Im Zentrum dieses Unterrichtsentwurfs für das Fach Latein (Gymansium, 11. Klasse) stehen die Texterschließung und Übersetzung der physischen Verwandlung der lykischen Bauern (Ov. VI 376-381), die der dürstenden Göttin Latona verboten, für sich und ihre neugeborenen Zwillinge Wasser zu schöpfen, und dieses sogar verunreinigten. Der Gehalt dieser Metamorphose des augusteischen Dichters Publius Ovidius Naso wird unter der Fragestellung "Wie werden die lykischen Bauern durch die Göttin Latona bestraft?" betrachtet. Die Schülerinnen und Schüler können durch die Hilfe von Texterschließungsverfahren die betreffende Textstelle der Metamorphose dekodieren und anschließend rekodieren.
In dieser Stunde wird vorrangig die Textkompetenz in den Bereichen Texterschließung, Übersetzung und Interpretation gefördert. Durch den Transfer zur künstlerischen Darstellung der Rezeption der Renaissance wird zudem die kulturelle Kompetenz gefördert.
Inhaltsverzeichnis
- Didaktisches Zentrum
- Analyse der Lerngruppe und der Lernausgangslage
- Didaktische Analyse mit Materialanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt auf die Texterschließung und Übersetzung eines Auszugs aus Ovids Metamorphosen ab. Die Schüler sollen die Bestrafung der lykischen Bauern durch die Göttin Latona verstehen und analysieren. Der Entwurf berücksichtigt die individuellen Lernstände der Schüler und fördert verschiedene Kompetenzen.
- Texterschließung und Übersetzung lateinischer Texte
- Analyse der Bestrafung der lykischen Bauern als literarisches Mittel
- Verknüpfung von Textverständnis und künstlerischer Darstellung
- Förderung der Textkompetenz
- Förderung der kulturellen Kompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Didaktisches Zentrum: Dieser Abschnitt beschreibt den Fokus der Unterrichtsstunde: die Texterschließung und Übersetzung der Verwandlung der lykischen Bauern in Ovids Metamorphosen (VI, 376-381). Die Schüler sollen mithilfe von Texterschließungsverfahren den Text dekodieren und rekodieren, ihre Hypothesen zum weiteren Verlauf der Metamorphose entwickeln und die Angemessenheit der Bestrafung interpretieren. Der Abschnitt betont die Förderung der Textkompetenz und, durch den Bezug auf künstlerische Darstellungen der Renaissance, der kulturellen Kompetenz.
Analyse der Lerngruppe und der Lernausgangslage: Dieser Abschnitt analysiert die Lerngruppe (27 Schüler der 11. Klasse) hinsichtlich ihrer Sprach- und Textkompetenz. Es wird eine vertikale Heterogenität in der Sprachkompetenz festgestellt, wobei einige Schüler exzellente Kenntnisse aufweisen, während andere kontinuierliche Unterstützung benötigen. Die Textkompetenz zeigt zu Beginn des Schuljahres Lücken auf, die jedoch durch gezielte Maßnahmen, wie das Einüben von Texterschließungsverfahren und die Arbeit mit leichteren Texten (Phaedrus-Fabeln), verbessert werden konnten. Die Schüler bevorzugen schülerzentrierte, kooperative Lernmethoden. Die hohe Kulturkompetenz der Lerngruppe wird ebenfalls hervorgehoben.
Didaktische Analyse mit Materialanalyse: Dieser Abschnitt beschreibt die curriculare Einordnung der Unterrichtsreihe ("Menschliche Verfehlungen zwischen Unmenschlichkeit und Religionsfrevel sowie göttliche Nemesis in den Metamorphosen Ovids"). Die Reihe wird im Themenfeld "Mensch und Mythos" und "Menschliches, allzu Menschliches" verortet. Es wird auf die vorherige Arbeit mit den Fabeln des Phaedrus und dem Proöm der Metamorphosen eingegangen, welche die Schüler auf die ovidianische Sprache und Dichttechnik vorbereitet hat. Die Auswahl der Textstelle "Die lykischen Bauern" ist als leistbare und gleichzeitig anspruchsvolle Aufgabe konzipiert, um die Merkmale von Ovids Dichttechnik zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Ovid, Metamorphosen, Lykische Bauern, Latona, Nemesis, Texterschließung, Übersetzung, Interpretation, Textkompetenz, kulturelle Kompetenz, Verwandlung, Mythos, menschliche Hybris, Religionsfrevel, Dichttechnik.
