Hitler sagte einmal, dass die Mutter die wichtigste Person im nationalsozialistischen Staat sei. Zum Schicksal dieser guten und aufopferungsvollen Mutter gehörten ihr Ehemann, ihre Kinder und das familiäre Heim.
Jede Frau hat also Mutter zu werden und aus diesem Muttersein ergeben sich dann die damit verbundenen Tätigkeiten. Mit einer weiblichen Partizipation am Erwerbsleben, zumindest mit einer dauerhaften, kann laut diesem Ziel nicht gerechnet werden.
Aber diese Aussage Hitlers beinhaltet neben der Aufgabe der Frau auch gleichzeitig das Mittel, mit dem dieses Ziel verwirklicht werden soll, nämlich mit Erziehung, was zum Thema dem sich diese Arbeit widmet überleitet. Das Ziel dieser Erziehung und Bildung war eindeutig. Trotzdem ist es interessant zu wissen, wie die Nationalsozialisten dieses Ziel mit ihren Bildungs- und Erziehungsinhalten und Methoden erreichen wollten.
Der Hauptteil der vorliegenden Arbeit, beschäftigt sich in den Kapiteln 2-4 hauptsächlich mit der Entwicklung der Frauenbildung in Deutschland und der nationalsozialistischen Ideologie speziell auf die Frauen bezogen.
Kapitel 2 stellt diese Entwicklung in der Weimarer Republik dar, um ein gewisses Vorverständnis zu schaffen.
Kapitel 3 hat die Nationalsozialistische Ideologie und das damit verbundene Frauenbild zum Gegenstand.
Letztendlich ist es die Aufgabe von Kapitel 4 die nationalsozialistische Erziehung von dem humanistischen Erziehungs- und Bildungsidealen abzugrenzen.
Die Kapitel 5 und 6 befassen sich speziell mit den einzelnen Organisationen und Institutionen der nationalsozialistischen Frauenbildung, sowie deren Einsatz im Krieg.
So stellt das 5. Kapitel bei weitem das umfangreichste dieser Arbeit dar. Hier wird auf die zahlreichen schulischen und außerschulischen Institutionen eingegangen. Wohingegen die vorigen Kapitel sich eher mit den Grundlagen und der Theorie, der nationalsozialistischen Erziehung, auseinandersetzen geht das 5. Kapitel auf die Erziehungspraxis bestimmter Schulungssysteme ein, wie beispielsweise der des BDM.
Das letzte Kapitel vor der Schlussbetrachtung, das 6. Kapitel, soll versuchen festzustellen, in wie weit sich ein Wandel des nationalsozialistischen Frauenbildes in den extremen Bedingungen des Krieges vollzogen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einleitung
- 1.1 Vorstellung des Themas und Ziele der Arbeit
- 1.2 Relevanz des Themas für die Gegenwart
- 1.3 Methodische Arbeitsweise und Literaturlage
- 1.4 Kurze Vorstellung der Arbeit
- Kapitel 2: Die Frauen im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- 2.1 Das Entstehen der Frauenbewegung und die Gründung des Bundes Deutscher Frauenvereine
- 2.2 Der Erste Weltkrieg und seine Folgen für die Situation der Frauen
- 2.3 Abstrakte Gleichberechtigung: Die rechtliche Stellung der Frauen im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- 2.4 Die Volksbildung in der Weimarer Republik
- 2.5 Die Frauenvolksbildung in der Weimarer Republik
- 2.6 Resümee
- Kapitel 3: Der Nationalsozialismus
- 3.1 Die Ideologie des Nationalsozialismus
- 3.2 Das Menschenbild des Nationalsozialismus
- 3.3 Frauenbild und Platz der Frauen in der nationalsozialistischen Gesellschaft
- 3.3.1 Funktion der Frau und Stellung in der Gesellschaft
- 3.3.2 Mutter als Frauenberuf
- 3.3.3 Frauen im Erwerbsleben
- 3.4 Resümee
- Kapitel 4: Nationalsozialismus und Bildung?
- 4.1 Was verstanden die Nationalsozialisten unter Bildung?
