Das Ziel dieser Arbeit ist zu erläutern, was Institutionen sind und verschiedene Formen von Institutionen vorzustellen. Des Weiteren wird aufgezeigt wie die Institutionen
Einfluss auf das Wirtschaftswachstum von Volkswirtschaften nehmen. Dabei wird auf eine unterschiedliche Ausprägung von Institutionen in Volkswirtschaften eingegangen.
Die Arbeit ist in zwei Hauptkapitel untergliedert. Im ersten Hauptkapitel wird untersucht, was genau Institutionen sind und Wirkungskanäle zwischen den Institutionen und dem Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft aufgezeigt. Abschließend wird im ersten Hauptkapitel auf die Notwendigkeit von Institutionen für Märkte eingegangen. Im zweiten Hauptkapitel der Arbeit wird auf die Folgen von Institutionen auf das Wirtschaftswachstum von Volkswirtschaften anhand von Beispielen näher eingegangen.
Die Frage, inwiefern Institutionen unter demokratischen Regierungssystemen Wirtschaftswachstum beeinflussen, wird ebenso behandelt wie die Frage ob autoritäre Regime Nachteile für Institutionen im Bezug auf Wirtschaftswachstum aufweisen.
Letzteres wird insbesondere am Beispiel Koreas und Boliviens verdeutlicht. Ob aber autoritäre Regime grundsätzlich schlechte Bedingungen für die Einflussnahme von Institutionen auf das Wirtschaftswachstum liefern, soll am Beispiel China untersucht
werden.
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICNHIS
1. EINLEITUNG
2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
2.1. Der Begriff „Institution“
2.1.1. Institutionen als formlose Beschränkungen
2.1.2. Institutionen als formgebundene Beschränkungen
2.2. Wirkungskanäle auf das Wirtschaftswachstum
2.2.1. Tauschhandel und Transaktionskosten
2.2.2. Regel- und Sanktionskomponente
2.3. Notwendigkeit von Institutionen für die Märkte
2.3.1. Eigentumsrechte
2.3.2. Regulative Institutionen
2.3.3. Institutionen für makroökonomische Stabilisation
2.3.4. Sozialversicherungen als Institutionen
2.3.5. Institutionen zur Konfliktbewältigung
3. INSTITUTIONEN IN DER PRAXIS
3.1. Demokratie und Wirtschaftswachstum
3.1.1. Vorteile der Demokratie im Hinblick auf Wirtschaftswachstum
3.1.2. Demokratisierung und effizientes Wirtschaftswachstum
3.2. Institutionen und Wirtschaftswachstum am Beispiel Korea
3.2.1. Ausgangssituation Koreas
3.2.2. Unterschiedliche Entwicklung Nord- und Südkoreas
3.3. Institutionen und Wirtschaftswachstum am Beispiel Bolivien
3.3.1. Ausgangssituation in Bolivien
3.3.2. Umsetzung von Regeln und Ordnungen in Bolivien
3.4. Institutionen und Wirtschaftswachstum am Beispiel China
3.4.1. Ausgangssituation in China
3.4.2. Erklärungen für das Wirtschaftswachstum
3.4.2.1. Regional geschützte Eigentumsrechte
3.4.2.2. Anlagerechte und individuelle Eigentumsrechte
4 . FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung. 1: Eigene Darstellung in Anlehnung an Acemoglu, D. et al. (2005): Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Nord- und Südkorea (1950 – 1998), 12
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. EINLEITUNG
Ein angemessenes Wirtschaftswachstum zu erreichen ist das Ziel einer jeden Volkswirtschaft. Allerdings kann nicht immer eindeutig bestimmt werden wodurch das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft zustande kommt. Genauer gesagt sind die Faktoren, die einer Volkswirtschaft zum Wachstum verhelfen, oft schwer zu bestimmen. Allerdings können als einer dieser Faktoren Institutionen benannt werden. Institutionen sind in jeder Volkswirtschaft in einer gewissen Form vorhanden und tragen einen wichtigen Teil zu der wirtschaftlichen Entwicklung dieser bei. Ob die in einer Volkswirtschaft vorherrschenden Institutionen dabei einen positiven oder negativen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum ausüben, hängt von der Beschaffenheit der Institutionen ab. In diesem Zusammenhang ist zu betrachten wie Institutionen das Wirtschaftswachstum beeinflussen. Es stellt sich also die Frage welche Bedingungen Institutionen schaffen müssen, damit das Wirtschaftswachstum eines Landes gefördert wird.
