Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem französischen Parteiensystem
auseinander. Es soll die Parteienlandschaft der Fünften Republik unter besonderer
Berücksichtigung des cleavage-Modells1 untersucht werden.
Ich habe es für sinnvoll gehalten, in einem ersten Schritt die Entstehung der
einzelnen Parteien zu behandeln2, um auf einen Wandel der Konfliktlinien, den ich
herauszuarbeiten gedenke, eingehen zu können: Es sollte zunächst klar sein, von
welchen Gruppierungen, Positionen und Personen zu sprechen ist, bevor die
Auswirkungen politischer Konfliktlinien auf das Parteiensystem untersucht werden
können. Die Abschnitte zu den einzelnen Parteien beziehen sich wegen der Vielzahl
von Abspaltungen und Neugründungen notwendigerweise aufeinander. Weiter ist auf
Besonderheiten des Wahlrechts einzugehen, die erheblich zur Ausgestaltung und zum
Wandel des Systems beigetragen haben. Auch auf den cleavage-Begriff wird in soweit
einzugehen sein, wie es zur Klärung des methodischen Vorgehens notwendig ist.
Sodann werden die einzelnen Konfliktlinien besprochen. Es stellt sich die
Frage, wie es zum Zerfall der lange Zeit charakteristischen Konstellation der quadrille
bipolaire kommen konnte: Inwieweit kann ein Wandel der Konfliktlinien festgestellt
werden, und welche Auswirkungen auf das Parteiensystem hat er, sofern er existiert?
Unter dieser Fragestellung sollen die Konfliktlinien bzw. deren Verhältnis zueinander
und die aktuelle Entwicklung des Systems beschrieben und erklärt werden. Die
jüngsten Ereignisse in Frankreich sind dabei von besonders großem Interesse, nämlich
die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen des vergangenen Jahres sowie die
Gründung und der Erfolg der Union pour la Majorité Présidentielle (UMP) als
Sammlungsbewegung und später als Partei (Union pour un Mouvement Populaire) im
bürgerlichen Lager.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die Parteien
- Die Sozialistische Partei
- Die Kommunistische Partei
- Die Grünen
- Zentristen und Liberale
- Der RPR
- Die neue UMP
- Die extreme Rechte: FN und MNR
- Auswirkungen des Wahlrechts
- Der Wandel der Konfliktlinien
- Die religiös-säkulare Konfliktlinie
- Die sozioökonomische Konfliktlinie
- Die postindustrielle Konfliktlinie
- Schlussbetrachtungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem französischen Parteiensystem und untersucht die Parteienlandschaft der Fünften Republik unter besonderer Berücksichtigung des Cleavage-Modells. Ziel ist es, die Entstehung der einzelnen Parteien zu beleuchten, um anschließend den Wandel der Konfliktlinien im Parteiensystem herauszuarbeiten. Dabei werden Besonderheiten des Wahlrechts sowie die Auswirkungen politischer Konfliktlinien auf das System analysiert.
- Entstehung und Entwicklung der einzelnen Parteien
- Wandel der Konfliktlinien im französischen Parteiensystem
- Auswirkungen des Wahlrechts auf die Parteienlandschaft
- Die Bedeutung des Cleavage-Modells für die Analyse des französischen Parteiensystems
- Aktuelle Entwicklungen im Parteiensystem, insbesondere die Gründung der UMP
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Die Parteien" stellt die wichtigsten politischen Akteure in Frankreich vor und beleuchtet ihre Geschichte, Programmatik und aktuelle Situation. Es werden die Sozialistische Partei (PS), die Kommunistische Partei (PCF), die Grünen, die Zentristen und Liberalen, der RPR (Rassemblement pour la République) und die neue UMP (Union pour un Mouvement Populaire) behandelt. Zudem wird die extreme Rechte mit dem Front National (FN) und dem Mouvement National Républicain (MNR) vorgestellt.
Das Kapitel „Auswirkungen des Wahlrechts" analysiert die Bedeutung des Mehrheitswahlrechts in zwei Wahlgängen für das französische Parteiensystem. Es wird gezeigt, wie das Wahlrecht Wahlbündnisse begünstigt und bündnisunwillige Parteien benachteiligt. Zudem wird die polarisierende Wirkung der Direktwahl des Staatspräsidenten betrachtet.
Das Kapitel „Der Wandel der Konfliktlinien" untersucht die traditionellen Konfliktlinien in Frankreich, die religiös-säkulare und die sozioökonomische Konfliktlinie, und analysiert ihren Bedeutungsverlust. Es wird gezeigt, wie eine neue Konfliktdimension, die postindustrielle Konfliktlinie, an Bedeutung gewinnt. Diese neue Konfliktdimension umfasst Fragen des Umweltschutzes, der inneren Sicherheit, der nationalen Identität und der Zuwanderung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das französische Parteiensystem, die Fünfte Republik, das Cleavage-Modell, die Konfliktlinien, das Wahlrecht, die Sozialistische Partei, die Kommunistische Partei, die Grünen, die Zentristen und Liberalen, der RPR, die UMP, der Front National, die religiös-säkulare Konfliktlinie, die sozioökonomische Konfliktlinie, die postindustrielle Konfliktlinie und die aktuelle Entwicklung des französischen Parteiensystems.
- Quote paper
- Christof Wockenfuß (Author), 2003, Die Parteien Frankreichs, Konfliktlinien und aktuelle Entwicklungen in der Fünften Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13167
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