Eine Hypothese, die ich als ausschlaggebenden Aspekt zur Bearbeitung des Themas betrachte, lautet: Spezielle Therapieformen, die wissenschaftlich bewiesen – oder von Therapeuten und Betroffenen bestätigt – sehr effektiv sind, werden nur bedingt von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, und eine Finanzierung aus eigenen Mitteln oder das Unterlassen der gewünschten Therapie ist gegebenenfalls die Konsequenz für den Patienten.
Welche Therapien dem Patienten gesetzlich zustehen, wer diese Gesetze festlegt und begründet, mit welchen Kosten Therapien verbunden sind und was es neben den gesetzlich finanzierten Therapiemethoden noch für Alternativen gibt, ist die Fragestellung meiner Arbeit.
Aufbau:
Zu Anfang habe ich mich mit der Problematik des sexuellen Missbrauchs beschäftigt, um einen Einblick in die Dramatik des Themas zu geben und die Dringlichkeit von geeigneten Therapien zu unterstreichen.
Insbesondere die Ausbreitung sexuellen Missbrauchs in Deutschland, sowie die weitreichenden Folgen, sind in diesem Kapitel Schwerpunkt. Ich beziehe mich hier speziell auf die weiblichen Missbrauchsopfer, bei denen die Tat in der Kindheit geschehen ist, da diese in der statistischen Verteilung – im Vergleich zu den männlichen Betroffenen – die Mehrheit darstellen.
Als nächstes folgt ein Kapitel über die gesetzlichen Krankenversicherungen im Allgemeinen. Hier ist mein Ziel, Aufklärung über den Aufbau unseres Sozialstaates und die Problematik der Finanzierung der Kassen zu leisten. Dies ist auch gleichzeitig der Einstieg zum eigentlichen Thema dieser Bachelor-Arbeit:
Im vierten Abschnitt geht es um den Leistungskatalog der GKV, also um die Frage, welche Leistungen im Bereich der Therapien übernommen werden und welche alternativen Therapiemöglichkeiten existieren.
Zudem gehe ich im vierten Kapitel auf den gemeinsamen Bundesausschuss ein – welcher eine wesentliche Rolle bei dem Leistungsumfang der Krankenversicherungen spielt – sowie auf das „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ (IQWiG).
Im vorletzten Punkt erläutere ich die Finanzierung der Therapien von Seiten der gesetzlichen Krankenversicherungen, gesetzliche Lücken und alternative Abrechnungsmethoden der Therapeuten. Dabei versuche ich, die Missstände und Widersprüche im Gesundheitswesen zu diesem Thema aufzudecken.
Schlussendlich ziehe ich ein Resumée der gesammelten und zusammengetragenen Informationen.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Erläuterung der Fragestellung
- 1.1 Methodisches Vorgehen
- 1.3 Vorstellung des Aufbaus der Arbeit
- 2 Die Problematik des sexuellen Missbrauchs
- 2.1 Allgemeines
- 2.1.1 Definition
- 2.1.2 Statistiken und Fakten
- 2.2 Auswirkungen und Folgen
- 2.2.1 Folgenspektrum: körperliche, psychosomatische, psychiatrische und soziale Folgen
- 2.2.2 Traumatisierung
- 2.2.3 Auswirkungen auf Partnerschaft und Sexualität
- 3 Das System der sozialen Sicherung
- 3.1 Aufbau der sozialen Sicherung
- 3.2 Die gesetzliche Krankenversicherung
- 3.2.1 Der versicherte Personenkreis
- 3.2.2 Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung
- 3.2.3 Wettbewerb
- 3.3 Finanzierung der Krankenversicherungen
- 3.3.1 Die Mitgliedsbeiträge
- 3.3.2 Die neuste Reform in der GKV: Der Gesundheitsfonds
- 4 Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenversicherung und andere Therapien
- 4.1 Gesetzliche Verankerungen
- 4.2 Vom Therapiewunsch zur Therapie
- 4.3 Therapiemöglichkeiten der Kassen
- 4.3.1 Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- 4.3.2 Psychoanalytische Psychotherapie
- 4.3.3 Verhaltenstherapie
- 4.4 Alternative Therapiemöglichkeiten
- 4.4.1 Traumatherapieverfahren
- 4.4.2 Körperorientierte Therapien
