Die Corona-Pandemie stellte die gesamte Bevölkerung vor unzählige Herausforderungen. Plötzliche, langanhaltende Schulschließungen führten zu einer ganz neuen Art von Unterricht. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Problemen im Hinblick auf Homeschooling. Es soll herausgearbeitet werden, welche digitalen Medien eingesetzt und welche Wege genutzt wurden, um in Kontakt zu bleiben. Ebenso wird dargestellt, wo die Chancen liegen und was die Bedarfe darstellt. Die Forschungsfrage lautet daher: Welche Herausforderungen ergeben sich für Schülerschaft, Lehrkräfte und Eltern beim digitalen Lernen während der Corona-Pandemie in der Sekundarstufe?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, sind Fragebögen für Schülerinnen und Schüler, für die Eltern wie auch für die Lehrerschaft erstellt und analysiert worden. Im Theorieteil der Arbeit wurden dazu die Grundlagen zur Bearbeitung des Themas herausgearbeitet. Zunächst werden der Bildungsbegriff und damit zusammenhängende Faktoren erläutert. Im nächsten Schritt beschäftigt sich die Arbeit mit Medien in ihren verschiedenen Rollen, um das Thema tiefer zu durchdringen. Weiterhin werden erforderliche Kompetenzen des Lernens erläutert. Durch den Lockdown und dessen Auswirkungen sind Fragen zu den Themen Distanzlernen, Lern-Apps und Lernmanagementsysteme entstanden. Die weltweiten Beschränkungen des öffentlichen Lebens hatten auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Durch die Verbindung des theoretischen Teils und der Ergebnisanalysen der Fragebögen entsteht ein klares Bild. Von jetzt auf gleich den Unterricht auf Homeschooling umzustellen, stellte alle Beteiligten vor eine Menge Herausforderungen. Die Grenzen der Fragebögen werden beleuchtet und Hinweise für weitere Forschungsschritte gegeben.
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1. Bildung
2.2 Soziale Ungleichheit
2.3 Bildungsziel
3 Medien
3.1 Medienbegriff
3.2 Medienpädagogik und Medienerziehung
3.3 Lernen mit digitalen Bildungsmedien
3.4 Medienbildung in der Schule
3.5 Nutzung von Medien
3.6 Medienkompetenz
3.7 Bedeutung für Kinder und Jugendliche
4 Das Lernen
4.1 Lerntheorien
4.2 Kooperatives Lernen
4.3 Selbstlernen
4.4 Selbstständiges Lernen
4.5 Selbst- und Zeitmanagement
4.6 Chancen des digitalen Lernens
4.7 Einsatz digitaler Medien in der Schule
5 Lernen im 21. Jahrhundert
6 Digitale Lernformen
6.1 E-Learning
6.2 Lernmanagementsysteme
6.3 Lern-Apps
7 Der Kompetenzrahmen
8 Die Pandemie
8.1 Covid -19
8.2 Maßnahmen
8.3 Rechtliche Grundlagen
8.4 Homeschooling
8.5 Hilfestellung
8.6 Veränderung der Ausstattung
8.7 Auswirkungen der Corona-Pandemie
9 Praktischer Teil
9.1 Empirische Forschung
9.2 Methodik
9.3 Datenanalyse und Ergebniszusammenfassung
9.4 Ergebniszusammenfassung
10 Fazit
Literaturverzeichnis
Anlagenverzeichnis
Executive Summary
Die Corona-Pandemie stellte die gesamte Bevölkerung vor unzählige Herausforderungen. Plötzliche langanhaltende Schulschließungen führten zu einer ganz neuen Art von Unterricht. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Problemen im Hinblick auf Homeschooling. Es soll herausgearbeitet werden, welche digitalen Medien eingesetzt und welche Wege genutzt wurden, um in Kontakt zu bleiben. Ebenso wird dargestellt, wo die Chancen liegen und was die Bedarfe darstellt.
Die Forschungsfrage lautet daher:
Welche Herausforderungen ergeben sich für Schülerschaft, Lehrkräfte und Eltern beim digitalen Lernen während der Corona-Pandemie in der Sekundarstufe?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, sind Fragebögen für Schülerinnen und Schüler, für die Eltern wie auch für die Lehrerschaft erstellt und analysiert worden. Im Theorieteil der Arbeit wurden dazu die Grundlagen zur Bearbeitung des Themas herausgearbeitet. Zunächst werden der Bildungsbegriff und damit zusammenhängend Faktoren erläutert. Im nächsten Schritt beschäftigt sich die Arbeit mit Medien in ihren verschiedenen Rollen, um das Thema tiefer zu durchdringen. Weiterhin werden erforderliche Kompetenzen des Lernens erläutert. Durch den Lockdown und dessen Auswirkung sind Fragen zu den Themen Distanzlernen, Lern-Apps und Lernmanagementsysteme entstanden. Die weltweiten Beschränkungen des öffentlichen Lebens hatten auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Durch die Verbindung des theoretischen Teils und der Ergebnisanalysen der Fragebögen entsteht ein klares Bild. Von jetzt auf gleich den Unterricht auf Homeschooling umzustellen stellt alle Beteiligten vor eine Menge Herausforderungen. Die Grenzen der Fragebögen werden beleuchtet und Hinweise für weitere Forschungsschritte gegeben.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Dimension des Medienbegriffs -eigene Abbildung in Anlehnung an Hoffmann
Abbildung 2: Beurteilung von Problemen/ Hindernissen im Bereich Digitales Lernen durch Experten
Abbildung 3: Nutzungshäufigkeit digitaler Medien durch Lehrpersonen im Unterricht in ICILS 2018 und ICILS 2013 in Deutschland im internationalen Vergleich
Abbildung 4: Die vier Dimensionen der Bildung im Verhältnis zueinander- ergänzte eigene Abbildung in Anlehnung an Fadel et. al.
Abbildung 5: Mediennutzung an der Schule -Schülerumfrage- „Survio“ Grafik
Abbildung 6: Hilfestellung beim digitalen Lernen -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 7: Internetanschluss -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 8: Gerätenutzung -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 9: Lockdown 2020 -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 10: Lockdown 2021 -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 11: Vorteile digitales Lernen zu Hause -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 12: Nachteile digitales Lernen zu Hause -Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 13: Wohlbefinden Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 14: Lernen zu Hause Schülerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 15: Hilfestellung beim digitalen Lernen -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 16: Wurde von zu Hause aus gearbeitet -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 17: Gerätenutzung -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 18: Vorteile digitales Lernen zu Hause -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 19: Zufriedenheit während des Lockdowns-Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 20: Befinden -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 21: Betreuung während des Lockdowns -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 22: Lernen zu Hause -Elternfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 23: Aussagen über Zeit der Schulschließung -Lehrerfragebogen Survio Grafik
Abbildung 24: Mediennutzung -Lehrerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 25: Mehrbelastung -Lehrerfragebogen „Survio“ Grafik
Abbildung 26: Zustimmungsanteile der Lehrer hinsichtlich des Zurechtkommens in der neuen Situation
Abbildung 27: Angaben der Lehrkräfte zum Fortschritt ihrer Schule vor der Schulschließung im Bereich Digitalisierung
Abbildung 28: Fortschritt der Schule vor der Schulschließung im Bereich Digitalisierung - Lehrerfragebogen „Survio“ Grafik
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Was wurde im Informatikunterricht gelernt- eigene Darstellung in Anlehnung an „Survio“
Tabelle 2: Schulalltag zu Hause während des Lockdowns 2020 und 2021- eigene Darstellung in Anlehnung an „Survio“
Tabelle 3: Betreuung und Unterstützung der schulpflichtigen Kinder- eigene Darstellung in Anlehnung an „Survio“
Tabelle 4: Arbeitsbelastung der Lehrer während der Schulschließungen- Vergleich Vodafone Studie und eigene Lehrerumfrage - eigene Darstellung in Anlehnung an die Vodafone Studie und „Survio“
Tabelle 5: persönliches Ziel der Lernstoffvermittlung der Lehrer während der Schulschließungen- Vergleich Vodafone Studie und eigene Lehrerumfrage - eigene Darstellung in Anlehnung an die Vodafone Studie und „Survio“
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
„Das Digitale ist längst nicht mehr eine virtuelle Welt, die sich von der realen unterscheidet oder abgrenzt, es ist elementarer Bestandteil unseres Alltags, Wirtschaftsfaktor und Partizipationsraum.“ (Wetternich, Burghard, & Rave, 2014), erklärte Sabine Frank, Leiterin der Jugendschutz und Medienkompetenz Google Deutschland, in Medienbildung an deutschen Schulen.
Digitalisierung gewinnt immer mehr an Bedeutung. In unserer Welt treten an die Stelle analoger Handlungen zunehmend digitale Medien und Werkzeuge. Es werden immer mehr neue Aspekte in allen Bereichen genutzt, im Gesellschaftlichen, im Wirtschaftlichen und im Wissenschaftlichen. Aber es gibt auch neue Probleme, zum Beispiel um die Privatsphäre zu schützen. Für den Bildungsbereich bedeutet dies Herausforderung und Chance zugleich. Zum einen müssen die bisherigen Lehr- und Lernformen sowie die Gestaltung der Lernumgebungen überdacht und neu gestaltet werden. Zum anderen ist es ein wesentlicher Schritt, die Ziele der Bildung kritisch zu überprüfen und zu erweitern. Außerdem müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies betrifft die Infrastruktur sowie rechtliche und personelle Belange. Aber es ist auch eine Chance, um konventionelle Prozesse im Bildungsbereich zu verändern (vgl. Bogedan, 2016, S. 8f).
