Diskussionspapier zum Thema Lernen durch Engagement mit praktischen Beispielen aus Schulen in Oberösterreich. Bei "Lernen durch Engagement" oder auch "Service Learning" handelt es sich um eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von den SchülerInnen auf der einen Seite, mit fachlichem Lernen auf der anderen Seite verbindet. Dabei werden gemeinnützige Projekte durch SchülerInnen gemeinsam mit Partnerorganisationen in Stadtteilen oder Gemeinden umgesetzt. Themen, die dabei Beachtung finden, sind sozialer, politischer, ökologischer oder kultureller Natur, aber auch Themen, die die SchülerInnen allgemein als wichtig und relevant erachten. Der zentrale Aspekt ist dabei das Engagement für die Gesellschaft bei gleichzeitigem Sammeln demokratischen Erfahrungen.
Inhaltsverzeichnis
Lernen durch Engagement
Qualitatsstandards fur LdE
Projektschule - MusterSchule
Schwierigkeiten
Gedanken aus der Sitzung am 26.01.23
Resumee
Literaturverzeichnis
Lernen durch Engagement
Bei „Lernen durch Engagement“ oder auch „Service Learning“ handelt es sich um eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement von den SchulerInnen auf der einen Seite, mit fachlichem Lernen auf der anderen Seite verbindet (Seifert, Zentner & Nagy, 2012). Dabei werden gemeinnutzige Projekte durch SchulerInnen gemeinsam mit Partnerorganisationen in Stadtteilen oder Gemeinden umgesetzt. Themen die dabei Beachtung finden sind sozialer, politischer, okologischer oder kultureller Natur, aber auch Themen die die SchulerInnen allgemein als wichtig und relevant erachten. Der zentrale Aspekt ist dabei das Engagement fur die Gesellschaft bei gleichzeitigem Sammeln demokratischen Erfahrungen. Dieser Teil macht die Komponente „Service aus“. Dabei werden die Projekte stets in Rahmen des Unterrichts bzw. des Lehrplans mit Bezug zur Schule durchgefuhrt. Die Planung, Reflexion und Verknupfung mit den Curricula finden dabei im Unterricht statt. Dieser Teil macht die Komponente „Learning“ aus (Stiftung LdE, o. J.).
Die Lehr- und Lernform „LdE“ beinhaltet dabei zwei Kernziele. Einerseits sollen Demokratie und Zivilgesellschaft dadurch gestarkt werden, indem die SchulerInnen an burgerschaftliches Engagement herangefuhrt werden und dabei Kompetenzen erwerben und ihre Personlichkeit weiterentwickeln. Auf der anderen Seite sollen dabei die Schule und die Lernkultur verandert werden, indem die SchulerInnen mit direktem Praxisbezug ihre Projekte selbst planen, reflektieren und Losungen erarbeiten (Stiftung LdE, o. J.).
Qualitatsstandards fur LdE
Lernen durch Engagement zeichnet sich durch seine flexible Gestaltung fur jegliche Schularten und Klassenstufen aus. Einzig und allein die Orientierung an folgenden sechs Qualitatsstandards ist fur alle Projekte gegeben:
1. Realer Bedarf: Das Engagement gut vorbereiten
Das LdE Projekt beschaftigt sich mit realen Problemen und Herausforderungen, wo Unterstutzungsbedarf besteht. Diesen zu ergrunden ist bereits Teil des Projektes und wird durch beispielsweise folgende Fragen erarbeitet:
- Wer braucht unsere Unterstutzung?
- Was genau konnen wir beitragen und wie soll unser Engagement konkret aussehen, sodass es einen wirklichen Nutzen hat?
2. Curriculare Anbindung: Den Unterricht mit LdE planen und gestalten
Das LdE Projekt ist Teil des Unterrichts und daher auch an die Lehrplaninhalte gebunden. Um dies sicherzustellen sind folgende Fragen hilfreich:
- Wie soll LdE zeitlich und organisatorisch in den Schulablauf eingebunden werden?
- Als mehrwochiges Projekt in einem Fach?
- Als facherubergreifendes Vorhaben?
- In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen?
- In einer ganzjahrigen festen Struktur an unserer Schule, zum Beispiel als Wahlpflichtkurs oder Seminarfach?
- Welche Ziele fur den Kompetenzerwerb der Schuler*innen haben wir, welche Verknupfungen zum Bildungsplan stellen wir her?
3. Reflexion: Lernen und Engagement verbinden
Das LdE Projekt zeichnet sich durch seine regelmaRige und bewusste Reflexion der SchulerInnenerfahrungen aus, wodurch erst der kognitive, emotionale und soziale Kompetenzgewinn erreicht wird. Reflexionen sollen als zentrales Element von LdE in allen Phasen des Projektes stattfinden, um jegliche Erfahrungen wahrend des Projekts thematisieren zu konnen.
4. Partizipation von Schuler*innen: Teilhabe ermoglichen und begleiten
Das LdE Projekt wird von den SchulerInnen getragen, wodurch deren Teilhabe in allen Phasen des Projektes eine zentrale Bedeutung erfahrt. Hierbei erfahren die Beteiligten, was es heiRt, Verantwortung uber das eigene Handeln zu ubernehmen. Mit zunehmender Mitbestimmung vergroRert sich der Lernzuwachs, die Selbstwirksamkeit, das Selbstvertrauen und die soziale Kommunikationsfahigkeit.
5. Engagement auBerhalb der Schule: Mit Engagementpartnern zusammenarbeiten
Als Teil der Offnung der Schule nach auRen werden auch auRerschulische Lernorte in Zusammenarbeit mit Engagementpartnern in das Projekt integriert. Solche konnen beispielsweise Kitas, Pflegeheime, Bezirksamter, Suchterkrankte, Menschen mit Fluchterfahrung, Umweltschutzvereine und viele weitere sein. Wichtig dabei sind authentische Erlebnisse, aus denen die SchulerInnen ihre Erfahrungen machen und ihre Kompetenzen erlangen.
6. Anerkennung und Abschluss: Das Engagement aller Beteiligten wertschatzen
Am Ende wird die Beteiligung bzw. das Engagement aller Beteiligten aber isb. das der SchulerInnen gewurdigt, um ihnen das Vertrauen in sie zu bestatigen und ihre Leistungen anzuerkennen. Auch diese Abschlussveranstaltung kann von den SchulerInnen selbst gestaltet werden (Stiftung LdE, o. J.).
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- Arbeit zitieren
- Axel Kolbeinsson (Autor:in), 2023, Demokratieerziehung. Lernen durch Engagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334047
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