- 4.4.3 Gesprächspsychotherapie
- 5 Qualitätssicherung
- 5.1 Finanzierung der Therapien von Seiten der GKV: Eine kritische Betrachtung
- 5.2 Bewertung des Leistungsspektrums
- 6 Fazit
- Anlage 1: Interview mit Laura Bund, Sozialversicherungsfachangestellte, Gmünder Ersatzkasse (GEK)
- Anlage 2: Interview mit Tina Schmitt, Heilpraktikerin; Mitglied des Dachverbandes für System- und Familienaufsteller, Lehrtherapeutin für Systemaufstellungen und Mitglied des Dachverbands Traumatherapie SE (Somatic Experiencing)
- Anlage 3: Interview mit Leon Fischer, Verhaltenstherapeut, Gesprächspsychotherapeut, Traumatherapeut
- Anlage 4: Interview mit Carsten Fuchs, Pressevertreter, Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK), Hessen; Hauptabteilung Unternehmenspolitik/ Marketing- Politik und Presse
- Anlage 5: Interview mit Jonathan Meier, Sozialversicherungsfachangestellter, Referatsleiter für den Bereich „Grundsatzfragen, Presse und Öffentlichkeitsarbeit“, Verband der Ersatzkassen (VdEk)
- Anlage 6: Interview mit Dirk Bayer, Psychotherapeut, medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK), Hessen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Leistungsspektrum, der Qualitätssicherung und der Kostenübernahme von Therapien bei sexuellem Missbrauch durch die gesetzlichen Krankenversicherungen. Ziel der Arbeit ist es, die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der psychotherapeutischen Versorgung von Betroffenen in Deutschland zu beleuchten. Dabei werden die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung im Kontext der verschiedenen Therapieformen und deren Finanzierung kritisch betrachtet.
- Definition und Auswirkungen sexuellen Missbrauchs
- Das System der sozialen Sicherung in Deutschland
- Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung im Bereich der Psychotherapie
- Qualitätssicherung in der Psychotherapie
- Finanzierung der Therapien von Seiten der GKV
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bachelorarbeit ein und erläutert die Fragestellung, das methodische Vorgehen sowie den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Problematik des sexuellen Missbrauchs, indem es die Definition, Statistiken, Auswirkungen und Folgen des Missbrauchs beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich dem System der sozialen Sicherung in Deutschland, insbesondere der gesetzlichen Krankenversicherung. Es werden der versicherte Personenkreis, die Leistungen der GKV, der Wettbewerb und die Finanzierung der Krankenversicherungen erläutert. Kapitel 4 untersucht das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung im Bereich der Psychotherapie. Es werden die verschiedenen Therapieformen, die vom Therapiewunsch zur Therapie führen, sowie die Therapiemöglichkeiten der Kassen und alternative Therapiemöglichkeiten vorgestellt. Kapitel 5 befasst sich mit der Qualitätssicherung in der Psychotherapie und der Finanzierung der Therapien von Seiten der GKV. Es werden die Herausforderungen und die kritische Betrachtung der Finanzierung beleuchtet. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen sexuellen Missbrauch, Psychotherapie, gesetzliche Krankenversicherung, Leistungsspektrum, Qualitätssicherung, Kostenübernahme, Traumatherapie, Finanzierung, Gesundheitsfonds, Therapieformen, Richtlinienverfahren, alternative Therapiemöglichkeiten, soziale Sicherung, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Linda Karakas (Autor:in), 2009, Leistungsspektrum, Qualitätssicherung und Kostenübernahme der Therapie bei sexuellem Missbrauch durch die gesetzlichen Krankenversicherungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132106
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