Der Fokus des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule besteht darin, Schülerinnen und Schüler auf das Leben im Hier und Jetzt und in der Zukunft vorzubereiten und sie zu einer geschäftigen und verantwortungsvollen Teilhabe am Leben in den Bereichen Kultur, Gesellschaft, Politik, Beruf, Ausbildung und Wirtschaft zu befähigen. Dabei werden Veränderungsprozesse der Gesellschaft und Wirtschaft sowie neue Bedarfe aufgegriffen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden erarbeitete die Kultusministerkonferenz (KMK), 2016, die Strategie „Bildung in der digitalen Welt.“ (vgl. ebd., S.10 f).
Wenn der Wandel im 19. Jahrhundert, in den Bereichen Produktion und Arbeitsleben als „industrielle Revolution“ bezeichnet wurde, so lässt sich der aktuelle Wandel als „digitale Revolution“ bezeichnen (vgl. ebd., S 11).
Innovativ arbeitende Schulen greifen solche Veränderungen im Rahmen ihrer pädagogischen Möglichkeiten von sich aus auf und werden so zu Wegbereitern für andere Schulen. Die zuständigen Behörden der Bundesländer reagieren durch Überarbeitung der aktuellen qualifikationsorientierten Lehr- und Bildungspläne für die Unterrichtsfächer auf die sich verändernden Anforderungen. Dabei werden diese präzisiert und neu formuliert. Um besonders ausschlaggebende fächerübergreifende Bedarfe zu unterstützen, formuliert die Kultusministerkonferenz Empfehlungen. „Medienbildung in der Schule“ aus dem Jahr 2012, ist für den Bildungs- und Erziehungsauftrag besonders bedeutsam und besitzt weiterhin ihre Gültigkeit. Die Digitalisierung tangiert nahezu alle Lebensbereiche, deshalb sollte ein Lernen mit und über digitale Medien bereits in den Lehrplan der Primarstufe integriert sein (vgl. ebd., S 11).
Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat die Konzeption zur „Medienbildung und Digitalisierung in der Schule" (2017) veröffentlicht. Sie enthält verschiedene Handlungsfelder, in welchen die Schulentwicklung betrachtet wird. Fragen zur digitalen Infrastruktur und Ausstattung der Zukunft stehen im Fokus, sie sind elementarer Bestandteil der Schulentwicklung, ebenso wie die Lehrplanweiterentwicklung mit passenden pädagogischen Konzepten (vgl. Sächsisches Staatsministerium für Kultus, 2019, S. 3 ff).
In ganz Deutschland wurde das öffentliche Leben, wegen Lockdown annähernd heruntergefahren, außerdem wurden alle Schulen ab März 2020 auf Grund einer SARS-CoV-2 Pandemie, geschlossen. In manchen Regionen dauerte dies einige Wochen an, in anderen Monate. Noch heute kommt es partiell immer wieder zu Schulschließungen. Dadurch sollten die sozialen Kontakte eingeschränkt werden. In der Vergangenheit gab es nichts Vergleichbares, was zu derartigen Schulschließungen, über mehrere Monate, für alle Schülerinnen und Schüler geführt hat. Die Aufgabe der Schulen war es plötzlich, sich mit dem Lernen zu Hause zu engagieren und es zu organisieren. Dies war eine Herausforderung mit der Schulen, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und Eltern keine Erfahrungen hatten. Um diesen Auftrag zu erfüllen konstruierte, die Lehrerschaft Lehr- und Lerneinheiten, die in Deutschland schnell unter dem Begriff „Homeschooling“ bekannt wurden. Sowohl Kinderzimmer als auch Schulen mussten digital aufgerüstet werden. Außerdem führte die Regierung die AHA Regeln ein: Abstand halten, Hygieneregel beachten und Alltagsmaske tragen (vgl. Zierer, 2021, S. 14 f).
Die internationale Studie „International Computer and Information Literacy Study 2018“ (ICILS 2018), welche durch die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) verwirklicht wurde, legt nach 2013 zum zweiten Mal die digitalen Fähigkeiten von Schülern und Schülerinnen offen. Deutschlands Schüler liegen bei dieser Erhebung nur im Mittelfeld, denn in einem technisch so weit entwickelten Land, spielten digitale Medien im Unterricht bisher nur eine nebensächliche Rolle. Das musste sich aber nun in kürzester Zeit ändern (vgl. Eickelmann, et al., 2019, S. 113 ff).
Wie gelingt es also Kindern und Jugendlichen mit dieser, für sie völlig neuen Situation umzugehen? Wie meistern sie die Situation zu Hause? Verfügen sie hier über die nötige Ruhe, die technischen Voraussetzungen und die erforderliche Infrastruktur? Steht ihnen jemand helfend zur Seite oder sind sie auf sich allein gestellt? Wie wirkt sich diese plötzliche Umstellung auf Deutschlands Schüler aus und sind weitere Familienmitglieder von dieser schulischen Herausforderung betroffen? Welche Auswirkungen hat diese plötzliche Veränderung des Schulsystems auf Deutschlands Lehrerinnen und Lehrer?
Es gibt verschiedene Lernplattformen, von einigen Schulen in Sachsen wurde „LernSax“ genutzt, andere schickten die Aufgaben per E-Mail zu oder sie konnten auf der schuleigenen Website abgerufen werden. Inwieweit gelingt es den Schülerinnen und Schülern, sich den Lernstoff, durch den Umgang mit digitalen Medien anzueignen und ihn langfristig zu festigen?
Die vorliegende Arbeit dient der Erforschung des Digitalen Lernens während der Corona- Pandemie in der Sekundarstufe. Um die Herausforderungen für Schülerschaft, Lehrkräfte und Eltern deutlich zu machen, erfolgte eine selektive Literaturrecherche zum Thema Bildung und digitales Lernen. Es wurden vorhandene Studien und selbst erstellte Fragebögen analysiert und ausgewertet.
2 Theoretischer Hintergrund
Im sächsischen Schulgesetz § 1 Absatz 1 steht: Junge Menschen werden auf Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Sachsen durch die Schule unterrichtet und erzogen. Des Weiteren wird auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern verwiesen (Freistaat Sachsen, 2018). Im Absatz 2 heißt es:
„Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.“ (ebd.).
Aber was ist Bildung? Es gibt weder eine einheitliche Bildungsdefinition, noch ein verbindliches Verständnis des Bildungsbegriffes. Zunächst nähert sich die Autorin1 dem Begriff der Bildung, dies geschieht mit Hilfe verschiedener Definitionsversuche von Wilhelm von Humboldt, der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Des Weiteren wird auf den Begriff der sozialen Ungleichheit eingegangen, dieser wird anhand der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu und einer Definition nach Stefan Hradil erklärt. Der Zusammenhang zwischen Bildungssystem und Chancenungleichheit wird nach Aladin El-Mafaalani zusammengeführt und letztlich das Bildungsziel nach Klaus Zierer definiert.
2.1. Bildung
Wilhelm von Humboldt gilt als Urvater der zeitgemäßen Auslegung von Bildung, er definierte sie als eine Anregung der menschlichen Kräfte, um sich mit ihnen in der Welt zu entfalten und sich zu einer selbst bestimmenden, individuellen Persönlichkeit zu entwickeln. Zwischen dem 18. und dem 19. Jahrhundert führte von Humboldt, die einschneidendste Bildungsreform im deutschen Sprachraum durch (vgl. Bax, 2011).
Bildung ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, welche vorwiegend in öffentlichen Einrichtungen stattfindet. Uneinig ist man sich jedoch darüber, wie viel Bildung wir brauchen, was genau Bildung sein soll, wie das Bildungssystem und die Bildungseinrichtungen am besten gestaltet werden sollen (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2018).
Nach Definition der UNESCO ist Bildung ein Menschenrecht und das Medium, welches zu persönlicher und gemeinschaftlicher Entwicklung befähigt. Sie ermächtigt Menschen dazu, ein erfülltes Leben zu führen und ihre Individualität zu entfalten. Durch Bildung wird die Demokratie gestärkt, die Toleranz und eine weltoffene Haltung gefördert. Bildung ermöglicht es jedem Einzelnen, die Ergebnisse des eigenen Handelns auf der Welt nachvollziehen zu können, mit Fortschritt und Gefahren umzugehen und gewissenhafte Entscheidungen zu treffen, sie ist also die Voraussetzung für Nachhaltigkeit. Um ihre Wirkungsfähigkeit zu entfalten, muss Bildung also ausgezeichnet, inklusiv und gleichberechtigt sein (vgl. UNESCO, o.J.).
