In dieser Hausarbeit soll vor allem ein Einblick in das philosophisch-theologische Denken des Abū al-Hasan Alī ibn Ismā‘īl al-Aº‘arī (873-4/260 - 912-3/300) im Bezug zur Frage nach der Entstehung des menschlichen Handelns gegeben und dieses zum Schluss mit anderen zeitgenössischen Handlungstheorien verglichen werden. Hierbei wurden spezielle Abschnitte des sechsten Kapitels seiner Niederschrift - Kit¡b al- Luma‘ - vom Autor dieser Hausarbeit übersetzt und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frage nach der Determination des menschlichen Handelns in der Theologie
- Die Handlungstheorien der Qadarīya/Mu'tazila, der Ğahmīya und Murği'a/Hanafiya
- Die Handlungstheorie der Mu'tazila
- al-Ašarī und das Kitāb al-Luma'
- Analyse des sechsten Kapitels des Kitāb al-Luma', Absatz 122- 131
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der philosophisch-theologischen Position des Abū al-Hasan Alī ibn Ismā‘īl al-Aš arī im Zusammenhang mit der Frage nach der Entstehung des menschlichen Handelns. Die Arbeit analysiert ausgewählte Abschnitte aus dem sechsten Kapitel von al-Aš arīs Schrift „Kitāb al- Luma'“ und stellt die Erkenntnisse im Kontext anderer zeitgenössischer Handlungstheorien dar.
- Die Frage nach der Determination des menschlichen Handelns
- Die Rolle des Menschen in der Realisierung von Handlungen
- Der Begriff des Vermögens (istiṭā'a/qudra/qūwa) in al-Aš arīs Handlungstheorie
- Die Handlungstheorien der Qadarīya/Mu'tazila, der Ğahmīya und Murği'a/Hanafiya
- Die Analyse von al-Aš arīs Text im Vergleich zu anderen Positionen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik der Hausarbeit und stellt die zentralen Fragen des menschlichen Handelns und der Rolle von Vermögen (istiṭā'a/qudra/qūwa) in der Handlungstheorie von al-Aš arī dar. Sie skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, welcher auf der Analyse von ausgewählten Abschnitten aus dem sechsten Kapitel von „Kitāb al- Luma'“ basiert.
Die Frage nach der Determination des menschlichen Handelns in der Theologie
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung der Frage nach der Freiheit des menschlichen Handelns in den drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Die Entstehung einer muslimischen Theologie (Kalām) im 8. und 9. Jahrhundert und die damit verbundene Frage der Determination werden erörtert, sowie das Problem der Vereinbarkeit von Gottes Allmacht (qudra) mit schlechten Handlungen des Menschen.
Die Handlungstheorien der Qadarīya/Mu‘tazila, der Ğahmīya und Murģi’a/Hanafiya'
Dieser Abschnitt stellt die drei wichtigsten konkurrierenden Positionen zur Frage der Determination in der frühen islamischen Theologie vor: die Qadarīya/Mu'tazila, die Ğahmīya und die Murği'a/Hanafiya. Jede Position wird hinsichtlich ihrer Sicht auf die Frage des Handlungsvermögens und der Rolle Gottes bei der Handlungsentstehung erläutert.
Die Handlungstheorie der Mu'tazila
Dieser Abschnitt widmet sich der Handlungstheorie der Mu'tazila, die dem Menschen ein Handlungsvermögen zuschreibt, das der Handlung vorausgeht. Die Mu'tazila argumentieren, dass Gott dem Menschen die Fähigkeit (a) und das Gegenteil (-a) verleiht, und der Mensch zwischen diesen beiden Möglichkeiten frei wählen kann.
- Arbeit zitieren
- Louisa Löwenstein (Autor:in), 2009, Istita'a und Qudra, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132401