Diese Arbeit beschäftigt sich mit den veränderten Rahmenbedingungen der Arbeitswelt. Kapitel 1 beschäftigt sich mit dem Thema virtuelle Teams. Teamarbeit ist in der heutigen Zeit wichtig geworden und durch die zunehmende Digitalisierung können Teams auch virtuell zusammenarbeiten. Dies hat den Vorteil, dass ortsunabhängig gearbeitet und somit ein international agierendes Team gebildet werden kann. Dieses Kapitel beschreibt, wie virtuelle Teams zusammenarbeiten und kommunizieren können, was für Chancen und Risiken dabei entstehen und wie virtuelle Teams in einem Unternehmen etabliert werden können.
Kapitel 2 gibt einen Einblick in das Thema der Geschichte von Arbeit, wie Arbeit bei den Jägern und Sammlern aussah, über das Mittelalter hinweg bis hin zur Frühindustrialisierung. Danach werden die Konzepte der Globalisierung, Digitalisierung, sowie dem demografischen Wandel näher eingegangen und welche Auswirkungen es auf unsere Arbeitswelt hat. Im abschließenden Kapitel 3 geht es um das Konzept des Arbeitskraftunternehmers. Dies ist eine Arbeitskraft, welche sich als Ich-AG sieht und somit wie ein Unternehmen handelt. Diese Form von Arbeit hat einige Chancen, aber auch Risiken, welche in dem Kapitel besprochen werden. Zum Schluss soll über die Zukunft des Arbeitskraftunternehmers diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe A1 – Virtuelle Teams
Aufgabe A2 – Veränderung der Arbeitswelt
Aufgabe A3 – Arbeitskraftunternehmer
Literaturverzeichnis
Aufgabe A1 – Virtuelle Teams
Teamarbeit ist in unserer heutigen Arbeitswelt kaum mehr wegzudenken. In sehr vielen Positionen im Unternehmen werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zumindest teilweise im Team arbeiten, wenn nicht sogar überwiegend. Dabei hat Teamarbeit viele Vorteile: es kann die Qualität der Arbeit steigern, da die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leistungseffizienter sind und eine höhere Arbeitszufriedenheit haben, sie sich gegenseitig zur Veränderung anregen können und sie ihr Wissen teilen können, da jedes Mitglied im Team über unterschiedliches Wissen und unterschiedliche Perspektiven verfügt. Außerdem können die Durchlaufzeiten sich verringern, sowie die Kosten reduziert werden, es wird eine bessere Kommunikationskultur gefördert und die persönliche Entwicklung kann durch den Austausch ebenfalls verbessert werden (May, 2015, S. 237 – 240).
Unsere heutige Arbeitswelt ist aber ebenfalls sehr durch die Digitalisierung geprägt. Im unternehmerischen Kontext basiert die Digitalisierung darin, dass manuelle Prozesse, sowie physische Objekte (wie Papier) in digitale Inhalte umgewandelt werden, indem zum Beispiel Computer oder Roboter genutzt werden, aber auch Social Media. Grundsätzlich wird die Digitalisierung in allen Bereichen vorgenommen und soll somit die Arbeitsprozesse beschleunigen, sowie Fehlerquellen eliminieren, um dadurch Kosten zu ersparen (Schawel & Billing, 2018, S. 105 – 106).
Durch diese zunehmende Digitalisierung hat sich auch die Teamarbeit verändert und ermöglicht es nun virtuelle Teams zu gründen. Zwar arbeiten allgemein fast alle Teams bereits digital, aufgrund von E-Mail-Verkehr, jedoch geht es bei virtuellen Teams noch um viel mehr. Virtuelle Teams sind nämlich Teams (auch ganze Abteilungen), welche ortsunabhängig arbeiten. Sie müssen also nicht alle an einem Standort in einem Büro sein, sondern können sich verteilen auf mehrere Standorte oder sogar aufs Home-Office (Lindner, 2020, S. 1).
Dadurch, dass alles digital verläuft, müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch die nötigen Kenntnisse in der IT haben, damit sie zum Beispiel von zu Hause selbstständig arbeiten und auch kommunizieren können.