Das Ziel dieser Arbeit ist zu erläutern, was Institutionen sind und verschiedene Formen von Institutionen vorzustellen. Des Weiteren wird auch aufgezeigt wie die Institutionen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum von Volkswirtschaften nehmen. Dabei wird auch auf eine unterschiedliche Ausprägung von Institutionen in Volkswirtschaften eingegangen. Die Arbeit ist in zwei Hauptkapitel untergliedert. Im ersten Hauptkapitel wird dabei untersucht, was genau Institutionen sind und Wirkungskanäle zwischen den Institutionen und dem Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft aufgezeigt. Abschließend wird im ersten Hauptkapitel auf die Notwendigkeit von Institutionen für Märkte eingegangen. Im zweiten Hauptkapitel der Arbeit wird auf die Folgen von Institutionen auf das Wirtschaftswachstum von Volkswirtschaften anhand von Beispielen näher eingegangen. Die Frage, inwiefern Institutionen unter demokratischen Regierungssystemen Wirtschaftswachstum beeinflussen, wird ebenso behandelt wie die Frage ob autoritäre Regime Nachteile für Institutionen im Bezug auf Wirtschaftswachstum aufweisen. Letzteres wird insbesondere am Beispiel Koreas und Boliviens verdeutlicht. Ob aber autoritäre Regime grundsätzlich schlechte Bedingungen für die Einflussnahme von Institutionen auf das Wirtschaftswachstum liefern, soll am Beispiel China untersucht werden.
2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
Um den Zusammenhang zwischen Institutionen und Wirtschaftswachstum zu erläutern, wird zunächst aufgezeigt was genau unter dem Begriff „Institution“ zu verstehen ist. Dabei soll ebenfalls durch Beispiele begleitend, der Begriff „Institution“ verständlicher gemacht werden. Abschließend wird betrachtet über welche Wirkungskanäle die Institutionen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum nehmen können und die Notwendigkeit von Institutionen für die Märkte thematisiert.
2.1. Der Begriff „Institution“
Gemäß North sind Institutionen „die Spielregeln einer Gesellschaft, oder förmlich ausgedrückt, die von Menschen erdachten Beschränkungen menschlicher Interaktion“ (North, D. (1992), S. 1). Da in einer Gesellschaft unterschiedliche Arten von Spielregeln anzutreffen sind wird aus der obigen Definition ersichtlich, dass Institutionen vielfältig sein können und somit auch in verschiedener Weise in der Gesellschaft verankert sind. So können sich Institutionen länder- oder kulturbedingt unterscheiden. Trotz der erkennbaren Vielfalt an Institutionen haben sie gemeinsam, dass sie das Handeln des Menschen beschränken bzw. gegebenenfalls lenken. Der Zweck die Interaktion des Menschen zu beschränken und zu lenken besteht darin, dass sich die Unsicherheit verringert da Richtlinien für menschliche Interaktion festgelegt werden. Somit wird durch Institutionen ein Umfeld geschaffen, welches für die Gesellschaft ein rationelleres vorgehen und interagieren ermöglicht, da die Verhaltensweisen der einzelnen Individuen den Spielregeln der Institution unterliegen bzw. sich nach ihnen richten. Institutionen bestehen sowohl aus förmlichen, schriftlich festgehaltenen Regeln, wie der Verfassung der Vereinigten Staaten, als auch aus ungeschriebenen Verhaltenskodizes. Letztere können auch als Gepflogenheiten verstanden werden, wie z.B. das Verhalten bei Begrüßungen. Diese Regeln und Gepflogenheiten müssen bei Nichtbeachtung durch ein Individuum sanktionierbar sein, was von den Kontrollmöglichkeiten, der Feststellung einer Übertretung von Regeln, der Institutionen abhängt. Somit ist auch die Festlegung der Strafhöhe von erheblicher Bedeutung um für die Individuen einen Anreiz zur Beachtung der Regeln und Verhaltenskodizes zu schaffen. Institutionen ermöglichen somit eine stabile Ordnung in einer Gesellschaft durch die Verringerung der Unsicherheit menschlicher Interaktion. Dabei muss diese Ordnung nicht unbedingt effizient sein. Wie schon oben angedeutet können grundsätzlich zwei Formen von Beschränkungen bei Institutionen charakterisiert werden. Zum einen die formlose Beschränkung und zum anderen die formgebundene Beschränkung. Auf diese beiden Arten von Beschränkungen soll im Folgenden näher eingegangen werden.1
