Inwiefern stellt "The Truman Show" das voyeuristische und eskapistische Verhalten der Zuschauer und den übermäßigen Medienkonsum dar? Im Folgenden möchte ich versuchen diese Leitfrage zu beantworten. Zusätzlich definiere ich die Begriffe Voyeurismus, Eskapismus und gehe auf dessen Bedeutung in den Medien ein. Des Weiteren wird dies in der Filmanalyse anhand von Filmszenen dargestellt und mithilfe dieser gezeigt, inwiefern das Publikum sich voyeuristisch und eskapistisch verhält. Dabei werden die verschiedenen dargestellten Personen getrennt analysiert.
Der aus den USA stammende Spielfilm "The Truman Show", welcher unter Peter Weir als Regisseur produziert wurde und 1998 erschien, handelt von dem Protagonisten Truman Burbank, gespielt von Jim Carrey, der sein ganzes Leben der Star einer neuartigen und erfolgreichsten Reality-TV Show ist, ohne es zu erfahren. Sein ganzes Leben ist künstlich und alle Menschen, die er kennt, vertraut und mit ihnen groß geworden ist, sind Schauspieler. Truman wurde bereits kurz nach der Geburt adoptiert und in eine künstlich errichte Stadt an einer Küste gebracht, um dort sein zu Leben zu verbringen. Zuschauern wird es ermöglicht, dass sie ihm in seinen intimsten Momenten im Leben zuschauen können. Im Film kommt Truman auf die Spur, dass er sein ganzes Leben lang dokumentiert wurde und alles nicht echt ist.
Inhalt
1 Einleitung
2 Voyeurismus und Eskapismus
2.1 Voyeurismus
2.1.1 Begriffserklärung
2.1.2 Voyeurismus in den Medien
2.2 Eskapismus
2.2.1 Begriffserklärung
2.2.2 Umgang mit der positiven und negativen Form von Eskapismus
2.3 (Massen-) Medien und Medienkonsum
2.3.1 Begriffserklärung
2.3.2 Der Gläserne Mensch
3 Filmanalyse
3.1 Inhalt
3.2 Sea Heaven
3.3 Darstellung von Truman
3.4 Darstellung weiterer Personen
3.5 Rolle der Zuschauer
4 Fazit
5 Abbildungsverzeichnis
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Wir finden es langweilig, wenn uns Schauspieler falsche Gefühle vermitteln. Das gilt auch für die Pyrotechnik und die Spezialeffekte. Während die Welt, die er bewohnt, natürlich in gewisser Weise gefälscht ist, ist nichts Gefälschtes an Truman selbst. Es ist nicht immer Shakespeare, aber es ist echt. Es ist das Leben!“ (Christoph, 1998: 00:00:19 – 00:00:46)
Mit diesem Zitat von Christoph, dem Regisseur von The Truman Show startet der Film und diese Worte regen zum Denken an. Hat unser Medienkonsum uns bereits so abgestumpft, dass wir einen unwissenden Menschen bei seinem Alltag zuschauen wollen?
Der aus den USA stammende Spielfilm The Truman Show, welcher unter Peter Weir als Regisseur produziert wurde und 1998 erschien, handelt von dem Protagonisten Truman Burbank, gespielt von Jim Carrey, der sein ganzes Leben der Star der neuartigen und erfolgreichsten Reality-TV Show ist, ohne es zu erfahren. Sein ganzes Leben ist künstlich und alle Menschen, die er kennt, vertraut und mit ihnen groß wurde, sind Schauspieler. Truman wurde bereits kurz nach der Geburt adoptiert und in eine künstlich errichte Stadt an einer Küste gebracht, um dirt sein zu Leben zu verbringen. Zuschauern wird es ermöglicht einem Menschen in seinen intimsten Momenten und allen anderen Momenten im Leben zuzuschauen. Im Film kommt Truman auf die Spur, dass er sein ganzes Leben lang dokumentiert wurde und alles nicht echt ist. Da sein ganzes Leben nur für die Unterhaltung von Menschen da ist und die Medien dies nicht kritisch beleuchten kommt die Frage auf, inwiefern The Truman Show das voyeuristische und eskapistische Verhalten der Zuschauer und den übermäßigen Medienkonsum darstellt.
