Inwiefern ist die deutsche Kolonialpolitik in Afrika noch heute in der Geschichtskultur vertreten? In dieser Arbeit werden zunächst der Begriff der Geschichtskultur sowie der ebenfalls aus der Geschichtsdidaktik stammenden Ausdruck Geschichtsbewusstsein definiert. Danach wird der Kolonial-Begriff beleuchtet. Dabei wird auf den Imperialismus als auch auf den Kolonialismus und dessen Formen eingegangen. Anschließend wird die Geschichte der deutschen Kolonialzeit systematisiert, hierbei wird auf die Vorgeschichte der deutschen Kolonialpolitik als auch auf die Kongokonferenz eingegangen. Im Anschluss daran werden die deutschen Kolonien in Afrika als auch das Verhalten der deutschen Kolonialherren in den vorherein beschriebenen Kolonien erläutert. Daraufhin wird der Dekolonisierungsausdruck aufgezeigt. Zum Schluss dieser Arbeit wird der zu Beginn genannte Begriff Geschichtskultur mit Hilfe der kolonialen Amnesie wiederholt beleucht. Hierbei wird besonders auf die Veränderung der Geschichtskultur im Laufe der Zeit eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DEFINITION GESCHICHTSKULTUR
DEFINITION GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
DER KOLONIALISMUS
Definition Imperialismus
Definition Kolonialismus
Beherrschungskolonien
Stützpunktkolonien
Siedlungskolonien
Nordamerikanische Typ
AfrikanischerTyp
Karibischen Typ
DIE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN KOLONIALZEIT
Die Vorgeschichte der deutschen Kolonialzeit
Die Kongokonferenz
Die Deutschen Kolonien in Afrika.
Togo Land
Kamerun
Deutsch-Südwestafrika ( heutiges Namibia)
Deutsch-Ostafrika ( heutigesTansania)
Deutscher Kolonialismus
Dekolonisierung
DIE GESCHICHTSKULTUR UND DIE KOLONIALE AMNESIE
QUELLENVERZEICHNIS
LITERATURVERZEICHNIS
Einleitung
„Kolonisation ... heißt die Nutzbarmachung des Bodens, seiner Schätze, der Flora, der Fauna und vor allem der der Menschen zugunsten der Wirtschaft der kolonisierenden Nation und diese ist dafür der Gegengabe der ihrer höheren Kultur, ihrer sittlichen Begriffe, ihrer besseren Methoden verpflichtet“1
In der vorliegende schriftlichen Arbeit wird zunächst der Begriff der Geschichtskultur definiert, sowie der ebenfalls aus der Geschichtsdidaktik stammenden Ausdruck Geschichtsbewusstsein. Danach wird der Kolonial Begriff beleuchtet dabei wird aufdem Imperialismus als auch aufden Kolonialismus und dessen Formen eingegangen. Anschließend wird die Geschichte der deutschen Kolonialzeit systematisiert hierbei wird auf die Vorgeschichte der deutschen Kolonialpolitik als auch auf die Kongokonferenz eingegangen. Im Anschluss daran werden die deutschen Kolonien in Afrika als auch das Verhalten der deutschen Kolonialherren in den vorherein beschriebenen Kolonial erläutert. Daraufhin wird der Deko- lonisierungs Ausdruck aufgezeigt. Zum Schluss dieser Arbeit wird der zu Beginn genannte Begriff Geschichtskultur mit Hilfe der Kolonialen Amnesie wiederholt beleuchte . Hierbei wird besonders auf die Veränderung der Geschichtskultur im Laufe der Zeit eingegangen und beantwortet somit die zu Beginn gestellte Leitfrage.
Definition Geschichtskultur
Der Begriff der Geschichtskultur, welcher 1984 im Geschichtsdidaktischen Kontext erschienen ist und ursprünglich aus Geschichtswissenschaft und der Geschichtsdidaktik stammt wurde zu jener Zeit hauptsächlich für die Behandlung von geschichtlichen Themen in den Massenmedien genutzt und sollte dabei daraufaufmerksam machen, dass Geschichte auch außerhalb von Schule und Wissenschaft Gespräch Thema sein kann.
Heutzutage wird mit dem Begriff Geschichtskultur die unterschiedlichen Umgangsweisen mit geschichtlichen Themen und Wissen ausgedrückt und ,2 Es beschriebt somit das Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft.
Definition Geschichtsbewusstsein
Der Begriff Geschichtsbewusstsein hat schon lange einen Stammplatz in geschichtsdidaktischen Bereich.3 Dabei ist das Geschichtsbewusstsein individuell und bei jedem Individuum unterschiedlich zu betrachten.
