In der vorliegenden Arbeit geht es um einen Unterrichtsentwurf für das Fach Islamische Religionslehre an einer Gesamtschule für die Klassenstufe 5. Das Thema der Stunde sind die fünf Säulen des Islam. Es handelt sich um eine Einführungsstunde. Den Schülerinnen und Schülern soll vermittelt werden, was die fünf Säulen des Islam sind und welche Bedeutung sie haben.
Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Unterrichtsstunde lernen, welche Pflichten sie als Muslim zu erfüllen haben. Diese Einzelstunde bildet die Einführung einer Unterrichtsreihe zu dem Thema Islamische Religionspraxis. Es soll somit einen Grundbaustein legen und ihnen dabei helfen, die Säulen, bzw. die Pflichten des Islam zu lernen und anzuwenden. Die Schülerinnen und Schüler sollen ebenso im Bereich der Urteilskompetenz die Bedeutung und praktische Umsetzungsmöglichkeiten der fünf Säulen für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft der Muslime in der heutigen Zeit erörtern können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bedingungsanalyse
a. Institutionelle Bedingungen
b. Anthropologische Bedingungen
3. Theologische Sachanalyse
4. Didaktisch-methodische Analyse
5. Lernziele und Kompetenzen
6. Verlaufsplan der Unterrichtseinheit
7. Schlussbetrachtung
8. Materialien
9. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit geht es um einen Unterrichtsentwurf für das Fach Islamische Religionslehre an einer Gesamtschule für die Klassenstufe 5. Das Thema der Stunde sind die fünf Säulen des Islam. Es handelt sich um eine Einführungsstunde. Den Schülerinnen und Schülern soll vermittelt werden, was die fünf Säulen des Islam sind und welche Bedeutung sie haben.
2. Bedingungsanalyse
a. Institutionelle Bedingungen
Die Klasse der Jahrgangsstufe 5 setzt sich aus muslimischen Schülerinnen und Schülern aus drei Klassen zusammen (5a, 5b, 5c). Es gibt 9 Mädchen und 7 Jungen zwischen 10 und 12 Jahren, wobei deren Eltern alle einen Migrationshintergrund haben und aus Ländern wie die Türkei, Armenien und Syrien stammen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler sind in Deutschland geboren, einige später eingewandert oder geflüchtet.
Der Unterricht findet in der 2. Stunde vor der ersten großen Pause statt. Da die Schülerinnen und Schüler sich in der ersten Stunde an die Unterrichtsatmosphäre gewöhnen, haben sie in der zweiten Stunde keine Schwierigkeiten, den Unterricht konzentriert zu folgen. Die Dauer einer Unterrichtsstunde beträgt 45 Minuten.
Für das Fach Islamische Religionslehre ist ein gewöhnlicher Klassenraum vorgesehen, bestehend aus einer Tafel und einem Tageslichtprojektor. Die Tische sind in Reihen aufgestellt. Somit schauen alle Schülerinnen und Schüler nach vorne und können den Unterricht leicht mitverfolgen.
b. Anthropologische Bedingungen
In der Klasse weisen die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf ihr religiöses Wissen Unterschiede auf. Dies kann daran liegen, dass einige Schülerinnen und Schüler bereits zu Hause eine religiöse Erziehung genießen oder regelmäßig eine Moschee besuchen.
Aus diesem Grund stellt es eine Herausforderung, der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden und alle angemessen zu fördern. Jedoch ist zu bemerken, dass die Schülerinnen und Schüler keine Probleme untereinander haben und auch, dass der Unterricht selten durch Schülerinnen oder Schüler gestört wird. Dadurch herrscht insgesamt eine angenehme Lernatmosphäre in dieser Klasse.
3. Theologische Sachanalyse
Zu den wichtigsten Regeln für einen Moslem gehören die fünf Säulen des Islam. Diese setzen sich aus fünf Pflichten, und zwar, aus dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen rituellen Gebet, die sozialen Pflichtabgabe, dem Fasten während des Ramadans und der Wallfahrt nach Mekka. Da es sich um Pflichten handelt, sind die fünf Säulen des Islam von jedem gläubigen Moslem zu befolgen und gehören zur Selbstverständlichkeit.1
Im Folgenden werden die fünf Säulen näher erläutert.
