Mittelalterliche Literatur ist geprägt von kontinuierlicher Generationenfolge und
der Bewahrung des Alten und der Tradition als Ideal. Hierbei sind die Eltern die
Träger der Erinnerung, während die Jungen die Werte und Normen der Alten
übernehmen. Im Gegensatz zu Literatur anderer Epochen findet man, bis auf
wenige Ausnahmen (z.B. Helmbrecht), dabei keine tragisch endenden
Generationenkonflikte vor.
Die Umsetzung dieses Ideals, also die Weitergabe von traditionellen Werten
und Normen, erfolgt hierbei durch Erziehung, wobei das Lehrgespräch einen
wichtigen Ort der Weitergabe darstellt, an dem Generationenkonflikte sichtbar
werden. [...]
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