Indem ich zuerst auf Begriffe wie Code-Switching und Sprache eingehe, bereite ich den Leser*Innen dieser Arbeit ein grundlegendes Verständnis für elementare Begriffe, denen das Spanglische unterliegt. Im Hauptteil soll eine Analyse von exemplarischen Sprachäußerungen aus Songtexten zeigen, dass das Spanglische eine linguistische Nische des Bikulturalismus und Bilingualismus darstellt. Es wird gezeigt, inwiefern diese Äußerungen vom spanischen und englischen Standard abweichen, wo es zu Verschmelzungen kommt und inwiefern sich die Wörter ähneln. Als Letztes folgt dann meine Zusammenfassung, in jener ich die Bedeutung des Spanglischen einschätze.
“You can speak Español and then English at the same tiempo, you know?“ (Youtube). In Liedern wie “Livin La Vida Loca“ von Ricky Martin, “1, 2, 3“ von Sofía Reyes oder dem “Despacito Remix“ von Justin Bieber und Luis Fonsi lässt sich trotz der langen zeitlichen Unterschiede ihrer Erstveröffentlichungen eine linguistische Besonderheit erkennen, die sich bis zum heutigen Zeitpunkt immer weiter ausgebildet hat: Das ‚Spanglische‘. Jene Sprachvarietät beschreibt eine hybride Sprechart, die sowohl die Grammatik als auch das Vokabular des Englischen und Spanischen vereint. In einem Zeitungsartikel hieß es, dass das Spanglische nur eine Konsequenz von unzureichendem Wissen beider Sprachen darstelle. In dem im Jahr 1983 von Wayne King veröffentlichen Artikel der New York Times “It’s English, and It’s Spanish, And It’s Officially a Problem“ konnte eine klare Botschaft entnommen werden: Das Spanglish stelle eine eigene Sprache dar, die einen negativen Einfluss auf seine Anwender*Innen ausüben würde. Das gleichzeitige Sprechen von Spanisch und Englisch solle Kinder während ihres Lernprozesses verunsichern und die Weiterbildung ihrer linguistischen Kapazitäten in den jeweiligen Sprachen verlangsamen. In einem Artikel auf der Seite ‘NBC News‘, der von Vanessa Chesnut im Jahr 2018 veröffentlicht wurde, heißt es wiederum, dass das Spanglische eine nützliche Sprachlerntheorie verkörpere und deswegen weiterhin gesprochen werden solle. Ich gehe davon aus, dass das Spanglische keine Mischung zweier Sprachen bezeichnet, die die Kommunikation erschwert, sondern stattdessen den Sprachkontakt erleichtert und ein Beispiel für eine moderne Sprachvarietät darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kontext und Theorie
- 2.1 Erläuterung von Terminologien
- 2.2 Soziale Hintergründe der Entstehung des Spanglischen
- 3. Analyse exemplarischer Sprachäußerungen aus Songtexten
- 3.1 Sofia Reyes – 1, 2, 3 (feat. Jason Derulo & De La Ghetto)
- 3.2 Black Eyed Peas, Maluma - Feel the Beat
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Bedeutung des Spanglischen als hybride Sprachvarietät, die Elemente des Spanischen und Englischen vereint. Sie beleuchtet die soziolinguistischen Hintergründe dieser Sprachform und analysiert deren Auswirkungen auf die Identität der Sprecher. Die Arbeit strebt danach, das Spanglische nicht als Zeichen sprachlicher Defizite, sondern als kreative Kommunikationsstrategie zu verstehen.
- Definition und linguistische Charakteristika des Spanglischen
- Soziokulturelle Kontexte der Entstehung des Spanglischen
- Code-Switching als Mechanismus der Sprachmischung
- Analyse des Spanglischen in Songtexten
- Spanglisch und die Konstruktion von Identität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Spanglisch ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung dieser Sprachvarietät. Sie referiert auf gegensätzliche Auffassungen über das Spanglische, von der Sichtweise als Problem bis hin zur Bewertung als kreative Kommunikationsform. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz und die Struktur der Untersuchung, wobei die Analyse von Songtexten als zentrale Methode hervorgehoben wird. Die Einleitung etabliert den konzeptionellen Rahmen, indem sie die Bedeutung des Spanglischen als Ausdruck von Bilingualismus und Bikulturalismus ankündigt.
