In der vorliegenden Masterarbeit werden die persönlichen Geschichten hinter der Obdachlosigkeit aufgezeigt sowie im Weiteren die Gründe für Obdachlosigkeit dargelegt. Darüber hinaus liegt ein Hauptaugenmerk auf der Thematik diverser substanzgebundener und nicht substanzgebundener Abhängigkeiten in Zusammenhang mit Obdachlosigkeit. Der Schwerpunkt liegt daher sowohl auf der Armut im generellen Sinne als auch auf den damit einhergehenden Herausforderungen und Problemen. Durch diverse Schwierigkeiten gelangen Menschen in Notlagen. Trennungen, Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Abhängigkeiten können dazu führen, dass Menschen in den Strudel der Armut gezogen werden. Die nachfolgende Arbeit soll hierfür einen umfassenden Einblick bieten. Es wurde eine qualitative Forschung mittels 4 biografisch-narrativen Interviews durchgeführt, wobei die betroffenen Personen die Möglichkeit hatten ihre persönliche Lebensgeschichte zu erzählen, wodurch umfassende Erkenntnisse erlangt werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
1 AUSGANGSLAGE
2 ZIELSETZUNG UND FRAGESTELLUNG
3 AUFBAU UND STRUKTUR DER MASTERARBEIT
II THEORETISCHE GRUNDLAGEN
4 OBDACHLOSIGKEIT - URSACHEN UND FOLGEN
4.1 Problem- und Lebenslagen
4.2 Armut
4.2.1 Armutsgefährdung
4.2.2 Armutsgefährdungsschwelle undArmutsgefährdungsquote
4.2.3 Armutslagen
4.2.4 Armut in der Steiermark
4.2.5 Armutsbekämpfung
4.3 Armutsmigration
4.4 Arbeitslosigkeit
4.5 Wohnungslosigkeit
4.5.1 Wohnungslosigkeitin Österreich
4.5.2 Wohnungslose Frauen
4.5.3 Wohnungslosenhilfe
4.6 Sucht und Abhängigkeit
4.7 Gesundheitszustand
4.7.1 Derphysische Gesundheitszustand
4.7.2 Derpsychische Gesundheitszustand
4.8 Gefahren als Folgen von Obdachlosigkeit
4.8.1 Kälte
4.8.2 Gewalt und Diskriminierung
4.8.3 Vertreibung
5 PRÄVENTIONSBEDARF
5.1 Präventive und therapeutische Mabnahmen
5.2 Stufenmodell zur Integration
6 PROJEKT: „HOUSING FIRST“
6.1 Acht Grundprinzipien von Housing First
6.2 Housing First in Österreich
6.3 Stand in Graz
7 EINRICHTUNGEN IN GRAZ
7.1 Arche 38
7.2 FranzisCa
7.2.1 FranzisCa Notschlafstelle
7.2.2 FranzisCa Wohngemeinschaft
7.2.3 FranzisCa Familien-Notwohnungen
1.3 Notschlafstelle für Jugendliche - Schlupfhaus
7.4 Die Winternotschlafstelle der Caritas in Graz
7.5 Marienstüberl
7.6 VinziWerke
7.6.1 VinziBus
7.6.2 Vinzidorf.
7.6.3 VinziNest
7.6.4 VinziTel
III EMPIRISCHES DESIGN
8 FORSCHUNGSZUGANG UND FORSCHUNGSDESIGN
8.1 Biographische Forschung mit dem narrativen Interview
8.2 Durchführung und Auswertung
8.2.1 Das Prinzip der Sequenzialität
8.2.2 Das Prinzip derpragmatischen Brechung
8.2.3 Das Prinzip der Kontrastierung
8.3 Stichprobe und Erhebungsinstrument
8.4 Auswertungsverfahren und Kategoriebildung
9 ERGEBNISSE
9.1 Lebensgeschichte
9.1.1 Ausbildung
9.1.2 Familie
9.2 Gründeder Obdachlosigkeit
9.2.1 Arbeitslosigkeit.
9.2.2 Armut
9.2.3 Sucht
9.3 Gesundheit
9.4 Einrichtungen
IV CONCLUSIO UND AUSBLICK
V LITERATURVERZEICHNIS
VI ABBILDUNGSVERZEICHNIS
VII TABELLENVERZEICHNIS
WH ANHANG
Einwilligungserklärung Interview
Transkript Interview 1
Transkript Interview 2
Transkript Interview 3
Transkript Interview 4
Narratives Interview
Zusammenfassung
In der vorliegenden Masterarbeit werden die persönlichen Geschichten hinter der Obdachlosigkeit aufgezeigt sowie im Weiteren die Gründe für Obdachlosigkeit dargelegt. Darüber hinaus liegt ein Hauptaugenmerk auf der Thematik diverser substanzgebundener und nicht substanzgebundener Abhängigkeiten in Zusammenhang mit Obdachlosigkeit. Der Schwerpunkt liegt daher sowohl auf der Armut im generellen Sinne als auch auf den damit einhergehenden Herausforderungen und Problemen. Durch diverse Schwierigkeiten gelangen Menschen in Notlagen. Trennungen, Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Abhängigkeiten können dazu führen, dass Menschen in den Strudel der Armut gezogen werden. Die nachfolgende Arbeit soll hierfür einen umfassenden Einblick bieten. Es wurde eine qualitative Forschung mittels 4 biografisch-narrativen Interviews durchgeführt, wobei die betroffenen Personen die Möglichkeit hatten ihre persönliche Lebensgeschichte zu erzählen, wodurch umfassende Erkenntnisse erlangt werden konnten.
Abstract
This paper elaborates the history of and the reasons of homelessness. The focus lies on substance abuse or substance addiction in relation to homelessness. The main interest includes the challenges of poverty in general.
Various difficulties put people in distress. Separations, unemployment, diseases, dependencies can lead to people being dragged into the vortex of poverty. The following thesis therefore should offer comprehensive insights.
A qualitative research was carried out. By means of four biographical-narrative interviews, the persons concerned had the opportunity to tell their personal story, whereby comprehensive insights could be gained.
1 Ausgangslage
Die Obdachlosigkeit hat sich in den letzten Jahren stark verändert und in vielen Teilen Europas erheblich zugenommen (vgl. Europäische Kommission o.J., o.S.). Es sind nicht nur Migranteminnen und andere Minderheiten, sondern auch Kinder und Jugendliche in die Obdachlosigkeit gerutscht. Darüber hinaus sind auch zunehmend einheimische Frauen und deren Familien von Obdachlosigkeit stark betroffen (vgl. ebd., o.S.). Die Auswirkungen der Obdachlosigkeit sind dramatisch. Die betroffenen Personen kämpfen tagtäglich ums Überleben. Es fehlt an Nahrungsmittel und ordentlicher Kleidung. Die hygienische sowie die medizinische und psychologische Betreuung durch ausgebildete Fachkräfte sind ebenso kaum vorhanden. Selbstgewählte Kontakte im Milieu beeinflussen die Lage der obdachlosen Personen wesentlich. Des Weiteren ist anzumerken, dass insbesondere obdachlose Frauen oftmals Gewalt ausgesetzt sind und diesbezüglich kein ausreichender Schutz gegeben ist. Auch Eingriffe in den persönlichen Lebensbereich durch andere betroffene Personen finden statt, sodass die Privatsphäre kaum gewahrt werden kann (vgl. ebd., o.S.). Laut Statistik Österreich (2018) ist die Lebenserwartung von obdachlosen Menschen um 20 Jahre geringer alsjene der Personen, welche gut situiert sind (vgl. Statistik Österreich 2018, o.S.).