2.2 Soziale Ungleichheit
Der französische Kultursoziologe Pierre Bourdieu (1983) ist davon ausgegangen, dass der soziale Ursprung erhebliche Unterschiede ausmacht, selbst bei gleicher Ausstattung mit Bildungskapital (vgl. S. 183 ff). Es gibt drei grundlegende Arten von Kapital. Das ökonomische Kapital, hierbei handelt es sich um Geld und Eigentum, dadurch werden Unabhängigkeit und Lebensstandard gesichert (vgl. ebd., S186 ff). Das soziale Kapital sind die Netzwerke über welche ein Mensch verfügt. Diese entstehen durch die Pflege und das Knüpfen sozialer Kontakte und sind abhängig vom Kapital mit dem die anderen Netzwerker ausgestattet sind sowie von der Netzwerkgröße (vgl. ebd., S 190 f). El-Mafaalani (2021) bezeichnet das kulturelle Kapital als Bildungskapital (vgl. S 27). Dieses wiederum splittet sich in den Besitz von Büchern, Kultur- und Kunstgütern - das objektivierte kulturelle Kapital (vgl. Bourdieu, 1983, S. 188). Das inkorporierte kulturelle Kapital, das Wissen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten, auf sozialer, kognitiver und methodischer Ebene (vgl. ebd., S 186 ff). Sowie das institutionelle kulturelle Kapital hierbei handelt es sich um Abschlüsse (hoch-/schu- lisch) und Titel (vgl. El-Mafaalani, 2021, S. 26 ff).
Stefan Hardil (1999) definiert soziale Ungleichheit wie folgt:
„Soziale Ungleichheit liegt dann vor, wenn Menschen aufgrund ihrer Stellung in sozialen Beziehungsgefügen von den wertvollen Gütern einer Gesellschaft regelmäßig mehr als andere erhalten.“( vgl. S.26).
Dabei verweist der deutsche Soziologe auf Güter wie Wohlstand, Gesundheit, individuelle Autonomie, die im Bereich der gesellschaftlichen Wertorientierung als „wertvoll“ gelten (Hradil, 2005, S. 28). Um die Wertvorstellungen zu verwirklichen, ist es notwendig, über Geld, sichere und gute Arbeitsbedingungen und Ähnliches zu verfügen. Wenn diese für wichtig befundenen Waren „nicht absolut gleich verteilt“ sind und zugleich Bedingungen zum Handeln und Leben darstellen, um die Zielvorstellungen der Gesellschaft zu erreichen, wird von sozialer Ungleichheit gesprochen (vgl Tournier, o.J., S. 3).
Der deutsche Soziologe El-Mafaalani (2021) sagt, dass das Bildungssystem auch bei gleicher Leistung keine gleichen Chancen bietet. Die Zusammenhänge und Mechanismen dafür sind mehrdimensional. Alle Menschen sollen von vornherein die gleichen Möglichkeiten haben um ihre Kompetenzen, Begabungen, Neigungen und so weiter zu entwickeln und in der Gemeinschaft zu partizipieren - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe (vgl. S. 57). Sowohl ethnische, kulturelle als auch nationale Herkunft beeinflussen die Bildungschancen. Oft wird vom Bildungsniveau der Eltern auf die soziale Herkunft geschlossen. So unterscheidet man Akademiker- und Nichtakademikerkinder. In jeder Bildungsetappe, von der Grundschule bis zur Doktorarbeit, differenziert es sich weiter (vgl. ebd., S 65 ff).
Während aus Nichtakademikerfamilien 89 % studieren, sind es aus Akademikerfamilien 7% mehr. 71 % der Studienberechtigten mit den schwächsten Abschlussnoten aus Akademikerfamilien studieren, unterdessen sind es aus Nichtakademikerfamilien nur 57 % (vgl. Autorengruppe, 2018, S. 205).
2.3 Bildungsziel
Im sächsischen Schulgesetz § 1 Absatz 3 ff. heißt es, die Schüler sollen Werte wie Nächstenliebe, Frieden, Demokratie, Achtung, die Erhaltung der Umwelt, Vorurteilsfreiheit, Verantwortungsbewusstsein lernen, um nur Einige zu nennen. Sie sollen ihre eigene Persönlichkeit entfalten und Kompetenzen erlernen, die für den Lebensalltag wichtig sind. Dazu gehören Medien- und Kommunikationskompetenzen ebenso wie die Freude an gemeinsamen sportlichen Aktivitäten und die Entwicklung musisch-kreativer Fähigkeiten (Freistaat Sachsen, 2018). Bildung bezieht also alle Dimensionen des Menschseins ein, die Sozialen, Kognitiven, Ästhetischen, Ethischen und viele mehr.
Zierer (2021) definiert das Bildungsziel wie folgt: bei Bildung geht es um den Mensch, das Menschsein und das Menschwerden. Dieser Prozess ist nie abgeschlossen, der Mensch entwickelt sich sein Leben lang. Die Ausgangsbedingungen (Bildungsungleichheit, soziale Ungleichheit) sind nicht für alle gleich, unterschiedliche Schülerinnen und Schüler benötigen auch unterschiedliche Lernangebote. Der Schülerschaft muss eine gesamtgesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden, so ist es ebenso wichtig Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Milieus zu unterstützen wie die Besten gezielt zu fördern (vgl. S. 21 ff)
3 Medien
In unserer heutigen Gesellschaft ist die Digitalisierung ein fester Bestandteil. Kinder und Jugendliche wachsen mit neuen Medien auf. Diese finden sich überall, angefangen vom Radio, über Telefon, Computer, Suchmaschinen, Smartphone bis hin zum Smart Home und weiteren technischen Raffinessen. Die Eltern der Kinder, haben den Umgang mit den neuen Medien im Lauf ihres Lebens erlernt, während Kinder heutzutage damit aufwachsen. Für ihre Generation prägte der US- amerikanische Autor, Lehrer und Manager Marc Prensky den Begriff „Digital Natives“ (vgl. Zierer, 2020, S. 17).
Laut dem Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Zierer werden digitale Medien durch ihre Präsenz in unserem Alltag auch in der Bildung mehr ins Zentrum rücken müssen. Unsere Lebenswelt und die Bildung beeinflussen sich wechselseitig. Alte Bildungsinhalte müssen durch Neue ersetzt und neue Lehr- und Lernprozesse initiiert werden. (vgl. ebd., S 28 ff).
3.1 Medienbegriff
Der Medienbegriff wird in unterschiedlichen Kontexten verstanden. So bedeutet er umgangssprachlich etwas anderes als in der Literatur oder der Pädagogik. Umgangssprachlich meint der Begriff „Medium“ etwas „Vermittelndes“ oder ein Mittel (vgl. Tulodziecki, Herzig, & Grafe, 2021, S. 29).
Der Medienbegriff lässt sich in folgende Gebiete einteilen:
Zum einen in den kulturphänomenologischen Medienbegriff. Darunter zählen alle Zeichen, die Sprache, selbst Denkmäler. Die Theorien dazu finden sich im Fachgebiet der Semiotik. Sie beschäftigt sich mit einzelnen Zeichen und allen Arten von deren gezielter Beziehung, mit der Aufgabe und Umsetzung von Zeichen und dem Aufbau von Zeichensystemen.
Ein weiteres Gebiet ist der kommunikationswissenschaftliche Medienbegriff, er beschäftigt sich mit den Massenmedien. Dazu zählen Druck- und Verlagsartikel, wie beispielsweise Zeitschriften, Bücher, Fotos, Dias, Tonträger (Schallplatten, Kassetten, CDs) aber auch Filme, Rundfunk und Computer. Wissenschaftlich siedelt sich der kommunikationswissenschaftliche Medienbegriff auf dem Gebiet der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an. Hier werden unter anderem auch die Einflüsse der Medien auf die Prozesse des Lernens und der Erziehung erforscht.
Alle Medien, die Lehr- und Lernzwecken dienen, werden unter dem pädagogisch-didaktischen Medienbegriff zusammengefasst. Dabei handelt es sich um Tafeln, Stifte, Lehrerinnen und Lehrer, technische Medien sowie audio-visuelle Medien. Diese werden gezielt für didaktische Prozesse eingesetzt und sollen den Lehr- und Lernprozess optimieren. Das Fachgebiet zum pädagogisch-didaktischen Medienbegriff ist die Mediendidaktik.
Der (sozial-)pädagogische Medienbegriff wird auch unter den Synonymen Gestaltungspädagogik oder Kulturpädagogik verwendet. Er schließt zum einen die Kunst (Musik, Theater, Tanz und so weiter) aber auch die bereits genannten drei Gebiete ein. Fachdisziplinen hierfür sind pädagogische Disziplinen wie Kunst-, Musik- und Theaterpädagogik (vgl. Hoffmann, 2003, S. 14 f).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Dimension des Medienbegriffs -eigene Abbildung in Anlehnung an Hoffmann (vgl. Hoffmann, 2003, S. 15).
3.2 Medienpädagogik und Medienerziehung
Als eine Fachrichtung der Erziehungswissenschaft kann man die Medienpädagogik bezeichnen. Innerhalb der Medienpädagogik werden Konzepte zum Umgang mit Medien geschaffen. Diese müssten dann im Hinblick auf ihre pädagogische Umsetzung und ihre Wirkung überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt oder angepasst werden. Zum anderen beschäftigt sie sich auch mit einer ernsten Reflektion des Medienumgangs im Alltag, dies ist die Medienerziehung (vgl. Aufenanger, 2004).