- 4.2 Von Bildung zur Schulung
- 4.3 Weibliche Erziehung und weibliche Schulung
- 4.4 Resümee
- Kapitel 5: Institutionen nationalsozialistischer weiblicher Erziehung und Schulung
- 5.1 Schulische Institutionen
- 5.1.1 Die Volksschulen für Mädchen
- 5.1.2 Die Mittelschulen und Oberschulen für Mädchen
- 5.1.3 Die Berufsschulen für Frauen
- 5.1.4 Die Hochschulen
- 5.1.5 Die Volkshochschulen im Nationalsozialismus
- 5.1.6 Das Schicksal der weiblichen Volksbildung am Beispiel der Heimvolkshochschule Edewecht
- 5.1.7 Resümee
- 5.2 Außerschulische Institutionen
- 5.2.1 Der Bund Deutscher Mädel
- 5.2.2 Entstehungsgeschichte des BDM
- 5.2.3 Organisationsstruktur des BDM
- 5.2.4 Erziehungsziele und Erziehungspraxis im BDM
- 5.2.5 Berufslenkung im BDM
- 5.2.6 Das BDM-Werk Glaube und Schönheit
- 5.3 Die NS-Frauenorganisationen
- 5.3.1 Die NS-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk
- 5.3.2 Zielsetzung
- 5.3.3 Organisation und Institutionen
- 5.3.4 Die Mütter- und Reichsbräuteschulen im Deutschen Frauenwerk
- 5.3.5 Der Arbeitsdienst für Frauen
- Kapitel 6: Die Frauen im Krieg
- 6.1 Zwischen Widersprüchen der Realität und der Propaganda
- 6.2 Der Einsatz der NS-Frauenorganisationen im Krieg
- 6.2.1 Der Kriegseinsatz des BDM
- 6.2.2 Kriegseinsatz der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerkes
- 6.3 Die Frauenberufe im Krieg
- 6.4 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus, insbesondere im Hinblick auf ihre Bildung und Erziehung. Ziel ist es, das nationalsozialistische Frauenbild zu beleuchten und zu analysieren, wie dieses durch staatliche Institutionen und Organisationen vermittelt wurde. Die Untersuchung umfasst die schulischen und außerschulischen Bereiche der weiblichen Erziehung und Bildung.
- Das nationalsozialistische Frauenbild und seine ideologischen Grundlagen
- Die Rolle von Bildung und Erziehung in der nationalsozialistischen Frauenpolitik
- Die Funktion von NS-Frauenorganisationen wie dem Bund Deutscher Mädel (BDM) und der NS-Frauenschaft
- Der Einfluss des Nationalsozialismus auf die berufliche Tätigkeit von Frauen
- Die Veränderung des Frauenbildes im Kontext des Zweiten Weltkriegs
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt die Ziele der Arbeit. Es wird die Relevanz der Fragestellung für die Gegenwart herausgestellt und die methodische Vorgehensweise erläutert. Der Fokus liegt auf der Analyse des nationalsozialistischen Frauenbildes und seiner Auswirkungen auf die Bildung und Erziehung von Frauen. Die Einleitung legt den Grundstein für die anschließende detaillierte Untersuchung der Rolle der Frau im nationalsozialistischen Deutschland. Das Kapitel skizziert den historischen Kontext und stellt die Forschungsfrage nach dem Wesen der weiblichen Bildung und Erziehung im Nationalsozialismus.
Kapitel 2: Die Frauen im Kaiserreich und der Weimarer Republik: Dieses Kapitel liefert den notwendigen historischen Kontext, indem es die Situation der Frauen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik beschreibt. Es beleuchtet die Entstehung der Frauenbewegung, die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Frauen und die rechtliche Stellung der Frauen. Besonders wichtig ist die Darstellung der Volksbildungsbewegung in der Weimarer Republik und deren Einfluss auf die Frauen. Der Vergleich mit der späteren nationalsozialistischen Frauenpolitik wird hier vorbereitet, indem die Fortschritte und die Grenzen der weiblichen Emanzipation in der Weimarer Republik aufgezeigt werden. Es wird deutlich, welcher Fortschritt an den Nationalsozialisten verloren ging und welcher Zustand durch sie wiederhergestellt werden sollte.
Kapitel 3: Der Nationalsozialismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der nationalsozialistischen Ideologie und deren Auswirkungen auf das Frauenbild. Es analysiert das menschen- und frauenfeindliche Weltbild des Nationalsozialismus und dessen Implikationen für die gesellschaftliche Rolle der Frau. Die Funktionen und die gesellschaftliche Stellung der Frau unter dem Nationalsozialismus werden differenziert dargestellt, wobei die "Mutterrolle" als zentrale Aufgabe betont und die Beschränkungen im Erwerbsleben beleuchtet werden. Das Kapitel zeigt auf, wie die nationalsozialistische Ideologie Frauen auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau reduzieren wollte.
Kapitel 4: Nationalsozialismus und Bildung?: Dieses Kapitel untersucht das Verständnis von Bildung im Nationalsozialismus und den Unterschied zur "Schulung", welche der nationalsozialistischen Ideologie diente. Es konzentriert sich auf die spezifischen Erziehungsziele und -methoden für Frauen und beleuchtet den Gegensatz zwischen dem Anspruch auf Bildung und der ideologisch geprägten "Schulung". Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, inwieweit im Nationalsozialismus Bildung im herkömmlichen Sinne existierte oder ob die "Erziehung" lediglich der Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie diente. Ein wichtiger Aspekt ist die Frage, ob überhaupt Bildung existierte oder nur "Schulung" im Sinne der Indoktrination.