Im Folgenden möchte ich versuchen diese Leitfrage zu beantworten. Zusätzlich definiere ich die Begriffe Voyeurismus, Eskapismus und gehe auf dessen Bedeutung in den Medien ein Des Weiteren wird dies in der Filmanalyse anhand von Filmszenen dargestellt und mithilfe dieser gezeigt, inwiefern das Publikum sich voyeuristisch und eskapistisch verhält. Dabei wird unter den verschiedenen dargestellten Personen getrennt analysiert.
2 Voyeurismus und Eskapismus
2.1 Voyeurismus
2.1.1 Begriffserklärung
Der Begriff Voyeurismus ist teilweise sexueller Herkunft. Darunter versteht man zum einen eine sexuelle Erregung, einem Menschen zuzuschauen, wie dieser sich seiner Kleidung entledigt, intime Momente hat oder sexuelle Handlungen vollzieht, ohne dass man dabei bemerkt wird (vgl. Brown, 2022). Zum anderen ist Voyeurismus das Verlangen anderen Leuten (ohne selbst bemerkt zu werden) unabhängig davon, was sie gerade machen, zuzusehen. Es ist die Lust anderen bei ihrem Leben zu beobachten und dabei nichts mit diesen Menschen zu tun haben (StudySmarter, o.D). Oft wird der Voyeurismus als Gegenteil/Gegenpol zum Exhibitionismus1 betrachtet. Allerdings gibt es mehrere Arten von Voyeurismus, die in vielen Lebensbereichen auftreten können. Zum einen gibt es den berufsmäßigen Voyeurismus, wobei der Zuschauende interessiert am Inspizieren oder Kontrollieren und Betrachten anderer ist. Darunter fallen Reporter, Filmemacher, Polizisten, Journalisten und weitere (vgl. Kaczmarek, 2022). Eine weitere Art von Voyeurismus ist der Zufalls- und Alltagsvoyeurismus, worunter alle Situationen fallen, von den man seine Augen nicht abwenden kann (vgl. Kaczmarek, 2022). Das Beobachten der Geschehnisse bei einem Unfall und das mit einhergehende Gaffen macht einen zu einem Voyeur und ist dem Zufalls- oder Alltagsvoyeurismus zuzuordnen, da man jemanden durch einen Zufall entstandenen Unfall in seinem Alltag beobachtet, ohne selbst daran beteiligt zu sein. Allerdings kann man unter dem Alltagsvoyeurismus das reine Beobachten einer Person beim Vollziehen ihrer Handlungen verstehen. Das kann in vielen alltäglichen Situationen geschehen, wie z.B. bei der Arbeit, im Bus, in der Stadt, in der Schule, im Restaurant, in der freien Natur usw.
2.1.2 Voyeurismus in den Medien
In der heutigen Zeit ist es einfacher denn je seinen voyeuristischen Gelüsten nachzukommen. Soziale Medien, wie Instagram, Snapchat, Facebook o.Ä. und Tageszeitungen, wie die BILD machen es ganz leicht (intime) Einblicke in das Leben anderer zu bekommen. Das liegt unteranderem daran, dass fast jeder seinen Fußabdruck in der digitalen Welt hinterlässt und es bedarf keiner besonderen Fähigkeiten intime Details über andere Menschen herauszufinden. Es ist teils sogar möglich den Musikgeschmack, persönliche Präferenzen, Freunde, Beziehungen usw. über jemanden herauszufinden, ohne diese Person jemals getroffen zu haben. Das ist insbesondere bei Influencern der Fall, da sie meistens ihr gesamtes Leben mit der Öffentlichkeit teilen und ihre Zuschauer mehr über die Influencer wissen als über einige ihrer Freunde (vgl. Maria, 2019). Die heutigen Konsumenten der sozialen Medien sind zu einem „ideelle[n] Gesamtvoyeur im Dauereinsatz […] mit schlechtem Gewissen“ (Hallenberger, 2021) geworden. Konträr zu den früheren Voyeuren hat der heutige Mediennutzer kein schlechtes Gewissen von der moralischen Fragwürdigkeit seiner Taten, da die Medien darauf abzielen, viele Zuschauer zu bekommen. Es ist vielmehr darauf zurückzuführen, dass „er seine Zeit durch extensive Mediennutzung vergeudet“ (Hallenberger, 2021).