2.1.1. Institutionen als formlose Beschränkungen
Für die Entscheidungsspielräume die von Beschränkungen beeinflusst werden, sind nur zu einem kleinen Teil formgebundene Beschränkungen verantwortlich. Größtenteils werden Entscheidungsspielräume durch die formlosen Beschränkungen abgesteckt. Diese formlosen Beschränkungen beinhalten Gepflogenheiten, Sitten und Bräuche. Zu beachten ist, dass die formlosen Beschränkungen nicht einfach nur ein Zusatz von formgebundenen Regeln sind sondern durchaus in verschiedenen Gesellschaften zu unterschiedlichen Resultaten führen obwohl dieselben formgebundenen Beschränkungen bestehen wie beispielsweise eine Verfassung. Die Entstehung formloser Beschränkungen ergibt sich aus der Kultur einer Gesellschaft.2
Formlose Beschränkungen dienen der engeren Definition von formgebundenen Regelungen und der Definition von gesellschaftlich sanktionierten Verhaltensnormen. Beides kann als vermögensmaximierende formlose Beschränkungen zusammengefasst werden. Beispielsweise ist die Macht von Kongressausschüssen nicht immer formgebundenen Regeln zuzuschreiben, sondern kann auch ein Ergebnis einer Reihe formloser Beschränkungen sein. So haben diese Ausschüsse die Möglichkeit die Gesetzgebung zu beeinflussen, was allerdings nicht aus formalen Ordnungen erklärbar ist. Bei gesellschaftlich sanktionierten Verhaltensnormen kommt es ebenfalls zur Beeinflussung der Entscheidungsbildung. Ein Beispiel hierfür kann ein Duell im Mittelalter angesehen werden, wobei die beiden Kontrahenten bewusst das Risiko des Todes in Kauf nehmen. Dies erfolgt aus dem Grund, dass ein zurücktreten vom Duell gleichzeitig ein Gesichtsverlust in der Öffentlichkeit zur Folge hat. Die Entscheidungs-bildung ist demnach erheblich von einer formlosen Beschränkung geprägt, nämlich der der Ehre. Ein weitere Art formloser Beschränkungen sind intern bindende Verhaltenskodizes. Ein Beispiel zu intern bindenden Verhaltenskodizes kann im Abstimmungsverhalten von gesetzesgebenden Körperschaften gesehen werden. Hierbei kommt es oft zu Beobachtungen, dass die preislichen Auswirkungen von Ideen und Überzeugungen einen wesentlichen Effekt auf das Abstimmungsverhalten ausüben. Das eigentliche Abstimmungsverhalten welches die Interessen der Wähler widerspiegeln soll, wird nun durch die Höhe des Preises beeinflusst. Ideen und Überzeugungen die mit dem Wählerinteresse konform sind, werden nicht beachtet da ihre spätere Umsetzung einen höheren Preis verlangt.3
2.1.2. Institutionen als formgebundene Beschränkungen
Formgebundene Beschränkungen umfassen im Wesentlichen alle schriftlich festgelegten Beschränkungen, wie beispielsweise Gesetze oder Verfassungen. Die Wirksamkeit formloser Beschränkungen wird durch formgebundene Regelungen normalerweise erhöht. Dabei wird bei formgebundenen Beschränkungen eine Hierarchie sichtbar welche sich z.B. von der Verfassung eines Staates abfallend zu individuellen schriftlich festgehaltenen Verträgen widerfinden lässt. Die Hierarchiestufe, welcher sich eine formgebundene Beschränkung zuordnen lässt, hängt somit von der Allgemeingültigkeit der Beschränkung ab, also ob das ganze Gemeinwesen, die Eigentumsrechte oder