Kapitel 5: Institutionen nationalsozialistischer weiblicher Erziehung und Schulung: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Institutionen, die an der nationalsozialistischen weiblichen Erziehung und Schulung beteiligt waren. Es werden sowohl schulische (Volksschulen, Mittelschulen, Oberschulen, Berufsschulen, Hochschulen, Volkshochschulen) als auch außerschulische Einrichtungen (Bund Deutscher Mädel (BDM), NS-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk) untersucht. Die Analyse umfasst die Erziehungsziele, die Organisationsstrukturen und die Erziehungspraxen dieser Institutionen. Es wird gezeigt, wie umfassend die nationalsozialistische Ideologie in die weiblichen Bildungs- und Erziehungsinstitutionen integriert war.
Kapitel 6: Die Frauen im Krieg: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Frauen im Zweiten Weltkrieg, den Widerspruch zwischen nationalsozialistischer Propaganda und der Realität. Es analysiert den Kriegseinsatz der NS-Frauenorganisationen (BDM, NS-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk) und den Wandel in den Frauenberufen. Die Analyse fokussiert auf die veränderte Rolle der Frauen im Krieg und den Auswirkungen der Kriegsführung auf ihr Leben und ihre Tätigkeiten. Hier wird der Bruch zwischen der propagierten und der tatsächlich gelebten Realität deutlich.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Frauenbild, Bildung, Erziehung, Schulung, NS-Frauenorganisationen, Bund Deutscher Mädel (BDM), NS-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk, Volksbildung, Weimarer Republik, Gleichberechtigung, Propaganda, Zweiter Weltkrieg, Mutterrolle, Ideologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Rolle der Frauen im Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus, insbesondere im Hinblick auf ihre Bildung und Erziehung. Sie analysiert das nationalsozialistische Frauenbild und wie dieses durch staatliche Institutionen und Organisationen vermittelt wurde. Der Fokus liegt auf schulischen und außerschulischen Bereichen der weiblichen Erziehung und Bildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Kapitel 1 ist eine Einleitung, die das Thema, die Ziele und die Methodik der Arbeit beschreibt. Kapitel 2 beleuchtet die Situation der Frauen im Kaiserreich und der Weimarer Republik als historischen Kontext. Kapitel 3 analysiert die nationalsozialistische Ideologie und ihr Frauenbild. Kapitel 4 untersucht das Verständnis von Bildung und „Schulung“ im Nationalsozialismus. Kapitel 5 analysiert die Institutionen nationalsozialistischer weiblicher Erziehung und Schulung (schulische und außerschulische Einrichtungen). Kapitel 6 behandelt die Rolle der Frauen im Zweiten Weltkrieg und den Widerspruch zwischen Propaganda und Realität.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, das nationalsozialistische Frauenbild zu beleuchten und zu analysieren, wie dieses durch staatliche Institutionen und Organisationen wie den Bund Deutscher Mädel (BDM) und die NS-Frauenschaft vermittelt wurde. Die Arbeit untersucht den Einfluss des Nationalsozialismus auf die berufliche Tätigkeit von Frauen und die Veränderung des Frauenbildes im Kontext des Zweiten Weltkriegs.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf das nationalsozialistische Frauenbild und seine ideologischen Grundlagen, die Rolle von Bildung und Erziehung in der nationalsozialistischen Frauenpolitik, die Funktion von NS-Frauenorganisationen, den Einfluss des Nationalsozialismus auf die berufliche Tätigkeit von Frauen und die Veränderung des Frauenbildes im Kontext des Zweiten Weltkriegs.
Welche Institutionen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht sowohl schulische Institutionen (Volksschulen, Mittelschulen, Oberschulen, Berufsschulen, Hochschulen, Volkshochschulen) als auch außerschulische Einrichtungen wie den Bund Deutscher Mädel (BDM), die NS-Frauenschaft und das Deutsche Frauenwerk. Die Analyse umfasst deren Erziehungsziele, Organisationsstrukturen und Erziehungspraxen.
Wie wird die Situation der Frauen vor dem Nationalsozialismus dargestellt?
Kapitel 2 liefert den historischen Kontext, indem es die Situation der Frauen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik beschreibt. Es beleuchtet die Entstehung der Frauenbewegung, die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und die rechtliche Stellung der Frauen, einschließlich der Volksbildungsbewegung und deren Einfluss auf Frauen. Der Vergleich mit der nationalsozialistischen Frauenpolitik wird vorbereitet, um den Verlust von Fortschritten und die Wiederherstellung bestimmter Zustände aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Frauenbild, Bildung, Erziehung, Schulung, NS-Frauenorganisationen, Bund Deutscher Mädel (BDM), NS-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk, Volksbildung, Weimarer Republik, Gleichberechtigung, Propaganda, Zweiter Weltkrieg, Mutterrolle, Ideologie.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Für jedes Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung, die den Inhalt und die Schwerpunkte des jeweiligen Kapitels beschreibt. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über den gesamten Forschungsansatz und die Ergebnisse der Arbeit.
- Quote paper
- Nico Goldhahn (Author), 2003, Erziehung und Bildung der Frau im Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132684