Für die Kommunikation müssen somit auch neue digitale Werkzeuge verwendet werden, damit eine gute Kooperation in virtuellen Teams gewährleistet werden kann (Mütze-Niewöhner, Hacker, Hardwig, Kauffeld, Latniak, Nicklich & Pietrzyk, 2021, S. 14). Im Mai 2022 wurde eine Umfrage zum Thema „Welche Kanäle für die interne und externe Kommunikation nutzt Ihr Unternehmen?“ veröffentlicht. Dabei wurden im Erhebungszeitraum 2018-2022 in Deutschland 1102 Personen (im Jahr 2022) befragt woraufhin das Kommunikationsmittel Smartphone am meisten verwendet wird. Dies wurde hat sich positiv entwickelt, denn im Jahr 2018 haben nur 51% ein Smartphone dafür verwendet und im Jahr 2022 83%. Weitere wichtige Kommunikationskanäle sind Videokonferenzen wie durch Zoom oder Microsoft Teams, sowie Messenger-Dienste zum Beispiel über WhatsApp. Einen starken Rückfall hat die Briefpost von 71% auf 40% und das Fax von 62% auf 40% genommen (Bitkom Research, 2022).
Anhand dieser Statistik kann herausgelesen werden, dass die Kommunikation in Unternehmen, ob intern oder extern, immer digitaler wird, was nicht verwunderlich ist, wenn Teams, bzw. die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer digitaler arbeiten sollen.
Dies ist auch deshalb innerhalb der letzten Jahre so stark angestiegen, da aufgrund der Covid-19-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, welche im Büro arbeiteten, nun im Home-Office weiterarbeiten mussten (Lindner, 2022, S. 57).
Nun nachdem die Covid-19-Pandemie zumindest so weit vorbei ist, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wieder ins Büro kommen können und es keine Home-Office-Pflicht mehr gibt, hat sich die Zahl, der im Home-Office arbeitenden wieder verringert. Dies ergibt sich aus einer Umfrage vom August 2022, welche Unternehmen befragt hat, wie denn nun bei denen die Regelung zum Home-Office ist. Diese Umfrage spricht sich eher gegen das Modell aus, denn ganze 41% der Unternehmen lehnen Home-Office komplett ab oder nur in Ausnahmefällen wird es erlaubt. 17% der Unternehmen erlauben 1-2 Tage und 25% sind offen für 3-4 Tage oder sogar an allen Tagen der Woche (Avantgarde Experts, 2022). In einer anderen Umfrage vom Mai 2022 in der Schweiz wurden die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen befragt, ob diese im Home-Office arbeiten möchten. Hier wurde klar, dass 25% mindestens 4 Tage im Home-Office arbeiten möchten, 42% bevorzugen ein hybrides System, also Home-Office und Büro und 33% möchten nur im Büro oder maximal 1 Tag im Home-Office arbeiten (Steiner, 2022).
Es sieht also danach aus, als wenn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eher bereit sind im Home-Office zu arbeiten als die Unternehmen es anbieten möchten.
Laut 80% der Experten und Expertinnen wird dies in Zukunft allerdings anders aussehen, denn sie sagen, dass dann die Arbeit hybrid sein wird. Auch Führungskräfte werden dann laut ihnen ca. 50% der Arbeit im Home-Office verrichten (Lindner, 2022, S. 17).
Was sich auf jeden Fall verändern muss, wenn in virtuellen Teams gearbeitet wird ist der Führungsstil. Führungskräfte sollten hier nämlich eher auf einen ergebnisorientierten Führungsstil umsteigen, wo sie regelmäßige Gespräche mit den Teammitgliedern führen und mit ihnen Arbeitsziele vereinbaren (Breger & Tracht, 2017, S. 84 - 85).
Im nachfolgenden soll es um die Chancen und Risiken von virtuellen Teams gehen, sowie abschließend, wie virtuelle Teams in einem Unternehmen etabliert werden könnten.
