ausdauer- beziehungsweise Leistungssportler ratsam. Aus diesen Gründen wurde das Testverfahren der WHO herangezogen. Die Zielgruppe der WHO-Testung liegt bei leistungsschwachen Personen, untrainierte Frauen und Übergewichtige. Alle drei Faktoren stimmen mit der Probandin überein. Ziel des Ausdauertest nach WHO ist es den aktuellen Leistungszustand der Probandin zu bestimmen und dadurch eine Trainingsintensität abzuleiten. Folgen weitere Testungen in Form von Re-Tests kann zusätzlich die Leistungsentwicklung aufgezeigt werden.
1.2.1 Durchführung
Bei einer Person mit Hypertonie ist es wichtig, dass eine vorherige kardiologische Untersuchung stattgefunden hat und der Arzt einem Ausdauertraining zustimmt. Gibt es am Tag der Ausdauertestung gesundheitliche Defizite wird die Testung auf einen neuen Termin verschoben. Faktoren für ein nicht stattfinden der Ausdauertestung sind zum Beispiel akute fieberhafte Erkrankungen, Entzündungen und Infektionen. Sind alle Faktoren in Ordnung kann eine Leistungsdiagnostik stattfinden.
Das Testgerät ist der Fahrradergometer. Beginnend mit einer Eingangsbelastung von 25 Watt, findet alle zwei Minuten eine Belastungssteigerung von ebenfalls 25 Watt statt. Die Trittfrequenz liegt bei 70 Umdrehungen pro Minute. Zusätzlich wird nach jeder Minute die Herzfrequenz abgelesen und im Belastungsprotokoll eingetragen. Die Belastung wird so lange gesteigert, bis die Probandin die Pulsobergrenze von 180 – Lebensalter erreicht hat. Bei unserer Testperson liegt die Pulsobergrenze bei 132 Schläge pro Minute. Die Wattleistung der zuletzt vollständig durchgefahrenen Belastungsstufe bei Erreichen der Pulsobergrenze von 132 Schlägen pro Minute wird als Testgröße verwendet. Wird die Pulsobergrenze inmitten einer Belastungsstufe erreicht so wird diese Stufe noch bis zum Ende gefahren. Die Zeit, welche nach der letzten vollständigen Belastungsstufe erreicht wurde, wird zeitinterpoliert dazu gerechnet. Die gefahrene Wattleistung kann mit den Normwerten für die jeweilige Altersstufe und das jeweilige Geschlecht verglichen werden.
Die folgende Tabelle stellt den Verlauf und die Ergebnisse des WHO-Test dar.
Tab. 5: Darstellung des Testverlaufs (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2.2 Bewertung der Testergebnisse
Die Auswertung der Testergebnisse ergibt eine Watt-Soll-Leistung von 1,32 Watt pro Kilogramm Körpergewicht. Verglichen mit den Normwerten (IPN, 2004) lässt sich die Ausdauerfähigkeit in einen unterdurchschnittlichen Bereich einordnen. Um in einen Bereich zu erreichen, der dem Durchschnitt angehört, benötigt die Probandin eine Watt-Soll-Leistung von 1,60. Der Test gilt als Grundlage für die weitere Trainingssteuerung. Er gibt Aufschluss darüber, dass die Probandin vermindert trainierbar ist und erst langsam an höhere Belastungen herangeführt werden muss. Anhand von weiteren Testungen kann eine Entwicklung der Kundin aufgezeigt werden.
1.3 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
Die Person hat kaum bis gar keine Beschwerden, dennoch ist ihre Gesundheit in einem schlechten Zustand. Ihre arterielle Hypertonie ist auf ihr Übergewicht zurück zu führen, welches durch eine falsche Ernährung aber auch durch körperliche Inaktivität begünstig wird (Steffel & Lüscher, 2011, S.24). Sie befindet sich nicht in ärztlicher Behandlung und hat auch sonst keine Krankheit, was ihre Belastbarkeit im Hinblick auf das Ausdauertraining nicht weiter beeinträchtigt. Jedoch aufgrund ihrer arteriellen Hypertonie, ihres Übergewichtes und ihrer aktuellen Leistungsstufe ist die Frau, zumindest für den Anfang, nur mäßig trainierbar, was für die weitere Trainingsplanung wichtig ist. Zusätzlich nimmt sie blutdrucksenkende Medikamente.
2 Zielsetzung/Prognose
Tab. 6: Ziel Nummer 1: Reduktion der Körperfettmasse (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Probandin leidet unter Übergewicht und weist somit ein höheres Risiko an Folgeerkrankungen, wie Diabetes Mellitus Typ 2, Herzinfarkt aber auch orthopädische Krankheitsbilder, auf (Korczak & Kister, 2013, S.5). Zusätzlich können soziale und berufliche Stigmata dazu führen, dass man unter psychischen Störungen oder Depressionen leidet (Korczak & Kister, 2013, S.5). Aus diesen Gründen leitet sich das erste Ziel, die Reduktion der Körperfettmasse ab. Um ihr Trainingsmotiv zu berücksichtigen und den Risiken entgegen zu wirken wurde eine Reduktion von 8 Kilogramm in 6 Monaten festgelegt.
Tab. 7: Ziel Nummer 2: Senkung des Blutdrucks (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Kundin hat eine arterielle Hypertonie wovon sich die Senkung des Blutdrucks als zweites Ziel ableitet. Ziel ist es die arterielle Hypertonie, in der sich die Kundin gerade befindet, zu senken und den Blutdruck im normalen Bereich, also zwischen 120-129 mmHg systolisch und 80-84 mmHg diastolisch zu halten. Laut Wahle (2009) ist eine Senkung des Blutdrucks (jeweils in mmHg) um 10-15 systolisch und 5-10 diastolisch in acht Wochen als realistisch anzusehen. Daraus wurde das Ziel abgeleitet, Blutdrucksenkung um 15 mmHg systolisch und 5 mmHg diastolisch.
Tab. 8: Ziel Nummer 3: Stärkung des Immunsystems (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das dritte Ziel bezieht sich nicht auf biometrische oder sportmotorische Parameter, sondern auf die Gesundheit der Probandin. Aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit als Krankenschwester kommt sie des Öfteren mit Krankheitserregern in Kontakt, weshalb sie mehrmals im Jahr über grippale Infekte klagt. Diese Krankheitsfälle sollen reduziert werden beziehungsweise nicht mehr auftreten. Deshalb wurde das Ziel, nach den ersten 12 Trainingswochen mindestens 12 Monate infektionsfrei zu sein, erstellt. Hierbei wird eine Stärkung des Immunsystem durch aerobes Ausdauertraining angestrebt.
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- Citation du texte
- Jannik Trautwein (Auteur), 2019, Ausdauertraining. Erstellung eines Trainingsplans, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334798
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