Seit 2018 ist die Zahl der Personen, welche auf der Straße leben, kontinuierlich angestiegen. Laut Statistik Austria waren zuletzt 22.741 Menschen in Österreich als obdach- oder wohnungslos registriert. Das entspricht über 1.000 Personen mehr als im Jahr 2017. Der Großteil von ihnen lebt in Wien mit 57%, was in realen Zahlen rund 13.000 Menschen entspricht. Dahinter folgen die Steiermark mit 9,8% und Tirol mit 8,4% (vgl. Neunerhaus 2020, o.S.). Für die kommenden Jahre wird - aufgrund der Corona Krise - ein massiver Anstieg von Obdach- und Wohnungslosigkeit erwartet. Die Minderheit der obdachlosen Personen stellen Frauen mit 31% dar. Es handelt sich hierbei oftmals um eine versteckte Wohnungslosigkeit, da sie aufgrund von verschiedenen Ursachen die Wohnungslosigkeit nicht angeben und bei Freundinnen oder Bekannten Zuflucht finden. Diese sogenannte versteckte Wohnungslosigkeit scheint somit in keiner Statistik auf und ist aufgrund dessen nicht gänzlich erfassbar (vgl. ebd., o.S.).
Das Problem der Obdachlosigkeit fällt unter die Verantwortung und Zuständigkeit der EU-Länder. Die EU regt ihre Mitgliedsländer dazu an, gezielte und effektive Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu zählen unter anderem langfristige Maßnahmen des Wohnungsbaus sowie Strategien zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene (vgl. Europäische Kommission o.J., o.S.). Sie werden aufgefordert, durch politische Maßnahmen die Vermeidung von Zwangsräumungen zu erwirken. Im Jahr 2021 haben sich die Institutionen der EU, die Regierungen und die Zivilgesellschaft der EU verpflichtet, gemeinsam gegen Obdachlosigkeit in der Europäischen Union vorzugehen (vgl. ebd., o.S.).
In einer öffentlichen Erklärung einigten sich alle 27 Länder der Europäischen Union darauf, gemeinsame Schritte gegen die Obdachlosigkeit zu setzen (vgl. derStandard 2021, o.S.). Somit soll das Ziel realisiert werden, dass bis zum Jahr 2030 keine Person mehr auf der Straße leben muss. Die Ministerinnen der grünen Partei verpflichten sich in ihrer Erklärung dazu, ein Wohnen zu ermöglichen, das menschenwürdig, bezahlbar und klimafreundlich ist. Es soll ermöglicht werden, öffentliche Investitionen in den Wohnungssektor auszuweiten und somit die Obdachlosigkeit in der EU bis 2030 zu beenden. Dieses Ziel ist auch in einer EU-Deklaration zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit festgeschrieben, welche von den Sozialministerinnen akzeptiert und unterzeichnet wurde. Des Weiteren wurde auf EU-Ebene eine Grundlage erarbeitet, mit dem Ziel Obdachlosigkeit zu bekämpfen, sowie um die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu vertiefen (vgl. ebd., o.S.).
Zudem soll laut dem Sozialministerium in Wien ein Preis für Projekte rund um die Bekämpfung von Obdachlosigkeit ausgeschrieben und die Erreichung des Ziels bis 2030 jährlich evaluiert werden. Um einer möglichen Delogierungswelle vorzubeugen, kündigte der ehemalige Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein 24 Millionen Euro an, mit denen Projekte der Initiative Wohnungssicherung in Österreich - einem Zusammenschluss unterschiedlicher gemeinnütziger Organisationen in diesem Bereich - finanziert werden sollen (vgl. ebd., o.S.). Nach Angaben der EU-Kommission verbringen derzeit rund 700.000 Menschen in Europa ihre Nächte auf der Straße. Dies entspricht in etwa 70% mehr als in den letzten 12 Jahren. In Österreich waren zuletzt über 22.000 Menschen obdach- oder wohnungslos gemeldet (vgl. ebd., o.S.).
Die Caritas in Österreich hilft Menschen in Not mit Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung oder einer Notunterkunft. Besonders in den Wintermonaten brauchen viele Menschen einen Schlafplatz. Im Folgenden sind die Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2020 dargestellt, inwiefern das Angebot der Caritas genutzt wurde:
- Im Marienstüberl wurden im Jahr 2020 63.000 Mittagessen ausgegeben
- 724 Personen haben in den diversen Notunterkünften Zuflucht gefunden
- Die Winternotschlafstelle verzeichnete im Jahr 2020 2.929 Nächtigungen
- Auch Beratungen zu Fragen rund um Sucht und finanzielle Notlagen wurden von 103 Personen in Anspruch genommen. Mittlerweile erfolgen diese Beratungen auch online (vgl. Caritas&Du 2020, o.S.).
Es ist deutlich erkennbar, dass die Angebote der Caritas in Graz von zahlreichen Betroffenen genutzt wurden, um diverse Probleme zu bewältigen beziehungsweise zu lösen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Obdachlosigkeit jeden Menschen treffen kann. Auch die verschiedenen Institutionen der Europäischen Kommission sind sich dessen bewusst und arbeiten an einer Lösung, um Obdachlosigkeit zu reduzieren beziehungsweise vollständig auszumerzen.
Im weiteren Verlauf der Masterarbeit wird nun die Zielsetzung und Fragestellung sowie die Forschungsfragen dargestellt.
2 Zielsetzung und Fragestellung
Mit dieser Arbeit soll erhoben werden, welche Gründe es gibt, dass Menschen auf der Straße leben, wie sie ihr Leben ohne festen Wohnsitz empfinden, sowie inwiefern Hilfestellungen von den betroffenen Personen angenommen werden.
In weiterer Folge soll aufgezeigt werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten in Form von Institutionen, Einrichtungen und Angeboten zur Verfügung gestellt werden, um Obdachlose in jedem ihrer Belange zu unterstützen und eventuell sogar das Leben auf der Straße hinter sich zu lassen.
Die Forschungsfragen lauten:
- Welche Gründe gibt es für Obdachlosigkeit? Was sind die persönlichen Geschichten hinter der Obdachlosigkeit?
- Wie empfinden obdachlose Personen ihr Leben auf der Straße und inwieweit wollen sie ihre Lage ändern?
- Welche Angebote und Institutionen gibt es speziell für obdachlose Personen, um Hilfe injeglicher Form zu erhalten und wie wird diese angenommen?