Nach Prof. Dr. Sigrid Blömeke (2003) ist Medienpädagogik die Bedeutung der Medien im Erziehungs-, Sozialisations-, Lehr- und Lernprozess, Ausgangspunk sind dabei die Menschen (vgl. S. 5).
Medienerziehung meint Förderung der Medienkompetenz durch spezielle Angebote und Projekte. Es werden Wissen und Fähigkeiten vermittelt, damit Medien selbstständig und kritisch genutzt werden können (vgl. Hoffmann, 2003, S. 32).
3.3 Lernen mit digitalen Bildungsmedien
Nur für Unterrichtszwecke hergestellte Bildungsmedien sollen ebenso für Schulen zugänglich gemacht, genutzt und dokumentiert werden, wie auch andere bildungsrelevante Medienangebote. Dies geschieht über die verschiedenen Medienzentren und Länderportale. Es soll den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden, die digital verfügbaren Medien sowohl in der Schule als auch außerhalb, für Unterrichtszwecke, zu nutzen (vgl. Kultusministerkonferenz, 2012, S. 8).
Wenn sich Lehr- und Lernprozesse durch Medien, die ursprünglich für den Bildungsbereich erstellt und didaktisch sowie altersentsprechend aufgearbeitet wurden initiieren lassen, können auch Medien anderen Ursprungs die Palette der Bildungsmedien erweitern und diesen Vorgang unterstützen. Bibliotheken, Archive und Museen verfügen über entsprechendes Material (vgl. Bogedan, 2016, S. 25).
3.4 Medienbildung in der Schule
In Deutschland erfolgt der mediengestützte Unterricht über eine Ausstattung der Klassenräume mit Whiteboards und Ähnlichem, Lehrerinnen und Lehrer können die Unterrichtsinhalte so digital präsentieren und vermitteln. (vgl. Hauck-Thum, o.J., a). Prof. Dr. phil. Uta Haug-Thum zitiert Felicitas Macgilchrist, die Leiterin der Abteilung Mediale Transformationen und Professorin für Medienforschung mit dem Schwerpunkt Bildungsmedien an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie verdeutlicht, dass die Auseinandersetzung mit digitalen Medien, hier als Mittel verstanden wird, als Resultat von Aushandlungsprozessen der Beteiligten darüber, wie Schule ist und wie digitales Lernen stattfinden soll. Zur Grundlage haben diese Lehrprozesse die eigenen Erfahrungen, wie Wissen verbreitet werden soll. Hauck-Thum weist darauf hin, dass sich Bildung und Schule so nur oberflächlich verändern kann (vgl. ebd).
Laut Hauck-Thum müssen sich sowohl die Unterrichtsgestaltungen, Aufgaben und Themen sowie die Prozesse als auch die Lernorte verändern. Der Ausgangspunkt dieser Veränderungsprozesse ist es, eine andere Auffassung davon zu entwickeln, was Lernen, eigentlich bedeutet. Medienkonzepte, die in den letzten 20 Jahren für den Unterricht entwickelt wurden, sind althergebracht und nicht schülerorientiert, da sie die Lehrerinnen und Lehrer in den Mittelpunkt stellen (vgl. Hauck-Thum, o.J., b).
Durch die Pandemie wird Bildung in Deutschland digitaler. Dies geschieht jedoch nur in kleinen Etappen, erklärte Hauck-Thum, im November 2020. Kinder aus sozial schwachen Familien fehlt die Möglichkeit, von Zuhause aus zu lernen, sie verfügen nicht über Ausstattung. Andere haben massive Probleme mit ihrer Internetverbindung. Um dem entgegenzuwirken, wollen Bund und Länder gemeinsam mit Mobilfunkanbietern nach einer Lösung für die Schülerinnen und Schüler suchen. Außerdem braucht es wirkungsvolle Konzepte für hybrides Lernen und Lehren, um sinnvollen Distanzunterricht zu gestalten. Neben den Denk- und Arbeitsweisen sind die Verhaltensmuster und Fähigkeiten die größte Herausforderung, um individuelle Lernprozesse anzuregen (vgl. Pretzer, 2020 a).
Die folgende Abbildung zeigt die Beurteilung von Problemen/ Hindernissen im Bereich Digitales Lernen durch Experten, im Jahr 2016, Hauck-Thum bestätigte dieses Urteil Jahre später.
[Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt. Die genaue Quelle kann aber im Literaturverzeichnis nachgeschlagen werden.]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Beurteilung von Problemen/ Hindernissen im Bereich Digitales Lernen durch Experten (vgl. Pretzer, 2020 b).
So kommen auch diese Experten zu dem Schluss, dass sich zwar in allen Bildungssektoren die technische Ausstattung verbessert hat, es fehlt jedoch an didaktischen Konzepten. Das größte Hindernis ist jedoch die Lernkultur. Die Haltung und Denkweise der Lehrerinnen und Lehrer ist noch immer auf den analogen Unterricht ausgelegt. Oberste Priorität hat jetzt die Anregung individueller Lernprozesse unter Einsatz digitaler Medien. Dies muss über gemeinschaftliche Auseinandersetzung, Kooperation, kritisches Denken und Hinterfragen sowie durch kreatives Arbeiten erfolgen (vgl. Pretzer, 2020 a).
Durch diese Expertenbetrachtung wird deutlich, dass die Medienbildung in der Schule bereits in der Grundschule beginnen muss, mit didaktisch ausgefeilten Konzepten und dann in allen weiteren Bildungsstufen, Sekundarstufe I und II aber auch Berufs- uns Hochschule weiter darauf aufgebaut werden muss. Es ist auch im späteren Berufsleben aller unerlässlich über Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien zu verfügen.
Die Kultusministerkonferenz versteht unter schulischer Medienbildung einen beständigen, pädagogisch gegliederten und begleiteten Bildungsprozess, welcher sich schöpferisch und kritisch mit der Welt der Medien auseinandersetzt. Es sollen Erfahrungen, Fähigkeiten, Wissen und Umgang mit Medien erlernt werden, die Medienkompetenzen des Einzelnen werden also erweitert. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, die Risiken und Gefahren der digitalen Welt zu erkennen und sich verantwortungsvoll in ihr zu bewegen. Da Medienkompetenz, weder durch die Erziehung innerhalb der Familie, noch durch individuelle Nutzung oder Sozialisierung erworben werden kann, braucht es grundlegende, bildende und systematische Konzepte im Rahmen der schulischen Medienbildung. Ohne diese ist eine der Zeit angepasste Bildung in der Schule undenkbar. Zu Lernprozessen gehört Wissen und Können, Anwendung und Gestaltung sowie Reflektion, Bewertung, Planung und Handlung. Zudem leiste der Erwerb von Medienkompetenzen einen Beitrag, um die persönlichen und beruflichen Entwicklungsperspektiven auszubauen. Dabei ist es wichtig, auch Kenntnisse im Bereich Medienwirkungs- und Mediennutzungsrisiken zu haben; diese können präventiv wirken (vgl. Kultusministerkonferenz, 2012, S. 3 f).
Laut Prof. Dr. Paul D. Bartsch (2019) entsteht aus schulischer Medienbildung Medienkompetenz. Diese wird herausgebildet durch den richtigen Gebrauch von Medien, Medientechnik und Geräten im Unterricht sowie bei der Erzeugung persönlicher und gemeinsamer Lernprozesse. Außerdem sollen Kompetenzen im Informationsumgang ausgebildet werden, welche über das Fachgebiet hinausreichen, sowohl in der Zusammenarbeit und der Kommunikation mit Medien, als auch bei der Arbeitsergebnispräsentation. Es muss ein Verständnis dafür entwickelt werden, dass Medien und Medientechnik als Wahrnehmungs-, Gestaltungs- und Konstruktionsinstrumente dienen. Ebenso wie dazu, die Welt zu deuten und sich etwas anzueignen. Es muss besonnen, kontrolliert, rechtssicher, kritisch und reflektiert mit Medien und Technologien umgegangen werden. Schulen müssen heute über ein „Schulisches Medien Bildungskonzept“ verfügen. Dieses muss die pädagogische, die personell-organisatorische und die technische Perspektive einbeziehen und aus einem Curriculum für Medien, Zielsetzungen für Kompetenzen und Qualifizierungen sowie einer Konzeption für die Ausstattung bestehen (vgl. S. 15 f).
Die Anzahl der Bildungsmedien wächst rasant. Die Produktion, die Verteilung und das Nutzen der Medien wird nun also mehrdimensional. Der Lehrerschaft und der Schülerschaft wird es so ermöglicht, Medien selbst entwickeln und verteilen zu können. Diese Medien werden auch unterschiedlich lizensiert zur Verfügung gestellt, für offene Lizenzen wurde durch die UNESCO der Begriff „Open Educational Ressources“ („OER“) geprägt (vgl. Bogedan, 2016, S. 31).
3.5 Nutzung von Medien
Die Verwendung von Massenmedien, Medienangeboten und auch teilweise der Medienkonsum werden durch den Begriff Mediennutzung beschrieben. Der Begriff Medien schließt Fernsehen, Radio, Printmedien, Speichermedien wie Disketten, DVDs oder USB Sticks, aber auch Internet, E-Books oder Smartphones ein. Am häufigsten werden in Deutschland Fernsehen und Radio genutzt (vgl. Weidenbach, 2021).