1. Das Glaubensbekenntnis: Der Glaube an die Einheit Allahs und das Ablegen des Bekenntnisses zu diesem Glauben, d.h. die Bezeugung, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Muhammad sein Diener und sein Gesandter ist. „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist.“
2. Die fünf täglichen Gebete in Richtung Mekka, vor Sonnenaufgang (Fadschr), zur Mittagszeit (Dhur), am Nachmittag (Asr), nach Sonnenuntergang (Maghrib) und in der Nacht (Isha).
3. Das Fasten während des Monat Ramadan: es ist allen Muslimen vorgeschrieben, die gesund sind. Ausnahmen: Reisende, Personen mit hohem Alter, Personen die unter einer Krankheit leiden, die Menstruation bei Frauen und evtl. schwangere und stillende Frauen.
4. Die soziale Pflichtabgabe den Mitmenschen: es ist Pflicht, einmal jährlich eine Almosen-Steuer (Zakat) zu geben, die an Arme und Bedürftige etc. geht. Diese soll in der Regel 2,5 Prozent des Kapitalvermögens einer Person betragen.
5. Die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch): es ist allen Muslimen mindestens einmal im Leben zur Pflicht gemacht, sofern sie gesund sind und es finanziell leisten können.2
„Nach islamischen Verständnis übt der, der diese fünf Pflichten erfüllt, die islamische Religion auf vollständige Weise aus.“3
Die fünf Säulen gehen auf einen Ausspruch des Propheten Muḥammads zurück, der in der Hadith-Sammlung von al-Buḫārī überliefert ist.
Da die Einhaltung der fünf Säulen des Islam eine Voraussetzung zum Muslimsein ist, ist es wichtig, dass Kinder diese im frühen Alter kennenlernen und verinnerlichen. Somit eignet sich die fünfte Klasse für das Thema sehr gut.
4. Didaktisch-methodische Analyse
Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Unterrichtsstunde lernen, welche Pflichten sie als Muslim zu erfüllen haben. Diese Einzelstunde bildet die Einführung einer Unterrichtsreihe zu dem Thema Islamische Religionspraxis. Es soll somit einen Grundbaustein legen und ihnen dabei helfen, die Säulen, bzw. die Pflichten des Islam zu lernen und anzuwenden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ebenso im Bereich der Urteilskompetenz die Bedeutung und praktische Umsetzmöglichkeiten der fünf Säulen für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft der Muslime in der heutigen Zeit erörtern können.
Da es sich um eine Einführungsstunde handelt, bietet es sich an, dass die Lehrkraft den Unterricht leitet und der Unterricht in Frontal- und Einzelarbeitsform läuft. Dabei wird die Stunde mit einem Tafelbild eingeleitet, indem die Lehrkraft das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler abfragt. Anschließend folgt eine Einzelarbeitsphase mit einem Text, in der alle mit individuellen Methoden versuchen sollen, den Text zu verstehen. Die Lehrkraft gibt hierbei Ratschläge wie „Wichtiges markieren“ und „nicht Verstandenes unterstreichen“. Damit die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, das erlernte anzuwenden, kriegen sie nach dieser Phase ein Übungsblatt. Nach der Erarbeitung sollen sie es in Partnerarbeit vergleichen. Gegebenenfalls sollen sie korrigieren oder ergänzen. Dadurch kann das Konzept „Lernen-durch-Lehren“ gefördert werden.
5. Lernziele und Kompetenzen
Das Lernziel der Unterrichtsstunde besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler die fünf Säulen des Islam charakterisieren können, indem sie die fünf Säulen aufzählen und definieren können.
Zudem sollen die Methodenkompetenz und die kommunikative soziale Kompetenz gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler selbstständig einen Text lesen und eine Partnerarbeit machen sollen.
Das gewählte Thema „Die fünf Säulen des Islam“ ist aus dem Kernlehrplan zu entnehmen, welche vom Schulministerium bestimmt ist. Es ist zu finden im Inhaltsfeld 5.4
So heißt es im Lehrplan: Inhaltsfeld 5: Islamische Religionspraxis Dieses Inhaltsfeld bringt Schülerinnen und Schülern die Umsetzung islamischer Glaubenslehre in der Praxis des alltäglichen Lebens und in der Gemeinde näher. Es nimmt die fünf Säulen des Islam als Grundlage der Religionspraxis in den Blick. In diesem Zusammenhang werden sowohl rituelle Elemente und Feste aufgegriffen wie auch die Moschee als Gebets- und Begegnungsstätte behandelt. Das Inhaltsfeld beschäftigt sich ebenfalls mit der Vielfalt der Traditionen in der Religionspraxis, wie sie sich u. a. in den Rechtsschulen widerspiegelt. Zugleich geht es um die Frage, welche Bedeutung diese Traditionen im eigenen Leben haben.5
Laut dem Kernlehrplan sollen die Schülerinnen und Schüler im Inhaltsfeld 5 Sachkompetenzen erwerben wie beispielsweise das eigenständige Beschreiben der fünf Säulen des Islam und die damit zusammenhängenden Rituale der Glaubenspraxis.