individuelle Verträge tangiert werden. Es können auch Wechselwirkungen beobachtet werden, wie z.B. dass politische Regelungen wirtschaftliche Regelungen nach sich ziehen oder vice versa. Beobachtet werden kann, dass Eigentumsrechte durch politische Entscheidungen tangiert werden welche wiederum durch die Ordnung der wirtschaftlichen Interessen beeinflusst wird. Somit bewirken Veränderungen an einem Ende der formgebundenen Beschränkung-en auch immer Änderungen am anderen Ende. Formgebundene Beschränkungen sind notwendig, weil die Bestimmungen eines Vertrags aufgrund ihrer Komplexität und Mehrdimensionalität schriftlich festgehalten werden müssen. Allerdings ist zu betonen, dass Verträge in der Regel nicht vollständig sein können. Unvollständigkeit ergibt sich z.B. aus dem zeitlichen Geltungsbereich eines Vertrags. Wird ein Vertrag über einen längeren Zeitraum geschlossen ist es ersichtlich, dass viele Unbekannte existieren die nicht vertraglich erfassbar sind. Somit kann festgestellt werden, dass die Vertragsparteien entstehende Streitigkeiten, der Judikative oder Schlichtern überlassen. Die formge-bundenen Beschränkungen eines individualen Vertrags unterliegen somit wiederum formgebundenen Beschränkungen oder auch formlosen Beschränkungen einer höheren Hierarchiestufe.4
2.2. Wirkungskanäle auf das Wirtschaftswachstum
Vorrangehend wurde der Begriff Institution definiert. Dabei ist ersichtlich geworden, dass Institutionen hauptsächlich die menschliche Interaktion, mit dem Ziel Unsicherheiten zu beseitigen und dadurch ein effizienteres wirtschaften zu ermöglichen, regeln. Festzuhalten ist, dass das alleinige Bestehen von Institutionen noch keine Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum hat. Die Wirkung der Institutionen auf das Wirtschaftswachstum erfolgt nämlich indirekt.5 Zu erwähnen sind hier die Tausch- und Produktionskosten die beim wirtschaften auftreten. Um die Wirkungskanäle der Institutionen besser verstehen zu können, ist zuerst eine Betrachtung der Transaktionskosten notwendig.
2.2.1. Tauschhandel und Transaktionskosten
Da in einer Wirtschaft gewisse Verflechtungen innerhalb eines Produktionsprozesses bestehen, in Form von meist unternehmensübergreifender Arbeitsteilung oder einem allgemeinen Handel von Gütern, kommt es zwangsweise zu Tauschhandlungen. Ob solche Tauschhandlungen vollzogen werden, hängt von dem jeweiligen Profit beider am Tausch beteiligten Akteure ab. Allerdings bringen Tauschhandlungen auch Transaktionskosten mit sich.6 Die Transaktionskosten fallen z.B. an, wenn private Verfügungsrechte übertragen oder eingerichtet werden oder im Falle dass gemeinsame Verfügungsrechte eingerichtet oder geändert werden.7 Des Weiteren können zusätzliche Kosten wie beispielsweise Suchkosten anfallen wenn sich ein Unternehmen über relative Preise informiert. Der Vorteil eines Unternehmens gegenüber einem einzelnen Individuum besteht darin, dass dieses Verträge bei Kooperationen für alle beteiligten Akteure aushandeln kann und somit Kosten reduzieren kann. Auch durch den Abschluss langfristiger Verträge kann es zu Einsparungen kommen, da es nicht notwendig ist bei jeder Kooperation einen neuen Vertrag aufzusetzen.8 Es wird nun ersichtlich, dass die Transaktionskosten unter Anderem eine Voraussetzung sind warum Institutionen einen Vorteil darstellen.
[...]
1 Vgl. North, D. (1992), S. 3ff.
2 Vgl. North, D. (1992), S. 3ff.
3 Vgl. North, D. (1992), S. 47f.
4 Vgl. North, D. (1992), S. 55ff.
5 Vgl. Eicher, T. et al. (2006), S. 65.
6 Vgl. Voigt S. (2002), S. 63.
7 Vgl. Martiensen, J. (2000), S. 272.
8 Vgl. Erlei, M. et al. (2007), S. 65f.
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