Diese Forschungsarbeit verfolgt die Ziele, einerseits einen Beitrag zur Aufklärung über den selektiven Mutismus im Kindesalter zu leisten und andererseits pädagogischen Fachkräften Anregungen für die pädagogische Praxis in Kindertageseinrichtungen im Umgang mit selektiv mutistischen Kindern an die Hand zu geben. Deshalb setzt sich die Arbeit mit den Forschungsfragen auseinander, was das Störungsbild des selektiven Mutismus kennzeichnet und wie Kinder mit selektivem Mutismus in Kindertageseinrichtungen gefördert werden können.
Die Fähigkeit zur verbalen Kommunikation wird schon früh in Kindertageseinrichtungen vorausgesetzt. Was eigentlich ganz selbstverständlich klingt, ist jedoch für Kinder mit selektivem Mutismus oft nicht möglich. Selektiver Mutismus stellt ein noch relativ unbekanntes und selten verbreitetes Störungsbild dar, welches den Angst- und Verhaltensstörungen zugeordnet wird. Kinder mit selektivem Mutismus sind trotz intakter Hör- und Sprechfähigkeit nicht dazu in der Lage, sich innerhalb bestimmter Situationen oder gegenüber bestimmten Personen verbal zu äußern.
Pädagogische Fachkräfte können einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung von selektiv mutistischen Störungen leisten und dazu beitragen, dass diagnostische und therapeutische Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. Aber auch der Ort der Kindertagesstätte selbst kann zu einem Ort der Förderung selektiv mutistischer Kinder und der Begleitung und Beratung ihrer Eltern werden, wenn pädagogische Fachkräfte dazu bereit sind, neue pädagogische Wege zu gehen und sich auf andere Formen der Kommunikation einzulassen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Einführung in das Störungsbild des selektiven Mutismus
- 1.1 Definition und Symptomatik
- 1.2 Diagnostische Kriterien, Komorbiditäten und differentialdiagnostische Abgrenzung
- 1.3 Epidemiologie und Verlauf
- 2. Auswirkungen von selektivem Mutismus
- 2.1 Auswirkungen auf die betroffenen Kinder
- 2.2 Auswirkungen auf das familiäre Umfeld
- 2.3 Auswirkungen auf institutioneller Ebene
- 3. Therapeutische Ansätze
- 4. Selektiv mutistische Kinder in Kindertageseinrichtungen
- 4.1 Baustein pädagogische Fachkraft
- 4.2 Baustein Methodenvielfalt
- 4.3 Baustein professionelle Haltung, Team und Aus-, Fort- und Weiterbildung
- 4.4 Baustein Atmosphäre und Raumgestaltung
- 4.5 Baustein Elternarbeit
- 4.6 Baustein interdisziplinäre Zusammenarbeit
- 4.7 Zwischenfazit
- 1. Einführung in das Störungsbild des selektiven Mutismus
- III. Schlussteil
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Störungsbild des selektiven Mutismus bei Kindern im Kontext von Kindertageseinrichtungen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Störungsbild näher zu beleuchten, die Auswirkungen auf die betroffenen Kinder, deren familiäre Umgebung und die institutionelle Ebene zu analysieren und mögliche Förderansätze im Rahmen der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen aufzuzeigen.
- Definition und Symptomatik des selektiven Mutismus
- Auswirkungen von selektivem Mutismus auf Kinder, Familien und die institutionelle Ebene
- Therapeutische Ansätze und Möglichkeiten der pädagogischen Förderung
- Die Rolle der pädagogischen Fachkraft in der Unterstützung selektiv mutistischer Kinder
- Entwicklung eines multi-dimensionalen Förderkonzepts für selektiv mutistische Kinder in Kindertageseinrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des selektiven Mutismus bei Kindern ein und verdeutlicht die Bedeutung der verbalen Kommunikation in Kindertageseinrichtungen. Dabei wird der Fokus auf die Herausforderungen für Kinder mit selektivem Mutismus gelegt und die Notwendigkeit von Aufklärung und Unterstützung für pädagogische Fachkräfte hervorgehoben.
Der Hauptteil befasst sich zunächst mit der Definition und Symptomatik des selektiven Mutismus, den diagnostischen Kriterien, Komorbiditäten und der differentialdiagnostischen Abgrenzung. Anschließend werden die Auswirkungen des Störungsbildes auf die betroffenen Kinder, deren Familien und die institutionelle Ebene beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf den spezifischen Herausforderungen, die selektiv mutistische Kinder in Kindertageseinrichtungen erleben. Im weiteren Verlauf werden verschiedene therapeutische Ansätze vorgestellt und die Möglichkeiten der pädagogischen Förderung in Kindertageseinrichtungen im Detail erläutert.
Die Arbeit endet mit einem Zwischenfazit, das die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und die Implikationen für die Praxis aufzeigt. Abschließend wird die Notwendigkeit weiterer Forschung und Entwicklung von Ressourcen zur Unterstützung selektiv mutistischer Kinder und ihrer Familien betont.
Schlüsselwörter
Selektiver Mutismus, Kindertageseinrichtung, Sprachentwicklungsstörung, pädagogische Fachkraft, Förderung, diagnostische Kriterien, Komorbiditäten, therapeutische Ansätze, Elternarbeit, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Inklusion.
- Citation du texte
- Anna-Lena Hübl (Auteur), 2021, Förderung selektiv mutistischer Kinder in Kindertageseinrichtungen. Merkmale der Störung und pädagogische Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331154