Ziel der Masterarbeit ist es, die verschiedenen Ursachen und Folgen der Obdachlosigkeit darzustellen, den Zusammenhang mit Abhängigkeiten aufzuzeigen und ein Bewusstsein für dieses präsente Thema zu schaffen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird theoretisch und empirisch vorgegangen.
Kapitel 3 beinhaltet nun den Aufbau und die Struktur der Masterarbeit.
3 Aufbau und Struktur der Masterarbeit
Im ersten Teil der Masterarbeit wird der theoretische Hintergrund des Themas behandelt. Hierbei wird vor allem auf die Definitionen der Obdach- und Wohnungslosigkeit und der Armut eingegangen und im weiteren Verlauf vertieft. Lebenslagen und Probleme sowie Ursachen und Folgen von Obdachlosigkeit sind ein weiteres Kapitel der vorliegenden Arbeit. Der Interessenschwerpunkt der Masterarbeit umfasst daher sowohl die Armut und die Obdach- und Wohnungslosigkeit im generellen Sinne, als auch die damit einhergehenden Herausforderungen und Probleme. Zudem wird der Fokus auf Gründe, die in die Obdachlosigkeit führen, gelegt.
Die präventiven und therapeutischen Möglichkeiten, um obdachlosen Personen zu unterstützen beziehungsweise zu helfen, sind ebenso ein prägnantes Thema. Die Darstellung des Stufenmodells und des Housing First Konzeptes sowie der Vergleich der beiden Modelle sollen aufzeigen, dass mittlerweile einiges von Seiten des Staates und den Einrichtungen unternommen wird, um Obdachlosigkeit zu reduzieren. Die Vorstellung der spezifischen Institutionen in Graz, die Hilfe und Unterstützung für obdachlose Personen anbieten und an die sich obdachlose Personen in Notlagen wenden können, runden den theoretischen Teil ab. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den genannten Hauptaspekten soll eine Grundlage für die Thematik geschaffen werden, um sich in weiterer Folge der Forschung widmen zu können.
Im zweiten Teil der Arbeit wird demnach der empirische Forschungsschwerpunkt detailliert aufgegriffen, wobei vorerst das Forschungsdesign und die Methodik im Mittelpunkt des Interesses stehen. Darauffolgend beschäftigt sich die Arbeit mit den Ergebnissen der Forschung, wobei die einzelnen Sachverhalte miteinander in Bezug gesetzt werden.
Im Schlussteil wird nicht nur ein Fazit aus den Ergebnissen gezogen und anschließend mit den theoretischen Aspekten verknüpft, sondern auch eine präzise Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgen.
Ziel der Masterarbeit ist es, die verschiedenen Ursachen und Folgen der Obdachlosigkeit darzustellen, den Zusammenhang mit Abhängigkeiten aufzuzeigen und ein Bewusstsein für dieses präsente Thema zu schaffen.
II Theoretische Grundlagen
4 Obdachlosigkeit - Ursachen und Folgen
Dieses Kapitel definiert die Begriffe der Obdach- und Wohnungslosigkeit, sowie werden Ursachen und Folgen und Gefahren aufgegriffen und vertiefend dargestellt. Das Kapitel 4 soll einen ersten Einblick in die Thematik geben.
Unter Obdachlosigkeit wird grundsätzlich das Fehlen und die Abstinenz eines sicheren und schutzgebenden Zuhauses verstanden, sodass Menschen in provisorischen und minderwertigen Unterkünften leben müssen und somit keinen adäquaten Wohnraum besitzen (vgl. Europäische Kommission o.J., o.S.).
Wohnungslosigkeit stellt oft einen Übergang in die Obdachlosigkeit dar. Als wohnungslos gilt, wer in Übergangswohnheimen oder befristeten Unterkünften lebt. Auch Bewohnerinnen von Schutzeinrichtungen wie Notschlafstellen, Frauenhäuser und Übergangsquartieren zählen hier dazu (vgl. Stark 2014, S. 739).
Die Gründe für Obdachlosigkeit sind vielfältig. Arbeitslosigkeit und Armut, Migration, Alterung, Gesundheitsprobleme, Trennung oder Scheidung sowie der Mangel an günstigen Wohnungen zur Miete sind nur einige Gründe, welche zu Obdachlosigkeit führen können (vgl. ebd., o.S.). Vor allem Menschen, die aus Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Gefängnissen oder anderen öffentlichen Einrichtungen entlassen werden, können von Obdachlosigkeit betroffen sein. Zudem kommt, dass obdachlose Menschen meist diverse Gesundheitsprobleme und eine entsprechend geringere Lebenserwartung haben. Sie werden diskriminiert, leben isoliert und haben keinen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen (vgl. ebd., o.S.).
Keinen festen Wohnsitz zu haben, grenzt Menschen aus der Gesellschaft aus. Für obdachlose Personen ist es oft unmöglich, die Situation allein zu lösen, vor allem wenn nötige materielle Ressourcen fehlen. Darüber hinaus sind auf dem Rückweg in ein gesellschaftliches Leben meist vielfältige und komplexe Hürden für Betroffene zu bewältigen (vgl. Paegelow 2012, S. 8).
Obdachlosigkeit steht oft am Ende eines Ausgrenzungsprozesses, insbesondere als Folge andauernder Arbeitslosigkeit, welche nicht selten mit einer Räumung der Wohnung endet, weil die Kosten der Miete nicht bezahlt werden können. Obdachlosigkeit kann aber auch die Folge von persönlichen Krisen sein, ausgelöst durch Trennungen, Krankheiten psychischer sowie physischerNatur oder anderen Notlagen (vgl. ebd., S. 8).
Die Europäische Kommission (o.J.) legt aufgrund der hohen Vielseitigkeit der Problematik folgende Strategien zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit vor:
- Prävention und frühzeitiges Eingreifen
- Ermöglichung des Zugangs zu hochwertigen Dienstleistungen für Obdachlose
- schnelleWohnraumbeschaffung
- systematische Datenerfassung und kontinuierliche Beobachtung des Problems.
Die Kommission gibt in einer vorgelegten Verschriftlichung zum Sozialinvestitionspaket diverse Möglichkeiten vor, um Obdachlosigkeit zu minimieren. Sie schildert darin die neuesten Entwicklungen und bewährte Methoden der Mitgliedsländer und geht auf Schwerpunkte der integrierten Strategien zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit ein (vgl. Europäische Kommission o.J., o.S.). Des Weiteren enthält die Deklaration Vorschläge, wie die Europäische Kommission bei der Bewältigung dieses Problems helfen kann (vgl. ebd., o.S.). Die Maßnahmen der Mitgliedsländer der EU werden mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF), dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Hilfsfonds (EHAP) unterstützt. Darüber hinaus widmen sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union dem schwierigen Problem der Obdachlosigkeit. Hierzu zählen soziale Eingliederung, regionale Entwicklung, Migration, Finanzen, Gesundheit und Menschenrechte. Dies verdeutlicht die Komplexität der Problematik Obdachlosigkeit (vgl. ebd., o.S.).