Das Digitale ist nicht mehr nur eine virtuelle Welt. Digitale Medien sind inzwischen bedeutender Teil des Alltags der Gesellschaft, maßgeblicher Faktor in der Wirtschaft und Strukturelement. Elternhaus und vor allem Schule sind die wegweisenden Orte, um Heranwachsende in digitalisierte, konforme Medienwelten zu begleiten. Sie müssen für Gefahren sensibilisiert werden und sollen lernen, die unzähligen Werkzeuge und Dienste gewinnbringend zu nutzen. Schülerinnen und Schüler nutzten Medien zu verschiedenen Zwecken, so verwenden sie diese, um soziale Beziehungen zu gestalten, ihre Neugier zu befriedigen, ihre Selbstständigkeit zu erweitern, sich durch Spielen zu beschäftigen, ihren Alltag zu organisieren und um sich mit verschiedenen Lebenswelten auseinanderzusetzen (vgl. Frank, 2014, S. 4).
3.6 Medienkompetenz
Der deutsche Erziehungswissenschaftler Dieter Baake versteht unter Medienkompetenz die Nutzung der Medien, die Medienkunde, die Medienkritik und die Mediengestaltung.
Die aktive Mediennutzung findet statt, indem die Person das Medium (z.B. Kamera) bedient. Bei der passiven Mediennutzung geht es um Wahrnehmung.
Medienkunde unterscheidet zwei Bereiche - den Praktischen und den Theoretischen. Ersterer beschäftigt sich mit folgenden Fragestellungen: Wie funktioniert die Bedienung des Mediums oder wie funktionieren Medien im Zusammenspiel? Der theoretische Bereich umfasst folgende Fragestellungen: Was geschieht mit meiner E-Mail, wenn ich auf senden drücke, was läuft also im Hintergrund ab?
Medienkritik meint die Fähigkeit, Wissen über Medien anzuwenden und seinen eigenen Umgang mit Medien und dessen Folgen reflektieren zu können.
Unter Mediengestaltung ist der kreative Nutzungsprozess zu verstehen. Es geht um den Prozess des Gestaltens mit neuen Medieninhalten (z.B. eine eigene Website). Die zuvor genannten Punkte (Mediennutzung, Medienkunde, Medienkritik) vereinen sich in der Mediengestaltung. Hier geht es auch darum, sich mit Fragen der Ethik und Qualität auseinanderzusetzen und Medien zu bedienen (vgl. Affinito, 2015).
3.7 Bedeutung für Kinder und Jugendliche
Im täglichen Leben und in der Entwicklung zu einer selbstbewussten Persönlichkeit erfüllen Medien förderliche Aspekte, denn mit Medien kann man sich informieren und kommunizieren. Es ist möglich, durch Medien seinen Tagesablauf zu strukturieren, indem man beispielsweise die Weckfunktion des Smartphones nutzt. Stimmungsregulation gelingt ebenfalls durch Medien, hier vorwiegend durch Musik. Medien dienen der gemeinsamen Familienzeit bei Fernseherlebnissen und somit der Regulierung von Nähe und Distanz. Medien unterhalten; man kann sie zur Freizeitgestaltung verwenden und sich so von Erwachsenen abgrenzen. Medientechnik zu besitzen gilt in der Generation der „Digital Natives“ oft als Statussymbol. Medien dienen der Förderung von Kompetenzen (Informationsselektion, Schreibfähigkeit, Lesefähigkeit, Abstraktions- und Emotionsumgang), wenn sie sachgemäß benutzt werden (vgl. o.V., a, 2013, S. 111).
4 Das Lernen
Was ist Lernen, wie und wodurch wird es vollzogen? Diese Frage gehört von Anfang an zu den wesentlichen Fragen der Pädagogik. Bis heute gibt es keine einheitliche Definition des Lernens. Da es sich um eine Bachelorarbeit auf pädagogischem Gebiet handelt, wird zunächst, zumindest kurz auch auf bildungswissenschaftliche Aspekte eingegangen. Im Fokus stehen die bildungstheoretischen Ansätze, hier werden drei Theorien unterschieden, der Behaviorismus, der Kognitivismus und schließlich der Konstruktivismus.
Im nächsten Schritt werden verschiedene Lernformen behandelt. Durch die Entwicklung im informations- und kommunikationstechnologischen Bereich und der Veränderungsprozesse in der Gesellschaft, im Beruflichen, Alltäglichen aber auch im Freizeitbereich wird es immer notwendiger, lebenslanges und selbst organisiertes Lernen zu fordern. Hier geht es zum einen um die Frage, welche Lernformen wir nutzen, um die bestmöglichen Lernerfolge zu initiieren, zum anderen um die Frage der Lerninhalte. Auch in der Schule verändern sich die Lernformen. Die Nutzung der digitalen Medien im außerschulischen Bereich wird zur Selbstverständlichkeit. Nun ist es wichtig, sich auf neue Art und Weise mit den Inhalten auseinanderzusetzen (vgl. Tulodziecki, Herzig, & Grafe, 2021, S. 86).
4.1 Lerntheorien
In den behavioristischen Lerntheorien stehen die zwei Formen der Assoziation im Vordergrund, zum einen wird - nach Iwan Pawlow - ein Bezug zwischen zwei Reizen erlernt, dies ist die klassische Konditionierung. Zum anderen gibt es, nach Burrhus Frederik Skinner, die operante Konditionierung. Sie beschreibt Lernen durch Verhalten und die daraus resultierenden Konsequenzen, nämlich Bestrafung oder Belohnung (vgl. o.V., a, 2013, S. 79).
In den kognitiven Lerntheorien rücken die beim Lernen intern ablaufenden Prozesse in den Vordergrund. Bei diesen Prozessen handelt es sich um Einsicht, einen anderen Blickwinkel einzunehmen sowie den Wissenserwerb. In der Wissenschaft spricht man hier von kognitivem Lernen. Einer der wichtigster Vertreter dieser Theorie ist Jean Piaget. Er stellt zwei entscheidende Lernprozesse dar: die Assimilation ist die aktive Einschätzung von Ereignissen und deren Deutung vor dem Hintergrund bekannter Schemen. Die wichtigsten Erkenntnisse werden also herausgefiltert. Der zweite Lernprozess ist die Akkomodation. Dabei wird ein vorhandenes Schema durch zusätzliche Erlebnisse der Umwelt angepasst, Neues wird in bereits verfügbare, kognitiven Strukturen eingefügt (vgl. ISB, o.J., S. 5 ff).
Wegweisend für den Konstruktivismus ist, dass das Lernen als spezifischer Prozess von Selbstorganisation des Wissens aufgefasst wird. Der Lernende sucht aktiv nach Informationen und analysiert diese, er handelt zielgerichtet, sein Vorwissen wird integriert und eingeordnet. Dies führt zur Neukonstruktion der vorhandenen Struktur des Wissens (vgl. o.V., a, 2013, S. 80).
4.2 Kooperatives Lernen
Katja Adl-Amini beschreibt kooperatives Lernen als gemeinsame Lernform mit Konzept, es wird durch diese fünf Elemente gekennzeichnet:
- Die positive Interdependenz meint, dass ein wechselseitiger Austausch der einzelnen Gruppenmitglieder erforderlich ist, um das Ziel der Aufgabe gemeinsam zu erreichen.
- Die individuelle Verantwortlichkeit meint, dass jedes einzelne Gruppenmitglied dafür verantwortlich ist, dass die Gruppe gemeinsam ihr Ziel erreicht.
- Die direkte Interaktion ist der Austausch der Schülerschaft über den Inhalt der gestellten Aufgabe. Dieses Element ist von besonderer Wichtigkeit, da hier Raum für Rückfragen und Feedback ist. Daraus resultiert das Lernförderliche in dieser Lernform.
- Die sozialen Kompetenzen sind zum einen Voraussetzung für kooperatives Lernen, zum anderen aber auch Lernziel. Soziale Kompetenzen dienen der Kommunikation, der Konfliktlösung, dem Austausch, dem Aushandeln und der gemeinsamen Ergebnisfindung.
- Die Reflexionsphasen. Hier lässt die Gruppe ihre Lernprozesse Revue passieren und kommt ins Gespräch darüber, welche Prozesse lernförderlich waren und welche das Lernen behindert haben. Darüber hinaus findet ein Austausch darüber statt, wie es in Zukunft besser organisiert und strukturiert werden kann, um eine höhere Produktivität zu erzielen (vgl. Adl-Amini, 2022).
Vanessa Völlinger hat gemeinsam mit Katja Adl-Amini das Projekt „Kooperatives Lernen in der Praxis“ (Ko-Pra) durchgeführt. Völlinger meint, dass diese Form des Lernens einen hohen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler hat, da sowohl die sozialen Kompetenzen gefördert werden, als auch der Lerneffekt erhöht wird. Die Schüler erleben dadurch Gruppenzugehörigkeit und Kompetenzerweiterung. Das befriedigt ihre psychologischen Bedürfnisse; außerdem kann dieses Lernkonzept die Motivation der Lernenden erhöhen. Sie ruft dazu auf, das kooperative Lernen jetzt stärker zu nutzen, da die Schulschließungen zu noch größeren Lern- und Leistungsunterschieden innerhalb der Schülerschaft geführt haben (vgl. Völlinger, 2022).