Ein gutes Beispiel für Voyeurismus in den Medien ist die Fernsehshow Big Brother, in der eine bestimmte Menge Kandidaten für eine begrenzte Zeit in einem Haus eingesperrt werden, wobei die Zuschauer am Leben der Teilnehmer teilhaben können. Dort übernimmt die Zuschauerschaft die Rolle des Voyeurs mit dem „gottähnlichen Blick über alle Geschehen im Haus […]“ (vgl. Lösch, 2008: 51). Es handelt sich nicht um den Voyeurismus im sexuellen Sinne, sondern um die Begierde anderen zuzuschauen. Die Zuschauer sind neugierig und es findet eine Identifikation mit den Teilnehmern der Sendung statt. Big Brother stillt also die voyeuristischen Gelüste, indem die Teilnehmer ihre intimsten Geheimnisse oder Gedanken mit den Zuschauern teilen (vgl. Lösch, 2008: 51).
2.2 Eskapismus
2.2.1 Begriffserklärung
Das Konzept des Eskapismus, auch bekannt als Realitäts- oder Wirklichkeitsflucht, beschreibt den Drang einiger Menschen vor beziehungsweise aus der realen Welt zu fliehen (vgl. Stangl, 2022). Dabei versuchen Betroffene ihren gesellschaftlichen, finanziellen oder sozialen Problemen aus dem Weg zu gehen und sich in übermäßigen Medienkonsum, Drogenkonsum o.Ä. zu flüchten. Die Möglichkeiten die reale Welt zu verdrängen sind heutzutage beinahe omnipräsent in unserem Alltag, da wir umgeben sind von Technik, Multimediageräten und anderen Ablenkungsmöglichkeiten sind. Des Weiteren kann der mediale Eskapismus in vielen Formen oder Medien, wie Videospiele, Serien, Radiosendungen und Streaming auftreten, wobei die Nutzung dieser Medien oft im Überkonsum resultieren. „Eskapismus im psychologischen Sinn entsteht allgemein, wenn der Betroffene verstärkt bei fiktiven Handlungsabläufen aktiv agiert […] und somit einen Abstand zu seiner eigenen Realität schafft und dort auch nicht mehr zurückkehren kann bzw. möchte“ (Stangl, 2022). Hinzu kommt, dass fiktive Figuren und dessen surreale Erlebnisse den Eskapismus erleichtern, da der Konsument seinem Alltag entfliehen kann, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen, womit der Konsument seinen aus dem eigenen Alltag resultierenden Stress oder Frust abbauen kann (vgl. Bruns, 2022). Besonders wichtig ist allerdings, dass die heutige Technik uns zahlreiche Unterhaltungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt und die Möglichkeit zum eskapistischen Handeln dadurch erleichtert wird.
2.2.2 Umgang mit der positiven und negativen Form von Eskapismus
Das Konzept des Eskapismus hat in den meisten Fällen eine negative Bedeutung. Es gibt allerdings auch positive Seiten daran. Frode Stenseng, ein norwegischer Psychologe, behauptet, Eskapismus sei nicht immer zwingend etwas negatives und man zwischen zwei Formen unterscheiden müsse. Zum einen gebe es die negative „Selbstunterdrückung“, bei der Betroffene vor ihrem (vermutlich) unangenehmen Alltag fliehen, wofür es verschiedene Gründe geben kann. Zum anderen gebe es noch die positive „Selbstexpansion“, wobei sich der Mensch durch die sog. Flucht neu entdeckt und neue Dinge erfährt (vgl. Remo, 2021). Eskapistische Taten oder eskapistisches Handeln kann durchaus beim Zurechtkommen mit einem stressigen Alltag helfen und ein Mittel sein abzuschalten. Jedoch sollte man die dadurch ungelösten Probleme nicht aus den Augen verlieren (vgl. Remo, 2021).
