Nicht nur unsere, sondern auch nahezu alle Regierungen der EU gehen davon aus,
dass die Gründung neuer Unternehmen und deren Förderung neue Arbeitsplätze
schafft. Gerade die Situation der letzten zehn Jahre ist bislang noch nicht
hinreichend erforscht, und es bleibt daher abzuwarten, ob die allgemeine Annahme
der Regierungen noch Bestand hat.
Grund für eine Veränderung dieser These könnte zum einen die veränderte
Wettbewerbssituation oder auch die fortschreitende Nutzung der IuK-Technologien in
Bezug auf Unternehmensorganisation sein.
Außerdem ist bisweilen wenig erforscht, welchen Einfluss die
Unternehmensgründungen der letzten Jahre auf die heutige, dass heißt also
grundsätzlich gesehen auf die längerfristige, Beschäftigtensituation genommen
haben. In letzter Zeit sind zudem noch Zweifel aufgekommen, ob nicht alle
hochgelobten Beschäftigungszahlen der späten 70er sowie der 80er Jahre unter
reinen Fehlschlüssen, die auf einer Fehlinterpretation der Datenlage beruhen,
entstanden sind. Einen entscheidenden Beitrag für diesen Enthusiasmus lieferte die
Untersuchung von BIRCH (1979). Seitdem wurden Unternehmensgründungen als
Allheilmittel für Beschäftigungsprobleme angesehen.
Sind Unternehmensgründungen vielleicht doch kein Allheilmittel gegen
Beschäftigungsprobleme?
Erst in den letzten Jahren sind es Untersuchungen wie diese von
BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1996), die es sich zur Aufgabe gemacht
haben, die Gründungserfolge in Deutschland hinsichtlich ihrer Beschäftigungseffekte,
Überlebenschancen, Gründungsbranchen usw. genauer unter die Lupe zu nehmen.
Es bleibt also im Rahmen dieses Referates grundsätzlich zu klären, ob die
Neugründungen von Betrieben bzw. Unternehmen tatsächlich einen positiven
Einfluss auf die Beschäftigungsquote nehmen. Dies heißt ferner, ob die
Überlebenschancen der Unternehmen überhaupt so groß sind, um sich längerfristig
am Markt zu behaupten. Folge einer solchen Marktbehauptung könnte eine mögliche
Expansion des Unternehmens sein, welche mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze
einhergeht, und somit auch einen entscheidenden Beitrag für den Erfolg der
Regionalwirtschaft leistet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine und spezielle Probleme bei der Erhebung und Interpretation der Datenlage
- Theoretische Erklärungsansätze zum Erfolg einer Unternehmensgründung
- Charakteristikum (Definition) eines Unternehmers
- Personenzentrierte Ansätze
- Wirtschaftliche Humankapitaltheorie
- Betriebszentrierte Ansätze
- Umfeldzentrierte Ansätze
- Struktur der Unternehmensgründungen
- Anzahl der Gründungen zwischen 1983 und 1997
- Branchenstruktur der Gründungen
- Räumliche Verteilung der Gründungen
- Überlebenschancen der Unternehmen (Faktoren)
- Überblick über die Gesamtsituation
- Person des Gründers (Humankapital)
- Startgröße des Unternehmens
- Branche
- Region
- Auswirkungen der Unternehmensgründungen auf eine Regionalwirtschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Einflusses von Unternehmensgründungen auf den Erfolg von Regionalwirtschaften. Sie analysiert, ob Neugründungen tatsächlich positive Effekte auf die Beschäftigungsquote haben und ob deren Überlebenschancen groß genug sind, um sich langfristig am Markt zu behaupten.
- Die Bedeutung von Unternehmensgründungen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze
- Die Überlebenschancen von Unternehmen und die Einflussfaktoren darauf
- Der Beitrag von Unternehmensgründungen zum Erfolg von Regionalwirtschaften
- Die Rolle von Gründungsgröße, Branche und Gründerpotential für die Überlebenschancen
- Die Analyse der Datenlage und die Herausforderungen bei der Interpretation der Daten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung dar und beleuchtet die aktuelle Debatte über die Bedeutung von Unternehmensgründungen für die Beschäftigungssituation.
- Allgemeine und spezielle Probleme bei der Erhebung und Interpretation der Datenlage: Dieses Kapitel behandelt die methodischen Herausforderungen bei der Analyse von Unternehmensgründungen und diskutiert potenzielle Fehlerquellen bei der Interpretation von Statistiken.
- Theoretische Erklärungsansätze zum Erfolg einer Unternehmensgründung: In diesem Kapitel werden verschiedene Theorien vorgestellt, die den Erfolg von Unternehmensgründungen erklären, darunter personenzentrierte, betriebszentrierte und umfeldzentrierte Ansätze.
- Struktur der Unternehmensgründungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Anzahl, der Branchenstruktur und der räumlichen Verteilung von Unternehmensgründungen in Deutschland zwischen 1983 und 1997.
- Überlebenschancen der Unternehmen (Faktoren): Hier werden verschiedene Faktoren analysiert, die die Überlebenschancen von Unternehmen beeinflussen, wie z.B. die Person des Gründers, die Startgröße, die Branche und die Region.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind Unternehmensgründungen, Regionalwirtschaften, Beschäftigung, Überlebenschancen, Humankapital, Branche, Region, Datenanalyse, methodische Herausforderungen.
- Citar trabajo
- Marc Altena (Autor), 2002, Unternehmensgründungen und ihr Beitrag zum Erfolg von Regionalwirtschaften, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13283