Um diese zu konkretisieren, wird in diesem Kapitel auf mögliche Ursachen und Folgen von Obdachlosigkeit vertieft eingegangen. Dazu wird zunächst eine Übersicht gegeben, anschließend werden einzelne Aspekte vertiefend dargestellt.
4.1 Problem- und Lebenslagen
Um die Thematik genauer zu analysieren, werden nun die Problem- und Lebenslagen von obdachlosen Personen aufgegriffen. Diese sind oftmals vielfältig und komplex. Erforderliche Hilfsangebote fehlen meist oder sind nur unzureichend vorhanden (vgl. Paegelow 2012, S. 58f.). In einer Vielzahl von Fällen liegt zudem häufig eine Mehrfachproblematik vor. Armut, Arbeitslosigkeit, physische und psychische Erkrankungen sowie diverse substanzgebundene und nicht substanzgebundene Abhängigkeiten und Verschuldung spielen eine bedeutende Rolle. Auch der Reifungsprozess stellt einen bedeutsamen Aspekt dar, denn die Jahre auf der Straße gehen nicht spurlos an den Betroffenen vorbei. Chronische Krankheiten und Mehrfachdiagnosen führen meist zu frühzeitigen Alterungsprozessen und zu einer niedrigen Lebenserwartung (vgl. ebd., S. 58f.).
Fichter (2000) gibt an, dass einige Ursachen die Obdachlosigkeit begünstigen. Anhand der nachfolgenden Tabelle 1 sowie weiteren theoretischen Ausführungen wird in diesem Kapitel näher aufUrsachen und Folgen eingegangen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Mögliche Ursachenfür Obdachlosigkeit (adaptiert von Fichter 2000)
Anhand der tabellarischen Abbildung 1 ist erkennbar, dass es diverse Ursachen von Obdachlosigkeit gibt, welche auf unterschiedlichen Ebenen dargestellt werden (vgl. Krausz/Haasen2004, S. 136).
Auf der kulturellen Ebene werden negative Grundeinstellungen, welche mit Diskriminierung gegenüber Minderheiten oder Randgruppen einhergehen, angeführt. Jede Person, der nicht der Norm der Gesellschaft entspricht, wird infolgedessen ausgegrenzt (vgl. ebd., S. 136).
Die institutionelle Ebene betrifft Bereiche wie Arbeitslosigkeit und Wohnungsangebot. Hinzu kommt die medizinische Versorgung in Form von ambulanten oder stationären medizinischen Dienstleistungen. Hierbei ist erkennbar, dass viele Mängel hervortreten, wie beispielsweise die Kürzung finanzieller Mittel und die unzureichende Versorgung von obdachlosen Personen. Fehlende Integration und erschwerte Zugänglichkeit der Versorgungsangebote können in weiterer Folge eine Reihe organisatorischer Probleme mit sich bringen. Der Mensch selbst trägt ebenso zu den Ursachen bei, wie alle vorher genannten Ebenen. Krankheit, Anpassungsschwierigkeiten und Beeinträchtigungen können ebenso Ursachen für Obdachlosigkeit sein (vgl. ebd., S. 136).
Darüber hinaus ist es naheliegend, dass Personen, die seit geraumer Zeit und in großen Mengen Suchtmittel konsumieren, häufig krank sind und dadurch vielseitige berufliche und soziale Defizite entstehen. Neben solchen suchtbedingten Selektionsprozessen kann die Obdachlosigkeit selbst sowie auch Armut und andere soziale Probleme zu einem erhöhten Konsum von Suchtmittel führen, wodurch sich eine wechselseitige Wirkungsreaktion ergibt. Zum Beispiel Alkohol und Drogen als Nahrungsersatz, Analgetika gegen körperliche Schmerzen oder Hypnotika gegen Schlafstörungen beziehungsweise als Drogen zur Verdrängung sozialer Benachteiligung und Diskriminierung oder als Selbstmedikation bei psychischen Erkrankungen. Individuelle und familiäre Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle. Darüber hinaus erhöhen andere psychische Erkrankungen wie beispielsweise Psychosen ebenso das Risiko für Obdachlosigkeit (vgl. ebd., S. 137).
Eine Untersuchung von Reker et al (1997) konnte zeigen, dass im Verlauf von 4 Jahren von den psychisch kranken Nutzerinnen einer Obdachloseneinrichtung ein Großteil weiter im Obdachlosenmilieu lebte oder verstorben war, während Nutzerinnen ohne psychische Störung hingegen oft wieder eine eigene Wohnung fanden. Häufig liegt der Beginn einer psychischen Erkrankung zeitlich vor dem Beginn der Obdachlosigkeit. Zudem gilt festzuhalten, dass traumatisierende Erfahrungen wie sexueller Missbrauch oder Misshandlungen bei Frauen eine größere Rolle spielen als bei Männern (vgl. Hermann et al. 1997, o.S.).
Anhand dieser Tabelle 2 wird dargestellt, welche Gründe die Betroffenen selbst für ihre Obdachlosigkeit nennen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Mögliche Ursachenfür Obdachlosigkeit (adaptiert von Fichter 2000)
Hier wird zwischen zwei Ebenen, nämlich der institutionellen und der individuellen Ebene, unterschieden. Finanzielle Probleme und Arbeitslosigkeit auf der institutionellen Ebene machen aus Sicht der betroffenen Personen den Großteil der Obdachlosigkeit aus. Auf der individuellen Ebene nennen sie substanzgebundene Abhängigkeiten, Gesundheitsprobleme psychischer sowie physischer Natur sowie Trennungen oder generelle familiäre Probleme.
Im folgenden Teil der Arbeit wird näher auf einzelne Ursachen und Folgen eingegangen. Thematisiert werden die Armut und die Armutsmigration, die Arbeitslosigkeit, die Woh- nungslosigkeit, Sucht und Abhängigkeiten, die Wohnungslosigkeit generell sowie in der Steiermark, der Gesundheitszustand, das kriminelle Verhalten, der Verlust der sozialen Bindungen und die Gefahren als Folge von Obdachlosigkeit.
4.2 Armut
Den Begriff der Armut eingegangen sowie die Begriffe der Armutsgefährdung, -schwellen und -lagen detailliert erklärt. Die Armut, bezogen auf die Steiermark, sowie die Theorien der Armutsbekämpfung werden hierbei ebenso angeführt.
Armut ist eine dehnbare Bezeichnung zur Beschreibung von ökonomischen und sozialen Diskrepanzen. Die Definition von Armutsgrenzen spielen hierbei eine entscheidende Rolle (vgl. Land Steiermark 2022, S. 83). Armutsgrenzen sind insofern wichtig, um eine Unterscheidung von gut situierten und weniger gut situierten Menschen zu treffen. Unterschiedliche Perspektiven des Armutsbegriffs spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Aus sozialpolitischer Sicht liegt der Fokus aufjene Facetten von Armut, wo sozialpolitische Instrumente zur Verfügung stehen, beziehungsweise vorstellbar sind, um eine Einschränkung zu finden (vgl. ebd., S. 83).
