Depressive Verstimmung, Traurigkeit und Leiden gehören phasenweise zu jedem Menschenleben. Niemand wird davon ausgenommen; jedoch reagiert jeder Mensch unterschiedlich. Mancher nimmt „eine schwierige Zeit“ klaglos hin und ein anderer trägt seine Gefühle nach außen. Das Auf und Ab der menschlichen Empfindungen ist meist ein vorübergehender Zustand, der völlig natürlich kommt und wieder verschwindet. Trauer und Melancholie, um nur zwei geläufige Begriffe zu nennen, können jedoch auch krankhaft werden. Wenn Intensität, Dauer und Häufigkeit dieser Phasen immer ausgeprägter werden, können sie in einer Depression münden. Ziel dieser Masterarbeit ist eine gesundheitswissenschaftliche Darstellung der Depression in der heutigen Gesellschaft.
Hierzu werden aktuelle epidemiologische Untersuchungen zur Häufigkeit der Depression in Deutschland vorgestellt. Die ermittelten Fallzahlen veranlassen, sowohl in der öffentlichen Berichterstattung, als auch in der Fachliteratur, immer mehr Autoren zur Verwendung des Ausdrucks „Volkskrankheit“ als Umschreibung für die Brisanz des Themas und die Ausmaße der Verbreitung in der Bevölkerung. Die Masterarbeit geht der Frage nach, inwieweit der Begriff in diesem Zusammenhang gerechtfertigt scheint und von welcher gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Relevanz nach Auswertung der Literatur auszugehen ist.
Die Arbeit stellt ebenfalls dar, welche Theorien die Wissenschaft zur Entstehung der Depression diskutiert. Die Entwicklung des Umgangs mit dieser Krankheit wird in einen historischen Kontext gestellt und es wird gezeigt, wie die jeweiligen gesellschaftlichen Einflüsse die Ansichten der Bevölkerung über die Depression und der daran erkrankten Menschen geprägt haben. Sie stellt aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zu den Ursachen vor und zeigt die gängigen Therapiemöglichkeiten auf.
Ferner wird verdeutlicht, wie heutige Betroffene und ihr Umfeld mit der Depression umgehen. Dabei wird aufgezeigt, welche Fortschritte im Umgang mit der Erkrankung gegenüber früheren Zeiträumen festgestellt werden können.
Eine Auffälligkeit in allen epidemiologischen Untersuchungen neueren Datums liegt in den Geschlechterunterschieden. Demnach sind Frauen stärker von Depressionen betroffen als Männer. Hierzu werden in der Literatur Erklärungsansätze diskutiert, die in dieser Masterarbeit besprochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1.1 Einführung in die Problemstellung und Schwerpunkte der Masterarbeit
- 1.2 Aufbau der Masterarbeit
- THEORETISCHER HINTERGRUND
- 2.1 Klassifikation der Depression
- 2.2 Hauptsymptome und Zusatzsymptome der Depression
- 2.3 Epidemiologische Bedeutung
- 2.3.1 Bundesgesundheitssurvey 1998
- 2.3.2 Studien von Krankenkassen 2004-2008
- HISTORISCHES VERSTÄNDNIS DER DEPRESSION: EINE KRANKHEIT IM WANDEL
- 3.1 Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges: Die undefinierbare Krankheit
- 3.2 Seit den 1950er Jahren: Die Depression wird gesellschaftsfähig
- 3.3 Jahrtausendwende: Depression als Volkskrankheit
- DIE DEPRESSION IM VERGLEICH MIT ANDEREN VOLKSKRANKHEITEN
- 4.1 Was ist eine Volkskrankheit?
- 4.2 Monetäre Schäden durch Volkskrankheiten
- DIE URSACHENFORSCHUNG
- 5.1 Kollektive Sichtweisen der Ursachenforschung
- 5.2 Individuelle Sichtweisen der Ursachenforschung
- DIE DIAGNOSE
- THEORETISCHE MODELLE DES KRANKHEITS- UND THERAPIE-VERLAUFS EINER DEPRESSION
- 7.1 Psychologische und psychosoziale Modelle der Depression
- 7.1.1 Beurteilung der Modelle nach dem Geschlechteraspekt
- 7.1.2 Beurteilung der Modelle nach ihrer wissenschaftlichen Anerkennung
- 7.2 Biologische Modelle der Depression
- BEGLEITERKRANKUNGEN UND KONSEQUENZEN DER DEPRESSION
- 8.1 Körperlich krank und depressiv
- 8.2 Depression und Sucht
- 8.3 Depression und Erschöpfung
- 8.4 Suizidalität
- UMGANG MIT DER DEPRESSION AUS DER GESCHLECHTER-PERSPEKTIVE
- 9.1 Eigenschaften von Männern und Frauen
- 9.2 Die männliche Depression
- MÄNNERSPEZIFISCHE GESUNDHEITSSTRATEGIEN
- 10.1 Psychohygiene
- 10.1.1 Präventionsansätze für Männer
- 10.1.2 Salutogenese
- 10.2 Präventionskampagnen
- 10.2.1 Europäischer Raum: „,Depression kann jeden treffen“
- 10.2.2 US-amerikanischer Raum: „Real men. Real depression."
- SCHLUSSBETRACHTUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Depression als Volkskrankheit und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Erkrankung in der heutigen Gesellschaft zu vermitteln. Die Arbeit analysiert die epidemiologische Entwicklung der Depression in Deutschland, untersucht die historischen und gesellschaftlichen Einflüsse auf das Verständnis der Krankheit, beleuchtet die Ursachenforschung und die gängigen Therapiemöglichkeiten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung der geschlechtsspezifischen Unterschiede im Umgang mit der Depression und der Analyse von Präventionskampagnen.
- Epidemiologische Entwicklung der Depression in Deutschland
- Historisches und gesellschaftliches Verständnis der Depression
- Ursachenforschung und Therapiemöglichkeiten
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit der Depression
- Analyse von Präventionskampagnen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel zwei legt den theoretischen Grundstein für die Arbeit, indem es die Depression definiert und die Symptome gemäß dem Diagnoseschema ICD 10 vorstellt. Die epidemiologische Bedeutung der Depression wird anhand von Daten des Bundesgesundheitssurveys 1998 und neueren Studien großer Krankenkassen und deren Verbände verdeutlicht, die erhebliche Steigerungen der Fallzahlen aufzeigen.
Kapitel drei beleuchtet das historische Verständnis der Depression und zeichnet die Entwicklung zur Volkskrankheit nach. Die Arbeit analysiert die gesellschaftlichen Zusammenhänge in Verbindung mit der Krankheit und zeigt, wie die jeweiligen gesellschaftlichen Einflüsse die Ansichten der Bevölkerung über die Depression und der daran erkrankten Menschen geprägt haben.
Kapitel vier widmet sich der Bedeutung des Begriffs der Volkskrankheit und vergleicht die Depression mit den Krankheiten Diabetes mellitus Typ 2 und Koronarer Herzkrankheit. Die Arbeit untersucht die monetären Schäden, die durch diese Volkskrankheiten entstehen.
Kapitel fünf geht auf die Ursachen für die Entstehung der Depression ein. Die Arbeit unterscheidet zwischen übergeordneten, kollektiven Zusammenhängen und individuellen Sichtweisen des einzelnen Menschen.
Kapitel sechs thematisiert die Diagnose der Depression. Die Zuverlässigkeit der Diagnosestellung wird hinterfragt, da eine erhebliche Dunkelziffer vermutet wird.
Kapitel sieben stellt verschiedene theoretische Modelle des Krankheits- und Therapieverlaufes einer Depression vor. Die Arbeit bespricht psychologische und psychosoziale Modelle und beurteilt diese hinsichtlich ihres Geschlechteraspektes und ihrer wissenschaftlichen Anerkennung. Darüber hinaus werden biologische Modelle der Depression vorgestellt.
Kapitel acht beleuchtet die Begleiterkrankungen und Folgen der Depression. Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Depression und körperlichen Erkrankungen, Sucht, Erschöpfung und Suizidalität.
Kapitel neun betrachtet den Umgang mit der Depression aus der Geschlechterperspektive. Die Arbeit analysiert die Eigenschaften von Männern und Frauen und untersucht, ob diese Unterschiede für die Inanspruchnahme von Hilfe und für die Behandlung förderlich oder hinderlich sind.
Kapitel zehn widmet sich männer-spezifischen Gesundheitsstrategien. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Psychohygiene und Salutogenese für Männer und analysiert zwei Präventionskampagnen, die sich mit der Depression bei Männern befassen: „,Depression kann jeden treffen“ im europäischen Raum und „Real men. Real depression." im US-amerikanischen Raum.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Volkskrankheit Depression, epidemiologische Entwicklung, historische und gesellschaftliche Einflüsse, Ursachenforschung, Therapiemöglichkeiten, geschlechtsspezifische Unterschiede, Präventionskampagnen, Männergesundheit, Psychohygiene, Salutogenese.
- Arbeit zitieren
- Christian Betschel (Autor:in), 2009, Volkskrankheit Depression. Gesundheitswissenschaftliche Darstellung der Depression in der heutigen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132210
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