„Geschichtsbewusstsein ist ein psychischer Verarbeitungsmodus historischen Wissens, der zwar über dieses Wissen gebildet wird, ihm gegenüber aber eine relative Autonomie besitzt. Mangelndes Wissen verhindert nicht Geschichtsbewusstsein - im Gegenteil -,und opulente Kenntnisse verbürgen es noch nicht. Geschichtsbewusstsein istfolglich kein Speichermedium zurAkkumulation von historischem Wissen, sondern ein Sinnbildungsmodus (- Sinnbildung), der Kontingenzen (- Kontingenz) abarbeitet und damit der Orientierung in der Temporalität von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dient.“4
Der Kolonialismus
Über Jahrzehnte hinweg prägte der europäische Kolonialismus große Teile der Erde. Die hoch Zeit des Kolonialismus befand sich am Ende des 19. Jahrhunderts zur Zeit des Hochimperialismus.
Definition Imperialismus
Das Wort Imperialismus leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet soviel wie herrschen oder Weltreich. Es bezeichnet das Streben von Staaten, ihre Macht weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus auszudehnen Das kann dadurch erfolgen, dass schwächere Länder gezielt politisch, wirtschaftlich, kulturell oder mit anderen Methoden vom stärkeren Land abhängig gemacht werden. Manchmal führt auch ein stärkeres Land direkt einen Krieg gegen ein schwächeres Land, um die Kontrolle über diesen Staat zu erreichen.5
Definition Kolonialismus
„Kolonialismus ist eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, bei welcher die fundamentalen Entscheidungen über die Lebensführung der Kolonisierten durch eine kulturell andersartige und kaum anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter vorrangiger Berücksichtigung externer Interessen getroffen und tatsächlich durchgesetzt werden. Damit verbinden sich in der Neuzeit in der Regelsendungsideologische Rechtfertigungsdoktrinen, die auf der Überzeugung der Kolonialherren von ihrer eigenen kulturellen Höherwertigkeit beruhen."6 Kolonialismus ist also eine Herrschaft einer Fremden Macht über die indigene Bevölkerung. Die Motivation für die Machtübernahme sind unterschiedlich. Hierbei lässt sich der Begriff in drei Primäre Arten klassifizieren.
Beherrschunqskolonien
Dies Form der Kolonialisierung ist die wohl am meist verbreitete Art gewesen. Ziel dieser Form war die systematische wirtschaftliche Ausbeutung von Ressourcen, der Gewinn durch Steuerleistungen oder auch die Gründung eines Absatzmarkt für die eigenen Güter. Die Kolonien wurden häufig von einer kleinen Meng europäischer Beamter verwaltet.7 Die Eingliederung der unterdrückten Gebiete und Länder hing von den Traditionen der Kolonialmacht ab.7 8
Stützounktkolonien
Diese Sorte der Kolonialisierung hatte keinerlei wirtschaftlichen Hintergrund, sie diente für strategische Zwecke. Sie hatten ökonomische, politische oder auch Militärische Wichtigkeit. Sie ermöglichten den Handel oder leisteten ihren Beitrag zur Machtentfaltung und informellen Kontrolle über andere Staaten ohne formale Herrschaft.9
Siedlunqskolonien
Diese Art von Kolonialisierung war geprägt durch die Anzahl an Europäischen Einwanderern, welche sich dauerhaft in dem Land niedergelassen haben und dabei nicht zur obersten Spitzen der Verwaltung oder des Militärs gehörten. Für die Emigranten der Kolonialmacht war die Erschließung der Gebiete in jenem sinne zweckdienlich, da sie sowohl das billige Land als auch die billigen Arbeitskraft der Indigene nutzen konnten. Im Kontrast zu den Beherrschungskolonien hatten die Gouverneure eine schwächere Stellung. Hierbei wurden erste Ansätze zur Selbstregierung sowie zur Abspaltung der Kolonialisten deutlich. Jene
Kolonisten sahen sich als höher gestellt, daraus resultierte eine Nichtachtung der Interessen und Rechte der indigenen Bevölkerung.10 Bei den Siedlungskolonien kann hierbei noch in drei Varianten segmentiert werden.11
Nordamerikanische Typ
Bei dieser Form der Siedlungskolonie wurden der Ortsansässige Bevölkerung nicht der Untertanenstatus verliehen, sondern gewaltsam unterdrückt auch fand eine genozidale Vernichtung von ökonomisch unbrauchbaren indigenen statt. Die Kolonialmächte sind bei diesem Typ nicht von den Einheimischen abhängig, da die Anzahl der Europäischen Einwanderer sehr hoch war.12
Afrikanischer Typ
Diese Art der Siedlungskolonie sind die Emigranten der Kolonialmacht auf die Arbeitskraft der Einheimischen angewiesen, da die Anzahl der Emigranten sehr gering ausfiel.13
Karibischen Typ
Bei dieser Ordnung der Siedlungskolonie sind Zwangsimporte der Arbeitssklaven aus anderen Gebieten unablässig.14 Da dieAnzahl an einheimischen Indigenen durch Krankheiten, welche die Eroberer einschleppen, und die schlechten Lebensbedingungen sehr ausgedünnt war.