4.3 Selbstlernen
Die Fähigkeit des autonomen Lernens oder des Selbstlernens ist die eigenständige Gestaltung und Übernahme von Verantwortung für den Lernprozess. Lernziele, Lernwege und Lerninhalte werden selbstständig festgelegt und der Lernerfolg selbst evaluiert (Humbold- Universität zu Berlin, 2019).
Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler führt laut Dr. Frauke Stübig (2003), Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Gymnasiale Oberstufe an der Universität Kassel, zur Selbständigkeit. Dazu ist es wichtig, aus eigenem Antrieb zu handeln, ohne das andere dazu veranlassen. Diese Eigeninitiative muss zielgerichtet sein. Der selbstständige Prozess, um die Aufgaben zu erfüllen, umfasst die Setzung eines Arbeitsziels, die Auswahl und Nutzung von Arbeitsmitteln, den Plan, die Aufgabe in einzelne Arbeitsschritte zu gliedern, die Arbeitsschritte eigenständig durchzuführen und die einzelnen Bereiche in Zusammenhang zu bringen sowie die Ergebniskontrolle. Dies soll ohne Einwirkung oder Einfluss von außen erfolgen. (vgl. Stübig & Schäfer, S. 9 ff.).
4.4 Selbstständiges Lernen
Wenn Schülerinnen und Schüler die Eigenverantwortung wahrnehmen, den Lernprozess zu initiieren und zu steuern, nennt man das selbstständige Lernen. Diese Art des Lernens erfordert Disziplin, Ehrgeiz, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Die Rolle des Lehrenden und des Lernenden vereinen sich (vgl. Meier, 2006, S. 23 ff.).
4.5 Selbst- und Zeitmanagement
Für Schülerinnen und Schüler stellte es während der pandemiebedingten Schulschließungen eine besondere Herausforderung dar, ihren Tagesablauf zu organisieren und zu strukturieren. Plötzlich gab es keinen festen Stundenplan und auch keine Lehrerinnen und Lehrer, welche den Lernalltag gliederten.
Der Schultag beginnt normalerweise am Vormittag, meist gegen acht Uhr und geht bis in die Nachmittagsstunden, manchmal auch nur bis zum Mittag. In dieser Zeit erfolgt die Lernstoffvermittlung durch die Lehrerschaft, diese verwenden verschiedene pädagogische Methoden, um den Unterricht für die Schülerschaft interessant zu gestalten, Lernerfolgskontrollen durchzuführen und gelerntes Wissen zu sichern. Durch die Lehrer erhält die Schülerschaft Hausaufgaben, welche bis zu einem abgesprochenem Termin zu erledigen sind. Schule in Präsenz wird also ausschließlich von Lehrerinnen und Lehrern organisiert.
Wie erfolgte die Organisation des Schulalltages für Schülerinnen und Schüler im Lockdown? Ein Großteil der Schulen in Sachsen hat mit der Lernplattform „LernSax“ gearbeitet.
Hier wurden für jeden Schüler und Lehrer eigene Accounts eingerichtet. Über das Portal sind der Aufgabendownload und der Lösungsupload möglich und auch die Kommunikation aller Beteiligten per Messenger oder E-Mail. Andere Schulen arbeiteten mit der schuleigenen Cloud oder über E-Mail. Im ersten Lockdown erfolgte der Upload der Aufgaben durch die Lehrerinnen und Lehrer meist am Anfang der Woche, mit dem Hinweis, bis wann die Aufgaben zu erledigen sind. Die Schülerinnen und Schüler sind nun in der Verantwortung, zu überlegen, wie sie ihren Schulalltag selbst organisieren, wann und wie sie ihre Aufgaben abarbeiten. Auch hier gab es verschiedene Modelle. Während einige Lehrer Wert darauf legten, dass die gestellten Aufgaben schriftlich per Hand bearbeitet wurden, dann eingescannt und als PDF-Datei hochgeladen wurden, war das anderen Lehrern nicht wichtig. So haben die Schüler die unterschiedlichsten Formate hochgeladen, wobei Worddokumente und Fotos ihrer Aufgaben keine Seltenheit waren. Dazu kam, dass sie alle Inhalte bestmöglich selbst erlernen und behalten sollten. Des Weiteren verfügt nicht jeder Haushalt über eine stabile Internetverbindung, insbesondere wenn mehrere Kinder der Familie im Homeschooling sind oder/und die Eltern zusätzlich im Homeoffice, ist der Zugang zur Hardware nicht immer möglich. Auch die Lernplattform „LernSax“ ist des Öfteren an ihre Grenzen gestoßen und bereits wenige Tage nach dem ersten Lockdown im März 2020 zusammengebrochen.
4.6 Chancen des digitalen Lernens
Eine neue Struktur der Lehr- und Lernprozesse erfordert eine zielgerechte Nutzung digitaler Lernumgebungen. Dadurch erhöhen sich die Gestaltungsmöglichkeiten im Unterricht und Lehren und Lernen verändert sich. Die bisher an Schulen erlernten Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen werden durch die Entwicklung einer neuen Kulturtechnik, der Digitalisierung verändert und erweitert. Es werden grundlegende Kompetenzen erlernt, die für lebenslanges Lernen von unschätzbarem Wert sind. Das kreative und kritische Lernen rückt in den Mittelpunkt. Die Voraussetzung für das einordnen, bewerten und analysieren der Informationen, ist Wissen. Durch die Vielfalt der Informationen im Internet wird es in Zukunft noch wichtiger werden, Tatsachen, Abläufe und Entwicklungen einzuordnen, zu bewerten, sie miteinander zu verknüpfen und Stellung dazu zu beziehen. Dadurch wird auch die Qualität des Unterrichts weiterentwickelt (vgl. Bogedan, 2016, S. 13 f.).
Ebenso muss sich die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer verändern. Sie werden immer mehr zum Lernbegleiter und müssen individuelle Lernangebote entwickeln und zur Verfügung stellen. Um das zu erreichen, bedarf es einer Neuausrichtung der bisher bekannten Unterrichtskonzepte. Schülerinnen und Schülern wird es durch digitale Lernumgebungen ermöglicht, sich zu organisieren, kooperativ Lösungen zu entwickeln, sich selbst um Hilfe zu bemühen und sofortige Rückmeldungen zu erhalten. Die Kommunikation und der Ablauf der Arbeitsprozesse erleichterten die Organisation. Arbeitsmaterialien und Zwischenergebnisse sind jederzeit verfügbar und das an jedem Ort. So kann die Selbstständigkeit der Schülerschaft gefördert werden, indem sie mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernimmt. Selbst wenn Schüler nicht am Unterricht teilnehmen können, zum Beispiel pandemiebedingt, ist es möglich, sie so an den Lernprozessen ihrer Klasse zu beteiligen (vgl. ebd.).
Die Digitalisierung ermöglicht neue Organisations- und Kommunikationskulturen. Dies betrifft Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Träger der Schulen, Schulaufsichtsbehörden, also alle Ebenen der Schulstruktur. Der Informationsfluss wird beschleunigt und der Grad der Partizipation und Teilhabe an Schulentwicklung und Schulleben wird erhöht (vgl. ebd.).
4.7 Einsatz digitaler Medien in der Schule
Es braucht im Lernraum Schule eine zeitgemäße Medienbildung. Die Vermittlung der Medienkompetenz als zentrale Kulturtechnik unserer Zeit sollte fester Bestandteil der Schulbildung sein, so selbstverständlich wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Dazu braucht es aktuelle Medientechnik und Breitbandzugang, als Infrastruktur sowie ein entsprechendes Mediencurriculum. Außerdem müssen die Lehrerinnen und Lehrer entsprechend qualifiziert werden (vgl. Frank, 2014, S. 4).
In Sachsen sind im Lehrplan für die Sekundarstufe im Schulfach „Technik/Computer“ in der 5. und 6. Klasse eher Inhalte vorgesehen, welche technisch geprägt sind. Ab der 7. Klasse gibt es Informatikunterricht. An Gymnasien wird in der Oberstufe Informatik als Grundkurs angeboten (vgl. Wetterich, Burghart, & Rave, 2014, S. 53).
Die Schulen haben die Pflicht, individuelle Medienentwicklungspläne auszuarbeiten. Die IT- Ausstattung an Schulen baut Sachsen im Zuge des Programmes „Medienoffensive Schule“ (MEDIOS) aus. Die Investitionen der Schulträger werden zu 40 % aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst. Für die Schul-IT gibt es eine Ausstattungsempfehlung durch das Kultusministerium. Eine kostenfreie Online-Datenbank mit Bildungsinhalten multimedialer Artikel steht mit „MeSax“ den Schulen zur Verfügung, dieses ist in der Lernplattform „LernSax“ integriert (vgl. ebd.).
Für Lehrerinnen und Lehrer werden zahlreiche Fortbildungen im Bereich Medienkompetenz durch die Sächsische Bildungsagentur angeboten. Außerdem qualifizieren sich Lehrer zu pädagogischen „IT-Koordinatoren“, welche die IT-Systeme der Schule koordinieren und interne Fortbildung für Lehrer ihrer Schule anregen. Des Weiteren gibt es Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer mit dem Schwerpunkt im Bereich Jugendmedienschutz, welche durch die sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien angeboten werden. Auch für Referendare und Lehramtsanwärter werden spezielle Fortbildungen angeboten (vgl. ebd.).