Chancen von virtuellen Teams
Der große Vorteil von virtuellen Teams ist es, dass diese standortunabhängig arbeiten können und durch virtuelle Netzwerke sich trotzdem austauschen können (Picot, Reichwald, Wigand, Möslein, Neuburger & Neyer, 2020, S. 8). Dies geht natürlich nur wenn die jeweiligen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihre Arbeit tatsächlich ortsunabhängig ausführen können, also vor allem Menschen, welche einen Büroarbeitsplatz haben.
Die Möglichkeit der Standortunabhängigkeit kann einen entscheidenden Faktor für den Fachkräftemangel und dem demographischen Wandel haben.
Der demographische Wandel zeigt sich vor allem in der Geburtenrate wieder, so sind die Anzahl an Geburten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geschrumpft und Schätzungen zu Folge werden in Deutschland im Jahr 2050 nur noch 75 Millionen Menschen leben, anstatt den heutigen ca. 83 Millionen (Schroven, 2015, S. 20). Eines der Gründe für den Fachkräftemangel ist der demographische Wandel, dass bedeutet, dass Unternehmen ihre offenen Stellen nicht mehr decken können, weil zu wenig neue Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Dies ist in vielen Bereichen so, wie zum Beispiel dem Gesundheitswesen oder der IT. In der IT ist der Grund des Fachkräftemangels auch deshalb so, weil sich zum Beispiel Frauen kaum für diesen Bereich interessieren (Biernoth, 2016, S. 4; Pagel, 2013, S. 1). Virtuelle Teams können natürlich nicht alle Probleme des Fachkräftemangels lösen, aber vor allem Tätigkeiten, welche im Büro zu tun haben, wie zum Beispiel die IT, können sehr wohl dadurch gelöst werden.
Durch virtuelle Teams sind Unternehmen nämlich in der Lage auch Menschen außerhalb von Deutschland zu beschäftigen, da sie ja nicht zwangsläufig zum Standort kommen müssen, sondern von zu Hause aus arbeiten können. Dies führt dazu, dass viel mehr Arbeitskräfte in Betracht gezogen werden können, vor allem, auch wenn es um Experten zu einem Thema gehen soll (Lindner, 2020, S. 9 - 10).
Ein bürokratischer Führungsstil indem überwiegend in Schriftform kommuniziert wird und auf Regeln und Normen verwiesen wird, ist nicht effektiv bei virtuellen Teams (Stock-Homburg & Groß, 2019, S. 574).
Um erfolgreich virtuelle Teams führen zu können, benötigt es einen ergebnisorientierten Führungsstil. Beim ergebnisorientierten Führungsstil geht es darum, dass die Führungskräfte die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Leistung motivieren, mit ihnen Feedback-Gespräche führen und mit ihnen Ziele vereinbaren, welche tatsächlich realisierbar sind. Hier sollte auch mit Zeitpuffern und regelmäßigen Follow-Up-Meetings gearbeitet werden (Ducki, 2019, S. 389; Müller, 2018, S. 2; Schneider, 2017, S. 127).
Durch diesen Führungsstil können sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen besser auf ihre Aufgaben einstellen und können durch den wertschätzenden Kontakt mit ihrer Führungskraft motiviert bleiben. Außerdem kann sich dadurch die Teamharmonie zumindest zwischen Arbeitnehmer, bzw. Arbeitnehmerin und Führungskraft verbessern.
In der digitalen Arbeitswelt sollten die Führungskräfte den Mitarbeitern mehr Selbstverantwortung und Selbstorganisation zu ihren Arbeitsaufgaben, aber auch zu den Arbeitszeiten geben. Die Führungskräfte sollten daher eher delegieren und den Mitarbeitern ihre Aufgaben eigenverantwortlich erledigen lassen und somit auch ihre Macht teilen. Im Gegenzug werden diese dadurch auch entlastet. Dadurch können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen motivierter, kreativer und kundenorientierter arbeiten (Franken, 2022, S. 65 – 67).