Bedeutend ist die Differenzierung zwischen absoluter und relativer Armut:
- Absolute Armut bezeichnet jenen Zustand, wenn bestimmte Ressourcen zum Überleben fehlen. Beispielsweise sind Nahrung, Wasser, Kleidung, Heizung kaum oder nicht vorhanden.
- Relative Armut hingegen beschreibt die Lage von Menschen, deren Lebensbedingungen viel schlechter sind als der Lebensstandard - welcher durchschnittlich in diesem Land, in dem sie leben - gilt. Man spricht hier deshalb von relativer Armut, da in der Gesellschaft ein gewisses Existenzminimum festgelegt wird, worauf Bezug auf die Ungleichheiten der Gesellschaft genommen wird (vgl. Land Steiermark2022, S. 83f).
Im Folgenden wird nun sowohl auf die Armutsgefährdung, die damit einhergehende Häufigkeit dieser, sowie auf die unterschiedlichen Armutslagen eingegangen. Zudem werden insbesondere die Armut in der Steiermark sowie auch Maßnahmen zur Armutsbekämpfung dargelegt.
4.2.1 Armutsgefährdung
Da das Einkommen nur ein indirektes Maß für die Armutssituation darstellt und Armut um einiges mehr an Faktoren umfasst, spricht man hier im Zusammenhang von einem einkommenszentrierten Konzept von Armutsgefährdung (vgl. Land Steiermark 2022, S. 86).
Eine Armutsgefährdung betrifft alle Personen, deren Einkommen unter dem Schwellenwert von 60% des Medians des äquivalisierten Haushaltseinkommens liegt. Hierbei wird nur das Einkommen eines Haushaltes berücksichtigt. Andere Belastungen wie beispielsweise Eigentums- oder Mietwohnung sowie individuelle Lebenslagen werden nicht berücksichtigt. Dementsprechend wird hier die relative Armut behandelt, da sich der Armutsbegriff auf die durchschnittliche Einkommenssituation von Haushalten in einem Landbezieht(vgl. ebd., S. 86).
4.2.2 Armutsgefährdungsschwelle und Armutsgefährdungsquote
Die Armutsgefährdungsquote ist per Definition ein Maß für die Häufigkeit der Armutsgefährdung. Sie gibt den Anteiljener Personen an, deren Haushaltseinkommen unter 60% des Medians der festgelegten Armutsgefährdungsschwelle liegt. Dies ist ein bedeutender Indikator zur Armut und gilt als Leitgröße sozialer Eingliederung (vgl. Land Steiermark 2022, S. 86f.).
Laut EU-SILC 2019 - European Union Statistics on Income and Living Conditions - liegt die Armutsgefährdungsschwelle bei rund 15.437€ pro Jahr für einen Einpersonenhaushalt. Monatlich entspricht dies 1.286€. Für Mehrpersonenaushalte erfolgt eine Anpassung nach der EU-Skala. Diese legt fest, dass die erste erwachsene Person im Haushalt mit einem Konsumäquivalent von 1, jeden weiteren Erwachsenen mit 0,5 und jedes Kind - unter 14 Jahren - mit 0,3 gewichtet. 13,3% der österreichischen Bevölkerung sind laut EU-SILC 2019 armutsgefährdet. Hochgerechnet auf die österreichische Gesamtbevölkerung von rund 8 Millionen liegt die Zahl der armutsgefährdeten Menschen zwischen rund 1.060.000 und 1.263.000 Personen (vgl. ebd., S. 86f.).
4.2.3 Armutslagen
Die EU-SILC nimmt hier eine weitere Kategorisierung vor, die den Zusammenhang zwischen niedrigem Einkommen und benachteiligten Lebensbedingungen verdeutlichen soll. Dieses Konzept der Armutslagen basiert auf drei Begrifflichkeiten, die jeweils andere Aspekte von Armut erfassen.
Armutsgefährdung als:
1. Ressourcenmangel
2. finanzielle Deprivation
3. soziale Ausgrenzung
Bei Personen, die in „manifester Armut“ leben, tritt niedriges Einkommen gleichzeitig mit finanzieller Deprivation in zumindest einem zentralen Lebensbereich auf. Diese Lebenslage ist am meisten gefährdet. Andere wiederum sind trotz niedrigem Einkommen von keiner Lebensdimension ausgeschlossen und werden daher als „einkommensarm“ bezeichnet (vgl. Land Steiermark 2022, S. 87). Umgekehrt wird ein Ausschluss aus zentralen Lebensbereichen ohne Armutsgefährdung als „mangelnde Teilhabe“ bezeichnet. Die restliche Bevölkerung, welche weder durch niedriges Einkommen noch Deprivation Armutsgefährdung erlebt, wird als „nicht arm“ bezeichnet (vgl. ebd., S. 87).
4.2.4 Armut in der Steiermark
Im Jahr 2019 waren 1.472.000 Menschen der österreichischen Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Dies sind knapp 17%. 507.000 Personen unter 60 Jahren lebten somit in Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität (vgl. Land Steiermark 2022, S. 88ff.). Die zuvor genannten Merkmale könnenjedoch auch in Kombination auftreten, daher ist die Zahl der armutsgefährdeten Menschen geringer als die Summe der drei Einzelindikatoren nämlich die des Ressourcenmangels, der finanziellen Deprivation und der sozialen Ausgrenzung. Da sich die Fallzahlen in jedem Bundesland deutlich unterscheiden, ergibt sich gerade für kleinere Bundesländer eine Problematik, die sich einerseits auf größere Stichprobenfehler bezieht und andererseits auf erhebliche Zufallsschwankungen jedes Jahr. Aus diesem Grund wurden ab 2018 von Statistik Austria die Werte der Bundesländer der jeweils letzten drei Jahre von EU-SILC berechnet und dargestellt. Ein leichter Rückgang der Armutsgefährdungsquote in der Steiermark wird im folgenden Vergleich sichtbar.
- Im Dreijahresdurchschnitt 2016 bis 2018 liegt die Armutsgefährdungsquote in der Steiermarkbei 15%, das sind 178.000 Steirer:innen.
- Im Dreijahresdurchschnitt 2017 bis 2019 liegt die Armutsgefährdungsquote in der Steiermarkbei 14%, das sind 176.000Personen.
Die Armutsgefährdung ist bei Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität, bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, bei Haushalten welche Sozialleistungen beziehen, bei Personen, die in Ausbildung stehen, bei Singlehaushalten ohne Pension, in Haushalten mit weiblicher Hauptverdienerin, Arbeitslosen, alleinlebenden Pensionisfinnen und bei Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss besonders stark ausgeprägt. Besonders betroffen ist zudem die Gruppe der Alleinerzieherinnen sowie der Mehrpersonenhaushalte mit mehr als 3 Kindern (vgl. ebd., S. 88ff.).