In der „International Computer and Information Literacy“ Studie aus dem Jahr 2018 wurde in Deutschland unter anderem die Nutzungshäufigkeit digitaler Medien durch Lehrpersonen im Unterricht in ICILS 2018 und ICILS 2013 im internationalen Vergleich untersucht. Die folgende Grafik zeigt, dass der Anteil der Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland, welche mindestens einmal wöchentlich Medien nutzen, bei der ICILS Studie im Jahr 2013 noch bei 34,4 % lag, bis zur Erhebung im Rahmen von ICILS 2018 signifikant gestiegen ist und nun deutlich höher , nämlich bei 60,2 % (3/5) liegt.
[Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt. Die genaue Quelle kann aber im Literaturverzeichnis nachgeschlagen werden.]
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Abbildung 3: Nutzungshäufigkeit digitaler Medien durch Lehrpersonen im Unterricht in ICILS 2018 und ICILS 2013 in Deutschland im internationalen Vergleich, Angaben der Lehrpersonen in Prozent (vgl. Eickelmann & Labusch, 2019, S. 37).
5 Lernen im 21. Jahrhundert
Unsere Kinder sollen auf ihr späteres Leben so gut wie möglich vorbereitet sein, um sich zu entfalten und die Welt weiterentwickeln zu können. Die vorherrschende Meinung dazu ist, dass unsere Kinder nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet sind. Die Welt verändert sich in einem rasanten Tempo und das Bildungswesen passt sich nicht schnell genug an (vgl. Fadel, Bialik, & Trilling, 2017, S. 9). Um eine Veränderung und Entwicklung des Bildungssystems zu erreichen, müssen persönliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissen einbezogen werden. Es ist wichtig, wenn Schüler lernen sich - ihr Handeln und Tun zu reflektieren und die Folgen einschätzen können (vgl. ebd. S. 25).
Im gesellschaftlichen Sinne spricht man davon, dass ein Ziel des Bildungssystems die Betreuung der Kinder ist. Dies geschieht in Deutschland im Kleinkind- bis Vorschulalter meist in Kinderkrippen, Kindergärten oder in der Kindertagesbetreuung, bei Tagesmüttern oder - vätern. Hier entwickeln Kinder soziale Fähigkeiten, sie lernen Selbststeuerungs- und Selbstregulierungsprozesse. So entwickeln sie ihren Charakter und Kompetenzen im Bereich der Sozio-Emotionalität, was dem zweiten Bildungsziel entspricht. Das dritte Ziel sind Abschlüsse. Schul-, Berufsausbildungs- und Studienabschlüsse werden heutzutage akkreditiert, dies soll ein bestimmtes Wissensniveau garantieren. Das vierte und letzte Ziel ist es, Lehrpläne, Standards und Bildungsziele so anzupassen, dass die Gesellschaft durch eine gemeinsame Grundlage im Bereich Bildung ein gemeinsames Verständnis entwickeln kann. Dabei wird der Zusammenhalt gestärkt und jedem soll die Möglichkeit eingeräumt werden, sich einzeln und auch in der Gesellschaft selbst Herausforderungen zu stellen, auf neue Anforderungen zu reagieren und sich zu entwickeln (vgl. ebd. S. 44 f).
Die Zukunft der Bildung wird nach dem aktuellen, bildungsbezogenen Ansatz, von vier Dimensionen bestimmt. Die Dimensionen Wissen, Skills, Charakter und Meta-Lernen werden dabei als Fähigkeiten angesehen, über die jeder Mensch in Zukunft verfügen sollte (vgl. ebd. S. 73 ff).
Laut Fadel, Bialik und Trilling müssen diese Eigenschaften gefördert und herausgebildet werden, damit Schülerinnen und Schüler unserer Gesellschaft für das Leben in der zukünftigen Welt ausgerüstet sind. Im 21. Jahrhundert ist es wichtig, Wissen über künstliche Intelligenz und Robotik zu haben. Das Bildungscurriculum muss für die Zukunft ausgerichtet werden. Den Rahmen dafür bilden die vier Dimensionen: 1. was wir wissen, 2. unser Verhalten und Handeln in der Welt, 3. unser Wissen und Können zu gebrauchen und 4. unsere Reflektions- und Anpassungsfähigkeit. Die Welt ist in einem ständigen Wandel und die Gesellschaft muss sich ihr ständig anpassen um zur Weiterentwicklung beizutragen (vgl. ebd. S. 77 ff.).
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6 Digitale Lernformen
Es gibt zahlreiche Formen, um digital zu lernen. In den nächsten Abschnitten werden einige, wie „E-Learning“, „Distance Learning“, „Blended Learning“ und vielfältige Lernmanagementsysteme zum Beispiel „LernSax“ und „Moodle“ sowie auch verschiedene Lern-Apps vorgestellt.
6.1 E-Learning
Für E-Learning gibt es viele Bezeichnungen, „web- oder onlinebasiertes Lernen“ oder etwa „Teleteaching“. Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „elektronisches) unterstütztes Lernen“. Es „ [...] beschreibt Lernprozesse, die sich der Informations- und Kommunikationstechniken bedienen; Nutzung der Telekommunikationsnetze und des Computers treffen zusammen.“ (vgl. Hoffmann, 2003, S. 321). Dabei werden unterschiedliche Medien eingesetzt (Multimedialität), unterschiedliche Sinne bei der Wahrnehmung der Informationen angesprochen (Multimodalität), der Inhalt der Lerneinheit wird auf verschiedene Arten dargestellt (Multicodalität). Dies geschieht fast ohne Datenverlust (mul- tipizierbar) und ist multinational down- und upload bar, das heißt, über Satellit oder Datenleitung (vgl. ebd.).
„Distance Learning“
Als Distance Learning wird eine Form der Vermittlung des Wissens über räumliche Distanz hinweg verstanden, bei welcher digitale Technologien eingesetzt werden. Dies findet vor allem dann statt, wenn es aufgrund von Einschränkungen, wie beispielsweise Abstandsreglungen, nicht möglich ist, Präsenzveranstaltungen durchzuführen (vgl. Bachmann, 2020).
Blended Learning
Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Präsenz- und Onlinelernformat. Oft wird es auch als integriertes, hybrides Lernen bezeichnet. Analoge und digitale Lerninhalte ergänzen sich, außerdem ist es möglich, die Lernvorlieben und das persönliche Arbeitsumfeld einzelner zu berücksichtigen. Sind die Lerninhalte bedeutsam und direkt umsetzbar, wird der Lerntransfer gefördert, daraus resultiert der entscheidende Lernerfolg. (vgl. Kern, 2020).
Eine einfache aber sehr effektive Form der Kommunikation ist die über E-Mail. Aufgaben und Arbeitsergebnisse können so übermittelt werden. Schüler- und Lehrerschaft benötigen dazu einen eigenen Schul- oder Privat- E-Mailaccount, einen Internetanschluss und entsprechende Hardware.
6.2 Lernmanagementsysteme (LMS)
Bei einem Lernmanagementsystem handelt es sich um eine Software, welche ausgehend von den Anforderungen für das Lernen mit digitalen Medien umfassende Funktionen bereitstellt, die ineinandergreifen und es so ermöglichen, den kompletten Lernprozess abzudecken. Vorteile der LMS sind die örtliche und zeitliche Flexibilität und die Möglichkeit, vulnerable Schüler und Lehrer zu beteiligen. Vor allen ist an dieser Stelle auch die Nachhaltigkeit zu erwähnen, Kopierkosten können effektiv gesenkt und Wege gespart werden. Die digitalen Ergebnisse können so - in Form von „OER“ geteilt, weiterbearbeitet und -verwendet werden. (vgl. Kultusministerium, 2022).
„LernSax“
„LernSax“ ist ein LMS für digitalen Unterricht an Sachsens Schulen. Für jeden Schüler wird, durch die Schule ein eigener „LernSax“ Zugang eingerichtet. „LernSax“ unterstützt verschiedene Kommunikationswege (E-Mail. Messenger, Chats, Foren). Es besteht die Möglichkeit, Stundenpläne zu generieren. Die Arbeit wird durch Aufgabenpläne und Lerntagebuch unterstützt. Schulinterne Informationen finden sich an der Pinnwand. Die Schulstruktur wird innerhalb von „LernSax“ nachgebildet, so findet man jede einzelne Klasse mit seinen Schüler, Fächern und dazugehörigen Lehrern. Auch der Schüler- und Elternrat, die einzelnen Fachbereiche und Ganztagsangebote haben eigene Gruppen. Die Kooperation mit anderen Schulen ist über den Bereich Netzwerk möglich, hier können auch Web-Seminare durchgeführte werden. Im Material-Pool finden sich die Mediathek „MeSax“ sowie Medien von Drittanbietern, welche die geforderten Eigenschaften „OER“ erfüllen oder aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen: ein VR-Pool, durch welchen die Berufsorientierung mittel 360° Videos unterstützt werden soll, eine Sammlung von Lernplänen, welche durch die Medienpädagogischen Zentren in Sachsen bereitgestellt werden und schließlich OnlineKurse, durch die die individuelle Wissensaneignung sichergestellt werden soll. Um mit „LernSax“ zu arbeiten benötigt man ein Smartphone, Laptop, PC oder Tablet (vgl. Landesamt für Schule und Bildung, o.J.).
