Im erwerbswirtschaftlichen Bereich sind „Qualität“ bzw. „Qualitätsmanagement“ (QM)
seit langem die Diskussion dominierende Schlüsselbegriffe. Auch im Nonprofit-Bereich,
einschließlich der sozialwirtschaftlichen Organisationen, wird mittlerweile umfassend und
systematisch über Qualität diskutiert. „Immer mehr sozialwirtschaftliche Organisationen
setzen sich intensiv mit der Frage auseinander, was Qualität für ihren Leistungsbereich
überhaupt bedeutet und wie Qualität geplant, gelenkt und kontrolliert werden kann.“1
Das verstärkte Interesse am QM im sozialen Bereich ist vor allem begründet in
Gesetzesänderungen von Bundessozialhilfegesetz und Kinder- und Jugendhilfegesetz,
welche „... die Entwicklung von Qualitätsstandards in der Sozialarbeit vorschreiben.“2
Aber auch die wachsende Konkurrenz zwischen den unterschiedlichen Leistungsträgern –
nicht zuletzt forciert durch die EU – und der von den Anspruchsgruppen (Kostenträger,
Leistungsempfänger, Öffentlichkeit, Mitarbeiter) ausgehende erhöhte Legitimations- und
Leistungsdruck zwingen die Sozialorganisationen nachprüfbare Qualitätsstandards zu
entwickeln und QM zu betreiben.3
Stellt sich die Frage, was QM eigentlich ist.
„Qualitätsmanagement soll zur Qualität von Humandienstleistungen beitragen, indem
Qualitätsstandards definiert, ihre Umsetzung kontinuierlich kontrolliert, Qualitätskriterien
überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Qualitätsmanagement ist damit zugleich
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung.“4 Bruhn und Meffert beschreiben QM als
einen Führungsprozess, „... der die gezielte Planung, Steuerung und Kontrolle aller
Qualitätsaspekte und –dimensionen der Unternehmung umfasst. “5
Nach Knorr/Halfar setzt sich ein effektives QM aus Qualitätsplanung, Qualitätssicherung
und Qualitätsverbesserung zusammen:
· Qualitätsplanung: Festlegung von Zielsetzungen und
Qualitätsforderungen6
· Qualitätssicherung: Erhalten der festgesetzten Qualitätsniveaus7
· Qualitätsverbesserung: Weiterentwicklung der Qualität
Im folgenden wird die Selbstevaluation als mögliches Instrument der
Qualitätsverbesserung und –sicherung dargestellt werden.
1 Arnold, 1998, S. 278
2 Knorr/Halfar, 2000, S. 12
3 Vgl. Meinhold, 1996, S. 9
4 vgl. Heiner 1996 in Birner/Fexer, 1999, S. 46
5 vgl. Meffert, Bruhn 1995 in: Birner/Fexer, 1999, S. 46
6 Vgl. Knorr/Halfar, 2000, S. 32
7 Vgl. Knorr/Halfar, 2000, S. 34
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Begriff Evaluation und seine Einordnung in das QM.
- 2. Selbstevaluation (SE) als ein spezielles Verfahren der Evaluation....
- 2.1 Ziel einer SE.
- 2.2 Voraussetzungen für die SE.
- 2.3 Nutzen und Vorzüge einer SE.
- 2.4 Grenzen der SE...
- 2.5 Zur methodischen Umsetzung.
- 3. Theoretische Grundlagen zur Durchführung einer SE………………………………………….
- 3.1 Dimensionen und Indikatoren als Kern der SE..
- 3.1.1 Dimensionen der Qualität
- 3.1.2 Indikatoren der Qualitätsdimensionen.
- 3.2 Instrumente und Methoden der SE...
- 3.2.1 Dokumentation
- 3.2.2 Beobachtung.
- 3.2.3 Befragung.
- 4. Systematischer Ablauf einer SE...\li>
- 4.1 Bestimmung von Zielen..
- 4.2 Festlegung eines Evaluationsbereichs
- 4.3 Definition von Dimensionen und Indikatoren...
- 4.4 Auswahl bzw. Entwicklung von Erhebungsinstrumenten
- 4.5 Datenerhebung
- 4.6 Analysieren von Daten und Interpretation zusammen mit allen Beteiligten
- 4.7 Berichterstattung und Herausarbeiten von Konsequenzen.……...\li>
- Zusammenfassende Bemerkung.
- Literaturverzeichnis
- Definition und Einordnung der Selbstevaluation im Qualitätsmanagement.
- Zielsetzung und Nutzen der Selbstevaluation.
- Voraussetzungen und Grenzen der Selbstevaluation.
- Methodische Umsetzung der Selbstevaluation.
- Systematischer Ablauf einer Selbstevaluation.
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Qualitätsmanagement im sozialen Bereich ein und beleuchtet die Bedeutung und Notwendigkeit der Qualitätssicherung.
- Kapitel 1: Der Begriff Evaluation und seine Einordnung in das QM: Dieses Kapitel behandelt die Definition und Einordnung des Begriffs „Evaluation“ im Kontext des Qualitätsmanagements. Es erläutert die unterschiedlichen Formen der Evaluation und betont die Bedeutung der Selbstevaluation.
- Kapitel 2: Selbstevaluation (SE) als ein spezielles Verfahren der Evaluation: In diesem Kapitel werden die Ziele, Voraussetzungen, Nutzen, Grenzen und die methodische Umsetzung der Selbstevaluation detailliert dargestellt.
- Kapitel 3: Theoretische Grundlagen zur Durchführung einer SE: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Selbstevaluation, insbesondere die Bedeutung von Dimensionen und Indikatoren sowie die verschiedenen Instrumente und Methoden, die bei der Durchführung eingesetzt werden können.
- Kapitel 4: Systematischer Ablauf einer SE: Dieses Kapitel beschreibt den systematischen Ablauf einer Selbstevaluation, von der Festlegung von Zielen und dem Evaluationsbereich bis hin zur Datenerhebung, -analyse und Berichterstattung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung und Anwendung der Selbstevaluation im sozialen Bereich. Sie beleuchtet die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung dieses Instruments zur Qualitätssicherung und -verbesserung.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Selbstevaluation, Qualitätsmanagement, Sozialbereich, Qualitätssicherung, Qualitätssteigerung, Dimensionen, Indikatoren, Methoden, Instrumente, systematischer Ablauf.
- Arbeit zitieren
- Manja Wisweh (Autor:in), 2002, Selbstevaluation - Selbstevaluation im Sozialen Bereich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13198