Die Ausgrenzungsgefährdung liegt in Österreich im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 bei etwa 17%, das entspricht etwa 1,52 Millionen Österreicherinnen. In der Steiermark liegt die Ausgrenzungsgefährdungsquote etwas höher bei 18% (= 215.000 Personen). Die Verteilung der Zielgruppe (= ausschließlich ausgrenzungsgefährdet Personen) ergibt für die Steiermark folgendes Bild: Für die Steiermark (ausgehend von 215.000 Ausgrenzungsgefährdeten) ergibt dies 176.000 Armutsgefährdete, 71.000 in (nahezu) Erwerbslosenhaushalten lebende und 31.000 erheblich materiell Deprivierte, wobei sich die drei Gruppen auch kreuzen können (vgl. ebd., S. 88ff.).
Laut EU-SILC 2017 bis 2019 sind damit 14% der Steirer:innen von Armutsgefährdung betroffen, 8% leben in Haushalten ohne erwerbstätige Personen und 3% sind erheblich materiell depriviert (vgl. ebd., S. 88ff).
4.2.5 Armutsbekämpfung
Nach Ausbruch der Corona-Krise wurden Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungsbehörden gesetzt, um Personen in existenziellen Notlagen ein Mindestmaß an Sicherheit geben zu können (vgl. Land Steiermark 2022, S. 33). So wurde die Beantragung der Mindestsicherung durch telefonische oder digitale Antragstellung vereinfacht, damit trotz Ausgangsbeschränkungen der Zugang zu den nötigsten Sozialleistungen gewährleistet blieb. Auch wurde durch die rückwirkende Änderung des steiermärkischen Mindestsicherungsgesetzes und des steiermärkischen Sozialhilfegesetzes durch den Landtag Steiermark ermöglicht. Für Bescheide, die während der Krisenzeit ausgelaufen und neuerlich zu beantragen gewesen wären, wurde die Möglichkeit bereitgestellt, diese bis31. Mai 2020 zu verlängern (vgl. ebd., S. 33).
Bedingt durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit aufgrund der Coronakrise standen und stehen viele Steirer:innen vor finanziellen Problemen. Sind Personen auch von Mietrückständen oder Rückständen bei den Strom- beziehungsweise Heizungskosten betroffen oder muss eine unvorhergesehene und notwendige Investition getätigt werden, kann dafür eine einmalige Unterstützung beantragt werden. Diese einmalige und nicht rückzahlbare finanzielle Leistung soll der Linderung der akuten Notlage dienen. Das Sozialressort hat dafür einen Betrag von 250.000€ zur Verfügung gestellt. Aus diesem Fonds sollen insbesondere Arbeitnehmerinnen, die wegen der Corona-Pandemie in eine schwierige Lage geraten sind, schnell und unkompliziert unterstützt werden (vgl. ebd., S. 31).
4.3 Armutsmigration
Da Armutsmigration eine bedeutende Rolle in Österreich einnimmt, wird im Folgenden erläutert, was unter diesem Begriff zu verstehen ist. Des Weiteren werden im empirischen Teil anhand von 2 persönlich geführten Interviews die theoretischen Aussagen diskutiert.
Aufgrund der politischen Wende im Jahr 1989 wurden viele Menschen arbeitslos (vgl. Caritas&Du o.J., S. 4f.). Bis zu diesem Zeitpunkt arbeiteten viele als Hilfskräfte in diversen Betrieben oder Fabriken und hatten ein eigenes Einkommen. In der Zeit nach dem Kommunismus mussten der Großteil der Firmen schließen und die Menschen fanden keine Arbeit mehr. Deshalb musste eine Möglichkeit gefunden werden, um Geld zu verdienen; sie verließen ihr Land, um in Österreich oder Deutschland Arbeit zu finden. Die obdachlosen Personen, die in Österreich Zuflucht suchten, waren vor allem aus dem Osten Europas wie beispielsweise Rumänien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Tschechien (vgl. ebd., S. 4f.).
Man kann diese Zuwanderinnen in zwei Gruppen differenzieren. Die einen, die hier leben möchten und aufgrund dessen auch schon lange Zeit in Österreich sind, die anderen, die hier arbeiten oder betteln, um ihre Familien in ihrer Heimat finanziell unterstützen zu können. Die zuletzt genannte Gruppe möchte sich nicht dauerhaft in Österreich niederlassen und fühlt sich meist gezwungen zu betteln. Der Großteil von ihnen ist in ihrem Heimatland bereits obdachlos und lebt bereits auf der Straße. Die Probleme der Menschen in ihren Heimatländern sind Armut, schlechte Schulbildung, hohe Arbeitslosigkeit und fehlende medizinische und gesundheitliche Versorgung (vgl. ebd., S. 4f).
Als 2004 weitere Staaten- Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowenien, Malta, Zypern - und 2007 Rumänien und Bulgarien der EU beigetreten sind, ist auch ein Anstieg der Zuwanderung obdachloser Menschen in Österreich verzeichnet worden (vgl. ebd., S. 4f).
Im weiteren Verlauf der Arbeit, wird nun unter anderem auf die Arbeitslosigkeit, die Wohnungslosigkeit sowie auf den Gesundheitszustand näher eingegangen.
4.4 Arbeitslosigkeit
Durch die Entwicklung am Arbeitsmarkt werden immer mehr Menschen obdachlos. Steigende Preise, fehlende Ausbildung und ein höheres Alter machen es schwer einen Beruf zu finden. Vorstrafen, Sucht sowie Betriebsschließungen sind einige Ursachen dafür, die Arbeit zu verlieren. Krankheiten, Beeinträchtigungen - physische und psychische Natur - machen es oft schwer, einen Job zu finden oder zu behalten. Wenn arbeitslose Personen zusätzlich wohnungslos werden, werden sie von der Arbeitsverwaltung als nicht vermittelbar angesehen. Wohnungslose Menschen beziehungsweise nicht vermittelbare Personen haben in weiterer Folge kein Recht auf Arbeitsvermittlung oder Arbeitslosengeld, außer sie haben einen regelmäßigen Kontakt zu einer Einrichtung, deren Adresse sie als Hauptwohnsitz angeben können. Durch diese Regelung wird wohnungslosen Personen die abermalige Einbindung in den Arbeitsmarkt und somit eine Anstellung als Arbeitskraft erschwert, wodurch ihnen in weiterer Folge keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stehen und sie auf staatliche Hilfen angewiesen sind (vgl. Schröttner 1994, S. 49).
4.5 Wohnungslosigkeit
Da Wohnungslosigkeit oftmals mit Obdachlosigkeit gleichgestellt wird, was aber nicht der Wahrheit entspricht, wird dieses Thema nun gesondert aufgegriffen.
Der zunehmende Wohnungsmangel und die steigenden Mieten spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Mittlerweile sind auch vermehrt Personen aus der Mittelschicht sowie Akademikerinnen von Wohnungslosigkeit betroffen (vgl. Paegelow 2012, S. 9).
Im weiteren Verlauf wird explizit die Wohnungslosigkeit in Österreich, die Schwierigkeit für wohnungslose Frauen als auch die Wohnungslosenhilfe dargestellt.