Risiken von virtuellen Teams
Es gibt zwar viele Chancen, welche mit virtuellen Teams ermöglicht werden, aber es gibt im Gegenzug auch einige Risiken, welche nachfolgend vorgestellt werden.
Ein mögliches Risiko sind die Sprachbarrieren, bzw. kulturelle Missverständnisse. Hier kann es sein, dass sich die weltweit tätigen Teams nicht richtig verständigen können und es somit zu einer schlechteren Arbeitsqualität führen kann (Lindner, 2020, S. 11).
Vor allem für nicht-englischsprachige Unternehmen kann dies ein Problem darstellen, denn nicht in jedem Unternehmen können alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gutes Englisch und auch Arbeitskräfte aus anderen Ländern sind nicht immer fließend in der Sprache. Dies führt dazu, dass die Kommunikation nicht so gut gelingen kann, wie wenn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ihrer Heimatsprache sprechen. Außerdem müssen sich Teams auch verändern, wenn sie nun in ihrer alltäglichen Arbeit überwiegend auf Englisch kommunizieren sollen.
Die Digitalisierung ist nicht für jeden Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin direkt selbstverständlich, manche können Probleme haben diese neue Technik anwenden zu können. Hierzu gehört der Umgang mit der Hardware (Mikrofon, Webcam etc.), aber auch mit der Software mit der tagtäglich gearbeitet wird, inklusive der Software für die digitale Kommunikation, wie Outlook für E-Mails oder Zoom/Microsoft Teams für Meetings. Damit der Mitarbeiter, bzw. die Mitarbeiterin im Home-Office damit nicht verzweifelt, sollten Schulungen zuvor angeboten werden, damit dieses Risiko vermieden werden kann (Franken, 2022, S. 62).
Dennoch bleibt das grundsätzliche Risiko für das Unternehmen bestehen, ob die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit dieser Technik gut umgehen können und wollen und somit auch die virtuellen Teams funktionieren können. Das Unternehmen braucht auf jeden Fall einige Zeit der Planung, welche durch die Schulungen natürlich auch mit Kosten verbunden sind. Daher sollte vor der Einführung von virtuellen Teams abgewogen werden, ob diese auch gut gelingen können.
Als letztes Risiko soll noch die Prinzipal-Agent-Theorie vorgestellt werden. Bei diesem Modell ist der Prinzipal der Arbeitgeber, bzw. die Arbeitgeberin und der Agent ist der Arbeitnehmer, bzw. die Arbeitnehmerin. Der Agent beschäftigt sich mit seiner Aufgabe tagtäglich und ist somit ein Experte, bzw. eine Expertin in dem Bereich. Je schwieriger die Aufgabe und je höher die Anforderungen dafür sind, desto weniger Menschen wissen, wie lange die Aufgabe tatsächlich benötigen wird. Vor allem der Prinzipal (Vorgesetze/r), welche/r sich um viele andere Aufgaben kümmert und somit nicht im Detail alle Aufgaben des Teams kennt, weiß nicht wie lange eine Aufgabe benötigt, bzw. kann dadurch sogar die Qualität der Arbeit nicht vollständig überprüfen. Der Agent hat hier einen Informationsvorsprung und je nachdem, was die Ziele des Agenten (Arbeitnehmers/Arbeiternehmerin) sind wird diese/r unterschiedlich arbeiten (Bornemann & Eschenbach, 2021, S. 633; Paul, 2015, S. 48).
Ein Arbeitnehmer, bzw. eine Arbeitnehmerin kann also diesen Vorteil nutzen und einfach im schlimmsten Fall weniger produktiv arbeiten, ohne dass der Arbeitgeber/Arbeitgeberin davon mitbekommen könnte. Dies verschärft sich im virtuellen Bereich, da hier die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht ständig unter Kontrolle der Vorgesetzen sind und sie dadurch die Situation ausnutzen könnten. Für das Unternehmen ist es damit ein Risiko, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weniger arbeiten.
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- Citation du texte
- Denis Pyttel (Auteur), 2022, Veränderungen der Arbeitswelt: Virtuelle Teams und der Arbeitskraftunternehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1318565
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