„Moodle“
„Moodle“ ist eine andere Lernplattform, welche in mehreren Bundesländern genutzt wird. Auch auf dieser Plattform ist die Kommunikation zwischen Lehrkraft und Nutzer möglich. Lerninhalte können erstellt und bereitgestellt werden. Außerdem ist es möglich, individuelle Lernpfade für die Lernenden zu erstellen und das Bereitstellen der Lernbausteine zu beeinflussen und zu erläutern. Der Zugang ist über PC, Laptop, Smartphone und Tablet möglich. Überdies kann orts- und zeitunabhängig gelernt werden. „Moodle“ kommt in Schulen aber auch in Hochschulen zum Einsatz (vgl. Schäfer, o.J.).
6.3 Lern-Apps
Eine Lern-App, ist ein digitales Hilfsmittel, dass ein selbstständiges, lehrreiches Lernen ermöglicht. Sie gestattet es, Lerninhalte online zu erstellen, beispielsweise durch kleine interaktive Bausteine. (vgl. https://learningapps.org, o.J.).
„Anton“
„Anton“ ist eine Lern-App für die Klassenstufen 1 bis 10. Sie umfasst die Fächer Deutsch, Mathe, Englisch, Sachkunde, Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Musik. Passend zum Lehrplan sind alle relevanten Themen hinterlegt. Zudem werden 100.000 Aufgaben, Lernspiele und Erläuterungen bereitgestellt. Es besteht die Möglichkeit, die Klasse anzulegen, ihnen Aufgaben und Hausaufgaben vorzugeben und den Lernerfolg einzusehen. Motiviert werden Schüler hier durch das Sammeln von Sternen und Pokale und der daraus resultierenden Spielmöglichkeit. Der Zugriff kann, zeit- und ortsunabhängig, mit Smartphone, Tablet oder Laptop erfolgen (o.V., o.J., b).
„Padlet“
„Padlet“ ist eine digitale Pinnwand. Es werden verschiedene Vorlagen angeboten um mit der gemeinsamen Arbeit zu starten. Die Arbeit mit „Padlet“ ist in Echtzeit möglich, das heißt, wenn ein Schüler einen Inhalt verändert oder erweitert, ist es den anderen Schülerinnen und Schülern möglich das live zu verfolgen. So ist die Pinnwand immer auf den neusten Stand. Bei diesem Lernformat steht der aktive Lernende im Mittelpunkt, er benötigt nur ein Smartphone, Tablet oder Laptop. „Padlet“ kann zeit- und ortsunabhängig genutzt werden, die erarbeitete Pinnwand lässt sich in verschiedenen Dateiformaten speichern und ausdrucken (vgl. Lindström , 2021).
„StudySmarter“
Die „StudySmarter App „ermöglicht es ihren Nutzer, egal ob Schüler oder Studenten, Karteikarten sowie Mindmaps zu erstellen und damit zu lernen. Wichtige Informationen, die man in seinen eigenen Unterlagen markiert, werden durch die App in Notizen oder Karteikarten umgewandelt. Es ist auch möglich, seine Lernunterlagen zu teilen und auf bereits erstellte Lerninhalte anderer zuzugreifen oder die Inhalte in Quiz Form zu lernen. Die „StudySmarter App“ ermöglicht das Festlegen eigener Lernziele. Die App ist mit Werbung kostenfrei, es wird ein Smartphone, Tablet oder Laptop benötigt und es kann immer und überall gelernt werden (vgl. studysmarter, o.J.).
„Simpleclub“
„Simpleclub“ stellt Erklärvideos und dazu passende Aufgaben bereit. Es können Lernpläne erstellt werden. „Simpleclub“ deckt die Fächer Mathematik, Biologie, Geographie, Geschichte, Informatik und Wirtschaft für Schüler ab sowie Maschinenbau für Studenten. Zusammenfassungen des Lernstoffes lassen sich jederzeit auf das Smartphone laden oder ausdrucken. In der Gratisversion ist nur das Ansehen der Erklärvideos möglich (vgl. Stoll, 2019).
„Quizlet“
Mit „Quizlet“ kann man sowohl Karteikarten erstellen, als auch verschiedene Spiele spielen. Es gibt verschiedene Lernsets, welche aus Begriffen und Definitionen bestehen. Diese ermöglichen dem Nutzer individuelles Lernen. Ein besonderes Features ist “text to speach”. Man kann sich damit die Vokabeln vorsprechen lassen. Wenn man registriert ist, ist es möglich den Lernfortschritt abzurufen (vgl. Oppitz, 2017). „Quizlet“ verfügt bereits über vorgefertigte Lernsets, um sich auf die Abiturprüfungen vorzubereiten. Es kann von Smartphone, Tablet, Laptop oder PC genutzt werden, immer und überall (vgl. https://quizlet.com, 2022).
„Zoom“
„Zoom“ ist eine Software für Videokonferenzen. Es gibt sie sowohl für den Computer, als auch als App. Die Nutzung der Basiselemente ist kostenfrei, dabei sind Teilnehmer und Videokonferenzlänge begrenzt (vgl. o.V., 2020, c).
„Open Educational Resources“/ „OER“
Unter diesem Begriff werden Lern-, Lehr- und Forschungsmaterialien in jedem Medium und Format zusammengefasst. „OER“ erlauben es, sie weiterzuverbreiten, zu bearbeiten und sie zu nutzen, denn sie sind unter einer offenen Lizenz veröffentlicht. Das heißt, die geistigen Eigentumsrechte des Inhabers des Urheberrechtes werden respektiert. Gleichzeitig wird aber der Öffentlichkeit Nutzungs-, Zugangs-, Weiterverwendungs- und Bearbeitungsrecht der Materialien gewährt. Die Materialien sind so überall zugänglich und können von jedem genutzt werden, auch von Randgruppen, etwa Behinderten. Durch „OER“ ist es möglich, individuelle Lernbedarfe zu fördern. Sie können dazu beitragen, innovative pädagogische, didaktische Ansätze zu nutzen (vgl. UNESCO, https://www.unesco.de, 2019, S. 3).
Es ist eine der zentralen Aufgaben von Schule, umfassende Medienbildung durchzuführen. Dies muss bereits in der frühen Kindheit beginnen und sich über alle Schularten und Klassen fortführen. Medienkompetenz muss eine Schlüsselqualifikation unserer Kinder werden, damit sie gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilhaben können. Den Rahmen dafür bilden der Erziehungs- und Bildungsauftrag im Sächsischen Schulgesetz und die Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt‘‘. Die Ziele im Fokus der Medienbildung sind klar definiert, ebenso was unter Medienbildung und Digitalisierung in der Schule verstanden wird. Diese Konzeption ist die Grundlage, um abgestimmt in diesem Bildungsbereich zu handeln. Lehrer werden zudem in diesem Bereich aus-, weiterund fortgebildet, um sich der Herausforderung stellen zu können und die Schülerinnen und Schüler für die Zukunft entsprechend vorzubereiten (vgl. Piwarz, 2018, S. 5).
Digitalisierung eröffnet zum einen Chancen für die Bildung. Es war noch nie so einfach zu recherchieren, die Informationen weiterzuverarbeiten, Lernprozesse über verschiedene Medien aktiv mitzugestalten, die Dinge von verschiedenen Seiten zu beleuchten, zu kommunizieren, sich auszutauschen und Wissen zu teilen. Das Lernen wird moderner, man kann jetzt zu jeder Zeit, von jedem Ort auf Informationen zugreifen, wenn man über entsprechende Infrastruktur und Hardware verfügt. Zum anderen bringt die Digitalisierung etliche Herausforderungen mit sich. So sind die Informationen nun nicht mehr einseitig, sie sind jetzt vielfältig. Aus dieser Vielfalt gilt es nun, die richtigen Informationen herauszufiltern und verantwortungsvoll damit umzugehen. Die Aufgabe ist es jetzt, Bildung neu zu denken, um dem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerecht zu werden. Diese Chancen gilt es zu nutzen, und den Herausforderungen zu begegnen. (vgl. ebd. S. 10).
In der Konzeption „Medienbildung und Digitalisierung in der Schule“ werden drei Zielperspektiven charakterisiert: 1. Digitalisierung als Transformationsprozess, stellt einen Veränderungsprozess dar und schließt die anderen Ziele ein. 2. Medienbildung als Bildungsziel und 3. Digitalisierung als Inhalt des Curriculums. Diese werden in sieben Handlungsfelder geteilt, welche sich gegenseitig bedingen. Diese sind Infrastruktur und Ausgestaltung; Zusammenarbeit; rechtliche Rahmenbedingungen; Organisation von Verwaltung und Bildung; Aus-, Fort- und Weiterbildung; Bildungsmedien und -inhalte sowie Curricula und Schulentwicklung (vgl. ebd. S. 17).
[...]
1 „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung aller personalisierten Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für jedes Geschlecht.“
- Citation du texte
- Anonyme,, 2022, Digitales Lernen während der Corona-Pandemie in der Sekundarstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1318931
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