4.5.1 Wohnungslosigkeit in Österreich
Grundsätzlich lassen sich obdachlose Menschen statistisch nicht vollständig erfassen. Statistiken können nur Schätzungen anstellen und helfen auch nur bedingt weiter, da stets mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen ist, die weder erfassbar noch berechenbar ist (vgl. Paegelow 2012, S. 47).
An der folgenden Abbildung 1 lässt sich der kontinuierliche Zugang von registrierten wohnungslosen Personen in Österreich erkennen. Im Jahr 2010 waren augenscheinlich 19.506 Fälle registriert, wohingegen 10 Jahre später die Wohnungslosigkeit weiter gestiegen ist auf 19.912 Personen.
Generell ist zu sagen, dass vorwiegend Männer von Obdachlosigkeit betroffen sind. In der nachfolgenden Abbildung 1 ist gut ersichtlich, dass in Österreich im Jahr 2020 19.912 Personen erfasst wurden. Zwei Drittel der registrierten obdach- und wohnungslosen Personen sind zwischen 25 und 64 Jahre alt.
Der Anteil der registrierten Wohnungslosen, die 65 Jahre oder älter sind, beträgt im Gegensatz dazu nur 6,7% (vgl. Statistik Austria 2022, o.S.).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 : Anzahl der registrierten Wohnungslosen in Österreich von 2010 bis 2020
Dadurch, dass in Österreich kein Rechtsanspruch auf eine Wohnung besteht, bleibt den Betroffenen nur die Unterbringung in Notunterkünften und Obdachlosensiedlungen beziehungsweise das Leben auf der Straße (vgl. Paegelow 2012, S. 12).
4.5.2 Wohnungslose Frauen
Obwohl bei den registrierten Fällen die Mehrheit männliche Obdachlose bilden, wird davon ausgegangen, dass es einen enorm hohen Anteil von verdeckter Obdachlosigkeit von Frauen gibt (vgl. Paegelow 2012, S. 64ff).
Frauen nutzen demnach verschiedene Lebenstechniken und finden häufig einen Schlafplatz oder Unterschlupf bei Bekannten, wodurch ihre missliche Lage weitestgehend verdeckt wird. Neben Alkoholsucht, diversen Gewalterfahrungen oder Krankheiten ist vor allem die Gefahr der Vergewaltigung für Frauen sehr hoch, da passieren kann, dass Prostitution oder eine Zwangspartnerschaft von ihnen als Dank für eine kurzweilige Unterbringung erwartet wird. Frauen bleiben zudem meist länger in gewalttätigen Beziehungen gefangen, welche mit sexuellen und materiellen Abhängigkeiten verbunden sind (vgl. ebd., S.64ff).
Für Frauen stellt das Leben in der Obdachlosigkeit eine besondere Belastung dar. Ihr Leben ist geprägt von Isolation, Stigmatisierung, existenzielle Unsicherheit und Schutzlosigkeit. Durch die Einnahme von bewusstseinsmindernden Substanzen entstehen häufig auch problematische Verhaltensweisen, durch welche die Betroffenen versuchen, Lebenserfahrungen, welche für sie sehr schmerzhaft und nicht kontrollierbar sind, zu bewältigen. Schwierige Lebensbedingungen und fehlende finanzielle Mittel führen Frauen darüber hinaus oftmals in die Prostitution und bringen infolgedessen wieder weitere diverse Risiken mit sich. Wohnungslose Frauen sind demnach besonders von Gewalt bedroht, sowohl auf der Straße als auch in Einrichtungen, wo keine Möglichkeit besteht, Frauen und Männer getrennt voneinander unterzubringen (vgl. ebd., S. 64ff).
4.5.3 Wohnungslosenhilfe
Die Wohnungslosenhilfe ist in Österreich nicht bundeseinheitlich geregelt. Jedes der neun Bundesländer erlässt eigene Sozialgesetze. 1998 gab es in Österreich 270 Einrichtungen, davon 95 ambulante Beratungsstellen und über 170 stationäre Einrichtungen mit 7.328 Plätzen, davon waren 760 Notplätze. Die ab 1. September 2010 eingeführte Mindestsicherung enthält einen Betrag von 186€ für den Wohnbedarf (vgl. Paegelow 2012, S. 188).
Es sind verschiedenen Hilfeformen und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe entstanden, um auf die unterschiedlichen Notlagen der Menschen reagieren zu können. Ziel ist es, in weiterer Folge eine Wohnung zur Verfügung stellen zu können (vgl. Stark 2014, S. 739f.).
Die Wohnungslosenhilfe setzt sich aus unterschiedlichen Institutionen zusammen, die ambulant, teilstationär und stationär klassifiziert werden. Unter ambulante Einrichtungen fallen nicht nur Streetwork, sondern auch Beratungsstellen oder Beschäftigungsprojekte (vgl. ebd., S. 739f). Teilstationär bedeutet, dass Menschen, die in bestimmten Bereichen Hilfe benötigen, die nötige Hilfestellung bekommen. Dabei ist zu beachten, dass die Einrichtungen nur zu bestimmten Zeiten geöffnet sind. Eine stationäre Einrichtung ist zu jeder Tageszeit geöffnet, sodass Hilfe rund um die Uhr gewährleistet werden kann, wie beispielsweise in Wohnheimen. In weiterer Folge unterscheidet man diese Hilfsangebote in niederschwellige und höherschwellige Institutionen. Zu den niederschwelligen Einrichtungen zählen unter anderem Streetwork, Notschlafstellen und Tagesaufenthaltsstätten. Wohnheime sowie Formen von Wohnbetreuung und Beschäftigungsprojekte gelten als höherschwellige Organisationen (vgl. ebd., S. 739f).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wohnungslosenhilfe die Aufgabe hat, obdachlose Menschen in ihren individuellen Problemen zu unterstützen, um sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Dies kann nur gelingen, wenn auf nationaler und europäischer Ebene Maßnahmen greifen. Angefangen von der Stadtplanung und dem Wohnungsbau bis zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Entscheidend hierfür ist der politische Wille Obdachlosigkeit zu bekämpfen und nicht die Obdachlosen selbst (vgl. Paegelow 2012, S. 12).
Eine weitere Folge oder Ursache ist das Thema der Sucht, welches im weiteren Verlauf angeführt und ausführlich dargestellt wird.
4.6 Sucht und Abhängigkeit
Den Begriff Sucht zu definieren ist komplex. Die Gründe dafür, dass die Bezeichnung Sucht schwierig zu explizieren ist, bestehen einerseits in der Diversität und Individualität der Substanzen und andererseits an der Kontroverse zwischen Abhängigkeit und Sucht (vgl. Krausz/Haasen 2004, S. 12).
Im Jahr 1950 definierte die Weltgesundheitsorganisation - kurz WHO - „Sucht als einen Zustand periodischer oder chronischer Intoxikation, diefür das Individuum undfür die Gesellschaft schädlich ist und durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge hervorgerufen wird“ (Scheerer 1995, S. 13ff.). Charakteristisch für die Abhängigkeit von diversen Substanzen sei unter anderem, die immer weiter fortzusetzende Einnahme der Drogen sowie eine ständige Erhöhung der Suchtmittelmenge, wodurch eine sowohl psychische als auch physische Abhängigkeit entsteht (vgl. ebd., S. 13ff.).