2. Kontext und Theorie: Dieses Kapitel bietet einen theoretischen Hintergrund zur Sprachwissenschaft und dem Phänomen des Code-Switching. Es definiert Sprache als dynamisches System und erklärt den Begriff des Code-Switching im Kontext des Spanglischen. Unter Bezugnahme auf Zentella wird der kreative Charakter des Code-Switching hervorgehoben. Das Kapitel unterscheidet zwischen situativem und konversationellem Code-Switching und erklärt die grammatischen Kategorien extra-, inter- und intra-sentential Code-Switching nach Poplack. Es werden kritische Perspektiven auf den Gebrauch des Spanglischen widerlegt, und Code-Switching wird als Ressource und nicht als Mangel dargestellt. Der Abschnitt bereitet den Leser auf die anschließende Analyse von konkreten Sprachbeispielen vor.
Schlüsselwörter
Spanglisch, Code-Switching, Bilingualismus, Bikulturalismus, Sprachkontakt, hybride Sprachvarietät, soziolinguistische Analyse, Identität, Sprachwandel, Sprachvariation, Songtextanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Spanglisch - Analyse einer hybriden Sprachvarietät
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Bedeutung von Spanglisch als hybride Sprachvarietät, die Elemente des Spanischen und Englischen kombiniert. Der Fokus liegt auf den soziolinguistischen Hintergründen und den Auswirkungen auf die Identität der Sprecher. Spanglisch wird nicht als sprachliches Defizit, sondern als kreative Kommunikationsstrategie betrachtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und linguistische Charakteristika des Spanglischen, soziokulturelle Kontexte seiner Entstehung, Code-Switching als Mechanismus der Sprachmischung, Analyse von Spanglisch in Songtexten und der Zusammenhang zwischen Spanglisch und der Konstruktion von Identität.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel zu Kontext und Theorie, einem Kapitel zur Analyse exemplarischer Sprachäußerungen aus Songtexten (Sofia Reyes – 1, 2, 3 (feat. Jason Derulo & De La Ghetto) und Black Eyed Peas, Maluma - Feel the Beat) und einem Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Das zweite Kapitel liefert den theoretischen Hintergrund zu Code-Switching. Das dritte Kapitel analysiert konkrete Beispiele aus Songtexten. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden werden angewendet?
Die zentrale Methode ist die Analyse von Songtexten, um Spanglisch in einem realen Anwendungskontext zu untersuchen. Die Arbeit stützt sich außerdem auf soziolinguistische Theorien und die Literatur zum Thema Code-Switching.
Wie wird Code-Switching in der Arbeit behandelt?
Code-Switching wird als zentraler Mechanismus der Sprachmischung im Spanglisch erklärt und differenziert nach situativem und konversationellem Code-Switching sowie nach den grammatischen Kategorien extra-, inter- und intra-sentential Code-Switching nach Poplack. Kritische Perspektiven, die Spanglisch als Mangel ansehen, werden widerlegt. Code-Switching wird als Ressource und nicht als Defizit dargestellt.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf sprachwissenschaftliche Theorien und den Forschungsstand zum Code-Switching. Der kreative Charakter von Code-Switching wird beispielsweise unter Bezugnahme auf Zentella hervorgehoben.
Welche konkreten Beispiele werden analysiert?
Die Arbeit analysiert exemplarisch die Verwendung von Spanglisch in den Songtexten von Sofia Reyes – 1, 2, 3 (feat. Jason Derulo & De La Ghetto) und Black Eyed Peas, Maluma - Feel the Beat.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Bedeutung des Spanglisch im Kontext von Bilingualismus, Bikulturalismus und Identität. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in diesem Überblick nicht detailliert dargestellt.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Spanglisch, Code-Switching, Bilingualismus, Bikulturalismus, Sprachkontakt, hybride Sprachvarietät, soziolinguistische Analyse, Identität, Sprachwandel, Sprachvariation, Songtextanalyse.
- Quote paper
- Niklas Richter (Author), 2020, Das Spanglische und die eigene Identität. Die Entstehung einer hybriden Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323956