Wir leben in einer Zeit der Globalisierung der Kapital- und Gütermärkte. Grenzen werden aufgehoben, um die Internationalisierung der Märke zu ermöglichen. Nur unsere Rechnungslegung hinkt in dieser Betrachtung stark hinterher. Bisher erfolgt die Rechnungslegung auf Grundlage der Vorschriften des HGB. Eine internationale Vergleichbarkeit ist wünschenswert für Kapitalgeber sowie -nachfrager. Ein Schritt in diese Richtung wurde getan, indem eine EU-Verordnung börsennotierten Unternehmen die Erstellung eines konsolidierten Jahresabschlusses nach IAS/IFRS zwingend auferlegte. Des weiteren haben alle anderen Unternehmen zur Zeit ein Wahlrecht, den Abschluss zusätzlich nach IAS/IFRS aufzustellen. Aber inwieweit ist eine Umstellung für den in dieser Arbeit betrachteten Mittelstand wirklich sinnvoll und relevant? Was für Konsequenzen bringt dieses Wahlrecht mit sich? Die EU-Verordnungen sehen auch für den Mittelstand eine Verpflichtung zum IAS/IFRS-Abschluss vor, doch eine Realisierung ist noch nicht absehbar.
Neben dem Wandel der Rechnungslegung spielt auch der Wandel in der Bankenlandschaft eine wesentliche Rolle. Bedingt durch Basel II haben Kreditinstitute im Rahmen ihrer Kreditvergaben wesentliche Anforderungen zu erfüllen. So orientiert sich die Eigenkapitalunterlegung der Banken nunmehr an den Risiken der vergebenen Kredite. Durch die internen Ratings sollen Aufschlüsse über die Risikohöhe der Unternehmen geschaffen werden. Gleichzeitig sehen die Kreditinstitute sich mit dem Wandel der Rechnungslegung konfrontiert. So müssen die Ratingverfahren an IAS/IFRS Abschlüsse angepasst werden, wo doch bisher die Jahresabschlüsse nach HGB die Grundlagen für die Bewertungsverfahren bildeten.
Was für Konsequenzen hat die Umstellung aber für den in dieser Arbeit betrachteten Mittelstand? Wie also wirkt sich eine Änderung der Rechnungslegung auf das angepasste Ratingverfahren aus? Kann man der weitläufigen Meinung glauben, dass ein Abschluss nach IAS/IFRS auch ein verbessertes Ratingergebnis mit sich bringt?
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitender Teil
- 1. Begriffsabgrenzungen
- 1.1. Rechnungslegung
- 1.2. HGB
- 1.3. IFRS
- 1.4. Mittelständische Unternehmen
- 1.5. Bankenrating
- 2. Problemstellung
- 2.1. Problematiken des behandelnden Themas
- 2.2. Zielsetzung der Arbeit
- B. Rahmenbedingungen
- 1. Rechtliche Rahmenbedingungen
- 1.1. HGB
- 1.2. IFRS
- 1.3. Basel II
- 2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- 3. Anspruchsgruppen und Ziele
- C. Analyse
- 1. Wandel der Rechnungslegung
- 1.1. Einführung
- 1.2. Wesentliche Änderungen der Bewertungsvorschriften
- 1.2.1. Erstbewertung von Vermögensgegenständen und -werten
- 1.2.2. Folgebewertung von Vermögensgegenständen und -werten
- 1.2.2.1. Planmäßige Abschreibungen
- 1.2.2.2. Außerplanmäßige Abschreibungen und Zuschreibungen
- 1.2.3. Bilanzierungshilfen
- 1.2.3.1. Aufwandsrückstellungen
- 1.2.3.2. Geschäfts- und Firmenwert
- 1.2.3.3. Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes
- 1.2.3.4. latente Steuern
- 1.2.4. Immaterielle VG/VW
- 1.2.5. Leasing
- 1.2.6. Langfristige Fertigungsaufträge
- 1.3. Kritische Würdigung der Rechnungslegungsumstellung
- 2. Bankinternes Rating im Rahmen der Kreditvergabe
- 2.1. Grundlagen und Anforderungen
- 2.1.1. Aufgaben des Ratings
- 2.1.2. Adressaten
- 2.1.3. Bewertungskriterien/Kennzahlen
- 2.2. Aussagekraft quantitativer Kennzahlen auf Basis von HGB und IAS/IFRS
- 2.2.1. Die häufigsten Kennzahlen im Ratingverfahren
- 2.2.1.1. Eigenkapitalquote
- 2.2.1.2. Liquiditätsgrade
- 2.2.1.3. Cash Flow
- 2.2.1.4. Rentabilität
- 2.2.1.5. Verschuldungsgrad
- 2.2.1.6. Schuldentilgungsdauer
