In dieser wissenschaftlichen Arbeit soll sich gezielt mit Thomas von Aquins allgemeiner Seins- bzw. Wesenslehre beschäftigen, um sein Gottesverständnis näher zu begreifen. Es soll es nicht um die Gottesbeweise gehen, sondern davon ausgegangen werden, dass Gott existiert. Meine Frage soll sich mit Thomas von Aquins metaphysischen Verständnis über Substanzen und die Frage ob Gott eine Substanz ist, beschäftigen.
Das thomistische Frühwerk De ente et essentia [Über Das Sein und Das Wesen] greift diese Thematik am intensivsten auf, daher werde ich mich vor allem auf dieses Werk stützen. Neben der einleuchtenden Struktur und Einblick dieses Werkes, lehnt er sich unter anderem dort auch stark auf Aristoteles Metaphysik und bezieht an einigen Stellen auch den islamischen Philosophen Avicenna in sein Substanz-Verständnis hinein. Wie auch in anderen Werken des Thomismus, ist Gott der Ausgangspunkt alles Seienden.
Der hl. Thomas von Aquin gilt als einer der größten theologischen Philosophen seiner Zeit und hat in seinen Lebzeiten die Hochscholastik durch seine Werke zu tiefst geprägt. Vor allem haben seine Gottesbeweise in seinen Summa Werken eine fundamentale Festigung in die Philosophie gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wesen
- als zusammengesetzte Substanzen
- als Akzidenzien
- Ist Gott eine Substanz?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Substanzontologie des Thomas von Aquin und untersucht anhand seines Frühwerks De ente et essentia die Frage, ob Gott eine Substanz ist. Die Arbeit setzt dabei voraus, dass Gott existiert und konzentriert sich auf die Analyse von Thomas' Verständnis von Wesen und Sein, um letztendlich zu einem fundierten Urteil über die Substanzialität Gottes zu gelangen.
- Das thomistische Verständnis von Substanzen
- Unterscheidung zwischen einfachen und zusammengesetzten Substanzen
- Die Rolle von Form und Stoff in der Metaphysik des Thomas
- Das Wesen der Akzidenzien und deren Verhältnis zu den Substanzen
- Die Frage, ob Gott eine Substanz ist
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Thomas von Aquin als einen der einflussreichsten Theologen des Mittelalters vor und hebt die Bedeutung seiner Werke für die Entwicklung der Scholastik hervor. Die Arbeit fokussiert auf Thomas' metaphysisches Verständnis von Substanzen und die Frage nach der Substanzialität Gottes. Dabei wird De ente et essentia als zentraler Bezugspunkt genannt und die Bedeutung von Aristoteles' Metaphysik sowie Avicennas Einfluss auf Thomas' Substanzverständnis hervorgehoben.
Wesen als zusammengesetzte Substanzen
Dieses Kapitel behandelt die Unterscheidung zwischen einfachen und zusammengesetzten Substanzen bei Thomas von Aquin. Es wird erklärt, dass zusammengesetzte Substanzen aus Form und Stoff bestehen und wie diese beiden Elemente zusammenwirken, um das Sein einer Substanz zu ermöglichen. Das Kapitel beleuchtet die Beziehung zwischen Potenz und Akt sowie das Verhältnis von Wesen und Sein, wobei der Mensch als Beispiel für eine zusammengesetzte Substanz herangezogen wird.
Wesen als Akzidenzien
Der Abschnitt über Akzidenzien erklärt, dass diese Merkmale sind, die ein Wesen näher definieren, jedoch nicht selbstständig existieren können. Akzidenzien hängen von bereits existierenden Wesen ab und haben kein eigenes Sein. Das Kapitel untersucht die Abhängigkeit der Akzidenzien von den Substanzen und betont, dass diese als sekundäre Seinsweisen betrachtet werden können, die die substantiellen Seinsweisen näher bestimmen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenschwerpunkte der Arbeit sind Substanzontologie, Thomas von Aquin, De ente et essentia, Wesen, Sein, Form, Stoff, Akzidenzien, Gottesbeweise, Metaphysik, Aristoteles, Avicenna.
- Quote paper
- Cansel Ekemen (Author), 2020, Die Substanzontologie nach Thomas von Aquins "De ente et essentia", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1330506