Im Jahr 1964 traf die WHO daraufhin die Entscheidung komplett auf den Begriff „Sucht“ zu verzichten. Ab diesem Zeitpunkt wurde nur noch von physischer und psychischer Abhängigkeit gesprochen, da Sucht am Extremen angesiedelt sei und miteinschließt, einer emotionalen Fixierung ausgeliefert zu sein. Diese drückt sich in einer enormen Stärke aus und ist aufgrund dessen unbeherrschbar. Alle anderen Aktivitäten und Werte werden somit in den Hintergrund gedrängt. Unter dem Begriff Abhängigkeit hingegen verstehen wir auf einen Gegenstand oder Objekt, eine Beziehung oder Gewohnheit angewiesen zu sein, um das eigene Wohlbefinden nicht zu gefährden (vgl. ebd., S. 13ff.).
Darüber hinaus unterscheidet man zwischen verschiedenen Abhängigkeiten zwischen Männern und Frauen. Charakteristisch für die Männer sind Spiel- und Sexsucht sowie Alkoholabhängigkeit, den Frauen hingegen werden Tabletten-, Arzneimittel- sowie Magersucht zugeordnet (vgl. Scheerer 1995, S. 56). Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum manche Drogen eher den Frauen zugeschrieben werden als den Männern. Es hängt nicht nur von der Geschlechtsrollenstereotype und den unterschiedlichen Chancen am Arbeitsmarkt, sondern auch von den verschiedenen Situierungen einerjeden Gesellschaft ab (vgl. ebd., S. 56).
Grundsätzlich istjedoch etwa ein Drittel der Wohnungslosen suchtkrank oder zumindest suchtgefährdet, wobei exzessiver undjahrelanger Suchtmittelmissbrauch sowohl körperliche als auch psychische Schäden bewirkt. Eine der häufigsten Abhängigkeiten stellt die Alkoholabhängigkeit dar, welche im Folgenden noch näher als mögliche Ursache und Folge für Obdachlosigkeit dargestellt wird (vgl. Paegelow 2012, S. 69).
Alkoholkranke Menschen haben meist Probleme, Beziehungen zu führen, was dazu beitragen kann, die eigene Wohnung zu verlieren und in weiterer Folge obdachlos zu werden. Mit dem übermäßigen Konsum von Alkohol erschaffen sich Personen die Möglichkeit, die Realität zu vergessen. Im Obdachlosenmilieu ist Alkohol außerdem ein begehrtes Mittel, um soziale Kontakte zu knüpfen. Erst im fortgeschrittenen Stadium werden Obdachlose zu sogenannten Alleintrinkern (vgl. Girtler 1980, S. 96ff).
Man unterscheidet bei Alkoholikerinnen die Gamma- und Deltatrinkerinnen. Die Gammatrinkerinnen trinken viel und heimlich, in Abwechslung mit längeren Phasen, wo sie abstinent sind. Das Ziel dieser Gruppe ist es, Probleme zu verdrängen und weitgehendst aus der Realität zu flüchten. Typisch dafür sind Alkoholexzesse mit Kontrollverlust. Die Deltatrinkerinnen werden auch Spiegeltrinkerinnen genannt. Es wird kontinuierlich über den ganzen Tag verteilt getrunken. Anders als zu den Gammatrinkerinnen ist es für diesen Typ der Alkoholabhängigkeit unmöglich aufzuhören, da sofort körperliche Entzugserscheinungen auftreten. Als Vorstufe dazu gibt es die sogenannten Betatrinkerinnen, deren Konsum vom Milieu gesteuert wird, in dem er lebt, ohne dass die Personen körperlich psychisch oder physisch abhängig sind (vgl. Schröttner 1994, S. 36f.).
Wenn obdachlose Personen Alkohol konsumieren, hat das unterschiedliche Auswirkungen. Einerseits entspannt der Alkohol, andererseits hält die Phase der Leichtigkeit nicht lange an und wechselt in die Volltrunkenheit, welche sowohl zu Depressionen als auch zu Aggressionen führen kann. In den Einrichtungen gilt daher ein generelles Alkoholverbot, wasjedoch oft bewirkt, dass obdachlose Menschen außerhalb der Einrichtung Alkohol konsumieren. In Tagesaufenthalten und Beratungsstellen der ambulanten Hilfe werden deshalb gruppentherapeutische Sitzungen angeboten, in denen Sozialarbeiterinnen mit alkoholkranken obdachlosen Personen im Gruppensetting am Suchtverhalten arbeiten (vgl. Paegelow 2012, S. 69).
Die Gesundheit spielt ebenso eine große Rolle, da auch Krankheiten zu Obdachlosigkeit beitragen können oder eben auch Ursache davon sein können. Kapitel 4.7 befasst sich mit dem physischen sowie psychischen Zustand von obdachlosen Personen.
4.7 Gesundheitszustand
Der Gesundheitszustand spielt ebenso eine bedeutende Rolle auf dem Weg in die Obdachlosigkeit wie Armut oder Alkoholabhängigkeit. Die Krankheit führt zu Arbeitslosigkeit und dies wiederum zu Wohnungsverlust (vgl. Schröttner 1994, S. 45).
Es ist aber auch eine Folge und Wechselwirkung der Obdachlosigkeit, da es an bestimmten Ressourcen fehlt. Fehlende Hygieneartikel, kein ausreichender Schutz bei Hitze oder Kälte und Unfälle im alkoholisierten Zustand tragen dazu bei, dass sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtert. Die meisten obdachlosen Personen sind auf Hilfe von Institutionen angewiesen, bei denen Hilfe für jene Menschen angeboten wird, die nicht krankenversichert sind und sich keine medizinische Hilfe leisten können. Das Problem hierbei besteht darin, dass es schlicht und ergreifend zu wenige davon gibt. Viele Obdachlose verweigern auch die ärztliche Hilfe, da es ihnen unangenehm ist. Sie zögern die notwendige Behandlung so lange hinaus, bis ihr Gesundheitszustand sich so weit verschlechtert, dass ihnen kaum mehr geholfen werden kann (vgl. ebd., S. 45).
Primär zu unterscheiden sind physische und psychische Symptome und Auffälligkeiten des Gesundheitszustandes (vgl. Plum 1988, S. 90).
4.7.1 Der physische Gesundheitszustand
Laut Plum (1988) leiden viele Obdachlose unter chronischen Erkrankungen, vorzeitigen Alterserscheinungen und körperlichen Einschränkungen. Viele seien auch alkoholkrank. Das Institut für Sozialdienste nennt folgende Beschwerden als häufigste Gesundheitsprobleme.
[...]
- Arbeit zitieren
- BA Nicole Lederer (Autor:in), 2023, "Obdachlos, und Du?". Hintergrundgeschichten von obdachlosen Personen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1320367
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