- 2.2.2. Auswirkungen der Umstellung auf die wichtigsten Kennzahlen
- 2.2.3. Kritische Würdigung der Umstellungsaufwirkungen auf das Rating
- D. Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Rechnungslegungsumstellung von HGB auf IAS/IFRS
- Auswirkungen der Umstellung auf das Bankenrating
- Bewertungsvorschriften und Bilanzierungshilfen nach IAS/IFRS
- Aussagekraft von Ratingkennzahlen auf Basis von HGB und IAS/IFRS
- Kritische Würdigung der Umstellungsaufwirkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Umstellung der Rechnungslegung mittelständischer Unternehmen von HGB auf IAS/IFRS und deren Auswirkungen auf das Bankenrating. Ziel ist es, die relevanten rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beleuchten, die wesentlichen Änderungen der Rechnungslegung durch die Umstellung aufzuzeigen und deren Einfluss auf die wichtigsten Ratingkennzahlen zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Der einleitende Teil der Arbeit definiert die wichtigsten Begriffe, wie Rechnungslegung, HGB, IFRS, mittelständische Unternehmen und Bankenrating. Anschließend wird die Problemstellung der Arbeit erläutert und die Zielsetzung der Arbeit definiert.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Rechnungslegungsumstellung beleuchtet. Dazu gehören die relevanten Gesetze und Vorschriften, wie das Handelsgesetzbuch (HGB), die International Financial Reporting Standards (IFRS) und die Basel II-Richtlinien. Außerdem werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie die Bedeutung der mittelständischen Unternehmen für die deutsche Wirtschaft, sowie die Anspruchsgruppen und deren Ziele im Zusammenhang mit der Rechnungslegungsumstellung betrachtet.
Der dritte Teil der Arbeit analysiert die wesentlichen Änderungen der Rechnungslegung durch die Umstellung von HGB auf IAS/IFRS. Dabei werden die wichtigsten Bewertungsvorschriften und Bilanzierungshilfen nach IAS/IFRS im Detail betrachtet. Die Analyse umfasst die Erstbewertung von Vermögensgegenständen und -werten, die Folgebewertung von Vermögensgegenständen und -werten, die Bilanzierungshilfen wie Aufwandsrückstellungen, Geschäfts- und Firmenwert, Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes, latente Steuern, immaterielle Vermögensgegenstände und -werte, Leasing und langfristige Fertigungsaufträge. Abschließend wird die Rechnungslegungsumstellung kritisch gewürdigt.
Der vierte Teil der Arbeit befasst sich mit dem bankinternen Rating im Rahmen der Kreditvergabe. Dabei werden die Grundlagen und Anforderungen des Ratings, die Aufgaben des Ratings, die Adressaten des Ratings und die Bewertungskriterien/Kennzahlen betrachtet. Anschließend wird die Aussagekraft quantitativer Kennzahlen auf Basis von HGB und IAS/IFRS analysiert. Die Analyse umfasst die häufigsten Kennzahlen im Ratingverfahren, wie die Eigenkapitalquote, die Liquiditätsgrade, den Cash Flow, die Rentabilität, den Verschuldungsgrad und die Schuldentilgungsdauer. Die Auswirkungen der Umstellung auf die wichtigsten Kennzahlen werden im Detail betrachtet und kritisch gewürdigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rechnungslegung, HGB, IFRS, mittelständische Unternehmen, Bankenrating, Bewertungsvorschriften, Bilanzierungshilfen, Ratingkennzahlen, Eigenkapitalquote, Liquiditätsgrade, Cash Flow, Rentabilität, Verschuldungsgrad, Schuldentilgungsdauer und die Auswirkungen der Umstellung auf das Bankenrating.
- Quote paper
- Diana Hoven (Author), 2008, Umstellung der Rechnungslegung mittelständischer Unternehmen von HGB auf IAS/IFRS und deren Auswirkung auf das Bankenrating, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132546
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