2.3 (Massen-) Medien und der Gläserne Mensch
2.3.1 Begriffserklärung
Was sind eigentlich Medien? Der Begriff Medien oder Medium ist umfangreich und hat zahlreiche Bedeutungen. Zum einen versteht man im Bereich der Kommunikation Medien als eine Art Hilfsmittel zur Vernetzung der Gesellschaft. Zum anderen sind Medien ein Mittel in der Technik oder der Formgebung der Kommunikation. Zusätzlich werden sie dazu genutzt um mit weit entfernten Menschen zu kommunizieren und Erinnerungen in Form von Fotos o.Ä. zu speichern (vgl. Winkler, 2004). Die Netzbildung durch Medien findet beispielsweise in Form der Infrastruktur, speziell das Internet, den Rundfunk und das Telefonnetz statt. Diese ermöglichen eine distanzunabhängige Kommunikation, die nahezu von jedem Menschen genutzt wird. Heutzutage haben sich Massenmedien zum Zweck der Unterhaltung und Informierung über aktuelle Nachrichten herausgestellt, dessen Informationen und Angebote zum Konsum anderer bereitgestellter Inhalte eine Menge von Menschen erreicht. Allerdings kann man den Fakt, dass wenige Konzerne riesige Anteile der Menschen als Kunden hat, nicht unbedingt als etwas gutes betrachten. Durch die große Zahl von Konsumenten können die Betreiber der Sender geschickt ihre Kunden in bestimmte Richtungen hin manipulieren. Hinzu kommt, dass vor allem Werbeagenturen alle Möglichkeiten nutzen, um für ihre Dienstleistungen, Produkte, Firma o.ä. zu werben. So wird Werbung in Verbindung mit dem Konsum bereitgestellter Inhalte genutzt, um Konsumenten etwas zu verkaufen. Darüber hinaus besteht bei den Massenmedien die Chance, dass eben diese durch Fake-News2 ihre Zuschauer in gewisse Richtungen zu manipulieren oder zu lenken.
2.3.2 Der Gläserne Mensch
Der Begriff des gläsernen Menschen bezeichnet die meisten Nutzer moderner sozialer Netzwerke und stammt aus der Medienwelt/Medienwissenschaft, hat allerdings schon früher eine Bedeutung im anatomischen Bereich gehabt. Dabei ist wichtig zu wissen, dass soziale Netzwerke bei der Erstellung eines Kontos zahlreiche persönliche Informationen verlangen. Unter diesen Informationen fallen unter anderem die eigene Telefon-/Mobilfunknummer, E-Mail, Adresse, den vollen Namen, Interessen usw. Allgemein versteht man darunter eine Person, dessen gesamten persönlichen Daten im Internet zu finden sind und das unabhängig von dem Einverständnis der Betroffenen (vgl. Handysektor-Lexikon, o.J.). Zusätzlich zu den zahlreichen persönlichen Informationen haben Messenger-Dienste3, wie WhatsApp oder Facebook Messenger, deine Daten und speichern diese für uns (teilweise) unbekannte Zwecke. Dazu ist das Gelangen an besagte persönliche Daten und vielen Fällen nicht schwer, da viele Menschen z.T. freiwillig ihre gesamten Daten preisgeben, so kann man ohne großen Aufwand die Suchmaschinen der jeweiligen Plattformen, wie beispielsweise Facebook, benutzen, um sämtliche Dinge über einen Menschen herauszufinden. Bedenklich ist dies aus der Sicht des Datenschutzes4, da ein Missbrauch der o.g. persönlichen Daten nicht vollkommen gewährleistet beziehungsweise ausgeschlossen werden kann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass eine unfreiwillige Analyse von vielen Daten stattfindet und manche Netzwerke, wie Google, nach kurzer Zeit über Informationen, wie Wohnort, Interessen, Job und weitere Dinge der Konsumenten verfügen (vgl. Carina R., o.J.).
[...]
1 Zurschaustellung oder Lust am Gesehen werden
2 Videos, Texte oder Fotos, dessen Informationen nicht der Wahrheit entsprechen. Häufig enthalten sie unwahre sowie unbelegte Thesen und werden meistens in sozialen Netzwerken geteilt
3 Programme, die zur Kommunikation über mobile Endgeräte oder Computer da sind. Sie verlangen häufig persönliche Daten und legen daher Regeln zur Benutzung dieser vor (vgl. hanisauland.de, o.J.)
4 Datenschutz ist der Schutz vor der missbräuchlichen Verwendung persönlicher Daten und den Schutz der informationellen Selbstbestimmung
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Manipulation durch Medien im Film "The Truman Show". Beurteilung der Seriosität der Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1322947
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.