Häufig gestellte Fragen zum Unterrichtsentwurf: Ovids Metamorphosen - Die lykischen Bauern
Was ist der Fokus des Unterrichtsentwurfs?
Der Unterrichtsentwurf konzentriert sich auf die Texterschließung und Übersetzung eines Auszugs aus Ovids Metamorphosen (VI, 376-381), der die Bestrafung der lykischen Bauern durch die Göttin Latona beschreibt. Die Schüler sollen den Text analysieren, ihre Hypothesen zum weiteren Verlauf der Metamorphose entwickeln und die Angemessenheit der Bestrafung interpretieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Text- und kulturellen Kompetenz.
Welche Ziele werden verfolgt?
Der Entwurf zielt darauf ab, die Schüler in folgenden Bereichen zu fördern: Texterschließung und Übersetzung lateinischer Texte, Analyse literarischer Mittel (hier die Bestrafung der lykischen Bauern), Verknüpfung von Textverständnis und künstlerischer Darstellung, sowie die Verbesserung der Text- und kulturellen Kompetenz.
Welche Lerngruppe wird betrachtet?
Der Entwurf richtet sich an eine Lerngruppe von 27 Schülern der 11. Klasse. Die Analyse der Lerngruppe zeigt eine vertikale Heterogenität in der Sprachkompetenz auf, mit Schülern, die exzellente Kenntnisse besitzen, und solchen, die kontinuierliche Unterstützung benötigen. Die Textkompetenz weist zu Beginn des Schuljahres Lücken auf, die jedoch durch gezielte Maßnahmen verbessert werden konnten. Die Schüler bevorzugen schülerzentrierte, kooperative Lernmethoden und weisen eine hohe Kulturkompetenz auf.
Wie ist der Unterricht curricular eingeordnet?
Die Unterrichtsreihe, zu der dieser Entwurf gehört, trägt den Titel "Menschliche Verfehlungen zwischen Unmenschlichkeit und Religionsfrevel sowie göttliche Nemesis in den Metamorphosen Ovids" und wird im Themenfeld "Mensch und Mythos" und "Menschliches, allzu Menschliches" verortet. Sie baut auf der vorherigen Arbeit mit den Fabeln des Phaedrus und dem Proöm der Metamorphosen auf, um die Schüler auf Ovids Sprache und Dichttechnik vorzubereiten.
Welche Textstelle wird behandelt?
Die ausgewählte Textstelle "Die lykischen Bauern" ist als leistbare und gleichzeitig anspruchsvolle Aufgabe konzipiert, um die Merkmale von Ovids Dichttechnik zu verdeutlichen und die Schüler im Umgang mit komplexeren lateinischen Texten zu schulen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Ovid, Metamorphosen, Lykische Bauern, Latona, Nemesis, Texterschließung, Übersetzung, Interpretation, Textkompetenz, kulturelle Kompetenz, Verwandlung, Mythos, menschliche Hybris, Religionsfrevel, Dichttechnik.
Welche Kapitel umfasst der Entwurf?
Der Entwurf umfasst die Kapitel "Didaktisches Zentrum", "Analyse der Lerngruppe und der Lernausgangslage" und "Didaktische Analyse mit Materialanalyse". Jedes Kapitel beschreibt einen spezifischen Aspekt des Unterrichts, vom Fokus der Stunde über die Analyse der Lerngruppe bis hin zur didaktischen und materialen Planung.
- Arbeit zitieren
- Fred Benthien (Autor:in), 2021, Die Verwandlung der lykischen Bauern bei Ovid. Unterrichtsentwurf für das Fach Latein zur Förderung der Textkompetenz (Gymnasium, 11. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1318952