Die Geschichte der Deutschen Kolonialzeit
Die Vorgeschichte der deutschen Kolonialzeit
Das Deutsche Reich galt schon je her als Nachzügler im Kampf um Kolonien. Zugegeben es hatten sich schon verschiedene deutsche Territorialherrscher die Aufgabe gestellt eigene Handelskolonien zu erringen. Den Drang den Kolonialbesitz zu erweitern hatten viele europäische Staaten, das deutsche Reich begründetet ihr Vorhaben dadurch, dass sie dort Absatzmärkte für deutsch- produzierte Produkte schaffen wollten. Der durch den Industrieboom hervorgerufene Wohlstand eröffnete auch der einheimischen Bevölkerung die Möglichkeit, sich in den neu gewonnenen Kolonien eine neue Existenz aufzubauen und exotische Rohstoffe für die lokale Wirtschaft zu beschaffen. Auch geostrategische Interessen spielten eine Rolle. Unter dem Vorwand den Indigenen den christlichen Glauben näher bringen zu wollen, wurden Unterjochungskriege geführt. Hierbei wurde die einheimische Bevölkerung unterworfen und für die Ausbeutung vorbereitet und dabei die Kulturen und die Religionen der Indigenen zerstört.15
[...]
1 N.N:Freiburger Zeitung. Dernburg über unsere Kolonien, in: Freiburger Zeitung digital, http://fz.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&aus- gabe=01&day=09r1&year=1907&month=01&proiect=3&anzahl=4( zuletzt besucht am 18.01.2022)
2 Vgl. Pandel, Hans-Jürgen: Geschichtskultur, in: Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, hrsg. v. Michele Brricelli, Martin Lücke. Wochenschau Verlag, 2012. S.147
3 Vgl. Schönemann, Bernd: Geschichtskultur, in: Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, hrsg. v. Michele Brricelli, Martin Lücke. Wochenschau Verlag, 2012. S. 98
4 Mayer, Ulrich/Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard/Schönemann, Bernd (Hrsg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik. Frankfurt am Main.2022
5 Vgl. Schneider Gerd/Toyka-Seid Christiane: Imperialismus, in: Bundeszentralefür Politische Bildung, https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/320510/imperialis- mus(zuletzt besuchtam 16.01.2022)
6 Osterhammel, Jürgen / Petersson, Niels P: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen. München.2007. S.21
7 Vgl. Zimmerer, Jürgen: Expansion und Herrschaft. Geschichte des europäischen und deutschen Kolonialismus. Was ist Kolonialismus ?, in: Bundeszentrale für Politische Bildung, https://www.bpb.de/apuz/146973/geschichte-des-europaeischen-und-deutschen-kolonialis- mus?p=all#footnode3-3 ( zuletzt besucht am 16.01.2022)
8 Vgl. Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte, Formen, Folgen. München. 1995. S.18
9 Vgl. Zimmerer, Jürgen: Expansion und Herrschaft. Geschichte des europäischen und deutschen Kolonialismus. Was ist Kolonialismus ?, in: Bundeszentrale für Politische Bildung, https://www.bpb.de/apuz/146973/geschichte-des-europaeischen-und-deutschen-kolonialis- mus?p=all#footnode3-3 ( zuletzt besucht am 16.01.2022)
10 Vgl. Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte, Formen, Folgen. München. 1995. S.19
11 Vgl. Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhun- derts.München.2009. S. 533.
12 Vgl. Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte, Formen, Folgen. München. 1995. S.19
13 Vgl. Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte, Formen, Folgen. München. 1995. S.19
14 Vgl. ebd. S.19
15 Vgl. Gründer, Horst: Geschichte derdeutschen Kolonien. Stuttgart. 2018
- Citar trabajo
- Yuma Lösch (Autor), Deutsche Kolonialpolitik in Afrika. Inwiefern ist sie noch heute in der Geschichtskultur vertreten?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1330972
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