Zum Hauptziel dieser Unterrichtstunde gehört die Erläuterung der Zeugnisse aus der Religionspraxis und die Anwendung dieser. Dazu kommen Teilziele, wie das Erlernen wichtiger Daten über die Religionspraxis, das Benennen und Erklären der Themenschwerpunkte sowie des Inhalts, das Zuordnen von wesentlichen Begriffen anhand eines Lückentextes und das Erlernen der wichtigsten Pflichten des Islam.
6. Verlaufsplan der Unterrichtseinheit
Zu Beginn der Unterrichtsstunde begrüßt die Lehrkraft die Klasse und leitet das neue Thema mit einer Frage an der Tafel ein. Die Frage lautet: „Welche Pflichten hat ein Muslim?“. Hierbei ist das Ziel, das Vorwissen und die Vorstellung über die Pflichten der Schülerinnen und Schüler zu prüfen. Zu erwarten ist, dass die Schülerinnen und Schüler die fünf Säulen nicht präzise erwähnen. Die Lehrkraft sammelt die Antworten an der Tafel. Anschließend kreist die Lehrkraft die Begriffe ein, die zu den fünf Säulen gehören – falls diese von den Schülerinnen und Schülern erwähnt wurden – und erklärt, dass sie in dieser Stunde sich mit diesen Begriffen auseinandersetzen werden. Nach ungefähr zehn Minuten nennt die Lehrkraft auch das Thema der Stunde und teilt ein Text über das Thema aus, den die Schülerinnen und Schüler alleine lesen sollen (siehe Anhang). Dabei sollen sie das wichtigste markieren und unverständliche Begriffe mit einem Bleistift unterstreichen. Dafür haben sie zehn Minuten Zeit. Nach dieser Phase fragt die Lehrkraft nach unverständlichen Begriffen und fragt der Klasse, ob jemand den Begriff erklären kann. Falls sich keiner meldet erklärt die Lehrkraft den Begriff selbst.
Damit die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, das erlernte anzuwenden, kriegen sie nach fünf Minuten zwei weitere Arbeitsblätter, wobei sie beim ersten Arbeitsblatt die Begriffe der fünf Säulen und deren Definitionen ausschneiden sollen und auf dem zweiten Arbeitsblatt zugeordnet aufkleben sollen (siehe Anhang). Hierfür haben sie zehn Minuten Zeit. Anschließend sollen sie ihre Ergebnisse mit dem Sitznachbarn vergleichen und gegebenenfalls ihre Nachbarn korrigieren. Auch sollen sie versuchen, sich gegenseitig die fünf Säulen in eigenen Worten zu erläutern.
In den letzten fünf Minuten werden die Ergebnisse in der Klasse gesammelt, wobei die fünf Säulen noch einmal gefestigt werden. Mit dem Schellen beendet die Lehrkraft den Unterricht.
7. Schlussbetrachtung
Nachdem das ganze Thema über die fünf Säulen des Islam besprochen wurde, dürfte es den Schülerinnen und Schülern nicht mehr schwerfallen, eigenständig die fünf Säulen zu benennen und zu erklären. Damit wäre das Ziel der Unterrichtsstunde erreicht.
Für die nächsten Stunden sollten die fünf Säulen einzeln behandelt werden, indem die Umsetzung der einzelnen Pflichten in die Praxis erarbeitet wird. Dazu eignet sich ein Stationenlernen, die zwei Unterrichtsstunden in Anspruch nehmen würde.
[...]
1 Vgl. Oster & Benali, 2019.
2 Vgl. Oster & Benali, 2019.
3 Vgl. EFG Berlin Hohenstaufenstraße, 2002.
4 Vgl. Islamische Religionslehre KLP, 2014, S. 17.
5 Vgl. Islamische Religionslehre KLP, 2014, S. 17.
- Citation du texte
- Anonyme,, 2020, Die fünf Säulen des Islam (5. Klasse Islamische Religionslehre), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325049
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